Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Rispe vom 10.01.2024, 16:47:24
Die ziehen bei mir schon lange nicht mehr, ich bleibe bei dieser Forderung.
Die AFD ist schon viel zu viel in die Gesellschaft eingedrungen und vergiftet die Hirne damit schon viel zu lange.

und ich vertrete die Meinung, dass die AfD nur deshalb so sehr in die Hirne vieler Bürger einziehen konnte, weil man sie ausgegrenzt hat. 

Hätte man sie anfangs machen lassen und das möglichst transparent und pressewirksam. Im kleinen Rahmen, da hätte sich m.M. nach die Ernüchterung bereits ins Gehirn derer geschlichen die die AfD für den Heilsbringer halten.
Bias
Bias
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2024, 17:13:20
. . .
Wer sagt Ihnen denn, dass ich mich daran nicht beteilige?
Simiya
 
Na ja, Simiya,
es steht natürlich jedermann frei, anzuzeigen, wen und was immer er anzeigen mag. Ich vermute mal, dass zumindest irgendeine Staatsanwaltschaft sich auch schon mit einer auf Verbot gerichteten Anzeige eines aufrechten Demokraten zu befassen hatte.

Problem scheint zu sein, dass man es konkret machen und belegen muss, was man beklagt, um die Juristen tätig werden zu lassen.
Passt die Beweislage, reicht sie aus für einen Anfangsverdacht, kommt das Verfahren in Gange.
Wenn nicht, dann aus Effektivitätsgründen nicht.

Aber schaun wir mal, wann die Haldenwang-Behörde auspackt und aufzeigt, was sie so alles über Umtriebe und Umsturzpläne der staubigen Schwestern, Diversen und Brüder gesammelt hat und beweiskräftig zu belegen vermag.
Hoffentlich tut sie das bald, denn schließlich gehts ja um etwas, nicht?
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Zaunkönigin vom 10.01.2024, 17:40:49
Die ziehen bei mir schon lange nicht mehr, ich bleibe bei dieser Forderung.
Die AFD ist schon viel zu viel in die Gesellschaft eingedrungen und vergiftet die Hirne damit schon viel zu lange.

und ich vertrete die Meinung, dass die AfD nur deshalb so sehr in die Hirne vieler Bürger einziehen konnte, weil man sie ausgegrenzt hat. 

Hätte man sie anfangs machen lassen und das möglichst transparent und pressewirksam. Im kleinen Rahmen, da hätte sich m.M. nach die Ernüchterung bereits ins Gehirn derer geschlichen die die AfD für den Heilsbringer halten.
Kann es sein, dass Sie - pardon - Ihr Gedächtnis ein wenig im Stich lässt, wenn es um den Werdegang der nun seit fast 11 Jahren bestehenden AFD geht?

Diese Partei wurde 2013 gegründet, um aus dem Euro und der EU auszusteigen. Als sich dann aus dieser früheren Professoren-Partei ein Sammelbecken für braune Nazis bildeten, wurden die Parteiengründer schnell rausgeworfen. Es kamen dann so Leute wie Frauke Petry, die aber auch irgendwann aufgab, genau so wie Herr Meuthen.
Diese konnte man anfang noch als gemässigt einstufen - bis die Parteimitglieder immer brauner wurden. ERfolgreich ist nun mit der Spitze Alice Weidel und deren Co-Vorsitzendem Chrupalla - und dies insbesondere in Ostdeutschland, wo sie als erwiesen rechtsextrem vom Verfassungschutz eingestuft wurde.

Wo und wie  hat man diese Partei ausgrenzt? Wäre es so gewesen, hätte sie sicher nicht seit vielen Jahren ihre sicheren Sitze im deutschen Parlament, womit sie die Wähler der AFD hingebracht hatten. Olga

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Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf aixois vom 10.01.2024, 16:40:25
Denn erst am Arbeitsergebnis wird sie der Bürger messen. 
Das halte ich für einen gewaltigen Trugschluss, würde es doch - unter anderem  - bedeuten, dass die AfD (zumindest mit-) regieren , dürfte und sie zu ihren "Arbeitsergebnissen" stehen würde. Positive wären natürlich auf ihrem Mist gewachsen, Fehlschläge würden den anderen, wie heute der "grün-links versifften Chaotenbande " (O Ton AfD, gemeint ist die Ampel) deren Ursprünge in gerader Linie bis auf die ungepflegten bärtigen Langhaarigen von 68 zurückgehen)  in die Schuhe geschoben.

Die Liste der zu lösenden Probleme ist lang.

Ein Arbeitsergebnis der AfD wären die Vorschläge die sie hat, um diese Herausforderungen konkret zu meistern, besser zu meistern als die "Versiffte Ampel".

Wenn die Leute also messen würden, dann dürfte die AfD nicht über die 5 % Grenze kommen und doch tut sie es.
.


 

Verbote haben schon immer dazu geführt, dass der Widerstand größer wurde. Ich bin auch der Meinung, dass die Ausgrenzung und das Fordern des Verbots die AfD gestärkt hat.

Schon alleine aus diesem Grund halte ich das für sehr riskant. Ich fand übrigens ursprünglich, dass man die Linken nicht hätte zulassen dürfen und bin heute froh darüber, dass niemand auf mich gehört hat 😉. Ernsthaft, ich fand es empörend, dass ausgerechnet diese Partei mit der damaligen Besetzung gewählt werden konnte. Heute, im Rückblick, war es aber gut so, sie zuzulassen und sie nicht ins Abseits zu drängen. Sie haben sich in Teilen selbst zerlegt.
Ich gehe davon aus, dass das ähnlich bei der AfD wäre.

Und dass sich jede Partei das Gute anzieht und beim schlechten Ergebnis auf die politische Konkurrenz verweist, das ist doch ein AfD-Spezifikum. Das kennen wir Wähler doch zur Genüge.

Und... Die Leute haben noch nichts zu messen - zumindest nicht an Ergebnissen. Und auch ohne Ergebnis: es wird leider viel zu viel von den AfD-Gegnern polemisiert, unvollständig zitiert/verwiesen und zu wenig zusammenhängende Fakten präsentiert. 
Das hier Geheimplan gegen Deutschland (correctiv.org) werde ich mir entweder heute noch oder am Freitag in Ruhe zu Gemüte führen. Beim Überfliegen des Artikels dachte ich nur: ich hätte von so etwas gerne mal ein durchgängiges und vollständiges Gesprächsprotokoll ohne Anmerkungen des Journalisten. Denken kann ich selbst und Schlussfolgerungen auch ziehen. Gerne Kommentare am Ende, aber bitte .. so eine Diskussion komplett ... und das entsprechend veröffentlicht. 

Nicht dass wir uns falsch verstehen. Ich habe meinen Standpunkt zur AfD und der besagt: diese Partei ist schon lange nicht mehr wählbar (ja, unter Bernd Lücke fand ich sie einen zweiten Blick wert) - ich habe dennoch mit Verbotswünschen mein Problem und auch mit der politischen Ausgrenzung. Begründung siehe oben.
 
Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf olga64 vom 10.01.2024, 17:48:10
und ich vertrete die Meinung, dass die AfD nur deshalb so sehr in die Hirne vieler Bürger einziehen konnte, weil man sie ausgegrenzt hat. 

Hätte man sie anfangs machen lassen und das möglichst transparent und pressewirksam. Im kleinen Rahmen, da hätte sich m.M. nach die Ernüchterung bereits ins Gehirn derer geschlichen die die AfD für den Heilsbringer halten.
Kann es sein, dass Sie - pardon - Ihr Gedächtnis ein wenig im Stich lässt, wenn es um den Werdegang der nun seit fast 11 Jahren bestehenden AFD geht?

Diese Partei wurde 2013 gegründet, um aus dem Euro und der EU auszusteigen. Als sich dann aus dieser früheren Professoren-Partei ein Sammelbecken für braune Nazis bildeten, wurden die Parteiengründer schnell rausgeworfen. Es kamen dann so Leute wie Frauke Petry, die aber auch irgendwann aufgab, genau so wie Herr Meuthen.
Diese konnte man anfang noch als gemässigt einstufen - bis die Parteimitglieder immer brauner wurden. ERfolgreich ist nun mit der Spitze Alice Weidel und deren Co-Vorsitzendem Chrupalla - und dies insbesondere in Ostdeutschland, wo sie als erwiesen rechtsextrem vom Verfassungschutz eingestuft wurde.

Wo und wie  hat man diese Partei ausgrenzt? Wäre es so gewesen, hätte sie sicher nicht seit vielen Jahren ihre sicheren Sitze im deutschen Parlament, womit sie die Wähler der AFD hingebracht hatten. Olga

danke der Nachfrage. Mein Gedächtnis ist ausgezeichnet. Das ist sogar so gut, dass ich mich noch daran erinnere wie Bernd Lücke schon damals (vor der EU-Wahl) in einer 3-er-Talkshow (ich meine es war NTV) unmöglich angegangen wurde, dass es mir die Sprache verschlug. Ihm wurde vom Moderator die ganze Sendezeit hinweg über den Mund gefahren. Und daran hat sich niemand gestört. Im Gegenteil.

Oh nein.. die AfD wurde in Deutschland von Anfang an unanständig bekämpft und das rächt sich leider jetzt, nachdem diese Partei ein Sammelbecken von (nicht nur, aber vielen) Rechten wurde. 

Und wie und wo man sie ausgegrenzt hat.. bitte.. stellen Sie nicht ihr Licht unter den Scheffel .. das wissen Sie genauso gut wie ich. Das muss ich hier nicht noch einmal herunter beten.
Bandagenanderl
Bandagenanderl
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Bandagenanderl

Geheimtreffen gab es schon in den Frühzeiten unserer Republik. Kann sich noch jemand an den Höseler Kreis erinnern? Wenn ich mich recht erinnere, deckte die Zusammenkünfte der "Stern" auf. Das war zu einer Zeit, wie Baden- Württemberg noch von einem geläuterten Alt-Nazi regiert wurde. Damals konnte man zwischen den Zeilen lesen, dass sich die geladenen Spitzenpolitiker ihre Direktiven bei den Spitzen unserer Wirtschaft abholten. Den Schlusspunkt der Treffen setzte dann eine Spendenaffäre, in die ein gewisser Herr Kohl involviert war. Aber gut, das sind alte Kamellen, bei denen Geld wohl direkt in die Politik eingegriffen hat.
Die AfD wird man mit Verboten nicht klein kriegen. Da wird sie eher erstarken und unter neuem Namen wieder aktiv werden. Darum müssen die Landesverbände der anderen Parteien endlich mit sachlichen Argumenten vehement aktiv werden. Mit inhaltlichen Beipflichtungen, um ein paar rechte Stimmen zu fischen wird das nichts werden. Bislang sieht man da wenig Überzeugungsarbeit vor Ort und eher ein Hoffen auf Sarah Wagenknecht. Mit bloßem Schimpfen und Lamentieren gegen Rechts ändert sich nichts. Da müssen Sachargumente her, die die Politik der AfD widerlegen und das nicht in elitären Talkrunden, sondern vor Ort. Das erfordert Engagement der Verbände und ein wenig Mut ihrer Mitglieder, sich den Themen- und den Gegnern zu stellen. Kürzlich habe ich in einem Wirtshaus den Spruch gehört: "Die AfD ist nicht meine Partei, aber ich wähle sie, bis die anderen in die Gänge kommen!"

Anderl         


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Zaunkönigin vom 10.01.2024, 17:59:41


Nicht dass wir uns falsch verstehen. Ich habe meinen Standpunkt zur AfD und der besagt: diese Partei ist schon lange nicht mehr wählbar (ja, unter Bernd Lücke fand ich sie einen zweiten Blick wert) - ich habe dennoch mit Verbotswünschen mein Problem und auch mit der politischen Ausgrenzung. Begründung siehe oben.
 
Für mich wäre eine AFD nie wählbar gewesen, weil die grossen ökonomischen und anderen Gefahren, wenn Deutschland aus der EU und dem Euro aussteigen würde, schon vor vielen Jahren bekannt war.

Aber ich denke aktuell schon auch, dass eine Partei wie die AFD wirklich gerichtsfeste Beweise liefern muss, dass man sie verbieten kann. Sonst hat das ein Geschmäckle, dass ein Verbot erst dann gewünscht wird, wenn sie immer erfolgreicher bei potentiellen Wählern wird und Chancen hat ,die Regierung mitbestimmen zu können. Das ist bisher nicht der Fall, weder im Bund noch in den Ländern - solange es noch demokratische Parteien gibt, die sich dem verwehren.
Aber die Gefahr ist gross,d ass dieses Bollwerk einstürzt - aber bis dahin dürfe auch eine gerichtliche Klärung nicht abgeschlossen sein, da diese einige Jahre dauern würde. Olga
Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf olga64 vom 10.01.2024, 18:08:48
Für mich wäre eine AFD nie wählbar gewesen, weil die grossen ökonomischen und anderen Gefahren, wenn Deutschland aus der EU und dem Euro aussteigen würde, schon vor vielen Jahren bekannt war.


Es ging Lücke ursprünglich nicht darum, aus der EU auszusteigen. Es ging um die Frage, ob wir den Euro einführen. Ich halte nach wie vor die Einführung des Euros für einen Fehler. Ich denke aber auch, dass wir nun mit diesem Fehler bestmöglich umgehen und damit leben müssen. Ein Ausstieg würde inzwischen mehr schaden als nützen.

 
MarkusXP
MarkusXP
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 10.01.2024, 17:48:10


Wo und wie  hat man diese Partei ausgrenzt? Wäre es so gewesen, hätte sie sicher nicht seit vielen Jahren ihre sicheren Sitze im deutschen Parlament, womit sie die Wähler der AFD hingebracht hatten. Olga
Soll das nun eine ernsthafte Frage sein?

Jede Partei im Deutschen Bundestag und in den Landtagen wird nicht müde, gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass man auf keinen Fall mit der AfD etwas zu tun haben will, weder in einer Koalition noch in einer Minderheitsregierung, bei der es ja naturgemäß auf die Stimmen der AfD ankommen könnte. Bürgermeister, Landrat etc. ... am liebsten würde man ihnen noch den Morgengruß verweigern. Sogar die Fußballer des Deutschen Bundestags haben sich anfangs geweigert zu spielen, wenn AfD Leute aufgestellt werden ... von Vize-Präsidenten des Bundestages ganz zu schweigen.

Das hat alles nicht gefruchtet, wir wissen, wo die Partei in den Umfragen aktuell steht. Es hat keinen Sinn Koalitionen in einer Landesregierung zu bilden, wenn im Grunde die politischen Ziele nicht übereinstimmen und die nahezu einzige Gemeinsamkeit ist: AfD verhindern. Es muss ja auch regiert werden!

Ich brauche diesen Verein wahrlich nicht, aber er ist in unserem Land nun einmal Realität, ob uns das gefällt oder nicht.
MarkusXP

 
Bias
Bias
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Bias
als Antwort auf Zaunkönigin vom 10.01.2024, 18:04:31
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Oh nein.. die AfD wurde in Deutschland von Anfang an unanständig bekämpft und das rächt sich leider jetzt, nachdem diese Partei ein Sammelbecken von (nicht nur, aber vielen) Rechten wurde. 
. . . .
Ja klar, Zaunkönigin, das ist so und mit ein wenig Mühe lässt sich das im Internetzeitalter auch anschaulich belegen.

Doch die angewandten Methoden sind kein Spezifikum. Gleiches konnte die KPD, konnten die Linken und die GRÜNEN eingangs auch erleben.

Die Anzahl der Sitze ist irgendwo begrenzt und wer von den Volksvertreter*Innen räumt schon gerne freiwillig seinen Platz?
Wo es doch unerbittlich gilt, das Land weiter „nach vorne zu bringen“.
 

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