Innenpolitik Aus für die Atomkraftwerke in Deutschland - was für eine Idiotie
Wir kamen mehrere Stunden zu spät.
Schade für euch - aber was zählt, ist ja der gute Wille.
Ich war Ende der 1960-er Jahre einige "Stunden" zu früh dran, - allerdings ging es da um den Block I - habe aber schon die ersten Untersuchungen zum späteren Standort (alternativ zu Lauffen, wie ursprünglich geplant) vor Ort mitbekommen und konnte den alten Steinbruch an der Neckarschleife auch bei einem gemütlichen Sonntagsspaziergang besuchen (knapp 2 km von Burg Liebenstein, Hofgut, wo ich seinerzeit wohnte; heute Golfclub, mit den Gewerbesteuern aus dem AKW eingerichtet, inzwischen privatisiert ...).
Im Vergleich zu heute, wurde extrem schnell geplant und gebaut. Schon 1972 war Baubeginn - allerdings vom Block I des GKN (offiziell = Gemeinschaftskernkraftwerk Neckar). Schon vier Jahre später, Ende 1976, wurde Atomstrom verkauft.
Ich erinnere mich vage an Stammtischdiskussionen damals, die alle eine positive Meinung der Neckarwestemer zum Ausdruck brachten.
Genauso vage erinnere ich mich daran, dass der gute alte Neckar schon damals oft recht warm war, gut für die Weinberge, aber schlecht für die Reaktorkühlung per 'Durchfluss'.
Daher wurden Riesenkühltürme (mit die höchsten weltweit ?) geplant, was aber den Leuten vor Ort weniger gefiel, da die Monsterbauten den Anblick des lieblichen Neckartals und der dort liegenden Weinberge verschandeln würde.
Auch waren einige besorgt, dass der Dampf aus den Türmen das Mikroklima verändern würde, man die Reben deshalb öfter 'spritzen' müsse, und überhaupt, es auch nicht sicher sei, ob da nicht 'Strahlung' über die Trauben in den (damals meist ohnehin recht sauren - pst , nicht weitersagen !) Wein geraten könne.
Zynische Zungen schlugen vor, mit der Werbung " die Qualität unserer Weine überstrahlt alle !" den Absatz zu steigern. Dazu kam es nicht, es wurden Kühlzellen eingebaut.
Der aktuelle - eher flache Turm - gehört zum Block II:
"Er ist der bekannteste Turm der Region, der dickste und schwerste und bei vielen Menschen nicht sonderlich beliebt: der Turm des Kernkraftwerks in Neckarwestheim. An vielen Tagen des Jahres bietet er im weitem Umkreis Orientierung, nicht weil er selbst so riesig wäre, sondern weil die Dampfwolke über ihm kilometerweit bis Heilbronn im Norden und Esslingen im Süden erkennbar ist." (Quelle Bietigheimer Zeitung 2.9.2020)
Da es anfangs kein qualifiziertes Personal aus der Gegend gab, musste der GKN I zunächst mit Nichtschwaben betrieben werden : von entliehenem Betriebspersonal ("Rheinländer "!) von der GKU aus deren AKW Mülheim Kärlich.
Was damals kein Thema war, das Uran der Brennstäbe kam ausschließlich und für sehr lange Zeit ausschließlich aus der UdSSR ...
Nicht alle aus "Neggerweschda" sind jetzt 'happy'. Die Arbeitsplätze sind zwar noch eine Weile (Abbruchsdauer) einigermassen sicher - nicht so die Gewerbesteuer ... die wird fehlen, und es gilt wohl, den Gürtel enger zu schnallen - und auch das bleibende Zwischenlager für den radioaktiven Abfall bietet Grund genug für Bürgerärger ...
Hallo aixois,
....Ich war Ende der 1960-er Jahre einige "Stunden" zu früh dran....
ich danke für die nette Zusammenfassung der alten Geschichten, wie alles begann...
Nick42
Zur Endlager- und Entsorgungsfrage für Brennstäbe gibt es aber auch aus GB keine richtige Antwort. Soviel man weiss, lagern die diesen AKW-Müll seit Jahren oberirdisch. Projekte, die fachgerechtes, unterirdische Endlager bedeuten würden, kosten viele Milliarden Euro.
Auch Herr Söder (MP von Bayern),d er jetzt wieder mal den grossen Umkehrschwung macht und anregt, deutsche AKW`s sollten in LÄnderverantwortung gehen,verweigert auch in diesem Stadium die Antwort, wo dann im schönen Bayern Endlager für den Müll geschaffen werden könnten.
Wenn man das Theater miterlebt, das Leute vor Gericht ausfechten, in deren Nähe ein Windrad aufgestellt werden soll - kann man sich heute schon gut vorstellen, wie das ausartet, wenn in Nähe der heimischen Terrasse dann künftig ein Endlager für nicht mehr benötigte Brennstäbe stünde.
Bei all diesen glorreichen Ideen habe ich immer den Verdacht, dass die von heutigen Generationen kommen, denen es sehr egal ist, was in so langen Zeitspannen wie Millionen Jahre auf unserer Erde geschieht.
DieserProzess begann schon einmal und führt uns jetzt in die Klimakatastrophe, die - wenn schon nicht wir als ältere Generation - unsere jetzigen Nachkommen hautnah erleben dürften.
Olga
Zur Endlager- und Entsorgungsfrage für Brennstäbe gibt es aber auch aus GB keine richtige Antwort. Soviel man weiss, lagern die diesen AKW-Müll seit Jahren oberirdisch. Projekte, die fachgerechtes, unterirdische Endlager bedeuten würden, kosten viele Milliarden Euro.Da ich mir nicht vorstellen kann, dass in Großbritannien Dumpfbacken am Werk sind, vertraue ich darauf, dass sie gründlich überlegt und beraten haben und sich bei ihrer Entscheidung etwas gedacht haben. Was in so langen Zeitspannen, wie es Millionen Jahre Erdzeit nun mal sind, geschehen wird, das werden wir uns kaum vorstellen können. Und bisher war es in der Vergangenheit immer so, dass sich die Menschen in den zurückliegenden Jahrtausenden immer den aktuellen Gegebenheiten angepasst und sie auch verändert haben. Naturgeschichtlich gesehen. Und ehrlich gesagt, mache ich mir auch keine Gedanken, was in einer oder einer halben Million Jahre hier auf Erden geschieht. Wenn es die Erde denn noch gibt.
Auch Herr Söder (MP von Bayern),d er jetzt wieder mal den grossen Umkehrschwung macht und anregt, deutsche AKW`s sollten in LÄnderverantwortung gehen,verweigert auch in diesem Stadium die Antwort, wo dann im schönen Bayern Endlager für den Müll geschaffen werden könnten.
Wenn man das Theater miterlebt, das Leute vor Gericht ausfechten, in deren Nähe ein Windrad aufgestellt werden soll - kann man sich heute schon gut vorstellen, wie das ausartet, wenn in Nähe der heimischen Terrasse dann künftig ein Endlager für nicht mehr benötigte Brennstäbe stünde.
Bei all diesen glorreichen Ideen habe ich immer den Verdacht, dass die von heutigen Generationen kommen, denen es sehr egal ist, was in so langen Zeitspannen wie Millionen Jahre auf unserer Erde geschieht.
Dieser Prozess begann schon einmal und führt uns jetzt in die Klimakatastrophe, die - wenn schon nicht wir als ältere Generation - unsere jetzigen Nachkommen hautnah erleben dürften.
Olga
Michiko
Ob man die Briten Dumpfbacken nennen mag, bleibt jedem selbst überlassen. Denke jetzt recht intensiv an Boris Johnson und die nachfolgende PremierministerIn, die nur wenige Wochen im Amt war.
Was in diesem wunderbaren Land mit ebensolchen Menschen jedoch seit Jahren Negatives geschieht, wie die gesamte Wirtschaft durch den Brexit herabgewirtschaftet wird ebenso wie der NHS - hätte ich mir nie vorstellen können. Ich lebte als recht junge Frau als Au-Pair in GB und habe nach wie vor eine intensive Beziehung zu dem Land - .
Was die Endlagerung von AKW anbetrifft - ich erwähnte es bereits - bisher wird oberirdisch gelagert. Stellen Sie sich mal vor, wie unsere Bevölkerung darauf reagieren würde.... Olga
"Alles Schlampen, außer Mutti", hat Nepo Fitz seinerzeit behauptet.
Weshalb soll die Beobachtung für das Verhältnis von Deutschland zu anderen europ. Staaten in dem Fall nicht auch gelten dürfen?
Bei der Gelegenheit:
Für den Planeten sind 1.000.000 Jahre ein recht überschaubarer Zeitraum.
"Alles Schlampen, außer Mutti", hat Nepo Fitz seinerzeit behauptet.Na der Fitz traut sich was, ich musste erst Mal gucken, wer das ist😄Das mit der Million Jahre ist schon wahr, aber nicht für uns, höchstens für den lieben Gott. Ich bewundere immer die Archäologen, die an Fossilien und Gesteinen das vermutliche Alter feststellen können und denke dann, was wird man wohl eines schönen fernen Tages von uns ausgraben? Brennstäbe, um beim Thema zu bleiben?
Weshalb soll die Beobachtung für das Verhältnis von Deutschland zu anderen europ. Staaten in dem Fall nicht auch gelten dürfen?
Bei der Gelegenheit:
Für den Planeten sind 1.000.000 Jahre ein recht überschaubarer Zeitraum.
Michiko
Da ich persönlich viel zu wenig bis fast keine Ahnung habe, wie es sich aus technischer Sicht bei AKW`s verhält, habe ich jetzt recherchiert und zwar bei seriösen Quellen und auch realen Menschen, die sich hier über Wissen verfügen. Daran möchte ich Interessierte nun teilhaben lassen:
Die Betreiber der noch laufenden drei AKW`s haben die Energie der Brennstäbe gezielt auf den Abschalttermin 31.12.22 bemessen.Im sog. Streckenbetrieb waren jedoch noch Reste dieser Energie vorhanden, die noch für 3 1/2 Monate Strom liefern konnten, wenn auch mit ständig sinkender Leistung.
Nun sind die Brennelemente endgültig verbraucht,ein Weiterbetrieb wäre - unabhängig von der Rechtslage - nicht mehr möglich. Unter Berücksichtigung dieser Fakten wurde dann politisch (durch den Kanzler) auch der endgültige Abschaltzeitpunkt 15.4.23 festgelegt.
Für einen Weiterbetrieb müssen neue Brennelemente beschafft werden. Dies sind massgeschneiderte Produkte,deren Herstellung mindestens ein Jahr dauert. Sollte man dann zB. aufgrund der Sanktionen diese nicht mehr aus Russland, sondern einer anderen Quelle beziehen, würde dies umfangreiche technische Prozedere in Gang setzen. Das geht dann los mit dem Austausch von Spezifikationen, vielen Tests im kleinen bis hin zum grossen Massstab und vieles mehr.
DAs verzögert die Angelegenheit nochmals, wobei im Vorfeld nicht garantiert werden kann, dass alle Tests dann auch erfolgreich sein würden.
IN dieser Zeit könnte dann auch die schon vor vier Jahren fällige grosse Sicherheitsprüfung nachgeholt werden; darauf wurde bisher verzichtet im Hinblick auf das endgültige Abschaltdatum.
Wenn das alles abgeschlossen ist - mindestens 1 - 2 Jahre - könnten theoretisch die Betreiber der AKW`s einen Weiterbetrieb beantragen, sofern sie dies wirtschaftlich für sinnvoll erachten.
Wenn man sich mit diesen Interna ein wenig befasst, könnte man das grosse Geschrei,das jetzt darüber angestimmt wird, doch für unnötig erachten? Olga
Stimmt @olga64. Ich schrieb bereits vor Tagen, dass die Diskussion, die wir hier noch führen, überflüssig ist, weil "das Ding gelaufen ist".
Atomkraft ist vorbei! Worüber reden wir hier also noch? Über Dinge, die wir in den letzten Jahren schon bis zum "Geht nicht mehr" diskutiert haben und die keinerlei praktischen Nährwert mehr haben.......
ein riesiger aufwand um noch mehr radioaktive abfälle zu produzieren, bei denen niemand weiß wie man sie über so eine extrem lange zeit sicher aufbewahren kann.
https://www.global2000.at/atommuellZum Beispiel hat das hochtoxische Spaltprodukt Plutonium eine Halbwertszeit von 24.110 Jahren. Es muss für zehn Halbwertszeiten sicher von Wasser, Lebewesen und Menschen ferngehalten werden. Dabei handelt es sich um 240.000 Jahre.
Zum Vergleich:
- Den modernen Menschen gibt es seit 300.000 Jahren.
- Die ältesten Höhlenmalereien entstanden vor ungefähr 30.000 Jahren.
- Die Steinzeit war vor 10.000 Jahren.
- Die Pyramiden wurden vor 4.000 Jahren gebaut.
mit so viel aufwand (oder sehr viel weniger aufwand) könnte man auch sehr viel mehr pv-anlagen plus batterien usw. produzieren und damit die stromversorgung sicherstellen, da die sonne noch etliche millionen jahre scheint und kostenlos und ohne risiko sonnenenergie liefert.