Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
Was soll diese Suggestivfrage?
Haben Sie Ideen, wie man den Zulauf zur AFD stoppt?
Erzählen Sie doch mal, so ganz spontan ohne bei der SZ usw abzuschreiben.
Zitat von @mareike:
"Man sollte nur nicht so naiv sein zu glauben, dass da ganz spontan "das Volk" aufwachte und sich seiner demokratischen Pflichten bewusst wurde.
Mareike"
Wer sollte denn deiner Meinung nach hinter den breiten Protesten stecken?
Die Bürgerinnen und Bürger haben sich freiwillig gegen die rechtsextremen Vertreibungsfantasien verbündet.
Was zu viel ist, ist zu viel. Das Maß war eben und ist überschritten.
Lenova
Es ist das gute Recht - vielleicht sogar Pflicht - der jeweiligen Parteien und Verbänden ihre Mitglieder zu motivieren.
Man sollte nur nicht so naiv sein zu glauben, dass da ganz spontan "das Volk" aufwachte und sich seiner demokratischen Pflichten bewusst wurde.
Mareike
Aber noch einmal, liebe Mareike:
Es waren zivile Organisationen, viele Einzelpersonen, Personen aus Kirchen, Vereine und Gruppen (FFF, Omas gegen rechts usw.), die diese Protestwelle begonnen und initiiert haben, und NICHT die Parteien.
Ich verstehe nicht, warum darüber hier nun schon mehrfach diskutiert wurde. Solche Protestwellen, die im guten Fall zu einer Bewegung werden können, wurden immer von Personen und Gruppen ausgelöst, nie von Parteien. Warum wird das hier so vehement angezweifelt oder heruntergespielt?
Langsam begreife ich nicht mehr, wem es hier um was überhaupt geht. Ich FREUE mich, dass viele Menschen zu diesen Demonstrationen aufgerufen haben und weiter aufrufen. Die Parteien kamen erst später dazu.
Du kennst das doch von Garzweiler, ich kenne es von der Startbahn West und von Wackersdorf. Waren es dort Parteien, die das initiierten??? Und so ist es auch heute. Nein, es waren NICHT die Parteien, es waren Teile des Volkes.
LG
DW
Novella, ich habe dafür Verständnis und insbesondere auch deshalb, weil es in unserem Land eine Dreier-Koaltion mit völlig unterschiedlichen Parteien gibt, die auch noch alle ihre eigene Klientel bedienen müssen, um evtl. wiedergewählt zu werden.
Es macht mich geradezu verrückt, immer wieder zu hören, dass "geprüft" und "nachgedacht" werden muss. Bei all dieser Prüferei und Nachdenkerei (statt aktiv zu handeln) geht die Demokratie vor die Hunde. (Entschuldige meinen Wutausbruch. Aber diese zögerliche Haltung ist wirklich kaum zu ertragen.)
Auch das ist Demokratie und wird in unserem Land die polische Zukunft abbilden. Wenn die sog. Volksparteien wie CDU und SPD immer schwächer werden, benötigt es vermutlich immer zwei weitere Parteien, um eine Regierungskoaltion zu bilden.
Mir ist es immer noch lieber, in einem Land zu leben, wo man es sich nicht allzu leicht macht, um Entscheidungen zu fällen. Es gibt auch Länder, da sitzt irgendwo - selbsternannt - irgend ein Mann ganz oben, der dann alles per Dekret bestimmt und wenn jemand "von denen da unten" Widersprüche haben sollte, sind oft der Knast und das Arbeitslager nicht fern. Siehe Russland, Türkei und evtl. schon sehr bald die USA.
Es hat sich in unserem Land leider eingebürgert, dass - ohne, dass jemand von uns bei Regierungsverhandlungen jemals dabei war - von Streit gesprochen wird, wenn es vermutlich Debatten um Kompromisslösungen geht und viele schon gierig darauf warten, wann demnächst wieder gestritten wird (insbesondere bei einigen Medien und natürlich den Talkshows).
Aber schauen wir doch einfach mal in andere Länder: ich finde es verstörend, was in Polen stattfindet. Wo der eigene Präsident, erkennbar Sympathisant der bisher regierenden PIS-Partei alles versucht, um die mehrheitlich gewählte Tusk-Regierung an ihrer Arbeit zu hindern.
Oder wie wird es in den Niederlanden weitergehen? In diesem relativ kleinen Land brauchte es schon mal vor einigen Jahren fast ein Jahr, bis sich eine Regierungskoalition aus sehr vielen Parteien bildete.
Und jetzt versuchen sie es wieder, weil ein seit Jahren bekennender Rechter die Wahlen gewonnen hat. Das Modell einer "Brandmauer" wie wir es in Deutschland immer noch versuchen, wenn die AFD zu stark wird oder noch stärker, klappt dort schon längst nicht mehr.
Es ist sicher für jeden bedenklich, wenn in unserem Nachbarland, das bisher als liberal, freundlich und gut eingeschätzt wurde, nun solche Änderungen bevorstehen. Das geht auch nicht spurlos an uns vorbei.
Das nächste Land, das in diese Richtung marschiert, dürfte Österreich werden mit dieser unsäglichen FPÖ, die dann einen Kanzler Kickl hätte, ein Ausbund von menschenverachtenden Plänen. Olga
Ich soll Stellung beziehen? Du weißt ganz genau, welche Einstellung ich zu den Rechten und überhaupt habe, was soll ich denn da noch groß erklären?
Einfach nur schreiben, um dein Unterhaltungsbedürfnis zu befriedigen, dazu habe ich nicht die mindeste Lust.
Diese ständigen Aufforderungen, Meinungen abzusondern, sind überflüssig und penetrant. Du kennst mich seit vielen Jahren, du weißt genau, wo ich stehe, deine Aufforderungen empfinde ich als Nötigungen.
Ich schreibe dann, wenn ich es will und nicht dann, wenn du es brauchst, weil du einen Streit am Köcheln halten willst, oder weil du gern im Mittelpunkt stehst und willst, dass sich alles um dich um deine Fragen dreht.
Wenn ich so etwas merke, streike ich erst recht.
Zitat von @mareike:
Das ist astreine AFD-Verfälschung, wo mittlerweile verkündet wird, die Organisationen dieser Grossdemos hätten Geld dafür von der Regierung bekommen ,dass sie möglichst viele Leute auf die Strasse bringen.
"Man sollte nur nicht so naiv sein zu glauben, dass da ganz spontan "das Volk" aufwachte und sich seiner demokratischen Pflichten bewusst wurde.
Mareike"
Wer sollte denn deiner Meinung nach hinter den breiten Protesten stecken?
Die Bürgerinnen und Bürger haben sich freiwillig gegen die rechtsextremen Vertreibungsfantasien verbündet.
Was zu viel ist, ist zu viel. Das Maß war eben und ist überschritten.
Lenova
Wer so denkt oder es so "durchblicken" lässte, sollte allmählich wirklich den persönlichen Mut aufbringen und seine offensichtliche Begeisterung für AFD und Artverwandte nicht mehr verklausuliert zu äussern, sondern dazu zu stehen. Noch geschieht ja Niemandem in unserem Land etwas, wenn man solche Meinungen vertritt. Aber warum immer um den heissen Brei mit Verdächtigungen und Schwurbeleien herumreden? Olga
Ja, es fällt auf, dass sich niemand dazu bekennen will, die Rechten zu favorisieren oder gar zu wählen.
Die Argumente kommen genau aus der AFD-Ecke, man kennt sie ja.
Aber nein, davon distanziert man sich dann gleichzeitig vornehm. Statt einfach mal dazu zu stehen, dass man selber rechts ist.
So viel Mut sollte man dann wenigstens mal haben.
Ich glaube kein Wort mehr von den Beteuerungen.
Was soll diese Suggestivfrage?
In Ihren Augen ist es anscheinend schon ein Synonym von Unfähigkeit ,wenn jemand bekennend eine weltweit angesehene Zeitung liest?
Haben Sie Ideen, wie man den Zulauf zur AFD stoppt?
Erzählen Sie doch mal, so ganz spontan ohne bei der SZ usw abzuschreiben.
Aber Sie sollten bei so einem Ton, wie Sie ihn hier anwenden, nicht erwarten oder erhoffen, dass ich mit Ihnen einen Dialog über eine Problematik führe, die Sie anscheinend noch nicht so ganz durchblicken.
Ich rate Ihnen aber sehr und freundschaftlich, sich im Gegenzug mal ein wenig von Ihrem Traumland Niederlande zu kümmern, das politisch vor sehr schwierigen Entscheidungen und Zeiten steht und das Sie mutmasslich mal freiwillig verlassen haben - also ohne Zwang von uns Deutschen.
Es gibt so viele Menschen weltweit ,die gerne bei uns leben würden und sicherlich auch oft ein Gewinn für unser Land wären. Man kann auch einen Platz freimachen, wenn man zu der Gruppe gehört ,die dies völlig anders sieht. Olga
DAs ist aber auch ein Vorteil, liebe Rispe, von solch sehr strittigen Diskussionsthemen.
Die meisten halten es nicht lange aus, etwas "vorzuschwurbeln" und ihre Zugehörigkeits-Fantasien und -meinungen sind schnell transparent. Und sie ziehen sich dann durch über Jahre, immer, wenn eine solche Thematik wieder hochkocht.
So weit sind wir jetzt wieder und die unterschiedlichen Gruppen dividieren sich auseinander. Gut ,wenn man weiss, mit wem man es zu tun hat. Olga
Es ist das gute Recht - vielleicht sogar Pflicht - der jeweiligen Parteien und Verbänden ihre Mitglieder zu motivieren.Geachte Mareike,
dem kann ich nur voll und ganz zustimmen !
Die Proteste kamen aus der Zivilgesellschaft, wurden von vielen verschiedenen, oft nur lokal aktiven, "Kaffeekränzchen", vorangetrieben, viele Treiber verschiedenster Couleur, aber es waren nicht die Parteien , die sich da als Initiatoren , als DIE Protest-Avantgarde sich mit Ruhm bekleckert hätten.
Sie waren in ihrer Schlafmützigkeit (bitte: Ausnahmen bestätigen die Regel, besonders was einige Jugendorganisationen der etablierten Parteien angeht) - so mein Eindruck - sogar eher überrascht, was sich da so spontan entwickelt hatte. Manche brauchten einige Zeit, bis sie die richtigen Worte gefunden hatten und sich 'anhängen' konnten.
Ich habe mir auch überlegt, wie wäre es gewesen, wenn unser aller, über den Parteien zu stehen habende, Präsident sich nicht hinterher zu Wort gemeldet hätte, sondern als erster nach dem Adlonvilla Treffen selbst die Initiative ergriffen und mit einer mitreißenden Flammenrede "das Volk" zu solchen Manifestationen aufgerufen hätte ?
Selten wurde mir so bewusst, was Art 21 des GG meinen kann, wo es heisst " Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit."
Die Parteien haben nun mal kein Monopol in politischen Angelegenheiten, auch wenn man den Eindruck haben kann, dass sie sich so verstehen !
Da gingen Massen auf die Straße, von denen die bräsigen Parteien nur träumen konnten.
Sieh da, es gibt ihn noch, den Bürger, er kann sich motivieren lassen oder selbst sich engagieren, ganz ohne eine Parteiinstanz !
Ich empfinde die letzten Tage mehr und mehr als ein - bislang (zumindest in meiner Erinnerung ) noch nie dagewesenes, historisches Ereignis, der Souverän, das Volk, zeigte sich als 'grass root democracy'.
Sicher war es nicht das "Volk" das sich da unbekannterweise traf.
Aber Menge Volks genug , um repäsentativ zu sein und um ein (unvergessliches) Zeichen zu setzen.
Eine bleibende Referenz, auf die man später vielleicht mal zurückgreifen muss und auf die man heute schon ein ganz kleines bisschen 'stolz' sein kann.
Gerade der Jugend, die ja keine kleine MInderheit darstellte in den Straßen, hat das gut getan.
Ganz wichtig für mich auch: da wurde nicht für (sicher berechtigte) eigene Interessen (mehr Gehalt, keine neue Straße, kein Subventionsabbau, usw) demonstriert, sondern für ein Gemeingut, das allen gehört, nämlich das Menschenrecht, die Würde von Ausländern und Deutschen , die hier das universelle Recht haben, als Menschen behandelt und respektiert zu werden.
Ein schönes - sicher vorübergehendes - Gefühl : Demokratie wie sie leibt und lebt !
Das Gefühl nehm ich mit in den Abend mit einer schönen Tasse Tee , das Wasser von hier, die Teeblätter aus Kenia, die bemalte Tasse aus Indien, die Zitrone von Ischia, der Rohrzucker aus ... aber den nehm ich ja nicht .