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Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Anna842 vom 29.01.2024, 18:24:30

Welche Fragen sollen Ihrer Meinung bei der REcherche des Investigation-Teams von Correctiv offen sein? Wir haben in unserem Land eine Medien- und Pressefreiheit und es wäre illusorisch, zu fordern oder anzunehmen, dass solche Institute oder Medien vorher richterliche Genehmigungen einholen müssen, um ihrer Arbeit nachzugehen.
Sie unterliegen alle dem Presse-Codex, müssen belegbare Quellen haben, diese aber auch schützen, wenn es um Namensnennung geht.
Das ist astreines AFD-Geschwurbel, wenn nun die Schuldzuweisungen umgekehrt werden: da sind als freie Medien Schuld, wenn rechte Parteien Schweinereien erfinden, um ihren Rassismus und ihre Menschenverachtung weiter voranzutreiben?
Aber wie wäre es mit der Frage, ob Herr Sellner (Rechter aus Österreich) das Recht hat, seine Ideen und seinen Masterplan in Deutschland vorzustellen und zur Durchführung empfiehlt?
Sind dann Teilnehmer an diesem unappetitlichen Geheimtreffen zu verurteilen oder zu belobigen?

Das alles sind aber keine Bereiche für Politikwissenschaftler - sondern z.B. für Juristen. Aber sicher kennen Sie sich auch bestens in diesem Fachgebiet aus, wie Sie uns vermutlich bald erklären werden. Olga

aixois
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 29.01.2024, 18:24:30

Es geht eben nicht so einfach, eine private Zusammenkunft heimlich
zu filmen und heimlich abzuhören.


Ob es "so einfach" geht,  sei dahingestellt. Jedenfalls ist es dem investigativem Journalismus, der eine sehr wichtige Funktion für eine funktionierende Demokratie erfüllt,  presserechtlich erlaubt, auch verdeckt zu ermitteln, "wenn damit Informationen von öffentlichem Interesse beschafft werden", die anderweitig sonst nicht zugänglich wären. Es geht hier nicht um das Mithören von Bettgeflüster oder heimliche Paparazzi Aufnahmen für billige Schlagzeilen.

Es ist aber eine Gratwanderung, dessen sich verantwortungsbewusste durchaus Journalisten bewusst sind, die sehr sorgfältig abwägen und dann auch irrelevante Informationen nicht verwenden bzw. vernichten, in vollem Respekt z.B. des Pressekodexes (und der verfassungsrechtlich geschützten Pressefreiheit).

Gelernte Politologen wissen das und vermeiden, den Eindruck zu erwecken, dass  diese spezielle Art Journalismus in die Ecke eines mit dem Rechtsstaat inkompatiblen Vorgehen  zu rücken wäre.
Nicht alles kann von den Polizeien, Geheimdiensten , Staatsanwaltschaften (die sich manchmal auch deren Rechercheergebnisse zunutze machen) aufgedeckt werden. (siehe auch die Funktion von whistleblowern, die im Grunde ja rein rechtlich gesehen, auch kriminelle  'Verräter'  sind).

Ach ja, ich habe noch eine Liste der Geldgeber von Correktiv.
Ist aber noch nicht ausgewertet.

Klingt so geheimnisvoll,, fast konspirativ. Da bin ich ja mal gespannt, was da raus kommt. Ich kann dabei ein wenig helfen, wenn ich verrate, dass ich zu den Menschen gehöre, deren Einzel - Spenden dazu beitragen, dass  Correktiv unabhängig bleibt und frei und ohne Angst arbeiten kann.

Ich nehme es Correktiv ab, wenn sie sagen , dass " sie  keine staatlichen Förderungen für unsere investigativen Recherchen, Faktenchecks oder redaktionelle Arbeit annehmen". So wie ich die Angaben von Correktiv zu ihren Finanzquellen für glaubwürdig, plausibel  und nachvollziehbar halte (sonst bekämen sie auch von mir keine Spenden).

Dass Betroffene Correktiv Recherchen  als unseriös bezeichnen, als "Soros-hörig" usw.  zu erwarten und sollte nicht weiter verwundern (siehe AfD Reaktionen Alice Weidel, die immer dann nach dem rechtsstaat ruft, wennn es gerade passt).



 
Anna842
Anna842
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Anna842
als Antwort auf aixois vom 29.01.2024, 19:13:57
Aixios, bei den Politologen, das haben wir hier schon bei eingegebenen
politologischen Analysen gesehen, sagen die einen so und die anderen so.
Ich habe bereits geschrieben, du hast ein Phänomen und fünf
verschiedene politologische Analysen, teilweise konträre.
Es ist eben nicht wie bei einem Röntgenbild.

Die urplötzlich aufploppenden Großdemos sind ein gefundenes
Fressen für Soziologen und Politologen.
Es werden Fakten gesammelt und dann analysiert.
Im Net kannst du das alles verfolgen.

Etwas ganz anderes:
Im Net kannst zu der Thread-Thematik auch die Sendung " Scobel " sehen.
Thema:

" AFD  -  Philosophisch betrachtet. "

Sehr interessant.
Er analysiert anhand des Buches von Adorno: " Studien zum autoritären
Charakter.  "

Ich fand, Scobel hat das sehr gut gemacht, also die Thesen Adornos 
rüber gezogen auf die AFD und deren Anhänger.

Und dann gibt es natürlich auch dort wieder andere Philosophen, die
diesem leidenschaftlich widersprechen.
So sind sie, die Geisteswissenschaften. 
Immer was los.

Anna
P.S.: Das mit den Geldern suche ich noch mal. Ich glaube die SPD
finanziert sie auch mit. Muss aber nicht unbedingt etwas bedeuten

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aixois
aixois
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Anna842 vom 29.01.2024, 19:35:28

Mir ging es weniger um das - zweifelsohne  für Soziologen und Politologen, und verwandete Fakultäten  hochinteressante Phänomen völlig unvorhergesehener,    plötzlich aufploppender Massendemonstrationen - als vielmehr um deren Ursache, die ohne einen investigativen Journalismus gar nicht erst  entstanden wäre .

Weidel fühlte sich wie von der Stasi bespitzelt und zog entsprechend vom Leder, eben weil sie nicht sehen will , was verdeckter Journalismus ist und sein darf.

Deshalb halte  ich Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Informationsbeschaffung, die suggerieren, dass es da vorher eines richterlichen Beschlusses (???)  bedurft hätte, für nicht angebracht.

EsSo ein 'Illegalitätsverdacht'  stellt Correktiv in ein schiefes Licht und damit auch ihre 'auf kriminelle Weise' (so AfD) beschafften Informationen, was wiederum auf die Demonstrationen und die naiven,vertrauenwürdigen, aber , von irgendwelchen Drahtziehern missbrauchten Demonstranten zurückstrahlt, was entsprechend von den AfD Kreisen (= kriminelle Lügenpresse)  ausgeschlachtet wird. 

Manchmal tun Journalisten eben etwas im Graubereich ihrer Pressefreiheit, was Polizeikräfte so nicht dürfen, ohne dass das 'kriminell' zu nennen wäre.
Das ist m.W. aber eine weitgehend einhellige Meinung, auch unter Politiologen.

Ich gebe aber durchaus zu, das ist kein einfaches, eher sehr sensibles Thema, das sicher noch einigen Meinungsaustausch nach sich ziehen dürfte.

Anna842
Anna842
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Anna842
als Antwort auf aixois vom 29.01.2024, 20:11:52
Also Aixois, ich habe jetzt nur mal kurz nachgesehen-
Zuwendungen an Correktiv:

Bundeskasse: 431.059,85  Euro

Landeskasse NRW: 145.338,00 Euro

Aus welchen Töpfen diese nun genau kommen, muss extra
recherchiert werden.
Wer es veranlasst hat und ob die Zuwendung mit Auflagen 
verbunden worden sind, ebenfalls.

Desweitgeren gab es noch unterschiedliche Stiftungen.
Auch da müsste recherchiert werden, wem diese angehörig sind.

Interessant fand ich noch folgende Zuwendung:

The US-Russia Foundation:  39.676, 90 Euro.

Einen Wistleblower kannst du nicht mit dem investigativen
Journalismus vergleichen.
Dieser sitzt an der Quelle und hat das Wissen. Muss also
nicht verdeckt erst abhören.

Interessant wäre noch die Frage, ob Correktiv einen " Zufallstreffer "
gelandet hat, oder ob sie vorher Infos hatten, was da besprochen
werden soll, also eine Art Wistleblower.
Tippe auf letzteres.

Auch für investigative Journalisten gelten Gesetze.
Sie dürfen nicht sich über Gesetze hinweg setzen.

Auch wenn du und ich es hin und wieder anders hätten.

Was Weidel sagt, echt, interessiert mich nicht.

Bei den Politologen habe ich von der Genese gesprochen.
Also, wo begann es.

Denke an den Relotius Skandal und wie sehr er geschadet hat.

Anna

 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Edita

„ Durch eine gute Mischung aus den drei Säulen erreichen wir eine unabhängige und stabile Gesamtfinanzierung. Das Verhältnis zwischen den Einnahmen aus der Stiftungsfinanzierung und denen aus privaten Spenden war 2023 etwa ausgeglichen. 
Besonders die vielen Spenden von einzelnen Menschen machen uns unabhängig. Dank ihrer Unterstützung können wir frei und mutig arbeiten. 

IN EIGENER SACHE
Unsere Finanzen sind transparent
 




Edita


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Malinka
Malinka
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Malinka
als Antwort auf Anna842 vom 29.01.2024, 20:33:33

lies mal bei tichy nach und bei trustpilot...

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Malinka vom 29.01.2024, 21:37:31
Ja,  " tichy " habe ich gelesen und die  " NZZ ", welche das
Dargelegte von  "  tichy  "  aufgreift.

Aber ich bin der Spur des Geldes gefolgt, weil bei Geldzuwendungen
und Presse, dahinter stecken fast immer Interessen.

2023  Bundeskasse:  432.059,85 Euro

2022  Landeskasse NRW: 361.784, 69 Euro
2021:  keine Staatsgelder
2020:  Keine Staatsgelder
2019:  Keine Staatsgelder
2018:  Keine Staatsgelder
2017;  Keine Staatsgelder
2016:  Keine Staatsgelder
2015:  Keine Staatsgelder.

Also, es gab nur in dem Jahr 2023  432.059, 85  Euro aus der
Bundeskasse für  " Correktiv  ".
Die ganzen vorherigen sieben Jahre allerdings nicht.

Jetzt muss ich darüber nachdenken, was das zu bedeuten hat.
Wer kam im Jahr 2023 auf die Idee und was war die Begründung
für dieses Geld aus der Bundeskasse und gab es einen Verwendungszweck.?

Die Nachfragen dienen dem Eintreten für unsere Demokratie
und damit automatisch entgegen der Autokratie.
Ist also inhaltlich kompatibel mit dem threat:
Was kann man dagegen tun ?

Anna

 
Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Edita vom 29.01.2024, 21:03:50
„ Durch eine gute Mischung aus den drei Säulen erreichen wir eine unabhängige und stabile Gesamtfinanzierung. Das Verhältnis zwischen den Einnahmen aus der Stiftungsfinanzierung und denen aus privaten Spenden war 2023 etwa ausgeglichen. 
Besonders die vielen Spenden von einzelnen Menschen machen uns unabhängig. Dank ihrer Unterstützung können wir frei und mutig arbeiten. 

IN EIGENER SACHE
Unsere Finanzen sind transparent
 




Edita

was nicht zwangsläufig bedeutet, auch unabhängig. Auch wenn keine staatlichen Förderungen für investigativen Recherchen, Faktenchecks oder redaktionelle Arbeit angenommen werden, Unabhängigkeit sieht anders aus. 

Die berechtigte Frage die man allerdings stellen kann ist: wer ist schon zu 100% unabhängig? Gibt es das überhaupt?
Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Johlixa vom 29.01.2024, 16:32:11
 
Danke Katja,aber von solchen Berichten halte ich nicht sehr viel.Erinnern irgendwie an frühere Stasi Methoden,die auch niemand mehr braucht.Und könnte,hätte,wäre ist für mich nicht IST.Das sind doch leere Phrasen,wie sollten Menschen mit deutschen Pass ausgewiesen werden? Die Menschen werden damit nur verunsichert .Aber es darf meinetwegen jeder glauben was er mag.Warum ist man nicht schon lange auf die Straße gegangen? Warum jetzt? Diese ganzen Demonstrationen(gegen die ich ganz sicher nichts habe)wurden doch ursprünglich von den Parteien und Organisationen wie "Fridays for Future" ins Leben gerufen und verfolgen einen bestimmten Zweck.,nämlich von sich selber abzulenken.Meine Meinung.Aber jeder kann demonstrieren gegen alles,warum auch nicht? Mir ist das egal..ich bin nicht dagegen.Ich geh auch gerne zum Italiener,habe türkische Bekannte und kroatische Nachbarn,die sehr nett sind.Ich könnte mir aber durchaus vorstellen ,dass es z.B. in NRW ganze Viertel gibt,die von Clans beherrscht werden und wo keine Polizei mehr sich hintraut,das solche Menschen nicht unbedingt eine Bereicherung für unser Land sind.Auch das sollte man aussprechen dürfen ohne gleich aus bestimmten Richtungen angefeindet zu werden!Mit Tumultartig meinte ich dieses übertriebene Medienaufkommen,tagelang Nachrichten füllend.In der Hoffnung auf "Bekehrung?" Ich bin mir da nicht so sicher,das beste Mittel wäre eine starke ,handlungsfähige Regierung die nicht innerhalb der eigenen Reihen zerstritten ist und widersprüchlich handelt.Aber davon sind wir meilenweit entfernt,da ändern auch noch soviele Demonstration nichts.Wenn die AfD damit klein gemacht würde,käme die nächste Partei zum Vorschein.Und alles geht von vorne los...Es gibt nur eine Lösung gegen die AfD und das ist eine fähige Regierung,die die Probleme der Menschen ernst nimmt und entsprechend handelt.Ich hätte mir vor 30 Jahren nie träumen lassen,dass es je soweit in unserem Land kommen könnte!
@ Johlixa,

Investigativer Journalismus und Stasimethoden haben nichts gemeinsam.
Da Du diesen Vergleich ziehst, weiß ich, dass Du Stasimethoden niemals kennen gelernt hast.
Ich schon und deshalb bin ich für solche "Ausreden", die jetzt erfunden werden nicht erreichbar oder anfällig.
Wenn Du es ernst meinst mit Deinen Texten, kann ich Dir nur raten, Dich jetzt nicht von solchen Aussagen vereinnahmen zu lassen, die z.Zt. von Menschen kolportiert werden, die die Ex-DDR und "Stasimethoden" auch nur theoretisch zu kennen glauben.
Ich halte auch den Großteil der deutschen Bevölkerung nicht für derart unmündig, dass man sie mit klaren Informationen "nicht beunruhigen" sollte.
Im Gegenteil wünschte ich mir in vielen Bereichen deutlich mehr investigativen Journalismus!

Du hast Recht: diese Pläne, die für so große Empörung sorgen, sind nicht JETZT - und genauso soll das bleiben!
Die "Planspieler" vom Potsdamer Treffen fühl(t)en sich so sicher, dass sie von einer Machtübernahme träumen und für die Zeit danach sind diese Pläne gedacht.
Genau deshalb sind all die großen und kleinen deutschlandweiten Protestaktionen und auch die Berichte darüber sehr wichtig und erleichternd! Es ist gut, wenn die Rechtsradikalen genau diese Reaktionen zur Kenntnis nehmen müssen.
Diese Demos werden i.d.R. nicht "von den Parteien" organisiert. Ich lebe hier in Brandenburg und ich sehe und erlebe, wie sich Menschen selbst organisieren, Initiativen u.ä. gründen.
"Fridays for Future" ist keine Partei. Es sind junge Menschen, die sich Sorgen um ihre Zukunft machen!

Bzgl. der Politik gebe ich Dir Recht! Viele schreiben das hier und es gibt Angriffe dafür - was ich nicht verstehe, denn es liegt auf der Hand...
Die Zivilbevölkerung ist endlich laut geworden und die Politik muss jetzt mit ziehen, sonst wird sich nicht viel ändern! Da sind wir durchaus einer Meinung.
Was potentielle neue Parteien betrifft: Ja, das werden wir sehen.
Im "Fall des Falles" hoffe ich, dass wir dann alle zusammen sehr viel wachsamer und deutlich schneller reagieren werden.

Katja

PS: Solltest Du mir oder Anderen antworten wollen, dann schau mal. Unterhalb des Textes erscheint ein roter Pfeil. Wenn Du dort zunächst drauf "drückst" und danach schreibst, erscheint Dein Text in normaler Größe (musste ich mir auch erst erklären lassen) 😉


 

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