Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Aufmerksam möchte ich auf eine eine Studie aus Niedersachen aus dem Jahr 2020 machen ( Die AfD und ihre Wähler in Niedersachsen · FoDEx (fodex-online.de) )
Deutlich mehr als die Hälfte der AfD-Wähler sind in der Regel Männer. Der größte Anteil der Wählerschaft ist in der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen zu finden, während die geringste Zustimmung, so eine Untersuchung von 2016, bei den Jüngeren (18 bis 24 Jahren) liegt.93 Bezüglich der Bildungsabschlüsse lässt sich zumindest ein tendenzieller Wandel im Sozioprofil ablesen94: Während Untersuchungen von 2014 und 2015 vor allem auf niedrige bis mittlere Bildungsabschlüsse hindeuteten, hat sich dieses Verhältnis inzwischen verschoben, da der Anteil an mittleren und höheren Bildungsabschlüssen immer weiter steigt. Aktuelle Studien bemessen den Anteil der AfD-Wähler mit „hohem Schulabschluss“ bei etwa einem Viertel bis einem Drittel95, wobei hier anzumerken ist, dass sich die Vergleichswerte der Studien teils unterscheiden, je nachdem was unter einem „hohen Schulabschluss“ verstanden wird.

 

Wieso viele junge Menschen ihr Kreuz bei der AfD setzen | hessenschau DAS THEMA

"Wir sprechen für euch mit der Jungen Alternative aus Hessen und der Grünen Jugend. Und gehen der Frage auf den Grund, wieso viele junge Menschen so überzeugt von der Alternative für Deutschland sind und was die sozialen Medien damit zu tun haben. "---
 

auch in dieser Gruppe scheint sich dann wohl auch etwas zu verschieben - wobei "jung" zu definieren wäre. 

Interessant fand ich, wie wieder einmal mit allen möglichen Gründen die in der Persönlichkeit der Wähler liegen, das Wahlverhalten versucht wird zu erklären.

ich bin gespannt, ob sich das bei den nächsten Wahlen erneut so abzeichnet.

Eine Handvoll User hat auch hier immer wieder geschrieben, dass ohne Dialog mit der AfD kein entzaubern/entlarven dieser Partei möglich sein wird. Nun scheinen etliche Politiker aufzuwachen, zumindest hat es den Anschein, ob es aber letztendlich ein tatsächliches aufwachen sein wird, oder ob sie wieder in ihren Tiefschlaf verfallen, wird sich zeigen. Im übrigen sollten sie sich eine Strategie einfallen lassen, denn ein bloßer Dialog wird kaum helfen. Ich habe das Gefühl, dass die Bürger deutlich mutiger sind als Politiker.
Bruny

Ob die jetzt erst durch die Großdemos den Mut gefunden haben, sich endlich mit der AFD inhaltlich auseinander zu setzen??
Hoffentlich bleibt es nicht nur bei Worten! 

Katja

Das ist des Pudels Kern!

Es ist enorm viel Vertrauen verspielt worden.

Man darf Probleme nicht unter den Teppich kehren, vertuschen oder dem Gegner anlasten.
So dumm ist "das Volk" nicht.

So nebenbei: Ich mag den Begriff "Völkisch" nicht, der so oft in der Debatte eingesetzt wird.
Dieser Begriff hat eine belastete Geschichte und sollte nicht mehr verwendet werden.

Ausschluss von Parteienfinanzierung.
Wenigsten müssten die DE Steuerzahler diese blauen Demokratie-Zerstörer nicht noch weiter finanzieren, wenn man sich das auch überlegen tut. Phil.


QUELLE SPON

Ausschluss von Parteienfinanzierung

SPD und Grüne diskutieren Streichung staatlicher Mittel für die AfD
Am Dienstag urteilt das Bundesverfassungsgericht über ein Ende der Parteienfinanzierung für die NPD. Bayerns Landeschef Söder sieht darin eine mögliche »Blaupause für die AfD«. Zwei Ampelvertreter äußern sich ähnlich.
22.01.2024, 09.25 Uhr

SPD und Grüne erwägen, der AfD das Geld zu streichen. Das im Grundgesetz verankerte Verfahren zum Ausschluss von der Parteienfinanzierung sei »ein wichtiges Element des wehrhaften Staates, verfassungsfeindlichen Parteien staatliche Mittel deutlich zu kürzen«, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, dem »Handelsblatt«.

Fechner verwies auf ein für Dienstag erwartetes Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Frage, ob die rechtsextreme NPD weiter von der staatlichen Parteienfinanzierung profitieren kann. »Danach wissen wir Näheres über die konkreten Hürden eines solchen Verfahrens«, so der SPD-Politiker. »Das kann dann auch andere Parteien betreffen«, fügte er mit Blick auf die AfD hinzu.

Ich befürchte jedoch der Trend geht weiter nach rechts.

Das sit durchaus zu erwarten, Ich würde aber eher sagen, weg von den überkommendnen Parteien, nicht nach 'rechts', denn die alten Rechts - Links Einteilungen gelten heute immer weniger.

Das kann man an Wagenkenchts 'Bündnis- Retortenbaby' sehen, wo (wie ich meine, ganz bewusst, deshalb 'Retorte') viel 'Linkes' mit einigem 'Rechten' und konservativ- Mittigem vermischt wurde , z.B. was die Wiederbelebung von  "Werten" angeht. Diese alten Tugenden  könnte jeder bürgerlich Konservative oder auch Liberale sofort unterschreiben.

Ich tendiere dazu, zwischen "offenen, der Welt und der Kooperation mit in-und ausländischen Partnern zugewandten Gruppen" und den " sich verschließenden, aufs Nationale sich zurückziehende, regionale Heimaten/alte Stereotypen zurückholen wollende  , alles von oben bzw von Außen  (alles Fremde, im Extremfall nicht Deutsche) Kommende ablehnenden Gruppen"  zu unterscheiden.

Übrigens, welche 'Macher ' wenden sich nach 'links' ? 2021 sind nur die Wähler von links (der Linken) rüber zur AfD gewandert.

Wenn Wagenknecht es schafft, der AfD viele Stimmen abzujagen(was ich glaube), dann hat ihre neue Partei schon mal eine wichtige Funktion erfüllt, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie gleich Ministerpräsidentin wird, wie man das von Höcke befürchtet.

Mit "Macher" betitel ich mangels besserer Bezeichnung, die Leute, die bereit wären Neues auszuprobieren,
z B im Bereich Schutz der Umwelt und Klimapolitik.

Erneuerungen brauchen Zeit und Mut und es muss nicht von jetzt auf gleich alles umgekrempelt werden.

So nebenbei: Ich mag den Begriff "Völkisch" nicht, der so oft in der Debatte eingesetzt wird.
Dieser Begriff hat eine belastete Geschichte und sollte nicht mehr verwendet werden.

Ob der AFD Faschist Höcke sich daran halten wird ?

Es darf kein Tabu mehr geben, die AFD so darzustellen was sie wirklich ist.

Höcke, wo die Führung der AFD organisert schreckt jedenfalls nicht davor zurück.

Ja "völkisch" hat eine belastende Geschichte, darum ist es ja so schlimm was zur Zeit passiert.

Ich verstehe aber Mareike wenn du den Ausdruck "Völkisch" persönlich nicht magst, ich auch nicht.

In der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 wurde völkisch bzw. deutschvölkisch dagegen oft synonym mit nationalsozialistisch verwendet; das Wort gehörte zum regimeüblichen Vokabular: Der Volks-Brockhaus definierte es in seiner Ausgabe von 1940 als „national mit Betonung der in Rasse und Volkstum liegenden Werte“.  ..... wo die Remigration wo der AFD vorschwebt von Millionen Migranten natürlich in diese Richtung gehen würde.

Zitat Mareike: 
„So nebenbei: Ich mag den Begriff "Völkisch" nicht, der so oft in der Debatte eingesetzt wird.
Dieser Begriff hat eine belastete Geschichte und sollte nicht mehr verwendet werden.“


Dann mußt Du das der AfD anheim legen, daß sie von ihren völkischen Bestrebungen Abstand nimmt, z. B. von diesen hier, Punkte aus deren Parteiprogrammen: 

„ Die Ideologie des Multikulturalismus, die importierte kulturelle Strömungen auf geschichtsblinde Weise der einheimischen Kultur gleichstellt und deren Werte damit zutiefst relativiert, betrachtet die AfD als ernste Bedrohung für den sozialen Frieden und für den Fortbestand der Nation als kulturelle Einheit.
Staat und Gesellschaft müssen zu ihrer Rettung "die deutsche Identität als Leitkultur selbstbewußt verteidigen.“ 
oder 
„ In der Ausbreitung des Islam und der Präsenz von über fünf Millionen Muslimen, deren Zahl ständig wächst, sieht die AfD eine große Gefahr für unseren Staat, unsere Gesellschaft und unsere Werteordnung.“
oder
“Das Bekenntnis zum Sozialstaat auf eine Solidargemeinschaft "innerhalb unseres Volkes" zu beschränken.“


Das ist glasklar eine rassistische, national-völkische Ausrichtung dieser Partei, anstatt diese Ausrichtung nicht
„zu mögen“, magst Du den Ausdruck „völkisch“ nicht, es ist nicht zu fassen!



Edita

Ausschluss von Parteienfinanzierung.
Wenigsten müssten die DE Steuerzahler diese blauen Demokratie-Zerstörer nicht noch weiter finanzieren, wenn man sich das auch überlegen tut. Phil.
 

Für manche Wähler mag sich das gut anhören, müsste aber nicht wie bei der NPD das Bundesverfassungsgericht erst mal feststellen, dass die AFD verfassungsfeindliche Ziele vertritt?

Bei einem Verbotsverfahren wäre das ja zu klären und ich finde es unklug, dass dies noch nicht eingeleitet wurde. Es ist für mich unerklärlich warum Politiker das nicht tun, sofern sie die AFD als demokratiefeindlich ansehen.

Die Länge der Verfahrensdauer, die schon vorgeschoben wurde, halte ich für Unsinn. Entweder die AFD ist verfassungsfeindlich oder sie ist es nicht.

https://www.bmi.bund.de/DE/themen/verfassung/parteienrecht/parteiverbot/parteiverbot-node.html

Ciao
Hobbyradler

Stimmt lieber Hobbyradler.  Phil.