Innenpolitik Bauernaufstand gegen Habeck
Aus der Fernsehdiskussion hab ich mir die ersten Minuten angesehen und die Ausführung des Bauern betrachtet.Er sagte:
Die Kürzungen der Subventionen treffen ihn mit 14000 Euro und das wären 4%. Die Subventionen würden 50% seines Einkommens betragen.
Wenn die Werte tatsächlich so zutreffend benannt sind, müsste er Subventionen in Höhe von 350000 Euro und ein Einkommen von 700000 Euro haben.
Ob hier was durcheinander gebracht wird?
lupus
...........Meine Interpretation ist eine ganz Andere: "Habeck ohne Dreitagebart im dunklen Anzug, salbungsvoll" -
Vor diesem Hintergrund interpretiere ich die - zugegeben etwas im Habeckschen Stile salbungsvolle - Rede etwas anders und überhaupt nicht einseitig, denn das Ziel war ja nicht , sich mit den Gründen der Bauerngroßdemo - Woche auseinanderzusetzen.
Sowas macht man im demokratischen Gespräch , aber nicht unidirektional, nicht einseitig, vom Katheder herunter, wo keiner eine Frage stellen kann.
Habeck als unmittelbar Betroffener,als Beinahe Opfer, wollte seiner Besorgnis Ausdruck verleihen über die sich abzeichnenden unguten Entwicklungen und eine - m.E. durchaus berechtigte - Warnung an die 'braven' Demonstranten aussprechen, aber nicht auch noch auf die 'Ursachen der Demos" eingehen, Ursachen, die - so ist mein Eindruck - keiner so richtig benennen kann, .........
das 2. Video in diesem Stil.
Es weckt bei mir folgende Assoziation: Seht her Leute. Ich wäre der richtige Kanzler ...
Schwingt da womöglich auch etwas verletzte Eitelkeit mit? Es hatte sich doch 2021 alles so fabelhaft entwickelt. Er hätte gewiss alles ganz anders gemacht ...
Besorgt sind wir alle.
Die Ursache der Demo ließe sich durchaus benennen: Sämtliche Berufszweige fordern mehr Lohn und Inflationsausgleich, es wird gestreikt, verhandelt, gewährt ...
Sollen da die Bauern stillhalten, die keine Möglichkeit haben die Preise für ihre Produkten direkt an den Konsumenten weiter zu geben?
Die Adhock-Kürzung der Subventionen für die Landwirtschaft war schlechte, undurchdachte Politik.
weserstern
Rainer Wendt Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft
Hallo Mareike.Sämtliche Berufszweige fordern mehr Lohn und Inflationsausgleich, es wird gestreikt, verhandelt, gewährt ...
Sollen da die Bauern stillhalten, die keine Möglichkeit haben die Preise für ihre Produkten direkt an den Konsumenten weiter zu geben?
geschrieben von Mareike
Zwischen stillhalten und den Verkehr sperren gibt es schon Unterschiede.
Was mache eigentlich die Bereiche, die keine solche erpressenden Möglichkeiten haben?
Streik wäre ja wohl nur eine Arbeitsniederlegung.
Hätte die Regierung die Kürzungen auf die Jahresmitte gelegt und Ende des ersten Quartals bekannt gegeben, würde wohl die Angelegenheit anders aussehen.
Im Link von Edita umgeht der Bauer mit Viehwirtschaft verbal seine Lage. Er fährt ja nicht mit, weil er seine Kühe nicht allein lassen kann.
Vielleicht wird hier auch in vielen Fällen geklagt ohne zu leiden. Das kann man aber nur mit konkreten Zahlen beurteilen.
Im Grunde ist es eine heftige Kritik am Wirtschaftssystem, jedoch was ist die Alternative?
lupus
nur dass der Rukwied (alter schwäbischer Familienname) nicht, wie der NDR schreibt, Rudwieck heisst. Soviel 'recherche' sollte schon sein .
Ich vermute mal, dass "MEIN" Bauer auch nicht in der Kolonne dabei ist. Dafür wird er effektiv keine Zeit haben.
Sein kleiner Betrieb ist sein Ein und Alles.
Vieh wird nicht mehr gehalten.
Sie bauen selber Gemüse und Kartoffeln an, betreiben einen Hofladen.
Frühmorgens fährt der Sohn zum Großmarkt.
Sie verkaufen ihre Waren nicht nur im Hofladen, sie stehen auf Märkten UND fahren über Dörfern und beliefern ihre Kunden frei Haus.
Pünktlich donnerstags um 18.00 Uhr stehen sie (der 70 jährige Bauer und sein Sohn) bei mir vor der Tür mit Kartoffeln, Gemüse, Obst, Eier - der Lieferwagen ist vollgeladen.
Bis vor 2 Jahren war statt Sohn die Bäuerin mit dabei.
Obwohl sie schlecht zu Fuß war (2 Knie-OPs) war sie mit Leib und Seele bei der Arbeit: Ein ständiges Ein- und Aussteigen (raus aus der Fahrerkabine, hoch in den vollgestopften Laderaum, kaum Stehplatz zwischen den gestapelten Kisten).
Sie wohnen nicht gerade hier nebenan, sondern Nahe der holländischen Grenze, ca 60 km von uns entfernt.
Die Bäuerin ist in unserem Dorf aufgewachsen, auch auf einem Bauernhof, der vor einigen Jahren in Pferdehof umgewandelt wurde, als der alte Bauer verstarb.
52 Wochen lang an jedem Donnerstag wurde/wird geliefert - das zeigt: KEINE FERIEN!
Die Bäuerin fehlte einmal im Jahr: Zwischen Weihnachten und Neujahr hatte sie ihr Treffen mit den Landfrauen und Familienbesuch.
Ich vermute mal der Arbeitstag hat täglich mehr als 12 Stunden ...
Hallo Lupus
Wo siehst Du Unterschiede zu z B Bahnstreiks?
Wenn der einzelne Bauer seine Arbeit niederlegen würde, was würde das bewirken? Wer würde das zur Kenntnis nehmen?
Ich finde den Rukwied nicht sympathisch, den GDL-Chef Claus Weselsky auch nicht ... ohnehin sind Streiks Beeinträchtigungen ...
dennoch manchmal notwendig.