Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Edita
Edita
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Edita
als Antwort auf Heddy79 vom 16.01.2024, 16:36:35
Zitat Heddy79: 
„ …. aber mich ärgert es, wenn sie als die einzig richtige hingestellt wird, sowie Du Edita es oft machst. bzw.  Menschen als ungebildet oder naiv hinzustellen.“ 


Wenn Du das so behauptest, dann hast Du sicher auch einige wenige Beispiele dafür, da ich ja jeden Tag im Politbereich was poste, dürftest Du auch nicht lange nach 1 oder 2 Beispielen suchen müssen, ansonsten hake ich das auch unter bösartige Beschimpfung ab! 



Edita
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Karl vom 16.01.2024, 12:45:01
Unbequeme und unerwünschte Tatsachen zu benennen hat mit Beschimpfung nichts zu tun! 
Wer A sagt muß auch A aushalten können und sich nicht hinter fadenscheinigen Ausreden verstecken! 



Edita
Da möchte ich widersprechen Edita. Wählerbeschimpfung ist der falsche Weg. man kann in der Sache hart und deutlich sein, muss aber nicht pauschal schreiben, dass jeder der die AfD gewählt hat, ein Nazi sei, weil man selber die AfD, was ich nachvollziehen kann, als rechtsextrem einschätzt. Diesen Durchblick hat eben nicht jeder.

Du leistet dem Widerstand gegen die AfD keinen Dienst mit der pauschalen Beschimpfung der AfD-Wähler.

Karl
geschrieben von Karl

Lieber Karl,

und wie nennst Du Menschen, die trotz Höcke, trotz "Remigrationssehnsucht", trotz rassistischer Ausfälle ("Kopftuchmädchen"), trotz Banalisierung des 3. Reiches und des Holocaust ("Vogelschiss") diese Partei wählen? Und wie nennst Du Menschen, die aus Unzufriedenheit und Protest mit/gegen eine/r Regierung eine Partei wählen, die die Demokratie gefährdet und diese sogar abschaffen will?

ICH nenne diese Wähler nazistisch, denn sie WISSEN doch genau, wen sie wählen, sie MÜSSEN es wissen angesichts der Fülle von Nachrichten und Medien. Oder sind die etwa alle völlig verblödet? Das glaube ich nicht. Die WISSEN, wen sie wählen und WOLLE diese wählen. Wie anders soll man sie nennen?

LG

DW

 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 16.01.2024, 12:25:28
Ich mache es mir nicht einfach, es ist so einfach, auch Experten sagen, 

wer Nazis wählt ist ein Nazi“! 
 
@ Edita, und andere Experten behaupten, dass Wählerbeschimpfung NICHT das Mittel der Wahl ist, um die ungewollten Entwicklungen zu verbessern... (was sich seit Jahren ja auch zeigt).
Weder die Einen noch die Anderen halten mich vom eigenen Denken und Handeln ab..
Ich gehe lieber raus und rede mit konkreten Menschen, statt hier über eine für mich undefinierbare Masse.
...
Katja

Liebe Katja,

mich hält mein Zorn auch nicht vom Denken und Handeln ab. Ich spreche hier im Dorf sogar mit bekennenden AfD-Wählern, ab einer gewissen Diskussionsdauer allerdings mit der Faust in der Tasche... Alles, was ich schreibe, ist die Folge persönlicher und familiärer Erfahrung UND (!) meiner antifaschistischen 1968er-Einstellung UND meiner jahrzehntelangen politischen Arbeit in der SPD.

Seit dem Treffen von Potsdam fühle ich mich persönlich bedroht, und das sage ich jedem AfDler, der mir hier über den Weg läuft (trotz meiner Angst) und das schreibe ich fortan auch weiter in diesem Forum.

LG

DW

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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.01.2024, 16:58:03

Liebe Katja,

mich hält mein Zorn auch nicht vom Denken und Handeln ab. Ich spreche hier im Dorf sogar mit bekennenden AfD-Wählern, ab einer gewissen Diskussionsdauer allerdings mit der Faust in der Tasche... Alles, was ich schreibe, ist die Folge persönlicher und familiärer Erfahrung UND (!) meiner antifaschistischen 1968er-Einstellung UND meiner jahrzehntelangen politischen Arbeit in der SPD.

Seit dem Treffen von Potsdam fühle ich mich persönlich bedroht, und das sage ich jedem AfDler, der mir hier über den Weg läuft (trotz meiner Angst) und das schreibe ich fortan auch weiter in diesem Forum.

LG

DW
Lieber Waldler, dass sich in dir Unbehagen bis hin zur Angst breit macht, kann ich verstehen. Vieles, das man erfährt, ist wirklich beängstigend.

Mir geht es auch nicht wirklich gut, bin ich doch Ostdeutsche und werde wie meine Landsleute in vielen Beiträgen pauschal in die Nazi-Ecke gedrängt. Nicht von dir, das möchte ich betonen.

Es ist eine sehr unangenehme Stimmung in Deutschland - und im ST.

Simiya
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.01.2024, 16:58:03
Ich mache es mir nicht einfach, es ist so einfach, auch Experten sagen, 

wer Nazis wählt ist ein Nazi“! 
 
@ Edita, und andere Experten behaupten, dass Wählerbeschimpfung NICHT das Mittel der Wahl ist, um die ungewollten Entwicklungen zu verbessern... (was sich seit Jahren ja auch zeigt).
Weder die Einen noch die Anderen halten mich vom eigenen Denken und Handeln ab..
Ich gehe lieber raus und rede mit konkreten Menschen, statt hier über eine für mich undefinierbare Masse.
...
Katja

Liebe Katja,

mich hält mein Zorn auch nicht vom Denken und Handeln ab. Ich spreche hier im Dorf sogar mit bekennenden AfD-Wählern, ab einer gewissen Diskussionsdauer allerdings mit der Faust in der Tasche... Alles, was ich schreibe, ist die Folge persönlicher und familiärer Erfahrung UND (!) meiner antifaschistischen 1968er-Einstellung UND meiner jahrzehntelangen politischen Arbeit in der SPD.

Seit dem Treffen von Potsdam fühle ich mich persönlich bedroht, und das sage ich jedem AfDler, der mir hier über den Weg läuft (trotz meiner Angst) und das schreibe ich fortan auch weiter in diesem Forum.

LG

DW
Wieso reagieren jetzt einige so überaus sensibel auf vermeintliche "Wählerbeschimpfung", wenn es um das unbekannte, anonyme Heer der AFD- und anderer Nazi-Sympathisanten geht?
Hat man nicht immer "die Roten", "die Schwarzen" oder auch "die Gelben" (also SPD, CU/CSU und FDP)negativ beurteilt, wenn man kein WählerIn dieser Parteien war, b zw. sie nicht in der Regierung sehen wollte?

Lieber D.W. - ich denke, es sollte Ihre Angst etwas abbauen, wenn Sie nun erleben,dass sich täglich grosse Bürgergruppen auf der Strasse zusammenfinden, die nicht tatenlos auf ein weiteres Erstarken dieser Nazis zusehen wollen.
Besonders freute es mich,dass gestern sehr viele Menschen in Leipzig gegen die AFD und die sog. Werteunion auf die Strasse gingen - also in Sachsen, wo ebenfalls im Herbst gewählt wird.
Jetzt fehlt so ein "Event" nur noch Thüringen - oder kann es wirklich sein, dass dieser Herr Höcke dort schon soviel Macht hat,dass er solche Demos zu Lasten der AFD unterbindet und evtl. damit droht,dass auch deutsche Bürger ausgewiesen werden können (nach Machtübernahme),wenn diese nicht den völkischen Vorstellungen entsprechen?

In München organisieren sich derzeit einige Gruppen aus Nazi-fernen Milieus, die am 21.1. dann vermutlich in grosser Anzahl demonstrieren werden.

Ich freue mich sehr darüber, dass die zu lange schweigende Mehrheit (denn eine Mehrheit wird laut Umfrageergebnissen diese Nazis ja nicht wählen wollen) endlich aufsteht und beweist, dass Deutschland nicht wieder in eine braune Kloake absinken möchte.

Was die persönliche Kontaktaufnahme zu bekennenden AFD-WählerInnen anbetrifft, so ist das bei mir anders. Ich kenne wissentlich niemanden,d en ich dazu zählen könnte und in einem mir nicht abschätzbaren Umfeld mit Leuten, die sich den Anschein geben, auf eine solche Machtübernahme zu zielen, gebe ich mich nicht ab. Dafür wäre mir meine Zeit zu schade.
Alles Gute - Olga
Heddy79
Heddy79
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Heddy79
als Antwort auf Edita vom 16.01.2024, 16:47:05

Hallo Edita! Leider ist meine Antowrt auf Deine Benerkung nicht angekommen.
Also noch einmal- Im Moment habe ich keine Lust zu suchen. Aber sie gibt es, auch bei anderen Themen. DeinBasta habe ich noch gut in Erinnerug. Bösartige Beschimpfungen waren das nicht.
Allerdings habe ich mch vielleicht nicht korrekt ausgedrückt, daß" naiv und undgebildet" habe ich nicht Dir zugeordnet. Dafür entschuldige ich mich.
Heddy79.


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.01.2024, 17:17:46
Mir geht es auch nicht wirklich gut, bin ich doch Ostdeutsche und werde wie meine Landsleute in vielen Beiträgen pauschal in die Nazi-Ecke gedrängt. Nicht von dir, das möchte ich betonen.

Es ist eine sehr unangenehme Stimmung in Deutschland - und im ST.

Simiya
Möchten Sie damit zum Ausdruck bringen,dass die Umfragewerte, die seit Monaten ein ERstarken der AFD zeigen, von irgendwelchen dunklen Mächten erfunden wurden, nur um Ihnen und Ostdeutschen in irgendeiner Form zu schaden? Oder ist es gar explizit "der ST", wo solche Pläne geschmiedet werden?
Simiya - warum machen Sie das und schreiben solche Sätze?
Wäre es nicht sinnvoller,diese Tatsache zum Anlass zu nehmen, um sich auch im eigenen Umfeld der Verantwortung bewussst zu werden, wie unangnehm die Stimmung in Gesamtdeutschland noch werden wird, wenn diese AFD wirklich mehrheitlich die bevorstehenden Wahlen in Ostdeutschland gewinnen sollte.

In Westdeutschland wird nirgendwo in diesem Jahr gewählt - es sind ja Ihre Regionen und natürlich die EU-Wahl. Olga
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Anna842
Alleine auf der politologischen Ebene betrachtet sauber
zu definieren, was ist  " rechtskonservativ ", was ist  " rechtsradikal ",
was ist  " rechtspopulistisch ", ist ein Unterfangen.

Wenn gesagt wird, es ist eine Nazi-Partei, dann handelt es sich um
eine faschistische Partei.

Dann müssen alle Elemente angeführt werden, die eindeutig dem
Begriff " faschistisch " zugeordnet werden können, aber auch alle
Merkmale, die nicht als  " faschistisch " gelten können, weil sie
z.B. rechtskonservativ sind. Sie werden auch von Teilen der CDU oder
der CSU oder der FDP vertreten.

Das waren jetzt mal kurze Anmerkungen zu der Forderung, dass die
AFD verboten werden soll.

Die vielen Demos haben mich gefreut.

Aber auf wie vielen Demos diesbezüglich war ich bereits, in all
den vergangenen Jahrzehnten. Sehr viele.
Und ? Was muss ich feststellen ?
Es ist schlimmer geworden: Sie sitzen im Bundestag und in den
Landtagen.

Das hätte ich nie für möglich gehalten. Undenkbar ist nun wahr.


Wenn eine das Buch  " Der ewige Faschismus " von Umberto Eco liest,
wird es schon eher klar, was es war und was es ist.

Darüber würde sich auch die Trump-Wahl erschließen.

Ein Grauen für mich.

Anna





 
Karl
Karl
Administrator

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Karl
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.01.2024, 16:49:47

Lieber @der-waldler,


ich kann Deinen Zorn verstehen und teile ihn! Trotzdem glaube ich nicht, dass eine pauschale, generelle Wählerbeschimpfung zielführend ist.

Allerdings würde ich, wenn jemand Remigration und andere rechtsradikale Thesen offensiv vertritt, massiv Protest einlegen. Darauf kommt es an, dass man öffentlich widerspricht und notfalls auch die Rote Karte zeigt "Mit Dir will ich nichts zu tun haben" - übrigens auch nicht hier im ST!

Vielleicht wird dies die Mitläufer, die nicht nachgedacht haben, zum Nachdenken bringen. Man sollte ihnen die Türe zurück offen lassen. Nur darum geht es mir.

Karl

olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64

Die Pläne,die nun von dem "Geheimtreffen" in Brandenburg bekannt werden, sind ja nicht die ersten und einzigen, die solche Ideen entwickeln (und vermutlich auch nicht die letzten). Gerade in unseren geschichtlichen stark vorbelasteten Ländern wie Deutschland und Österreich wäre das auch sehr verwunderlich.
Eine Gruppe von Professoren verfasste 1981 das sog. Heidelberger Manifest mit dem vor Überfremdung, Unterwanderung und Volkssturm gewarnt wird.
Der Soziologe Robert Hepp veröffentlichte 1988 in einem rechtsextremen Verlag eine Schrift über die "Endlösung der deutschen Frage".
Der Hamburger Neonazi Jürgen Rieger entwickelte einen Plan zur "Ausländerrückführung", der vor allem in den ostdeutschen Ländern propagiert wurde.
Und dann kam Thilo Sarrazins Traktat "Deutschland schafft sich ab", womit Debatten vom braunen Rand in die Mitte der Gesellschaft zurückgeholt wurden und auch eine Partei wie die AFD und einen Österreicher wie Herrn Sellner möglich machten.
Auch Frau Petry versuchte, mit Unschuldsmiene den Begriff "völkisch" in der AFD zu reaktivieren,d ann kam der "Vogelschiss" des Herrn Gauland und später auch der Begriff des Herrn Höcke "vom Volkstod".

Alle diese Figuren haben aus ihrem Denken nie ein Geheimnis gemacht - für die AFD könnte es jedoch dann doch noch heikel werden.
Im Verbotsverfahren gegen die NPD spielte auch Ethnozentrismus eine zentrale Rolle. Ein konzentrierter Volksbegriff verletzt die Menschenwürde, da er zur Verweigerungs elementarer Rechtsgleichheit für alle nicht ethnisch definierten Volksgemeinschaften gültig sein muss.
Bei einem Verbot für die NPD verzichtete das Karlsruher Gericht noch darauf, da diese Partei zu klein war, um diese grossen Ziele umzusetzen.
Bei der AFD hingegen wäre das auch aufgrund der mittlerweile erreichten Grösse gegeben.
Es bestünde evtl. schon eine Chance, diese Nazi-Parteil vom Bundesverfassungsgericht verbieten zu lassen - aber es bedingt des Prozesses durch Bundesregierung, Parlament und Bundesrat. Olga


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