Innenpolitik Bauernaufstand gegen Habeck
Hallo,In meiner Familie betraf es einen Onkel und meine Tante. Die Genossen der SED haben sie 1959 so lange traktiert bis sie dann aufgegeben haben. Man hat ihnen buchstäblich alles weggenommen, selbt den letzten Sack voll Kartoffeln. Sie sollten sich welche im Konsum kaufen. Sie waren die letzten im Dorf die in die LPG gezwungen wurden. Mein Onkel ist darüber nie hinweg gekommen. Er ist wenige Jahre später gestorben.
bei dem ganzen Krawall mit der Ampel frage ich mich, warum die Bauern nicht eine Lösung in der eigenen Ökonomie, in ihrer Wirtschaftlichkeit suchen. Warum schließen sie sich nicht zu Großbetrieben zusammen? Die Genossenschaften z.B. sind keine russisch-sowjetische Erfindung, sondern eine urdeutsche.
1961 standen die Bauern in der DDR vor dem gleichen Problem. Es gab keine Arbeitskräfte mehr. die Industrialisierung sog das gesamte Potential an Land- und Saisonarbeitern auf und bot bessere und vor allem ganzjährige Löhne. Die Bauern haben sich mit ihren ganzen Familien abgeschunden, um das zu bewältigen. Die Staatspolitik, Genossenschaften zu gründen, bot einen Weg aus der Misere, auch wenn viele das zum Anfang nicht eingesehen haben.
Naja, so eine Neuauflage kann man den westdeutschen Bauern heute schlecht zumuten, wenn man die Genossenschaften in der DDR als Unterdrückung in die Köpfe gepflanzt hat.
Juro
Juro, und den Mist willst Du den Bauern als "Lösung" der Problems verkaufen..? Vieleicht in den gebrauchten Ländern. Hier in den Neuen Ländern ist das Wissen darüber noch vorhanden. Nicht alle haben Demenz.
Olga, das war doch zu erwarten - von der Fachpartei für "Blut und Boden"...
Heute waren schon etliche „Bauernvertreter“ zu hören, die sich mit drastischen Worten eindeutig von dieser gewaltbereiten Hundertschaft - Truppe distanziert haben, sie sprachen von radikalen, rechtsextremen und braunen Kräften!
Edita
Also @Juro
da muss ich mich doch noch einmal einmischen. Aus unserer Region wurden damals viele alte LPG'S aufgekauft. Ich kenne sogar einige Landwirte aus unserer Region , die damals nach der Wende viele alte Betriebe aufgekauft haben-- es wurde eine GbR gegründet , denn diese großen Flächen der alten LPG's konnten mit den ganzen Geräten viel besser bewirtschaftet werden .
Das trifft aber nicht den Kern der Sache, denn diese GBR's haben so allerhand Gelder aus der EU erhalten, wie man auch im Internet nachlesen kann. Das waren schon reine Agrarbetriebe.
Doch es gibt auch viele Klein - und Biobetriebe , die unter der neuen Lösung nun leiden.
weserstern
Die negative Stimmung innerhalb der Bevölkerung, und hier speziell innerhalb der Bauernschaft, erinnern doch irgendwie an die Herbsttage 1989 oder die Älteren gar an den Sommer 1953 in der DDR, als die Normerhöhungen nur der äußere Anlass für den Aufruhr waren, der eigentliche aber die allgemeine Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation. Damals wie heute wurden die staatlichen Maßnahmen und Restriktionen zurückgenommen, änderten aber nicht wirklich etwas am berechtigten Unmut der Bürger. Vielleicht sollten die Verantwortlichen endlich mal Lehren aus der Geschichte ziehen, und sich nicht ständig darauf berufen, dass wir uns in einer Demokratie befinden, und Proteste bitteschön systemkonform abzulaufen haben. Das Fass scheint voll zu sein.
Der rigide Streik der GDL war legitim. Trotzdem sind dadurch bei uns hunderte Schulkinder an Bahnhöfen im Vorortbereich der Städte und auf dem Land gestrandet. In Bahnhöfen und Haltestellen ohne geheizte Warteräume oder nur unter einem Glasdach mussten 10 jährige stundenlang in der winterlichen Kälte ausharren, bis Eltern ev. einen Fahrdienst organisieren konnten. Auch meinen Enkel, allerdings schon 12 Jahre alt hat der Streik erwischt. Natürlich ist Opa eingesprungen und ist auch mehrfach 12 km gefahren um Kinder, deren Eltern in der Arbeit oder nicht mobil waren, nach Hause zu karren. Dazu haben viele Pendler viel CO2 in die Luft geblasen, um zur Arbeit zu kommen.
Das alles hätte nun keinen Bezug zum Vorfall unseres Wirtschaftsministers wenn nun nicht die DB unserem Staat gehören würde. Da frage ich mich nämlich, warum unsere führenden Politiker nicht auf die Chefetage der Bahn eingewirkt haben. Ob nun der nächste Streik der GDL kommt ist noch ungewiss, aber ich bin mir sicher, dass man sich weiter zurücklehnt und sich auf der Tarifautonomie ausruht.
Ob die Aufregung unserer Politik und die Sorge um demokratische Verfahren auch so groß gewesen wäre, wenn eine Fähre mit einem Bus voller Schulkinder hätte umkehren müssen, weil sich z.B. angenommene Klimakleber am Anleger festgeklebt haben?
Nebenbei bemerkt, rechne ich es Herrn Habeck hoch an, dass er nicht wichtige Termine vorgeschoben hat um sich einfach mit dem Hubschrauber ausfliegen zu lassen, sondern trotzdem mit einer späteren Fähre gefahren ist.
Anderl
Die negative Stimmung innerhalb der Bevölkerung, und hier speziell innerhalb der Bauernschaft, erinnern doch irgendwie an die Herbsttage 1989 oder die Älteren gar an den Sommer 1953 in der DDR, als die Normerhöhungen nur der äußere Anlass für den Aufruhr waren, der eigentliche aber die allgemeine Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation. Damals wie heute wurden die staatlichen Maßnahmen und Restriktionen zurückgenommen, änderten aber nicht wirklich etwas am berechtigten Unmut der Bürger. Vielleicht sollten die Verantwortlichen endlich mal Lehren aus der Geschichte ziehen, und sich nicht ständig darauf berufen, dass wir uns in einer Demokratie befinden, und Proteste bitteschön systemkonform abzulaufen haben. Das Fass scheint voll zu sein.Ja aber @Leutnant ,
die Sorgen und Probleme sind jetzt und hier !
weserstern
Die negative Stimmung innerhalb der Bevölkerung, und hier speziell innerhalb der Bauernschaft, erinnern doch irgendwie an die Herbsttage 1989 oder die Älteren gar an den Sommer 1953 in der DDR, als die Normerhöhungen nur der äußere Anlass für den Aufruhr waren, der eigentliche aber die allgemeine Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation. Damals wie heute wurden die staatlichen Maßnahmen und Restriktionen zurückgenommen, änderten aber nicht wirklich etwas am berechtigten Unmut der Bürger. Vielleicht sollten die Verantwortlichen endlich mal Lehren aus der Geschichte ziehen, und sich nicht ständig darauf berufen, dass wir uns in einer Demokratie befinden, und Proteste bitteschön systemkonform abzulaufen haben. Das Fass scheint voll zu sein.Das hat doch jetzt keiner verdient, dass wieder die Uralt-Geschichten des Arbeiter- und Mauernstaates vor über 70 Jahren herangezogen werden. In der DDR war es m.W. eine evtl. todbringende Erfahrung, Aufruhr zu inszenieren und auch zu demonstrieren. Denn die Gefahr, dass der damalige russische, grosse Bruder sofort seine Panzer "schlichtend" losschickt, war sicher jedem gut bekannt.
Sie haben es nun auf die Gegenwart in der BRD abgesehen und verwenden dazu - mich wundert das nicht - AFD im Original-Ton. Noch befinden wir uns in einer Demokratie. Die Parteien, die die Demokratie verachten und beenden wollen, verwenden zwar noch die Mechanismen derselben, aber um sie zu zerstören.
Wenn das zuerst im Osten gelingen sollte,bauen sich dadurch Beispiele auf, wohin das führen kann. Und das kann auch dazu führen, dass sich andere deutsche Regionen nur noch mit Grausen davon abwenden,wenn z.B. Herr Höcke und Herr Maassen hier gemeinsame Sache machen.
Fässer werden sich überall befinden, wo der Pegelstand ablesbar ist. Olga
Lieber LdR,
einfach nicht alle über einen Leisten schlagen lautet die Devise. "Unsere Bauern" sind keine uniforme Masse, wo jeder dem andern gleich sieht, 'die' Bauern gibt es nicht.
Nebenerwerbslandwirte könnten ohne EU Gelder nicht überleben.
Ein Durchschnittsbetrieb wirtschaftet nur, weil er rund 45 - 50 % an unternehmensabezogenen Diektzahlungen (erste Säule der EU Agrarpolitik) und Zuschüssen erhält (das sind alles Steuergelder).
Dazu kommen Zahlungen für Agrarumweltmassnahmen (2. Säule , ELER...), Zuschüsse für Investionen im Rahmen der GAK (ohne EU MIttel) , desweiteren Ausgleichszulagen für benachteiligte Gebiete, Notfallhilfen, u.a., und natürlich die Agrardieselvergütung.
Das alles wissen 'die Bauern' und die breite Öffentlichkeit natürlich auch.
Bei den Demontranten rollt kein Traktor mit , der nicht mit staatlicher Hilfe mitfinanziert worden wäre.
Den Begriff "Gier" habe ich nicht verwendet, lehne ihn in diesem Zusammenhang auch ab.
Aber wie gesagt, Bauer ist eben nicht gleich Bauer .
Die Agitationsmasche des DBV (der sich recht milde für die Ärmsten der armen der Bauern einsetzt) , dass wegen einer Änderung der Ertragssituation der Betriebe die Politik Schuld am Höfesterben habe, die Bauern an den Rand des Existenzminimums zwinge, dieses Bild stellt nun mal nicht die Wirklichkeit dar, kommt aber in der allgemein uninformierten Öffentlichkeit gut an.
Bäuerliche Betriebe wirtschaften nicht wie andere Unternehmen. Sie wissen sehr wohl mit den Kalamitäten (gute Ernten schlechte Ernten) denen sie ausgesetzt, umzugehen.
Die eigentlichen Probleme der kleinen Landwirte, die zunehmende Bodenverrentung durch das Großkapital (Investoren kaufen Bauernland und machen Bauern zu abhängigen Pächtern) u.a. werden aber nicht thematisisert. Der DBV stünde da nämlich nicht so gut da.
Weshalb sie aufstehen und Front machen ? Weil sie eine starke Lobby haben, deren Interessen nicht in erster Linie den Kleinbauern dienen. Bauern lieben ihre Eigenständigkeit und haben schon immer gegen die Obrigkeiten rebelliert, die ihren Stand als minderwertigen, als 'dienenden' ansahen . Die meisten Infrastrukturen wurden von Bauern (meist im Frondienst) erbracht, wobei sie den geringsten Nutzen hatten. Gleiches galt/gilt für die Lebensmittelpreise, sie mussten niedrig bleiben, damit die Arbeiterlöhne niedrig bleiben konnten und die Gewinne entsprechend hoch.
Inwieweit heute da bestimmte politische Strömungen und Einflüsse zum Tragen kommen, darüber könnte man nur spekulieren.
„ Viele der Nutzer dort tragen die schwarz-weiß-rote Flagge der "Landvolkbewegung" in ihrem Profil. Man kann sie auch immer wieder an Traktoren bei Bauernprotesten in Norddeutschland sehen. Dabei handelt es sich um eine historische und teils militante Bewegung in den 1920er Jahren, die sich für die Interessen verarmter Bauern gegen den Staat einsetzte, aber mit ihren antidemokratischen und antisemitischen Ansichten auch dem Nationalsozialismus in der Region zum Aufstieg verhalf.“. Quelle
Edita