Innenpolitik Aus für Wildtiere im Zirkus?

Hamster, Mäuse und Vögel in zu kleinen Käfigen, Alligatoren und Krokodile in Badewannen, Schlangen in Terrarien - ehrlich, dafür bin ich für den Hausgebrauch auch nicht.

Allerdings, wo z.b. sollten Blinden-, Therapie-, Behinderten-, div. Rettungshunde etc. gehalten werden, wenn nicht in den menschlichen Behausungen?

bongoline

so eine antwort oder eine ähnliche habe ich erwartet und auch befürchtet, liebe asray.

gruß chris33

bongoline - da sind wir auf einer Linie !

chriss33 - ja denkst du denn allen Ernstes, dass es den Haustieren GEFALLEN könnte, den ganzen Tag den "Mief" von uns Menschen um sich herum zu haben, ständig angetatscht zu werden und nur das fressen dürfen, was einem vorgesetzt wird ? Ausgang nach Plan (selten genug!!! Um nicht zu sagen: IMMER ZU SELTEN !!!) Kein gewohntes Jagd- oder Fressverhalten ausleben dürfen ??? Na toll !

Ich hatte immer Tiere - aber seit zehn Jahren lasse ich das sein und genieße lieber den Anblick freilebender Tiere und freue mich, wenn sie mir mal richtig nahe kommen .... denn dann tun sie es freiwillig !

Es gehört sich nicht, dass wir Menschen uns an Tieren belustigen! „Cirque du Soleil“ ist eines der besten Beispiele für hohe Kunst im „Zirkus“, alles ohne Tiere. Oder „Mummenschanz“ aus Basel, in seiner wunderbaren modellierten Komik. Mein Verhältnis zu Zoos ist nach wie vor angespannt. Warum werden zu viel geborene Wildtiere letztendlich eingeschläfert? Etwa weil es so „leicht“ ist sie aus zu wildern? „Die eifrige Nachzucht“ dient einzig und allein dazu, Besucher anzulocken! Der Mensch hat schlicht und einfach die Angewohnheit, das Pferd von hinten aufzuzäumen, sprich es wird immer erst reagiert, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Es gibt doch genügend Beispiele: die Umwelt, Wirtschaft, Überbevölkerung etc. Oder aktuell: die geplante verstärkte Abholzung der Regenwälder in Brasilien per Gesetz. Nach Schätzungen von Greenpeace wären über 30 Millionen Hektar des Amazonaswaldes, eine Fläche fast so gross wie Deutschland, unmittelbar bedroht. Artikel nachlesen unter www.greenpeace.de/ themen/ waelder/ nachrichten/ artikel/ letzte_chance_fuer_brasiliens_regenwaelder. Im Nachhinein bejammern wir enorme Veränderungen im Klima mit all seinen Katastrophen! Über so viel Ignoranz wundere ich mich nicht mehr, rennt doch jeder nur dem schnöden Mammon hinterher. Dass der Beitrag „Aus für Wildtiere im Zirkus? „unter „Innenpolitik“ platziert ist, lässt vielleicht hoffen, dass sich ein Politiker hierher „verirrt“()))

Da müsste man allerdings auch noch sämtliche Zoos schliessen - und die darin eingeschlossenen Tiere in die Wildnis entlassen - wo sie dann von den Raubtieren gefressen würden.....

Im Ernst: Gäbe es keine Zoos und Zirkusse, gäbe es schon manche Tierart nicht mehr.

@ asray

Und was ist mit Deinem Pferd?

Käfighaltung für Tiere finde ich auch schrecklich, aber Hunde - so sie keine Zwingerhunde sind -und Katzen will ich mal ausnehmen, zumal die meisten sich sehr gern verwöhnen lassen.

Außerdem sind Hunde und Katzen auf den Menschen angewiesen, aber auch umgekehrt.

Schön, dass fast Alle auch dafür sind, Wildtiere aus dem Zirkus zu verbannen. Natürlich kann man sich zunächst eine Zirkusaufführung kaum ohne Elefanten oder Raubtierdressur vorstellen, wenn man es als Kind so erlebt hat.
Der "Chinesische Staatszirkus" macht vor, dass es geht, und seine Vorführungen sind immer ausverkauft. Selbst der "Russische Staatszirkus" bringt einige seiner Gastspiele ganz ohne Wildtiere.

Nun dreht es sich bei diesem Thema ausnahmsweise mal nicht um nützliche Haustiere wie Blindenhunde, Rettungshunde etc., die im Grunde für Tätigkeiten abgerichtet werden, die ohnehin in ihrer Natur liegen: Beschützen, Bewachen, Auffinden.
Im Zirkus sind es aber widernatürliche Aufgaben, die ein Wildtier erfüllen muss. Der Mensch, der Dompteur ist dann stolz auf seine Kunst, sich ein Raubtier gefügig machen zu können, dem er in der Natur ohne Waffe hilflos unterlegen wäre. "Es gehört sich nicht, dass wir Menschen uns an Tieren belustigen!"...schreibt verseau und dem stimme ich zu.

@ Schorsch: Die heute artenerhaltende Rolle der Zoos wurde schon angesprochen. Gezüchtete Tiere können in der Wildnis nicht ohne weiteres überleben, unter gewissen Bedingungen gelingen aber auch Auswilderungen.
Die Gefahr übermäßiger Nachzuchten des Profits wegen sind nicht auszuschließen (niedliche Tierbabies locken Besucher an).

@ Lalelu: Ja, es ist richtig, in Deutschland gelten die strengen Regeln zur Kinderarbeit auch für den Zirkus. Wenn ich aber die hohe Kunst der Artisten sehe, dann weiß ich, dass die nicht von heute auf morgen entstehen konnte, sondern ab frühester Jugend mit enormem körperlichen und zeitlichen Einsatz aufgebaut wurde. Ob die betroffen Kinder dies immer selbst so toll finden? Auf anderen Gebieten ist es ja ähnlich, z. B. Sport, Musik.

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Das Thema habe ich deshalb in die Sparte "Innenpolitik" gesetzt, weil es ansonsten m. W. nur eine für Haustiere gibt. Außerdem war ein politisches Gremium für das Votum zuständig und für mich ist es auch ein politisch/gesellschaftliches Thema.

Clara

Ja Clara,
allen unseren Tieren, ob Wild-, Haus- oder Nutztiere,
sollte unser Respekt gehören, sie sind uns Menschen als
Mitgeschöpfe zur Seite gestellt.

Ich habe es nie ertragen, wenn Elefanten sich auf kleine
Stühlchen im Zirkus setzen mußten, oder Löwen, Tiger und Co.
durch brennende Reifen zu springen hatten, der Umgang mit
den Bären brach mir fast das Herz.

Längst Zeit, daß die kleinen Wanderzirkusse aussterben,
die Zeit und neue Erkenntnisse sind über sie hinweggegangen -
wenn Menschen ihre akrobatischen Leistungen zeigen, ist es
anders zu werten, obwohl ich da auch bei den Kindern so meine
Bedenken habe.

M.

Wenn wir tatsächlich zur ursprünglichen Natur zurück gehen wollen, dann müssen wir auch die Kühe, Pferde, Ziegen, Schweine, Hunde, Katzen und alle übrigen vor Urzeiten domestizierten Tiere aus den Ställen und Stuben jagen - in die Freiheit.

Wie ja Beispiele zeigen, wie Kamele, Pferde, Esel, Ziegen Schafe, die entweder ausgebüchst sind oder willentlich ausgesetzt, und die sich dann in Rudeln weitergepflanzt haben, ist eine Rückführung in die Natur nicht unmöglich.

Aber wie wollen wir dann noch ohne diese treuen, uns ergebenen Tiere leben? Ich denke, schon mit der Milchanlieferung kämen unsere Menschenmütter an ihre Grenzen!

Ach ja!

Und wieder hat sich ein Kreis von absoluten Gutmenschen hier versammelt, um der "armen, geschundenen Tierwelt" zu helfen, wenn auch nur mit großen Worten!

Auch Tiere sind Opportunisten!

Dann fragt doch mal einen Elefanten, was ihm wohl lieber wäre, nämlich in der (scheinbaren) Freiheit zu leben, wo er, um Wasser und Futter zu finden, riesige Strecken ablaufen muss, oder ob er lieber in einem Zoo (und zur Not auch noch in einem Zirkus) leben möchte, wo er ein geregeltes Leben führen kann, wo ihm Futter und Wasser in ausreichender Form zur Verfügung stehen.

Oder fragt mal einen Tiger, was dem wohl lieber ist, ob er lieber tagelang mit hungrigem Magen weite Strecken laufen muss, um ein Tier zu jagen und nur in wenigen Fällen dann auch Erfolg hat, es zu erbeuten, um sich satt zu fressen, oder ob er doch lieber in einem Zoo leben möchte, wo er seine Fleischration hingelegt bekommt.

Was hier z.T. über Tierdressur geschrieben wird, stammt ja noch aus der Mottenkiste früherer Jahrhunderte. Moderne Tierdressuren bauen auf den natürlichen Fähigkeiten eines Tieres auf und "Dressur aus Angst" ist ja wohl wirklich das Hinterletzte, was man den "Dresseuren" heute nachsagen kann. Wer nie in einem Zirkus war, kann natürlich nicht wissen, welch großes Vertrauen zwischen Mensch und Tier aufgebaut wurde, ehe man das als "Nummer" nachher im Zirkus zu sehen bekommt. Da wird vor allem auf den Spieltrieb des jeweiligen Tieres gesetzt.

Und in den Zoos bemühen sich die Tierpfleger mit hohem Einsatz um das Wohl ihrer Tiere. Die Zeiten, in denen ein Elefant rüsselschwingend und festgekettet seinen Hospitalismus auslebt, sind doch schon längst vorbei.

Aber gegen Vorurteile kämpfen selbst die Götter vergebens.


e k o