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Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Mareike vom 24.01.2024, 17:12:08
Es tut mir Leid, dass es so schwer zu ertragen ist. Mitunter denke ich, das ganze Land ist immer noch traumatisiert.

geschrieben von Mareike

Liebe Mareike,

zumindest retraumatisiert...

Danke für Deine Ausführungen. Ich teile sie nicht im Gesamt, verstehe aber nun besser, was Du geschrieben hast.

LG

DW
Ingrid60
Ingrid60
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Ingrid60
als Antwort auf pippa vom 24.01.2024, 16:24:32
"Kinder statt Inder" war kein schlechter Gedanke. Vielleicht sähe die Pisa-Studie heute anders aus.

Sarrazins Literatur kenne ich nicht. Aber seine Frau war Lehrerin in Berlin und machte Erfahrungen mit kleinen Paschas (und nicht nur sie).

Ingrid60 
olga64
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Ingrid60 vom 24.01.2024, 17:42:35

Frau Sarrazin ist kein gutes Beispiel: sie unterrichete an einer Förderschule in Berlin, wo die Kinder besondere Aufmerksamkeit und Zuwendung benötigen. Aber die Eltern dieser Kinder bemängelten immer wieder, dass sie Kinder demütigend und höchst autoritär behandelte; ein Kind soll sie auch körperlich angegangen haben, worauf die Eltern des Kindes sich mit Frau Sarrazin vor Gericht trafen.

Sie ist nun 72 Jahre alt - ihre LehrerInnen-Tätigkeit seit 2011 beendet; d.h., sie trat mit 59 Jahren aus dem Schuldienst aus und wird vermutlich seitdem recht gut von ihrer Pension leben können, zusammen mit den Millioneneinnahmen ihres Ehemannes, die dieser für seine rechten Ansichten in Buchform kassierte.

Sie selbst schrieb 2012, also kurz nach ihrem Austritt aus dem Schuldienst, ein Buch mit dem Titel "Hexenjagd" wo sie die Verhältnisse an Berliner Schulen schilderte aber den grossen Fehler machte, SchülerInnen mit vollem Namen zu erwähnen und somit deren Persönlichkeitsrechte verletzte. Der BGH untersagte die Weiterverbreitung dieses Buches. Ein Drittel der Auflage musste entsorgt werden. Olga


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novella
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von novella
als Antwort auf Mareike vom 24.01.2024, 16:26:42

...

Dennoch bin ich der Meinung, dass sich zuviel mit dem Nazi-Gedankengut vom vergangenen Jahrhundert befasst wird - ich nenne es die Demonen von damals.

Wir schreiben das Jahr 2024.
Ein Großteil der Bevölkerung ist grundsätzlich empfänglich für Populismus. Das ist fast wie ein Naturgesetz.
Gerade deshalb muss man sich mit dem "Nazi-Gedankengut vom vergangenen Jahrhundert" befassen, weil es jetzt im jetzigen Jahrhundert wieder von vielen geteilt wird.
Und das ist nicht einfach als Populismus abzutun, das ist zu simpel.
Sondern das ist eine Ideologie, die undemokratisch, intolerant, aggressiv und antisemitisch etc.pp. ist und die Millionen von Menschen ins Verderben gestürzt hat.
novella
novella
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von novella
als Antwort auf Ingrid60 vom 24.01.2024, 17:42:35
"Kinder statt Inder" war kein schlechter Gedanke. Vielleicht sähe die Pisa-Studie heute anders aus.

Sarrazins Literatur kenne ich nicht. Aber seine Frau war Lehrerin in Berlin und machte Erfahrungen mit kleinen Paschas (und nicht nur sie).

Ingrid60 
Na, na, na!
Dass  du diesen Spruch "Kinder statt Inder" als nicht schlecht bezeichnest, zeugt in meinen Augen davon, dass du in dieser Materie nicht sehr bewandert bist. Sonst würdest du die Aussage als das verstehen, was sie bedeutet: Nämlich, keine Einwanderung von Ausländern. Der Spruch entstand nämlich in einer Zeit, als Deutschland  anfing, verzweifelt nach Einwanderern suchte, die sich in der IT-Branche besser auskannten als Deutsche. Hat aber nicht geklappt.
Ach, und dass Frau Sarrazin als Lehrerin in Berlin tätig war, kann Herrn Sarrazin nur zum Vorteil gereichen? Na, toll. Früher war das so, dass sich die Frau über den Mann definierte; nun definiert sich der Mann über seine Frau? Und das alles, obwohl du die "Literatur" von Herrn Sarrazin gar nicht kennst. Tja ...
olga64
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf novella vom 24.01.2024, 17:59:33


Dennoch bin ich der Meinung, dass sich zuviel mit dem Nazi-Gedankengut vom vergangenen Jahrhundert befasst wird - ich nenne es die Demonen von damals.

Wir schreiben das Jahr 2024.
Ein Großteil der Bevölkerung ist grundsätzlich empfänglich für Populismus. Das ist fast wie ein Naturgesetz.
Gerade deshalb muss man sich mit dem "Nazi-Gedankengut vom vergangenen Jahrhundert" befassen, weil es jetzt im jetzigen Jahrhundert wieder von vielen geteilt wird.
Und das ist nicht einfach als Populismus abzutun, das ist zu simpel.
Sondern das ist eine Ideologie, die undemokratisch, intolerant, aggressiv und antisemitisch etc.pp. ist und die Millionen von Menschen ins Verderben gestürzt hat.
Ich habe gestern auf Arte zwei Sendungen gesehen: einmal zu den Ghettos, die die Nazis in Polen errichteten und eine andere vom KZ Sobibor.

Man kann daraus gut erlernen, was der nächste Schritt nach einer Deportation (im aktuellen Fall nach Nordafrika) wäre: Ghettoisierung als Zwischenstation, dann folgende Aushungerung und Massen-Schiessbefehle und weitere Deportation in KZ`s.
Nach meiner Meinung würden sich heutige Nazis mit ihren "Auslagerungsbestrebungen" nicht die Mühe machen, neue Grausamkeiten zu erfinden - sie könnten sich an den geschichtlichen, gut aufgeklärten Tatsachen unserer Altvorderen in vollem Umfange orientieren und diese 1:1 imitieren.

Im Umkreis der Herren Höcke und Krah (Kandidat der AFD für die Europawahl) wird bereits von bis zu 15 Mio auszuweisenden Personen gesprochen und Herr Höcke krönt diesen Plan mit seiner beachtlichen Formulierung, dass dies natürlich nicht ginge "ohne wohltemperierte Grausamkeiten".

Sollten diese Projekte den neuen Nazis gellingen, kann keiner später erklären, er oder sie habe von nichts gewusst.... Denn wir schreiben das Jahr 2024, wo Informationen schnell und zeitnah erhältlich sind. Olga

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aixois
aixois
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 24.01.2024, 17:14:16

Warum tut die SPD nach wie nichts oder nicht viel gegen das Erstarken der AFD und versucht anscheinend, dieses der CSU und CDU anzulasten? Da ist schlechter Stil und wird die SPD sicherlich nicht aus ihrem gigantischen Dilemma befreien.

Schuldzuweisungen heute haben nur insoweit einen Wert, wie man die eigenen Fehler der Vergangenheit erkennt, sie zugibt und bereit ist daraus Lehren zu ziehen. Es war wohl FJStrauß, der  sagte: " 
Man soll aus der Geschichte nicht  lernen, um beim nächsten Mal schlauer, sondern beim nächsten Mal weiser zu sein.

Es war aber auch FJS, der 1985 sagte , dass das Asylrecht dringend geändert werden müsse sonst  habe DE bald die "Kanaken" im Land. Auch die CSU trägt Verantwortung dafür, dass Ausländer immer in erster Linie "Ausländer", "Fremde" waren, was durch die jahrzehntelange Weigerung besonders der CDSU, DE als 'Einwanderungsland" anzuerkennen, die Integration der nach DE gekommenen Ausländer sehr erschwerte, was bis heute Spuren hinterlassen hat.
Wir versuchen mühsam, heute das nachzuholen, was andere (Einwanderungsländer) schon seit vielen Jahrzehnten praktizieren.

'Asyltourismus' - das sagte Söder und benützte dabei einen Befriff, den man der AfD zurechnen dürfte. Die volle Akzeptanz der "deutschen Leitkultur" , neu aufgewärmt, als Voraussetzung für die Integrationsfähigkeit von Ausländern, verlangt die Verinnerlichung von Werten, von denen nicht sicher ist, dass sie von allen Deutschen  in der Praxis 'gelebt' werden : " ... insbesondere Demokratie, Freiheit, Rechtsstaat, Gleichberechtigung, Toleranz und ein positives Bekenntnis zu unserem Land und natürlich auch das unverbrüchliche Existenzrecht Israels".

Ist das der Beitrag der CSU, das Erstarken der AfD zu verhindern ?  Der Umgang mit der Ausländerfrage (den 'Kanaken') durch die CDSU war ja nun nicht gerade von Erfolg gekrönt  - im Gegenteil. Ist man (auch die CSU)  - nach Strauß - etwa 'weiser' geworden ?

Wieso ist also die AfD ein"Dilemma" der SPD ?

Ist es nicht vielmehr eine Herausforderung für alle, alle Parteien, alle Politiker, die Zivilgesellschaft als solcher ?
Mit dem viel geübten gegenseitigem Fingerzeigen kommen wir nicht weiter - und wenn wir so weiter machen, werden die anderen noch mehr als heute, die Nase vorn haben, wenn es um Attraktivität (Deutschlands 'Willkommenskultur' ist eher abstoßend)  für gesuchte Fachkräfte geht. 
Und das tut dann echt weh, wenn deutsche high tech  Unternehmen anfangen (oder weiter machen) dahin abzuwandern, wo Ausländer nicht als 'Fremdkörper' mit falscher Leitkultur angesehen werden, sonderen einfach nur als fähige Menschen mit ihren jeweiligen Begabungen, Menschen, die freilich anders sind, die eine andere Kultur mitbringen und leben, die man aber auch mal einlädt, statt um sie einen Bogen zu machen oder sie gar nach Nachweisen zu fragen , zum Beweis, dass sie die deutsche Leitkultur 'drauf ' haben.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass Söder sich mit seinem neuen "CSU-Positionspapier zur Integration" ganz stark bei den AfD Sympathisanten anbiedern will. Bisherige Versuche in dieser Richtung werden aber auch in Zukunft wenig erfolgreich sein. 


 
Rispe
Rispe
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Rispe
als Antwort auf aixois vom 24.01.2024, 18:39:19

Du triffst mal wieder den Nagel auf den Kopf. Das stimmt alles, was du schrebst, danke! 😉

Elbling
Elbling
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Mareike vom 24.01.2024, 13:53:57
Hallo Elbling

Damit wir uns richtig verstehen: Ich würde gerene Lösungsvorschläge der aufrechten Demokraten bekommen, dahingehend, dass man aufführt, wie man den Aufstieg der AFD stoppen kann.

Wie kann man z B die Nichtwähler an die Urne kriegen?

Gruß
Mareike

 
'Nichtwähler' sind keine/kaum Rechte, daher kann man mit denen reden und sie auch gewinnen zur Wahl zu gehen.
olga64
olga64
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RE: Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 24.01.2024, 18:56:59
Hallo Elbling

Damit wir uns richtig verstehen: Ich würde gerene Lösungsvorschläge der aufrechten Demokraten bekommen, dahingehend, dass man aufführt, wie man den Aufstieg der AFD stoppen kann.

Wie kann man z B die Nichtwähler an die Urne kriegen?

Gruß
Mareike

 
'Nichtwähler' sind keine/kaum Rechte, daher kann man mit denen reden und sie auch gewinnen zur Wahl zu gehen.
Da wir anonyme Wahlen haben: um mit NichtwählerInnen zu reden, müsste man sie zuerst einmal kennen. Und wie soll das bei einer Anonymität umgesetzt werden?
Ebenso bedenklich ist eine Äusserung, dass unter NichtwählerInnen "keine/kaum Rechte" seien - woher beziehen Sie Ihre Kenntnisse? Olga

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