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Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Nordlicht 55
Nordlicht 55
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf Elbling vom 09.02.2024, 12:43:54
Zweifellos ist es richtig, sich eindeutig von der AFD abzugrenzen! Das Ignorieren ihrer Themen durch demokratische Politiker, finde ich allerdings falsch!

Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben.
(Albert Einstein)

LG  Katja
Ignoriert man sie denn wirklich..? Denke mal über Einstein seinen Satz nach:
"..Man kann ein Problem nicht mit den gleichen Denkstrukturen lösen, die zu seiner Entstehung beigetragen haben.."
Was bei den Extremen 'angeriffen' wird sind doch die Denkstrukturen, die Themen werden schon gesehen - so jedenfalls meine Meinung. Bloß mit ihren Denkstrukturen will und wollen wir nichts zu schaffen haben, sie sind falsch, weil durch Unmenschlichkeit geprägt (Remigration, Rassismus, Herrenmenschentum, Diktatorentum - nur mal so als Beispiele). Diese Denkstrukturen können per se keine Porbleme lösen - sie schaffen nur neue. Schau mal wo die Rechts-Nationalen in der Welt bis jetzt wirklich erfolgreich sind..? Nirgends, überall halten sie sich nur durch Gewaltakte an der Macht.
@ Elbling 😉,

all das, was Du mir jetzt geschrieben hast, unterstütze ich ebenfalls zu 100%.
Wir haben da überhaupt keine unterschiedliche Meinung!
Allerdings geht es mir nicht DARUM...

Mir geht es eher um Folgendes:

Die AFD als Partei, die in den Bundestag und in Landtage gewählt wurde, gibt sich ja die größte Mühe, sich selbst als "demokratische Partei" darzustellen.
Sie ist als Partei zu demokratischen Wahlen zugelassen, darf also gewählt werden und gehört deshalb zum "demokratischen Spektrum" der BRD - ob uns das gefällt oder nicht.
Ich brauche nicht darüber aufgeklärt werden, dass deren Ziele nicht(!) demokratisch sind, das ist mir völlig klar!
Nun passiert in den Parlamenten Folgendes: sämtliche demokratischen Parteien grenzen die AFD aus und  lehnen jede Zusammenarbeit ab. Auf Wort-Beiträge reagieren sie mit Empörung und Beschimpfungen.
Und damit begnügen sie sich...
Meiner Meinung nach genügt das aber nicht!
Ich finde es wichtig, dass die AFD thematisch gestellt wird, dass deren Lügen entlarvt und bewiesen werden, dass bessere, demokratische und menschliche Konzepte dagegen gestellt werden...
Das passiert viel zu wenig!
Statt dessen bekämpfen sie sich noch immer gegenseitig!
Und so lassen die Demokraten diese ausgegrenzte AFD "neben sich her" agieren und geben denen die Möglichkeit, ihre Thesen (fast!) ohne Gegenwehr in die Mikrophone der Parlamente zu reden..

Das ist es, was ich falsch finde..

Katja
Edita
Edita
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 09.02.2024, 13:45:55

Eben - weil einer neuesten Studie zufolge,  „ sich derzeit viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern nicht mehr demokratische Teilhabe und Sicherung der demokratischen Grundrechte wünschen, sondern die scheinbare Sicherheit einer autoritären Staatlichkeit."

Viele Ostdeutsche fremdeln mit Demokratie und wünschen sich autoritären Staat 



Edita

aixois
aixois
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Elbling vom 09.02.2024, 14:29:02

Nationalismus ist aber auch was positives. Frag mal einen Bayern ob er sein 'bayrisch' so einfach zum Übel erklärt wissen möchte. Sicherlich nicht.

Die Bayern sollen 'Nationalsiten' sei ?
Warum ist der Bayerische Verfassungschutz sich dessen (Existenz einer "bayerischen Nation") nicht bewusst ?

Denn er definiert Nationalismus wie folgt:

"Nationalismus wird definiert als Ideologie, die die Merkmale der eigenen ethnischen Gemeinschaft (z.B. Sprache, Kultur, Geschichte) überhöht bzw. absolut setzt. Diese Ideologie gipfelt in dem übersteigerten Verlangen nach der Einheit von Volk und Raum. Nationalisten erheben die eigene Nation über andere und definieren sie als höchstes Ziel, dem der einzelne alle anderen Ziele unterzuordnen habe. Diejenigen, die angeblich nicht zur deutschen Nation gehören, werden ausgegrenzt, als minderwertig angesehen oder gar verfolgt.

Auch wenn man einiges davon meint wiederzuerkennen, wenn Bayern sich seines Freistaatstatuses stolz bewusst ist, ganz so schlimm empfinde ich es dann doch nicht. Lokalpatriotismus, Heimatliebe, gelebte Identität etc. treffen es eher ...

Nur damit keine Verständnisschwierigkeiten aufkommen. Wir mögen die Bayern, aber nicht die ideologischen Nationalisten,wir werden von ihnen nicht verfolgt, auch nicht immer ausgegrenzt und das mit den 'minderwertigen'😁 Abiturzeugnissen, das diskutieren wir ein andermal    ...

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schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Edita vom 09.02.2024, 15:13:56
Eben - weil einer neuesten Studie zufolge,  „ sich derzeit viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern nicht mehr demokratische Teilhabe und Sicherung der demokratischen Grundrechte wünschen, sondern die scheinbare Sicherheit einer autoritären Staatlichkeit."

Viele Ostdeutsche fremdeln mit Demokratie und wünschen sich autoritären Staat 



Edita
Da kommt mir der Zauberlehrling in den Sinn:

"Die ich rief, die Geister, sie werd` ich nimmer los".

Leider kann man nicht mal probeweise ein bisschen Diktaturerlis spielen. Weil die Diktatur, wenn man sie mal hat, einen Jahrzehnte lang knebelt.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf aixois vom 09.02.2024, 15:14:44

du schreibst auch, dass ihr? die Bayern mögt.
wow, Alarm, geachtet ist doch völlig ausreichend, denn es gibt hier wahnsinnig viel Individualismus.

aber lebn, des möcht ich nur in Bayern.😉

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 09.02.2024, 15:13:56
Eben - weil einer neuesten Studie zufolge,  „ sich derzeit viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern nicht mehr demokratische Teilhabe und Sicherung der demokratischen Grundrechte wünschen, sondern die scheinbare Sicherheit einer autoritären Staatlichkeit."

Viele Ostdeutsche fremdeln mit Demokratie und wünschen sich autoritären Staat 



Edita
An dieser Studie haben 3500 Personen teilgenommen. Mich hat keiner gefragt.
An anderen Stellen und in anderen Zusammenhängen werden derartige Studien belächelt und es wird ihnen wenig Aussagekraft zugestanden. Wenn es gegen den Osten geht, dann sind solche Studien wichtig.

Geht es darum, warum wir im Osten eventuell manches anders sehen, dann ist es Jammerei, Undankbarkeit und weiß der Geier, was noch. Aber es ist wichtig, dass man den Bösewicht hat, auf den man die ganze Schuld an der gegenwärtigen Misere in der Politik abwälzen kann.

Wie heißt es immer so schön: Das ist meine Meinung, die niemand teilen muss.

Simiya

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 09.02.2024, 15:14:44

DAnke Aixois.
Als bekennende und in Bayern geborene und hier lebende Bürgerin erkenne ich mal wieder ,dass haiuptäschlich diejenigen uns umfassend beurteilen wollen, die weder Land noch Leute kennen, bzw. einmal auf dem Oktoberfest waren oder in einem Kurzurlaub mit bayerischem Brauchgut gequält und abgezockt wurden.
Oder sie sehen in dem Niederbayern Hubsi Schreiwanger ein Abbild der ca 14Mio Bayern, was ebenso falsch ist.
Aber wenn das alles so verachtungswürdig mit uns Bayern ist - warum wollen so viele zu uns? Und nicht nur Menschen, sondern z.B. erfolgreiche internationale Firmen?
Oder können wir bayerische Steuerzahler es uns dann auch erlauben, ab sofort nicht mehr als Hauptzahler den Länderfinanzausgleich mit ca 10 Mrd Euro jährlich zu bedienen, damit z.B. auch nötige Ausgaben in Berlin usw. fianziert werden können?
Es ist zu erwarten, dass jetzt umgehend erwähnt wird, dass Bayern von 1950 - 1986 Nehmerland beim Länderfinanzausgleich war. Das ist richtig - aber innerhalb der fast 40 Jahre, wo das nicht mehr so ist, haben wir sicherlich alles mit Zins und Zinseszinsen zurückbezahlt.... Olga

Edita
Edita
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.02.2024, 16:45:33

Simiya - ich weiß daß Dich das schmerzt, aber selbst wenn es diese Studie nicht gäbe, man bekommt bei Dokumentationen, Berichten und Interviews von Leuten dort, auch so den Eindruck. 
Auch wenn Du nicht gefragt wurdest, ich denke mal, daß die Uni weiß was sie tut, und daß man ihr Vertrauen kann. 


Edita

aixois
aixois
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von aixois
als Antwort auf JuergenS vom 09.02.2024, 16:14:53

geachtet ist doch völlig ausreichend

"achten" hat mir zu viel von Distanz, zu viel von "siezen" -

Nein, ich mag's schon durchaus derb-deftig, denn meist liegt dahinter eine ehrliche Herzlichkeit.

Nicht alle anderen deutschen "Stämme" haben dazu einen Zugang, halten "Schuhplattlern", Fingerhakeln , ... eher für 'unzivilisiert', ungeschlacht o.ä.

Was aber - so mein Eindruck - (noch ?) funktioniert: das Selbstbewusstsein, die Identität (mir san mir - dahoam is dahoam) und ganz wichtig, die Existenz von , und der Respekt vor Autorität(en). Die Ich-suche (wer bin ich) . die Angst und Unsicherheit vor einer ungewissen Zukunft, halte ich (zumindest derzeit) nicht für weit verbreitete bayerische Eigenschaften.

Im Gegensatz zu denen, die - ich zitiere Steinmeier - den süßlichen Flötenklängen der rechtsextremen "Rattenfänger"  hinterherlaufen, die eine Autorität suchen, mit der sie sich identifizieren können, die ihnen alle Fragen abnimmt , durch einfache Lösungen, ohne viel Herumgequatsche.

Was man so mitbekommt - ich kenne wissentlich kein AfD Mitglied - dürfte ein 'offener' Dialog mit solchen Leuten schwierig sein.



 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.02.2024, 16:45:33
Eben - weil einer neuesten Studie zufolge,  „ sich derzeit viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern nicht mehr demokratische Teilhabe und Sicherung der demokratischen Grundrechte wünschen, sondern die scheinbare Sicherheit einer autoritären Staatlichkeit."

Viele Ostdeutsche fremdeln mit Demokratie und wünschen sich autoritären Staat 



Edita
An dieser Studie haben 3500 Personen teilgenommen. Mich hat keiner gefragt.
An anderen Stellen und in anderen Zusammenhängen werden derartige Studien belächelt und es wird ihnen wenig Aussagekraft zugestanden. Wenn es gegen den Osten geht, dann sind solche Studien wichtig.

Geht es darum, warum wir im Osten eventuell manches anders sehen, dann ist es Jammerei, Undankbarkeit und weiß der Geier, was noch. Aber es ist wichtig, dass man den Bösewicht hat, auf den man die ganze Schuld an der gegenwärtigen Misere in der Politik abwälzen kann.

Wie heißt es immer so schön: Das ist meine Meinung, die niemand teilen muss.

Simiya
Simya - auch Sie sollten doch erkennen,dass sich da einiges in Ostdeutschland tut, aber vermutlich vorwiegend bei der jüngeren Generation. Es bilden sich in kleineren Städten und Orten Bürgerinitiativen gegen Rechts und es muss sehr anerkannt werden,dass dazu viel Mut gehört, wenn an der nächsten Ecke drohend irgendwelche Neo-Nazis mit ihren Gegröle und entsprechenden Frisuren und Outfits rumstehen.

Eine Studie, an welcher 3.500 Personen teilnahmen, ist und kann auch dann richtig sein, wenn logischerweise viele Einzelpersonen nicht direkt befragt wurden. Da kommt dann Mathematik ins Spiel. Ausserdem hat Ostdeutschland nur ca 13 Mio Einwohner, was ungefähr 15% der deutschen Gesamtbevölkerung entspricht.

Es ist viel Verschwörungsmythos dabei, was Sie hier anführen. Keiner erklärt Sie zu einem Bösewicht oder wälzt "Schuld" auf Sie ab, wenn man die Fakten beobachtet die aus dieser Region kommen.
Und es war übrigens der frühere DDR-Bürger und Sänger Wolf Biermann, der schon vor einiger Zeit in einem Interview erklärte, bei vielen Ostdeutschen gäbe es ein aggressives Selbstmitleid, was nach seiner Meinung bei den älteren Menschen, die noch die DDR erlebten aus einem Mitläufertum nach zwei Diktaturen in Ostdeutschland resultiert.
Ich bin derzeit wieder voller Hoffnung, dass die junge Generation, die ihre gute Zukunft selbst bestimmen möchte, solche Ressentiments nicht mehr bedienen wird, sondern sich einfach gesamtdeutsch fühlt. Olga

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