Innenpolitik Bauernaufstand gegen Habeck
Es gibt einen Strukturwandel in der Landwirtschaft, nicht erst seit gestern, sondern seit Jahrzehnten. Die durchschnittliche Betriebsgröße steigt, kleine Betriebe können nur in der regionalen Bewirtschaftung mit entsprechendem Vertrieb oder im Bereich Bio überleben. Das Massengeschäft können nur Große einigermaßen profitabel betreiben.
Selbst der Bauernverband geht davon aus, dass sich die Anzahl der Betriebe weiter verkleinert ... von etwa 100.000 ist in 10 bis 15 Jahren die Rede. Derzeit sind es etwa 270.000.
Das erinnert mich etwas an das Ruhrgebiet mit seinen Zechen, mit seinem Steinkohlebergbau. Da wurde über Jahrzehnte - mit Mrd. von Euro - etwas am Leben gehalten. Rein wirtschaftlich hätte man die Bergleute auch nach Hause schicken können ... bei vollem Lohnausgleich!
MarkusXP
Es gibt einen Strukturwandel in der Landwirtschaft, nicht erst seit gestern, sondern seit Jahrzehnten. Die durchschnittliche Betriebsgröße steigt, kleine Betriebe können nur in der regionalen Bewirtschaftung mit entsprechendem Vertrieb oder im Bereich Bio überleben. Das Massengeschäft können nur Große einigermaßen profitabel betreiben.
Das hat aber auch andere Gründe: viele Bauern finden keine Nachfolger für ihre Höfe, weil es entweder keine Kinder in den Familien gibt, bzw. diese nicht daran interessiert sind, dieses Leben zu führen.
Selbst der Bauernverband geht davon aus, dass sich die Anzahl der Betriebe weiter verkleinert ... von etwa 100.000 ist in 10 bis 15 Jahren die Rede. Derzeit sind es etwa 270.000.
Das erinnert mich etwas an das Ruhrgebiet mit seinen Zechen, mit seinem Steinkohlebergbau. Da wurde über Jahrzehnte - mit Mrd. von Euro - etwas am Leben gehalten. Rein wirtschaftlich hätte man die Bergleute auch nach Hause schicken können ... bei vollem Lohnausgleich!
MarkusXP
Und erklärt sich doch mal ein Sohn bereit, als Bauer nachzufolgen, findet er keine Frau, die mit ihm auf dem Hof leben möchte und muss sich bei "Bauer sucht Frau" bei RTL bewerben, um evtl. berühmt zu werden und damit attraktiver für die Damenwelt.
Dann verkaufen die Bauern ihre oft kleineren Höfe an die Grossbauern, die dadurch immer grösser werden und natürlich auch gut davon leben können, wenn parallel dazu die Subventionen der EU und auch national steigen.
Von diesen war auch sicher keiner bei dem lärmenden Traktoren-Fest dabei - die haben sich dies vermutlich auch nur kopfschüttelnd im TV angesehen.
Olga
Es ist doch immer bemerkenswert, wie tief sie mit fast allen Themen hier vertraut sind, ganz sicher haben sie sich das .. lärmende Traktorenfest .. auch nur im Fernsehen angeschaut. Dabei vergessen sie, den Schlachter ihrens Vertrauens, der regionale Bioprodukte verkauft. ( Woher wohl ??)
Auch viele regionale Bio- Pordukte werden von den Hofläden und auch auf den Märkten angeboten.
Die können gerade davon überleben und suchen sich neue Nischen, um die Betriebe im Familienbesitz zu erhalten.
Noch etwas , ein ca. 20 Jahre altes Fahrzeug könnte auch langsam entsorgt werden.
poldy
Poldy, in Bayern scheint das so zu sein.
Hier im 'NDR' war gerade dieser Tage eine Reportage von einem Hof 'Timmermann' (wenn ich mich Recht an den Namen erinnere) bei Hamburg. Die Tochter hat extra mal Landwirtschaft studiert weil sie eigentlich den Hof mit über 300 Jahre Familiengeschichte übernehmen wollte. Sie macht es nun nicht mehr, das Risiko ist in den letzten Jahren zu groß geworden, die Anforderungen durch Bürokratie zu hoch und was man noch zum eigenen Lebendunterhalt verdient zu wenig.
"...Im Mittelalter wurden die Bauern von der Obrigkeit erschlagen, heut werden sie mit Vorschriften stranguliert...". Mit so einem Schild ist hier ein 'Jungbauer' rumgefahren.
@Elbing
gerade diese Sorgen und auch massive Probleme machen sich viele , wenn ich mich hier im Dorf mit meinen Nachbarn unterhalte.
Doch ich kann nicht verstehen, wenn früher der Schlachter aus der Region gelobt wurde, ob seiner Produkte und auch die Märkte mit frischen Waren.
Nun ist das alles .. Schnee von gestern.. da die Bauern auch mal auf sich aufmerksam machen wollten, mit allen Vorgaben , nicht allein nur wegen des Diesels und der Förderung
für mich unverständlich poldy
Es ist doch immer bemerkenswert, wie tief sie mit fast allen Themen hier vertraut sind, ganz sicher haben sie sich das .. lärmende Traktorenfest .. auch nur im Fernsehen angeschaut. Dabei vergessen sie, den Schlachter ihrens Vertrauens, der regionale Bioprodukte verkauft. ( Woher wohl ??)
Na klar, Poldy - Sie stehen natürlich auf der 'Seite der Guten usw.
Auch viele regionale Bio- Pordukte werden von den Hofläden und auch auf den Märkten angeboten.
Die können gerade davon überleben und suchen sich neue Nischen, um die Betriebe im Familienbesitz zu erhalten.
Noch etwas , ein ca. 20 Jahre altes Fahrzeug könnte auch langsam entsorgt werden.
poldy
Aber es fällt mir schwer, so etwas zu glauben: denken wirklich deutsche Schnäppchenjäger, die vieles von dem zu verantworten haben, was nun lärmende Bauern auf die Strasse tragen und den PolitikerInnen vor die Füsse kippen, daran, dass der Metzger usw. ein gutes Auskommen haben muss und erklären sich diese Leute wirklich alle bereit, dafür auch mehr zu bezahlen . Oder kaufen sie nicht doch nach solchen Sonntagsreden alle wieder im billigeren Discounter?
Ich darf Sie beruhigen: unserem Metzger am Ort, den ich sehr selten aufsuche, weil wir wenig Fleisch essen, geht es hervorragend. Woher er seine Viecher bezieht, ist transparent.
Ausserdem kaufe ich viel auf Wochenmärkten und im Hofladen, dem ein grosser Bauernhof mit eigener Produktion auch für Nudeln, Gemüse, Wurst usw. angeschlossen ist sowie eine Reitschule. Auch denen scheint es gut zu gehen - denn immerhin helfen auch die ca 50%igen Subvenitonen der EU und unserem Land.
Auch denen geht es gut und die lachen selbst über diesen Auflauf der Traktoren.
Was Ihr letzter Satz soll, ist mir unklar: soll ich also mein altes Auto entsorgen und wenn ja, warum? Ich sehe das anders: solange ich dieses alte Auto fahre, muss kein neues hergestellt oder importiert werden. Bzw. sollte man es sich im fortgeschrittenen Alter wirklich überlegen, was man noch von bleibendem Wert kaufen möchte. Bei mir ist das jedenfalls kein teures Auto - dieses Geld lege ich lieber zurück, um evtl. meine Pflegekosten finanzieren zu können, die mal auf mich zukommen könnten. Olga
Ach @olga
ich wünsche ihnen einen schönen Abend, es kommen meine Skatfreunde, da ist mir dieses Forum ganz einfach egal. 😉
poldy
Die Landwirte sind ja alles andere als eine homogene Gemeinschaft.
Das Hofsterben läuft ja schon seit Jahrzehnten und wird wohl auch weiter gehen. Etwa 260.000 Betriebe habe wir bzw. hatten wir. Die Anzahl ist im letzten Jahr um 3% geringer geworden, die landwirtschaftliche Nutzfläche jedoch gleich geblieben. Es liegt also die Vermutung nahe, dass kleine Betriebe von großen übernommen werden. Dafür spricht auch, das die durchschnittliche Größe der Höfe von Jahr zu Jahr zunimmt.
Bleibt diese Tendenz sehe ich nicht, dass die Ackerproduktion weniger wird. Der inländische Versorgungsgrad bleibt gleich.
Anders sieht es bei der landwirtschaftlichen Viehhaltung aus. Die Ansprüche für mehr Tierwohl steigen, die Stalldichte wird geringer, es muss teilweise umgebaut werden. Das kostet und muss auch bezahlt werden. Da kann ich mich mit einem Zuschlag für Tierprodukte auf den Preis gut anfreunden.
Die Schwierigkeit wird eher sein diese Maßnahme so zu gestalten, dass dieser Zuschlag auch, und zwar ausschließlich, beim Produzenten ankommt und sich nicht andere in der Lieferkette daran gesund stoßen.
MarkusXP
LG
Sam
Da die Bauern mit ihrem ganzen Traktoren-Theater bisher nicht viel erreicht haben, sondern nur für Auklärung sorgten, wie hoch die Subventionen und das Einkommen dieser Unternehmergruppe ist, droht Herr Rukwied (Verbandsvorsitzender) nun neue Demos ab nächster Woche an.
Herr Rukwied ist CDU-Mitglied - ob er auch so rabiat und radikal wäre, wenn die eigene Partei in der Regierungsverantwortung wäre und ebenfalls Einsparungen vornehmen müsste? Olga