Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Zaunkönigin vom 11.01.2024, 01:11:49
Lieber wäre mir definitiv gewesen, wenn unsere Regierungen der Vergangenheit einen guten Job gemacht hätten. Das kann man aber genauso wenig erzwingen
Das würde doch bedeuten, dass die Demokratie und ihr Kernelement, freie Wahlen nichts taugen, weil sie doch nur zu Regierungen, egal welcher Parteien, führen, die einen schlechten Job machen.

Das würde weiterhin bedeuten, dass es ihm gesamten Wahlvolk  keine Leute gibt , die sich zutrauen, einen besseren Job zu machen und damit die These stützen, dass jedes Volk die Regierung hat, die es verdient ?

Ein abgewandelter Satz von Kennedy könnte lauten " Frage nicht immer nur, was die Regierung für dich macht, frage dich auch selbst , was du eigentlich tust, damit die Regierung einen guten Job machen kann ".

 
auf solche Schlussfolgerungen kann man nur kommen, wenn man die politischen Gegebenheiten ausblendet und wenn man meine Aussage völlig verdreht.

3 Phasen, und darüber soll man diskutieren? Ich jedenfalls nicht.

Das sehe ich anders, Zaunkönigin. Ich lese und höre immer wieder, dass die Regierungen der letzten 10 (manche sagen 20, manche 30, manche 40) Jahre grottenschlecht waren. Wenn das stimmte, würde das doch bedeute, dass die Wähler sich seit Jahrzehnten in ihrer Wahl irren.

Und der Kennedy-Satz abgewandelt: Warum gehen die Unzufriedenen nicht in die Politik statt nur alle 4 Jahre zu wählen???

Ich habe das getan, war lange Jahre/Jahrzehnten in Ortsvereinen der SPD tätig und auch in der Gemeindepolitik, und glaube mir: Man kann SEHR viel verändern, vor Ort, aber auch überörtlich. Man muss nur Mehrheiten dafür finden. Aber dafür braucht es engagierte Bürger, die in die Politik gehen.

Ich glaube, DAS wollte aixois sagen. Sicherlich wollte er Dich nicht angreifen. Dafür ist er gar nicht der Typ.

LG

DW
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von JuergenS

Ich denke, es gibt parallel mehrere Gründe für den "Aufstieg der sog. AFD".

Ich denke der nächste drohende Schub ist nun, vielleicht unumkehrbar, dem Umstand geschuldet, dass die nachgewachsenen Generation absolut keinen Bezug zu der 33 bis 45 Geschichte mehr empfinden, da ist ein Vakuum entstanden. Schlimm aber ist, dass die Attraktivität des politischen Demokratie-Gebarens vieler demokratischer Staaten auf der Welt nachgelassen hat.
Zugleich sind undemokratische Staaten wie China wirtschaftlich stark. Mit denen müssen sich die Demokratien gut stellen. Das muß auch junge Leute irritieren.
 

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Der-Waldler vom 11.01.2024, 08:05:45

Lieber DW, ich bin überzeugt daß wir Demokraten stärker sind und uns dieses mal den Menschenverachter, Nazis entgegen stellen werden, wir die Demokraten sind noch immer die Majorität und müssen uns wehren.

In Bezug deiner Erfahrungen, ist es eine schlimme Feststellung was in diesen Zeiten  wieder passiert, aber diesmal sind wir stärker, ich hoffe daß jeder versteht was sich anbahnen könnte, und dementsprechend drei mal überlegt wo er sein Kreuz in der Wahlkabine setzen wird.

Meine DE Oma wo mich großgezogen hat und durch die Nazis schlimm traumatisiert war, konnte durch den Schock nicht mehr richtig sprechen, sie brachte fast kein Satz mehr hervor , sie  sagte mir sehr oft, "wenn wieder ein Schreihals an die Macht kommt, laufen sie wieder mit" , hoffentlich hatte meine Oma wo ich sehr liebte unrecht. Ich wünsche dir einen herzlichen Tag lieber DW.  💖 Phil 


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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf pschroed vom 11.01.2024, 08:35:57

Danke, lieber Phil...

LG

DW

Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Der-Waldler vom 11.01.2024, 08:19:13
Lieber wäre mir definitiv gewesen, wenn unsere Regierungen der Vergangenheit einen guten Job gemacht hätten. Das kann man aber genauso wenig erzwingen
Das würde doch bedeuten, dass die Demokratie und ihr Kernelement, freie Wahlen nichts taugen, weil sie doch nur zu Regierungen, egal welcher Parteien, führen, die einen schlechten Job machen.

Das würde weiterhin bedeuten, dass es ihm gesamten Wahlvolk  keine Leute gibt , die sich zutrauen, einen besseren Job zu machen und damit die These stützen, dass jedes Volk die Regierung hat, die es verdient ?

Ein abgewandelter Satz von Kennedy könnte lauten " Frage nicht immer nur, was die Regierung für dich macht, frage dich auch selbst , was du eigentlich tust, damit die Regierung einen guten Job machen kann ".

 
auf solche Schlussfolgerungen kann man nur kommen, wenn man die politischen Gegebenheiten ausblendet und wenn man meine Aussage völlig verdreht.

3 Phasen, und darüber soll man diskutieren? Ich jedenfalls nicht.

Das sehe ich anders, Zaunkönigin. Ich lese und höre immer wieder, dass die Regierungen der letzten 10 (manche sagen 20, manche 30, manche 40) Jahre grottenschlecht waren. Wenn das stimmte, würde das doch bedeute, dass die Wähler sich seit Jahrzehnten in ihrer Wahl irren.

Und der Kennedy-Satz abgewandelt: Warum gehen die Unzufriedenen nicht in die Politik statt nur alle 4 Jahre zu wählen???

Ich habe das getan, war lange Jahre/Jahrzehnten in Ortsvereinen der SPD tätig und auch in der Gemeindepolitik, und glaube mir: Man kann SEHR viel verändern, vor Ort, aber auch überörtlich. Man muss nur Mehrheiten dafür finden. Aber dafür braucht es engagierte Bürger, die in die Politik gehen.

Ich glaube, DAS wollte aixois sagen. Sicherlich wollte er Dich nicht angreifen. Dafür ist er gar nicht der Typ.

LG

DW
DW, ich sehe das nach wie vor anders. Alleine schon die Tatsache, wie bei uns Koalitionen gebildet werden können sorgt dafür, dass der Wähler nicht in Gänze an seiner Stimme gemessen wird. Das wäre nach meinem Dafürhalten nur dann der Fall, wenn nach Stimmenmehrheit koaliert werden müsste (und nicht die Wahl bestünde).

Abgesehen davon: zumindest die Wahl der SPD unter Schröder war nicht die ideale Wahl - um es vorsichtig zu formulieren. Und da wir alle nur das wählen können was zur Wahl steht, ist es eben häufig nur die Wahl des geringsten Übels, bestenfalls ein guter Kompromiss, und nicht das was man wirklich gerne hätte.

Warum so wenige in die Politik gehen? Dazu gehört nicht nur Engagement. Um dort erfolgreich sein zu können bedarf es noch einiger weiterer Eigenschaften die nicht jeder hat.
Ich kann nicht für andere sprechen, aber für mich. Man muss den Umgang und die "interne Politik" beherrschen will man, auch auf lokaler Ebene, etwas bewegen. Mein Mann hat es z.B. erlebt (übrigens ebenfalls SPD-Ortsverein), dass man ihm ganz klar gesagt hat: Du bist nicht von hier, was möchtest Du eigentlich hier mitreden? Du hast doch keine Ahnung. Da wollte man lieber unter sich, d.h. alteingesessen bleiben. 
Und ich, ich z.B. wäre der Typ Mensch, der sich im "Networking" verlieren würde. Abgesehen davon, dass mir lange Zeit die Zeit dafür gefehlt hätte. 

Ich finde es nicht in Ordnung Menschen vorzuhalten: dann geh' doch selbst in die Politik. Das kann nicht jeder und das traut sich auch nicht jeder zu. Dennoch darf er eine Meinung haben und auch unzufrieden sein.

Und ein PS noch: angegriffen gefühlt habe ich mich von aixois nicht. Falls das so rüber gekommen sollte, dann bitte ich das zu entschuldigen! Ich war eher ob der Totschlagargumente etwas genervt und ungeduldig. 

 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Zaunkönigin vom 11.01.2024, 09:03:07

Nur zur Klärung, Zaunkönigin: Ich habe es niemandem "vorgehalten", er solle in die Politik gehen, sondern das wäre doch eine Konsequenz bei so starker Unzufriedenheit, wie sie heute bei vielen Leuten vorhanden ist. Für mich war das damals die Konsequenz gegen die Adenauer-Erhardt-Politik. Nur meine Unzufriedenheit zu spüren und zu äußern, hat mir nie gelangt. Und in meinen OVen der SPD habe ich glücklicherweise  andere Erfahrungen gemacht als Dein Mann, sowohl in meiner Heimatstadt Essen, als auch später in den anderen Städten, in denen ich lebte. Ich war immer willkommen. Aber ich denke, dass solche Aussagen wie die, die Dein Mann erleben musste, durchaus öfter mal zu hören sind, ich hatte halt immer Glück.

Übrigens, ich bin auch kein Netzwerker, ich bin eher Einzelgänger bzw. Mensch der Kleingruppen. Dennoch fand ich damals in der SPD meinen Platz. Später, als ich fertig ausgebildeter Sozialpädagoge war, war "natürlich" die Sozialpolitik mein Platz, und besonders als wir in Hessen lebten, habe ich in unserem Ort durchaus das eine oder andere mit meinem OV erreicht, trotz CDU-Gemeinderats-Mehrheit.

LG

DW
 


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Bias
Bias
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 11.01.2024, 08:19:13
Das sehe ich anders, Zaunkönigin. Ich lese und höre immer wieder, dass die Regierungen der letzten 10 (manche sagen 20, manche 30, manche 40) Jahre grottenschlecht waren. Wenn das stimmte, würde das doch bedeute, dass die Wähler sich seit Jahrzehnten in ihrer Wahl irren.

Und der Kennedy-Satz abgewandelt: Warum gehen die Unzufriedenen nicht in die Politik statt nur alle 4 Jahre zu wählen???
. . . . .
geschrieben von Der-Waldler
In der Politik tummeln sich allem Anschein nach zunehmend mehr Leute, die mit dem Bildungssystem und der Lehre unzufrieden gewesen sind und chancenorientiert hingeschmissen haben.
Insofern Waldler – so what?
Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Der-Waldler vom 11.01.2024, 09:17:00
Nur zur Klärung, Zaunkönigin: Ich habe es niemandem "vorgehalten", er solle in die Politik gehen, sondern das wäre doch eine Konsequenz bei so starker Unzufriedenheit, wie sie heute bei vielen Leuten vorhanden ist. Für mich war das damals die Konsequenz gegen die Adenauer-Erhardt-Politik. Nur meine Unzufriedenheit zu spüren und zu äußern, hat mir nie gelangt. Und in meinen OVen der SPD habe ich glücklicherweise  andere Erfahrungen gemacht als Dein Mann, sowohl in meiner Heimatstadt Essen, als auch später in den anderen Städten, in denen ich lebte. Ich war immer willkommen. Aber ich denke, dass solche Aussagen wie die, die Dein Mann erleben musste, durchaus öfter mal zu hören sind, ich hatte halt immer Glück.

Übrigens, ich bin auch kein Netzwerker, ich bin eher Einzelgänger bzw. Mensch der Kleingruppen. Dennoch fand ich damals in der SPD meinen Platz. Später, als ich fertig ausgebildeter Sozialpädagoge war, war "natürlich" die Sozialpolitik mein Platz, und besonders als wir in Hessen lebten, habe ich in unserem Ort durchaus das eine oder andere mit meinem OV erreicht, trotz CDU-Gemeinderats-Mehrheit.

LG

DW
 

ich denke, ob man als "nei G'schmeckter" willkommen ist oder nicht ist auch regionsabhängig. Und der ländliche Raum dürfte dann auch noch seine Besonderheiten mit sich bringen.

Ja, dumm gelaufen für die SPD, denn mein Mann war ein hervorragender Netzwerker im besten Sinne und konnte Menschen zusammen bringen und Idealist war er zudem noch. Mit welcher Leichtigkeit er das beherrscht hat er dann später im übergeordneten Katastrophenschutz unter Beweis gestellt. Mit diesem Talent hat er alleine schon viel bewegt (die richtigen Leute zusammenzubringen) Diese Fähigkeit hätte ich übrigens nie gehabt. 

Die von Dir gezogene Schlussfolgerung "unzufrieden = politisch aktiv" müssen sich Menschen auch zutrauen. Und ich denke schon alleine da hapert es eben. Und auch am Gefühl dafür, wie das abläuft.

Ich kenne inzwischen 2 junge engagierte Gemeinderäte die wieder aussteigen werden. Aussage beider: zu viel Vetterleswirtschaft. Da bekommt kein neutraler, nicht vernetzter, einen Fuss auf den Boden. 

Diese "Vernetzungen" sind ein Stück weit normal. Ich möchte das noch nicht einmal anklagen. Aber es behindert eben auch frischen/neuen Wind.
Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Elbling
als Antwort auf aixois vom 11.01.2024, 00:20:30
Was nicht bekannt zu sein scheint, selbst in Talkshows auftretenden Fachjournalistinnen nicht: auch eventuelle 'Nachfolgeorganisationen' einer verbotenen Partei sind verboten, d.h. ein wählbarer Ersatz für die AfD dürfte sich auf sehr lange Zeit nicht finden (gründen) lassen.
Und was ist damit..?
"..RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Elbling vor 15 Stunden
 
.....die AfD hatte genug Vorgänger. Nur das wird leider immer vergessen.
1950 DRP,
1964 NPD, (jetzt 'Heimat')
1971 DVU,
1983 REP..."

Gibdet die Rechtsvorschrift denn erst seid gestern..?
Die Hydra gibt den Kampf nicht auf und sie braucht 'Kontra'.
Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Elbling
als Antwort auf aixois vom 11.01.2024, 00:31:34
Lieber wäre mir definitiv gewesen, wenn unsere Regierungen der Vergangenheit einen guten Job gemacht hätten. Das kann man aber genauso wenig erzwingen
Das würde doch bedeuten, dass die Demokratie und ihr Kernelement, freie Wahlen nichts taugen, weil sie doch nur zu Regierungen, egal welcher Parteien, führen, die einen schlechten Job machen.
.......
Ein abgewandelter Satz von Kennedy könnte lauten " Frage nicht immer nur, was die Regierung für dich macht, frage dich auch selbst , was du eigentlich tust, damit die Regierung einen guten Job machen kann ".

 
Aixois, Es gibt einfach zu viele die sich leider nicht für die Politik interessieren. '..Da ist jemand, laß den mal machen..' - nur wenn der das Falsche macht ist "..Stalingrad.." mal wieder nicht so weit weg - und da hat es schon mal geendet. Braucht man das erst mal wieder..?

Deinen 2. Absatz stimme ich zu - und wir hier sind doch schon mal mittendrinn - wir hinterfragen.

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