Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 19.01.2024, 15:03:46

Ja, das ist so und es ist bitter, dass es mindestens 20% der Bevölkerung sind.

Dennoch: Was stimmt denn nun?
War das Potsdamm-Treffen ein AFD-Treffen? Oder waren da nur einige AFD-ler anwesend?
Wer waren die Anderen bei dem geheimen "privaten" treffen?

hobbyradler
hobbyradler
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Rispe vom 19.01.2024, 14:27:47
Ach ja, die Ursachen! 😉
Gerade lese ich ein Interview mit einem Soziologen ( Nils Kumkar) in der SZ von gestern, der einige der Ursachen benennt, hier der Link: "Der Rechtsextremismus ist ein offenes Betriebsgeheimnis"
Leider wieder nicht so ohne weiteres abrufbar, ich schreibe mal das Wichtigste ab:

Erstens spricht die AFD besonders Milieus an, die sich vom Abstieg bedroht oder im Abstieg befindlich sehen. Da gibt es eine Art Trotz denen gegenüber, die aufsteigen, weil man selber absteigt.

Zweitens gibt es Wähler, die sich zu autoritären, Chauvinisten oder rassistischen Positionen bekennen – das heißt, sie unterstützen die AFD deshalb, weil sie diese Positionen vertritt.

Drittens: Es ist der AFD gelungen, das fundamentale Nein der Politik auf sich zu vereinen. Da verfängt die Botschaft „Wer die „Politik“ abwählen will - also nicht bloß die Ampelregierung – der kann die AFD wählen.

Ich fürchte, die Beschreibung der Ursachen gefällt hier so einigen ganz und gar nicht. Immerhin ist es interessant zu sehen, dass ein gestandener Soziologe sie nicht an den zu vielen Flüchtlingen oder Migranten festmacht, sondern genau an denen, die sie loswerden wollen.

Das Interview hat mir ausgesprochen gut gefallen. 😉
 


Es ist gewiss, dass diese 3 Positionen zutreffen.

Der erste Grund wäre unberechtigt, wenn sich ein Betroffener benachteiligt fühlt, sofern der andere sich seine bessere Position durch Arbeit erwirtschaftet.

Den erste Grund halte ich für berechtigt um verärgert zu sein, wenn ein Betroffener, ein Geringverdiener, plötzlich merkt, dass er Steuern zahlen muss aber der andere noch nicht mal zu arbeiten hat, obwohl er es könnte. Ob er deshalb die AFD wählen muss ist ein anderes Thema.

Auch den zweiten und dritten Grund hätte jeder vorhersagen können. Da muss man kein Soziologe sein. Mag sein, dass es noch mehr Gründe gibt.

Der Soziologe oder du verschweigen allerdings die Gewichtung der Gründe oder wissen sie nicht.
 
lupus
lupus
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von lupus
als Antwort auf aixois vom 19.01.2024, 14:13:37

Sind die "Zugereisten" eine Ursache, oder nicht eher doch nur ein Symptom für die eigentlichen "Ursachen" wie Migrationsgründe, wie Bürgerkriege, Zerstörung der Existenzgrundlagen, Arbeitslosigkeit, Armut/soziales Elend, , keine Bildungschancen, fehlende Zukunftsaussichten usw. ?

 
Ohne Zweifel sind sie Symptom und werden aber auch zur Ursache.

Es ist anhand der Mengen der Ausspruch Peter Scholl Latours zu bedenken:

"Wer halb Kalkutta aufnimmt, hilft nicht etwa Kalkutta, sondern wird selbst zu Kalkutta!"

lupus

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Edita
Edita
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 19.01.2024, 15:10:33

Das ist doch überhaupt nicht die Frage! Das Potsdamtreffen war eine geheime Veranstaltung hochrangiger AfD-Politiker, Neonazis, finanzstarker Unternehmer, Burschenschafter, Leute vom Bürgertum und Mittelstand, Juristen, Politikerinnen, Unternehmer, Ärzte, und zwei CDU-Mitgliedern, und diese Typen teilen die gleiche rechtsextreme und menschenverachtende Gesinnung, das ist der Knackpunkt, und daß sie sich von einem verurteilten Rechtsextremen haben „belehren“ lassen!



Edita

Mareike
Mareike
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 19.01.2024, 15:24:01

Danke für die Info.

Wurden z B die finanzstarke Unternehmer namentlich genannt?
Sind die Aufgeführten allesamt AFD-ler?

Oder müsste doch etwas korrekter von Korrektiv berichtet werden?

Da Du so intensiv recherchierst, kannst Du mir bestimmt etwas verlinken.
Danke im voraus.

Mareike
Mareike
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 19.01.2024, 15:29:30

Einen Finanzkräftigen habe ich gefunden: Hans-Christian Limmer, ein namhafter Investor im Gastro-Bereich. Limmer hat die Backdiscounter-Kette Backwerk groß gemacht, heute ist er Gesellschafter der Burgerkette „Hans im Glück“ und beim Essenslieferant „Pottsalat“. Anders als Mörig ist Limmer nicht anwesend, er bleibt der reiche Mann im Hintergrund. Als CORRECTIV ihn vor dem Erscheinen dieses Textes dazu befragte, antwortete er: Er distanziere sich von den Inhalten des Treffens und habe bei der Planung „auch keine Rolle gespielt".

Also Backwerk meiden ..... ?

Ich lese: Die Burger-Kette hat sich von Limmer getrennt.
Geht doch ...


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Edita
Edita
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 19.01.2024, 15:29:30
Danke für die Info.

Wurden z B die finanzstarke Unternehmer namentlich genannt?
Sind die Aufgeführten allesamt AFD-ler?

Oder müsste doch etwas korrekter von Korrektiv berichtet werden?

Da Du so intensiv recherchierst, kannst Du mir bestimmt etwas verlinken.
Danke im voraus.


Nun liebe Mareike, die sind doch, wenigstens zweie davon, namentlich in allen Medien aufgeführt, sogar daß andere Unternehmen sich von diesen wegen dieser Teilnahme bei den Rechtsextremen, geschäftlich trennen! 
Also bitte bissele sorgfältiger lesen, oder wolltest Du mich bloß am Nasenring durch’s Forum ziehen?
Klappt vielleicht beim nächsten Mal besser! 😄

Entschuldige, daß meine Antwort bissele später kommt, ich mußte geschwind meine Tochter vom Bus abholen! 



Edita
Jan Dal
Jan Dal
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Jan Dal
als Antwort auf Rispe vom 19.01.2024, 14:27:47
Ach ja, die Ursachen! 😉
Gerade lese ich ein Interview mit einem Soziologen ( Nils Kumkar) in der SZ von gestern, der einige der Ursachen benennt, hier der Link: "Der Rechtsextremismus ist ein offenes Betriebsgeheimnis"
Leider wieder nicht so ohne weiteres abrufbar, ich schreibe mal das Wichtigste ab:

Erstens spricht die AFD besonders Milieus an, die sich vom Abstieg bedroht oder im Abstieg befindlich sehen. Da gibt es eine Art Trotz denen gegenüber, die aufsteigen, weil man selber absteigt.

Zweitens gibt es Wähler, die sich zu autoritären, Chauvinisten oder rassistischen Positionen bekennen – das heißt, sie unterstützen die AFD deshalb, weil sie diese Positionen vertritt.

Drittens: Es ist der AFD gelungen, das fundamentale Nein der Politik auf sich zu vereinen. Da verfängt die Botschaft „Wer die „Politik“ abwählen will - also nicht bloß die Ampelregierung – der kann die AFD wählen.
 
'Gestandener Soziologe'? Jede politische Richtung zaubert ihre Experten aus dem Hut und der oben genannte verbreitet seine links/grüne Affinität via ebenso regierungsfreundlichen Medien, u.a. der in diesem Forum oft zitierten und offensichtlich als non plus ultra verkauften SZ.

Wenn Herr Kumkar dieser Meinung ist, akzeptiere ich das, teilen kann ich sie nicht mal ansatzweise, ausgenommen Punkte 2 und teilweise 3, teilen. 

Zu Erstens:
A/ Es gibt durchaus intellektuelle Kreise und Einzelpersonen, die der AfD nahe stehen. 

B/ Fakt ist, es gibt vermehrt reale und angesichts der desaströsen und kostspieligen Ampelpolitik berechtigte Zukunftsängste. Die Darstellung nicht weniger, medial ausgesuchter 'Experten' ist so offensichtlich in leere Worthülsen verpackt und soll eine Faktenlage suggerieren, die oft nicht zutreffend ist (siehe Textauszug SZ). Es ist lediglich eine Meinung (!) , unterstützt und begleitet von medialer Dauerberieselung und nicht hinterfragter Detailbegründung für das Gesagte/Geschriebene.
Und wenn die Regierung sich selbst und ihren verbeamteten Mitbürgern, inkl Pensionären sowie MA des öD einen steuerfreien Inflationsausgleich bis zu €3000 genehmigt, dann kann ich die Entrüstung über diese  Selbstbedienungsaktion nachvollziehen. Mag sein, dass einige Bürger tatsächlich Neid empfinden. Ich finde es, höflich formuliert, unverschämt. Das viel zitierte 'die da oben und wir da unten' ist in Anbetracht dessen  durchaus berechtigt und hat wenig bis nichts mit gefühlten Abstieg zu tun, er ist real. Ein gewaltiger Unterschied.

Zu Zweitens:
D'accord 

Zu Drittens:
Weitgehend d'accord 
pschroed
pschroed
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Edita vom 19.01.2024, 15:54:39

Liebe Edita, Alois Müller (Müllermilch) 😉liebäugelt mit den AFD-NAZIS, anscheinend ist seine braune Milch nun schon viel weniger bei den Kunden gefragt, es ist zu hoffen dass die DE Wirtschaft nun auch nachlegt und sich distanziert sonst geht es bergab mit ihrem Umsatz, sollte dieser Verein der Fremdenfeindlichkeit  sich weiter ausbreiten. Phil.

Mareike
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 19.01.2024, 15:54:39

Also bitte bissele sorgfältiger lesen, oder wolltest Du mich bloß am Nasenring durch’s Forum ziehen?



Edita
Nee, so wichtig bist Du mir nicht 😁.

Ich wage lediglich Correktiv etwas zu kritisieren UND vor allem, das, was anschließend daraus gemacht wurde.

Da wurden Bürger in Angst und Bange versetzt und haben bereits ihre Koffer gepackt.

Die Extremen - egal von rechts oder links oder aus der Mitte - sind grundsätzlich gefährlich.
 

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