Innenpolitik Bauernaufstand gegen Habeck
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Im Ergebnis soll der Transformationsprozess langfristig zu einer volkswirtschaftlich positiven Gesamtbilanz führen, weshalb auch eine angemessene und umfassende finanzielle Begleitung des Sektors dahingehend notwendig und gerechtfertigt ist.
Nach Ansicht der ZKL muss zunächst das Agrar- und Ernährungssystem darauf hin angelegt sein, dass die Vermeidung schädlicher Effekte sowie die Steigerung positiver Wirkungen auf Klima, Umwelt, Biodiversität, Tierwohl und menschliche Gesundheit im unternehmerischen Interesse der landwirtschaftlichen Produzenten liegen.
Der Abschlussbericht macht deutlich: Die Transformation des Agrar- und Ernährungssektors wird nicht ohne gesamtgesellschaftliche Anstrengungen möglich sein – sie bietet aber auch große Chancen. "
Kopie aus Bericht.
weserstern
Mareike, so ist nun mal in einer Bürokratischen DIKTATUR. 😂 Hab einen schönen Tag.
LG Hubert
Die Sorgen und Mühen "Deines Bauern" unterscheiden sich aber eigentlich nicht wesentlich von denen anderer Selbstständiger. Wenn ich bspw. für meine Druckerei ein neues Druck- und Scansystem kaufe oder lease, dann weiß ich auch nicht, ob ich morgen noch die dafür notwendigen Aufträge habe, gleiches gilt für mein Ing.-büro, bei Investitionen geht man eben jedesmal ins Risiko. Der Unterschied ist nur darin zu sehen, dass sich Bauern ihre Arbeit subventionieren lassen, d.h., vom Steuerzahler alimentiert werden. Und wer mit diesen Subventionen kalkuliert, begibt sich natürlich in eine gewisse Abhängigkeit vom Staat.
Genau darum kreisen momentan meine Gedanken.
Wäre es da sinnvoller, wenn das Risiko der Investitionen in Zukunftsprojekten (vom Staat geplant, nicht vom selbständigen Bauer) dann auch vom Staat getragen würde???
Ernsthaft, Weserstern,
u. U. wäre auch ab und an ein Gespräch mit den Landwirten – welche als Dipl. Agrarökonomen vielfach ja auch keine Analphabeten sind – für den Anfang ausreichend dafür, zumindest zu ahnen, was Landwirtschaft in der Praxis ausmacht.
Was Subventionen betrifft, Leutnant, sind auch die, soweit ich es mitbekommen habe, planerisches Ergebnis bürokratischer Arbeit. Die Landwirte selbst wären gerne ohne sie ausgekommen.
Doch nun is'es halt nun mal so.
Bei der Gelegenheit: Wer zahlt, was der Staat „trägt“?
Hallo Weserstern
Nach Ansicht der ZKL muss zunächst das Agrar- und Ernährungssystem darauf hin angelegt sein, dass die Vermeidung schädlicher Effekte sowie die Steigerung positiver Wirkungen auf Klima, Umwelt, Biodiversität, Tierwohl und menschliche Gesundheit im unternehmerischen Interesse der landwirtschaftlichen Produzenten liegen.
geschrieben von weserstern
Was für ein Satz!
Das klingt nach Fleischverzehr beenden und nur BIO-Anbau , kleine Felder, große Raine und Kahlflächen und Unkraut per Hand beseitigen. Sense schwingen und gut verdienen usw.usw.
Für mich mehr nach religiösen Eifer und theoretische Weltverbesserung.
Ob das in diesem unserem Wirtschaftssystem möglich ist mit Übertragung auf die ganze Welt?
VG lupus
Bitte nicht deuten als Kritik an deinem Beitrag!
Es gab ja bis August 2023 auch noch das "Kompetenznetzwerk der Nutztierhaltung" (sog. Borchert Kommission -Borchert Plan), dessen Empfehlungen aus Finanzgründen bis heute nicht Brücksichtigung gefunden haben. Die Boko hat dann letztendlich frustriert 'hingeschmissen.'
Als endlich Finanzierungsmöglichkeiten (Konzept Mai 2023) vorlagen, wurden sie von der FDP abgelehnt.
Da die FDP auch Ampel ist, gilt der Vorwurf des Nichtstun eben der Ampel als solcher.
Was die FDP heute dazu sagt angesichts der Traktorralleys - nicht bekannt, dabei wurden ganz früher die Liberalen mal bevorzugt von den Bauern gewählt ! Lang ist's her.
Die Sorgen und Mühen "Deines Bauern" unterscheiden sich aber eigentlich nicht wesentlich von denen anderer Selbstständiger.
das macht es nicht besser. Mir sind auch 2 junge Handwerker bekannt, die vor einigen Jahren sehr engagiert und auch sehr er gut Betriebe neu aufgebaut haben. Die waren auch ausgelastet.
Ein Problem das beide hatten: Sie bekamen kaum verlässliches Personal.
Das zweite Problem für den Metallbauer - der inzwischen ein 2-Mann-Betrieb war, ein dritter wäre willkommen gewesen: Die Vorschriften für irgendwelche Weiterbildungen/Qualifizierungen die im Grunde für ihn gar nicht relevant waren aber dafür sorgten, dass der eine Mann eben auch noch für 1 Woche ausfiel und kostete.
Beide haben nach wenigen Jahren den Betrieb wieder aufgegeben. Der Metallbauer ging als Projektleiter in ein mittelständisches Unternehmen, sein Mitarbeiter als Facharbeiter ebenfalls in den Mittelstand. Der andere Handwerker hatte erst gar kein Personal bekommen und war völlig überarbeitet und hat den Betrieb dann ebenfalls aufgegeben als sich ihm eine Alternative bot.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ähnliche Reaktionen wie bei den Bauern zeichnen sich auch da ab. Nur dass ein guter Handwerker beruflich andere Alternativen hat als ein Bauer. Deshalb gehen die Schließungen häufig stillschweigend über die Bühnen.
Danke Aixois für den Hinweis auf das Kompetenznetwerk der Nutztierhaltung.
Habe mal reingeschaut: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Tiere/Nutztiere/200211-empfehlung-kompetenznetzwerk-nutztierhaltung.pdf
Mareike
Ein Blick auf die Bauern in der Schweiz: Zurzeit gibt es dort keinen Anlass für Proteste.
10 Prozent der Parlamentarier in der Schweiz sind Bauern. Damit können wir nicht aufwarten. Von den über 700 Bundestagsabgeordneten sollen 4 Bauern sein.
Die Schweiz garantiert ihren Bauern keine Festpreise für Lebensmittel, sondern behilft sich mit Direktzahlungen.
"Heute subventioniert sie ihre Bauern mit jährlich 4,5 Milliarden Euro. Kaum ein Land auf der Welt unterstützt seinen Agrarsektor verhältnismäßig so stark.
Im zehnmal größeren Deutschland fließen jährlich lediglich 12,4 Milliarden Euro auf die Höfe, inklusive der EU-Subventionen aus Brüssel und der Zuschüsse für die Alters- und Krankenversicherung.
Bei der letzten großen Schweizer Bauern-Demo im Jahr 2015 beklagten die Landwirte, von dem Geld komme zu wenig bei den einzelnen Bauernfamilien an. Seither hat sich die Situation aber verbessert.
Auf großen Betrieben im Mittelland lag das Pro-Kopf-Einkommen bei deutlich über 100.000 Euro. Aber auch in den Berggebieten, wo nach Abzug aller Berufsauslagen noch halb so viel übrig bleibt, verlumpt kein Bauer. Ein Drittel von ihnen geht dort einem Nebenverdienst nach. Rechnet man diesen mit, bleiben einer Familie mehr als 90.000 Euro."
Die Bauernlobby in Bern sorgt seit Jahrzehnten dafür, dass die Schweizer Landwirtschaft mit hohen Zöllen und Einfuhrbeschränkungen vor der ausländischen Konkurrenz geschützt bleibt.
"Dies wiederum führt dazu, dass die Lebensmittelpreise in der Schweiz überproportional hoch sind. Fleisch kostet mehr als doppelt so viel wie im EU-Durchschnitt, für Milchprodukte und Eier bezahlen die Schweizerinnen und Schweizer die Hälfte darauf, Obst und Gemüse sind ein Drittel teurer. Davon profitieren auch die Bauern, trotz allem berechtigten Wehklagen über die Marktmacht der Großverteiler Migros und Coop, von denen sie sich drangsaliert fühlen."
"So lässt es die hiesigen Bauern denn auch recht kalt, dass ihnen die Schweizer Regierung das Treibstoff-Privileg streichen will. Es geht um jährlich 65 Millionen Franken. Bereits vor drei Jahren versenkten sie einen entsprechenden Vorstoß im Parlament. Keine Frage: Sie werden es wieder tun."
https://www.zeit.de/2024/03/bauern-schweiz-parlament-macht-demonstration