Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Edita vom 29.12.2023, 20:21:34

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Hammer, Amboss, Höcke
Die AfD, eine deutsche Volksprüfung
 

......................
 


Ich denke nicht, dass Wahlen wirklich so heftig wie Umfragen ausfallen werden. Ein anderer Absatz des verlinkten Beitrags ist auch interessant.
 
Der Antiintellektualismus bekommt auch Nahrung durch eine SPD, die sich, wie derzeit Saskia Esken, an der CDU abarbeitet. Die CDU sei "brandgefährlich", sagte Esken gerade, weil Merz von "Kleinen Paschas" und "Sozialtourismus" spricht. An Merz gibt es viel zu kritisieren - aber wenn die CDU "brandgefährlich" ist, welches Adjektiv bleibt Esken noch für die AfD? Und wie viele Arbeiter und Geringverdiener werden sich angesichts der sprachpolizeilich wirkenden Kritik denken: Man darf ja nichts mehr sagen in Deutschland?

Wer die AfD bei ihrer Ausdrucksweise stellen will, spielt auf dem falschen Feld. Lanz hat es vergeblich probiert, mit Vorhalten irgendwie missglückter Zitate anderer AfD-Politiker. Der Historiker Michael Wolffsohn wiederum wollte, wie viele andere, die fachliche Inkompetenz Chrupallas herausstreichen, indem er dessen Nahost-Tweet sezierte. Der Professor wirkte dabei - wie er selbst einräumte – "oberlehrerhaft".


Die AFD gibt es, ob das gefällt oder nicht.

Sich am Wähler abzuarbeiten ist wenig zweckdienlich. Durch Taten der demokratischen Parteien müssen potentielle Wähler abgehalten werden die AFD zu wählen.

Auch der Einzelne kann etwas tun, indem er über eine Sache diskutiert ohne den anderen sofort in die Ecke der AFD oder der Nazis zu stellen. Ich meine, dass dies auch leider im ST häufiger geschah.

Beschimpfungen haben keineswegs den Charakter und Erfolg von Argumenten. Reizen eher zu Trotzreaktionen.

Inzwischen hört man ja einige demokratische Landes- bzw. Kommunalpolitiker darüber reden, dass unser Zustrom an Menschen auf Dauer nicht mehr ohne größere Turbulenzen zu schaffen sein wird.
Sind diese Politiker alle AFD Anhänger oder Nazis? Ich denke nein. Schon dadurch, dass man dieses Problem in den Griff bekommen könnte, wären die AFD Wähler extrem verringert.

Ciao
Hobbyradler

 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 29.12.2023, 12:50:56
 

Also, "so gar nichts",... das glaube ich eher nicht. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass es NUR etwas mit Bildung zu tun hat, aber eben: Auch! Klar können sehr Gebildete rechtsextrem sein, es gab und gibt zahllose Beispiele. Gauland hatte, als er noch in Diensten der hessischen Regierung war, den Ruf, einer der belesendsten Leute zu sein. Das hielt ihn nicht davon ab, von einem Vogelschiss zu reden, und das Dritte Reich zu meinen.

Aber es sind eben auch sehr sehr viele Dumme dabei, Ungebildete, die schlicht keine Ahnung haben, was sie da wählen und welche Konsequenzen das haben kann, für sie, für alle, für die Demokratie.

Ich weiß nicht, wen von beiden Gruppen ich mehr fürchten soll.

LG

DW
ich weiss nicht, ob man generell jemanden zu den Klugen zählen kann, weil ER evtl. belesen war oder ist. Es kommt darauf an, was jemand liest - könnten ja auch Nazi-verherrlichende Bücher sein o.ä.

Seine Karriere im hessischen Landtag war nicht so herausragend; darüber ärgert sich dieser Mann vermutlich bis heute, dass seine von ihm selbst eingeschätzten überragenden Leistungen von anderen nie richtig gewürdigt wurden.

Deshalb auch sein Schritt zur AFD - da war er schon etwas älter und ein Karriereaufbau war auch nicht mehr so einfach, weil sich dort auch jüngere Figuren tummelten und tummeln.

Aber lieber D.W.: ich finde es ein wenig inkonsequent und auch anmassend, wenn völlig unbekannte AFD-Wähler (wir haben anonyme Wahlen) so charakterisiert werden,d ass sich darunter "sehr viele Dumme" befinden würden. Woher weiss man das?
Ich erinnere mich gut, dass ich hier zu Recht kritisiert wurde, als ich über den "feisten Orban" und "den blonden Tölpel Trump" schrieb.

Bei der AFD in Ostdeutschland dürfte die wichtigste Frage werden, wenn sie mit guten Werten dort in drei Bundsländern die Wahlen gewinnen sollte: allein wird sie nirgendwo regieren, sie braucht einen oder mehrere Koalitionspartner.
Und wie sieht es da z.B. bei der CDU aus? Wie lange hält die sog. Brandmauer - wann fällt sie? Und wenn sie dann zuerst im Osten zusammenkracht, dauert es evtl. nicht mehr lange, bis dies auch in einigen westlichen Bundesländern drohen könnte. Wir leben in einer gefährlichen Zeit ,wie ich finde - aber die WählerInnen haben es selbs in der Hand, wie sie darauf reagieren werden. Olga
RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 29.12.2023, 12:50:56
Liebe Anna, ich gebe Dir Recht. Bis auf einen Punkt: Du schreibst
 
Es hat auch so gar nichts mit  "  Bildung  " zu tun.
 

Also, "so gar nichts",... das glaube ich eher nicht. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass es NUR etwas mit Bildung zu tun hat, aber eben: Auch! Klar können sehr Gebildete rechtsextrem sein, es gab und gibt zahllose Beispiele. Gauland hatte, als er noch in Diensten der hessischen Regierung war, den Ruf, einer der belesendsten Leute zu sein. Das hielt ihn nicht davon ab, von einem Vogelschiss zu reden, und das Dritte Reich zu meinen.

Aber es sind eben auch sehr sehr viele Dumme dabei, Ungebildete, die schlicht keine Ahnung haben, was sie da wählen und welche Konsequenzen das haben kann, für sie, für alle, für die Demokratie.

Ich weiß nicht, wen von beiden Gruppen ich mehr fürchten soll.

LG

DW
Lieber Waldler, auch wenn das rot Unterlegte irgendwie seltsam ausgedrückt ist, ich weiß, was du meinst. Und ich gebe dir Recht. Ein Herr Gauland und ein Herr Höcke sind aber nur kleine Lichter, wenn ihnen niemand folgt. Leider folgen zu viele.

Ich wiederhole mich: Die Leute, die was daran ändern können, sitzen in Berlin in der Regierung. Warum sie sich nicht um diese Klientel kümmern, ist mir ein Rätsel. Statt dessen verfassen sie immer mehr Vorschriften und Gesetze, die das Leben des kleinen Mannes und vor allem seinen Geldbeutel weiter belasten. Und die Wirtschaft ächzt auch. Wenn Umfragen zufolge nur noch ca. 1/4 der Bevölkerung hinter der Regierung steht, dann müssten die Herrschaften doch endlich aufwachen und umdenken!

Simiya

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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 30.12.2023, 17:05:15
Aber lieber D.W.: ich finde es ein wenig inkonsequent und auch anmassend, wenn völlig unbekannte AFD-Wähler (wir haben anonyme Wahlen) so charakterisiert werden,d ass sich darunter "sehr viele Dumme" befinden würden. Woher weiss man das?
Ich erinnere mich gut, dass ich hier zu Recht kritisiert wurde, als ich über den "feisten Orban" und "den blonden Tölpel Trump" schrieb.

 

Liebe Olga,

ich verbinde meine Aussage nicht mit äußeren Kennzeichen, daher ist das vielleicht (?) etwas anderes!???

Aber zum Inhaltlichen: Mir gelingt es einfach nicht, Menschen, die aus Unzufriedenheit mit einer Regierung bereit sind, per Wahl unsere Demokratie in die Knie zu zwingen und bereit sind, ein autokratisches oder gar nazi-nahes System zu ermöglichen, anders als selbst rechts(links)extrem ODER dumm zu betrachten. Das mag von mir ein Charakterfehler sein: aber ich kann nicht anders.

LG und einen angenehmen Jahreswechsel wünscht Ihnen

Der Waldler

Nachtrag: Ich lebte zu Gaulands CDU-Zeiten in Frankfurt, und Herr Gauland war Kunde in der Buchhandlung, in der meine Frau arbeitete, eine der angesehensten Buchhandlungen in Frankfurt. Das Sortiment dort war anspruchsvoll und Naziliteratur gab es dort definitiv nicht, auch nicht unter der Ladentheke.

DW
aixois
aixois
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 30.12.2023, 17:05:15

Und wenn sie dann zuerst im Osten zusammenkracht, dauert es evtl. nicht mehr lange, bis dies auch in einigen westlichen Bundesländern drohen könnte. Wir leben in einer gefährlichen Zeit ,wie ich finde - aber die WählerInnen haben es selbs in der Hand, wie sie darauf reagieren werden.

Auch wenn Sie es nicht gerne lesen, wenn ich der dringenden Reparaturbedürftigkeit unserer in die Jahre gekommenen Demokratiepraxis das Wort rede, es ist eben leider so, dass die Wählerschaft es in der Tat "in der Hand hat" mit der "Säge des Wahlzettels" , den Ast der Demokratie auf dem sie sitzt, selbst abzusägen und merkt es nicht einmal.
Die Frage ist, soll man da einfach  fatalistisch zusehen

Erst letzthin las ich, dass ein Landtagsmitglied auf die Frage, was denn zu machen sei, damit die AfD nicht die 'Macht' übernähme und damit das Risiko einer Beschneidung demokratischer Grundrecht zu befürchten sei, antwortete, " dann ist das wohl so, schließlich wurde demokratisch gewählt", will sagen , da kann ich nichts machen, das Volk hat gesprochen, und was das Volk sagt, ist mir heilig und das gilt dann nun mal ...

Der Mann, ein MdL, der es eigentlich besser hätte wissen müssen, hat nicht begriffen, dass Demokratie viel mehr ist, als nur alle 4 - 5 Jahre einen Stimmzettel in den Umschlag zu stecken.
Und mit diesem 'Nicht-Wissen',  da ist er leider nicht allein.
Aber ein wehrhaftes Verhalten zur Bewahrung einer freiheitlichen Demokratie ist das eben nun mal nicht.

Und wenn ein Verhalten wenig 'überlegt' ist, Zusammenhänge nicht erkennt oder nicht erkennen will, dann nennt man das allgemein ein 'dummes Verhalten'- das allerdings auch sog. 'kluge' Leute an den Tag legen können.
So,  und nicht anders habe ich den Waldler verstanden ...




 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.12.2023, 17:39:44
 

Ich wiederhole mich: Die Leute, die was daran ändern können, sitzen in Berlin in der Regierung. Warum sie sich nicht um diese Klientel kümmern, ist mir ein Rätsel. Statt dessen verfassen sie immer mehr Vorschriften und Gesetze, die das Leben des kleinen Mannes und vor allem seinen Geldbeutel weiter belasten. Und die Wirtschaft ächzt auch. Wenn Umfragen zufolge nur noch ca. 1/4 der Bevölkerung hinter der Regierung steht, dann müssten die Herrschaften doch endlich aufwachen und umdenken!

Simiya
Sie schreiben das ja sehr oft, aber meist unterlassen Sie es, konkret zu erklären, WAS "die in Berlin" in der Regierung denn machen sollen, damit sogar die ca 9 Mio Leute in Thüringen, Sachsen und Brandenburg irgendwie zufriedengestellt werden können.
Allen Bundesländern im Osten geht es doch recht gut; dort gibt es aktive und engagierte Ministerpräsidenten, die auch für die meisten Belange der dortigen Bewohner zuständig sind.
Warum wird dann nach der ungeliebten Regierung in Berlin gerufen, wenn man dieser sowieso nichts zutraut und sie am liebsten los wäre?

Wei soll diese Regierung also nach Ihrer Meinung "aufwachen" und wie "umdenken"?

Ich sehe das nicht so und ich habe auch in diesen schwierigen Zeiten nirgendwo irgendwelche Verluste erlitten, die ich nicht verschmerzen könnte, bzw. für die ich kein Verständnis aufbringen würde.
Ich bin zwar kein kleiner Mann, aber auch mein Geldbeutel wurde nicht übermässig belastet. Es gab eine anständige Rentenerhöhung (die nächste folgt im Sommer) und Extrazahlungen "von der Regierung". Ausserdem sinkt die Inflation und wo ich denke, dass ich etwas sparen müsste, mache ich dies auch.

Da stehe ich dann vermutlich recht konträr zu denen, die jetzt in diesen Tagen ihr Jammern mal kurzzeitig einstellen, damit sie diese Böllerzeugs für Silvester kaufen können - man gönnt sich ja sonst nix.
Für solche Dinge hat der kleine Mann anscheinend immer Geld übrig. Das verwundert mich seit langem - wird sicher nicht mehr lange dauern, bis Forderungen laut werden, dass solche Böllerausgaben mit Zuschüssen "vom Staat" bedacht werden sollen.

Die "Wirtschaft" ächzt immer, will heissen, sie versucht Forderungen an den SteuerzahlerIn zu stellen, um selbst ihre Gewinnsituation zu steigern.
Schon mal einen Blick auf die Börse geworfen? Sie hat noch nie an einem Jahresende einen so fulminanten Abschluss gezeigt, wie jetzt. Das bedeutet, dass es "der Wirtschaft" so schlecht nicht gehen kann.... Olga

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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.12.2023, 17:39:44
Lieber Waldler, auch wenn das rot Unterlegte irgendwie seltsam ausgedrückt ist, ich weiß, was du meinst. Und ich gebe dir Recht. Ein Herr Gauland und ein Herr Höcke sind aber nur kleine Lichter, wenn ihnen niemand folgt. Leider folgen zu viele.

geschrieben von Simiya

Ja, aber liebe Simiya,

warum folgen sie ihnen denn??? DARUM geht es mir doch, um genau diese Frage. Um es ganz plump auszudrücken (sorry), möchte ich das alte Sprichwort erwähnen:

Nur die dümmsten Kälber
wählen ihre Schlächter selber.

Ich sage immerhin, dass nicht ALLE dumm/uninformiert sind. Der andere Teil IST rechtsextremistisch, daran gibt es für mich keinen Zweifel mehr.

LG & ein gutes neues Jahr!

DW
 
Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf aixois vom 30.12.2023, 17:44:09


Der Mann, ein MdL, der es eigentlich besser hätte wissen müssen, hat nicht begriffen, dass Demokratie viel mehr ist, als nur alle 4 - 5 Jahre einen Stimmzettel in den Umschlag zu stecken.
Und mit diesem 'Nicht-Wissen',  da ist er leider nicht allein.
Aber ein wehrhaftes Verhalten zur Bewahrung einer freiheitlichen Demokratie ist das eben nun mal nicht.






 
Der bundesdeutsche Bürger aber wurde nun seit rund 70 Jahren darauf trainert alle 4 Jahre 2 Kreuze zu machen, sich in den wenigen Stunden am Wahlsonntag als "Souverän" zu fühlen, dann aber, in den folgenden 4 Jahren bitteschön das zu akzeptieren und mitzumachen, was an Anweisungen von "Oben" kommt.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 30.12.2023, 17:43:25

Lieber D.W.,

ich gestehe gerne: ich konnte es Ihnen nicht ersparen, auf Ihre Rüge an mich (die ich bei Ihnen immer ernst nehme) darauf zu verweisen, dass man möglichst Personen, die man nicht kennt und nicht pauschal einschätzen kann, nicht generell als dumm usw. bezeichnen sollte.
Danke für die Info, was dieser unsägliche Herr Gauland sich an Literatur kaufte. Aber ob er auch all das Gute gelesen hat oder nur Geschenke brauchte für Leute, die gute Bücher lesen wollen?
Alles längst vorbei - in meiner Erinnerung ist und bleibt er alter, verbitterter Mann, der sich sehr oft unsäglich ausdrückt und mittlerweile viel Dreck am Steckn hat. Olga

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 30.12.2023, 17:50:08
Nun, wie Sie schreiben, ist alles in bester Ordnung. Dann frage ich mich, weshalb die AfD solchen Zuspruch hat. Das kann ja nur an den weinerlichen, undankbaren und jammernden Ostdeutschen liegen. Und dass die Umfragewerte für die Regierung sinken, liegt auch nur an den Ostdeutschen. Denn im Westen geht es ja allen sooooo gut. Ups, es sind ja viel weniger Ostdeutsche. Da wurden diese wahrscheinlich dreimal gefragt und gezählt, damit man auf die Werte kommt.

Simiya

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