Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?
Elbling
ich sehe das größte Problem darin, dass jahrelang die Auseinandersetzung vermieden wurde.
Ich betone nochmals: Die Protestwähler sind keine überzeugte Rechtsradikalen, kennen mitunter deren Programm - wenn überhaupt - nur ansatzweise.
Sie wollen mit ihrem Protest ein Zeichen setzen, dass sie Veränderungen wünschen, oder sie gehen gar nicht mehr zur Wahl.
Die Gefahr dabei sehen sie nicht.
Das mag sich jetzt etwas geändert haben ... Ich Skeptiker setze ein ?.
Vor einigen Wochen hatte ich ein Gespräch mit einem 75 Jährigen.
Seit 50 Jahren SPD-Wähler, viele Jahre sogar SPD-Mitglied.
Er war so verärgert über die Ampelpolitik, dass er nun zum beschluss gekommen war, bei der nächsten Wahl die AFD zu wählen.
Um zu wissen, was Protestwähler sind, muss ich Wikipedia nicht bemühen.
Protest ist vielfältig.
Falls es unbedingt Wikipedia sein muss, hier ein Absatz zum Protest:
"Der Protest (lateinisch protestari ‚öffentlich bezeugen‘) ist ein Ausdruck der Zurückweisung oder des Widerspruchs gegenüber bestimmten Geschehnissen, Situationen oder gegenüber einer bestimmten Art der Politik.
Proteste können sehr verschiedene Formen annehmen, von individuellen Meinungsäußerungen bis zu Massendemonstrationen.
Protestierende können einen Protest organisieren, indem sie ihre Meinung publik machen, um Einfluss auf die öffentliche Meinung oder die Politik zu gewinnen, oder indem sie mittels einer direkten Aktion versuchen, die erwünschten Veränderungen herbeizuführen.[1] "
Na, dann wollen wir doch mal gucken, ob deine Behauptung, die Wähler seien zum großen Teil „Protestwähler“, überhaupt zutrifft.
Ich stelle einen Artikel ein und empfehle dir, ihn mal gründlich zu lesen. "Protestwähler-These war nie richtig": Wer wählt die AfD?
Vielleicht geht dir dann mal ein Licht auf:
Zitat:
„Warum "Protestwähler" zu kurzgefasst ist
Lange Zeit sind gute zweistellige Wahlergebnisse der AfD damit erklärt worden, die allermeisten Wählerinnen und Wähler würden lediglich aus Protest, aus einer Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien, der AfD ihre Stimme geben. Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, warnt im Redaktionsnetzwerk Deutschland davor, die Wahl der AfD noch als Protest zu begreifen. Politikberater Johannes Hillje geht im BR24-Interview sogar so weit und sagt, dass das nie gestimmt habe:
"Ich glaube, die Protestwähler-These ist eine bequeme Erzählung der demokratischen Kräfte, um sich einzureden, es sei nicht der Rechtspopulismus oder gar Rechtsextremismus, der die Wähler anspreche und sie seien allesamt rückholbar für die anderen Parteien." Johannes Hillje, Politologe und Politikberater
Dieser Einschätzung schließt sich der Soziologe Wilhelm Heitmeyer an und auch Daten des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap bestätigen Hilljes These. Laut den Wahlforschern geben knapp drei Viertel der Wählenden an, ihre persönlichen Grundüberzeugungen seien sehr nah an denen der Partei. Knapp jeder Dritte, der der AfD seine Stimme gibt, hat laut Infratest dimap ein geschlossen rechtsextremes Weltbild.
Über Jahre habe sich laut Hillje die Partei eine feste Wählerbasis aufgebaut, die von den anderen Parteien kaum mehr zurückzuholen sei. So seien weit mehr als die Hälfte derer, die aktuell die AfD wählen würden, mittlerweile Stammklientel und in ihrer Wahlentscheidung treu.
Wilhelm Heitmeyer sieht die AfD als neuen Typus eines politischen Angebots, was deren Politik an viele soziale Milieus anschlussfähig macht. Und auch deshalb schreckt die Einordnung der AfD als rechtsextreme Partei potentielle Wähler nicht mehr ab:
Die Hoffnung in der Öffentlichkeit oder auch in den demokratischen Parteien, die Einordnung der AfD als rechtsextrem würde abschreckend wirken, zieht offensichtlich für eine erhebliche Gruppe in der Bevölkerung nicht mehr. Und das ist eigentlich das besonders Bedrohliche. Denn dadurch kommt es verstärkt zu einer Normalisierung der AfD. Und alles, was als normal gilt, kann man nicht mehr problematisieren." Wilhelm Heitmeyer, Soziologe und Rechtsextremismusforscher
Für Johannes Hillje ist der ideologische Klebstoff, der einen Großteil der Wählerschaft zusammenhält, "tatsächlich der Rechtspopulismus". Der Politologe spricht von einer "Anti-Establishment Einstellung" und weist auf die Rolle von Migrationspolitik und Rassismus hin:
"Die Vorstellung, dass es ein möglichst ethnisch homogenes Volk geben sollte und man ein Stück weit eine völkische Vision anstrebt, ist ein Kennzeichen von Rechtspopulismus." Johannes Hillje, Politologe und Politikberater“
Ich frage mich, ob mein inniger Wunsch wohl nun in Erfüllung geht: Das Aufwachen des deutschen Volkes.
Ich befürchte, lieber Schorsch, dass sogar ich das nicht mehr erleben werde, obwohl ich fast 20 Jahre jünger bin als Du. Aber schau Dir das Forum an: Selbst HIER ist keine ruhige Diskussion möglich, wie soll das in einem ganzen Volk passieren? Und das wäre nötig, absolut notwendig!
LG
Zitat @Michiko:
"Ja Phil., da bist Du vielleicht vielen voraus, aber es gab noch einige andere Demonstrationen, die zeigten, dass man mit der Ampelpolitik nicht einverstanden ist. Hätte es dieses eine Geheimtreffen in Potsdam nicht gegeben, das öffentlich gemacht wurde, wären wohl kaum Menschen in dieser Größenordnung auf die Straße gegangen. Aber ob sie auch alle zur Wahl gehen werden?"
Ich unterscheide zwischen Protestformen gegen einzelne Ampelentscheidungen und
Demonstrationen gegen Inhalte gemäß eines bekanntgewordenen Geheimtreffens in Potsdam.
Was da ans Licht gekommen ist, lehnt eben die Mehrheit ab.
Bitte, beachte die Unterschiede.
Lenova
Tja und nun?
Dann wird die eine Million der aufrechten, demonstrierenden Demokraten wohl nichts mehr ausrichten können. ???
Nun finden wir uns notgedrungen damit ab, dass ein viertel oder ein Drittel der Deutschen rechtsexterm denkt und handelt???
Und meine Skepsis wird von Dir verteufelt ... seltsam, seltsam.
Am Besten dieses Drittel der Deutschen wird in die Wüste abgeschoben.
Sorry, ich bin nicht gerne so ironisch drauf ...
Sag mal, hast du den Artikel eigentlich mal ganz gelesen?
Ich fürchte, nein, da deine Antwort so schnell kommt.
Solltest du mal tun, es lohnt sich! Hier sind nämlich Kenner am Werk und nicht so dumme Foristinnen wie eine Rispe, die ja keine Ahnung hat und deinen "Intellekt" nicht zu würdigen weiß.
Am Besten dieses Drittel der Deutschen wird in die Wüste abgeschoben.
Sorry, ich bin nicht gerne so ironisch drauf ...
Sorry, Mareike, aber diese Bemerkung empfinde ich als völlig daneben. Wie wär's, wenn wir ALLE mal ein paar Stunden pausieren? Ich jedenfallsm ziehe mich jetzt zurück. Mir reicht's.
DW
Für Johannes Hillje ist der ideologische Klebstoff, der einen Großteil der Wählerschaft zusammenhält, tatsächlich der Rechtspopulismus.
Das zweifle ich nicht an.
Populismus: Von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen.
Was lässt sich daraus schließen, wenn man nach Lösungsmöglichkeiten sucht?
Die politische Lage noch mehr dramatisieren?
Oder besser alle kritische Stimmen zum Schweigen bringen?
Oder noch besser: Heile Welt vorgaukeln? (dieser Tage auffälig beim WDR : Am laufenden Band Winterwunderland.)
Ich bin für Realismus.
Lieber DW
Ich habe einiges als völlig daneben empfunden und mir reicht es immer nur zu schlucken.