Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf pschroed vom 29.12.2023, 09:44:41

Lieber Phil., ich habe auch einen "Sack voll Enkelkinder...7 an der Zahl"... , die in Deutschland und in der Schweiz leben.
Natürlich mache ich mir vor allem um eine lebenswerte Zukunft Sorgen, weil die Generationen davor es einfach mal verbockt haben, die Welt so zu gestalten, dass alle darin gut leben können.

Eines jedoch habe ich nicht - Angst - ich weiß, dass unsere jungen Menschen alles dafür tun werden, dass auch sie und ihre Kinder ein gutes Leben haben werden.
Das das alles schwierig werden wird, wissen sie, aber aufgeben...gilt ganz sicher für die meisten jungen Menschen nicht.

Nicht zu pessimistisch sein, lieber Phil., wir können auf unsere Jugend vertrauen ❗️

Kristine

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf hobbyradler vom 29.12.2023, 09:24:10

Dir muss das doch nicht leid tun. Es ist nur meine Meinung.

Ich greife lieber die Sache als solche an, statt diejenigen, die völlig demokratisch ihr Kreuzchen auf einen Wahlzettel machen. Oder meinst du der Wahlzettel ist schon undemokratisch?

Man sollte auch nicht Ursache und Wirkung außer acht lassen. Provokativ – müssten da nicht die verurteilt werden die eine AFD auf dem Wahlzettel dulden??

Ciao
Hobbyradler
 
Ich denke an deinen Überlegungen ist etwas dran!

Die AfD hat sich ja gegründet, als es um die EU und den Euro ging. Das war zwar auch seinerzeit nicht mein Fall, aber so wie heute hat sich die Partei nicht dargestellt. Als sich der Wandel in der politischen Richtung abzeichnete, hätte m.E. eine Reaktion erfolgen müssen, möglicherweise auch ein Verbot. Das ist leider nicht geschehen. Warum? Ich weiß es nicht. Aber auf dem Wahlzettel in unserer Demokratie hat die AfD  - in ihrer heutigen Ausrichtung -  im Grunde nichts zu suchen.

Aber sie steht nun einmal da. Der Zug ist abgefahren, ein Verbot kaum noch möglich. Im Gegenteil: bleiben die Sympathiewerte so wie sie aktuell sind, geht es, zumindest in den Neuen Bundesländern, in Richtung mitregieren ... leider.
MarkusXP
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von schorsch

Der Erfolg solcher radikalen Gruppen basiert auch auf dem Grundsatz: Alles kaputt machen und dann nach unseren Idealen wieder aufbauen. Und dann machen sie alles, um die gegenwärtig Regierenden in Misskredit zu bringen und sie mit radikalen Forderungen so einzudecken, dass diese gewählte Regierung gar nicht mehr zum Regieren kommt, sondern das Regieren blockiert wird. Und dann kommen die Blockierer und schreien: "Seht, diese Regierung ist regierungsunfähig. Wir brauchen eine starke Hand, die den Stall ausmistet!" Und mit dieser starken Hand meinen sie natürlich einen Diktator. Dass dieser Diktator dann als Erstes mal diese unschädlich macht, die ihn an die Spitze katapultiert haben, von denen er aber Angst haben muss, weil sie auch ihn wieder weg-revoluzzern könnten, daran denkt keiner dieser Wirrköpfe.


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Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Elbling
als Antwort auf hobbyradler vom 29.12.2023, 08:44:31
Gerade eine Demokratie ist dazu da den Mehrheitswillen eines Volkes umzusetzen. Ob mir das persönlich passt oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Machen aber genau das die Politiker denn wirklich..? Warum sind die Umfragewerte/derzeitige Meinung zur derzeitigen Regierung so grottenschlecht..? Warum wohl steigen die Werte der AfD..?

Man kaut uns die 'Meinung die wir haben sollen so lange vor' - bis keiner mehr weiß worum es gerade geht. Wir haben einen Klimawandel zu bewältigen. Nur mit den Politikern der Regierung wird das nix. Die schaffen noch nicht mal eine dusslige Geschwindigkeitsbegrenzung. Aber beim Abschalten von Kraftwerken, dem 'Heizungsgesetz' überholen sie sich gegenseitig. Dazu dieses Disaster mit den E-Autos - der "CO²-Rucksack des Fahrzeug-Neubaus" wird erst abgelegt wenn der Klimawandel uns total beherrscht.
"Oh Herr, wirf Hirn runter, aber nimm ihnen vorher die Schirme weg..!".

Meine Meinung.
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Anna842
Wie ich bereits mal schrieb, gibt es eine Kontinuität.
Die AFD ist nicht die erste rechtradikale Partei.
Aber so weit ich es überblicken kann, seit 1945 die erfolgreichste.

Es hat auch so gar nichts mit  "  Bildung  " zu tun.
Auch gebildete Menschen können starke autoritäre Charakterstrukturen
haben.
Am " Tag gegen Gewalt gegen Frauen " wurde eine Umfrage unter
jungen Männern gestartet. Erschreckend hoch war für mich die Zustimmung,
dass es nicht schlimm sei, wenn man der Frau mal eine runter haut.
Und die Frauenhäuser der Republik sind übervoll. Und da sitzen
keine alten Frauen. Die Täter sind jung.
Diese autoritäre Gewalt durchzieht  alle  Gesellschaftsschichten.
Diese betrifft auch den Bereich der Kindererziehung.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien/Untersuchungen zu dieser
" modernen " Form des Autoritarismus.

Und wenn man zu einer verachteten Minderheit gehört, merkt man
es am deutlichsten: Du kannst Gesetzt ändern, gleichgeschlechtliche
Lebenspartner haben nun endlich gleiche Rechte/Pflichten, aber
das Denken der Menschen eben nicht.
Abwertende/aggressive Einstellungen sind verbreitet, egal, wie gebildet
jemand ist.

Anna
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf hobbyradler vom 29.12.2023, 08:44:31
 

Mit all denen Beispielen was in der Welt passiert bzw. schon passiert ist kann ich es nur mit mangelnder Bildung bzw. persönlichen Frust, von nicht auf die Reihe kriegen entschuldigen.  Phil.

Ich denke es ist genau umgekehrt. Wer wählen geht hat das System Demokratie sehr gut verstanden. Andere die das je nach Stimmabgabe verurteilen haben vielleicht Demokratie nicht verstanden.

Gerade eine Demokratie ist dazu da den Mehrheitswillen eines Volkes umzusetzen. Ob mir das persönlich passt oder nicht, spielt dabei keine Rolle.

Daher sehe ich die Wahl der AFD eher als Warnung an die übrigen Parteien besser nicht am Volk vorbei zu regieren.

Es ist zu einfach, alles was einem selbst nicht passt, im Fall der AFD natürlich auch mir nicht, als dumm und ungebildet zu bezeichnen. Da sollten Demokraten erst mal anfangen bei sich selbst aufzuräumen und zu überlegen warum wohl?

Ciao
Hobbyradler
 
Tja, was ist denn Demokratie?
Ein Lieferservice folgsamer PolitikerInnen, deren Hauptaufgabe darin besteht, jedem einzelnen deutschen Menschen das Leben so einfach und luxuriös wie möglich zu machen und natürlich auf die Einzelwünsche von 84 Mio WahlbürgerInnen konsequent einzugehen? Und wenn sie es erwartungsgemäss nicht schaffen,dies umzusetzen, werden sie freigegeben, um sie zu beschimpfen und respektlos zu behandeln?

Demokratie ist ein Mitmach-Projekt. Und alle vernunftbegabten BürgerInnen sind aufgefordert, sich zahlreich daran zu beteiligen (Mehrheitswille). Was soll das also heissen, "dass Demokratie bei sich selbst aufräumen soll"? Haben Sie da einiges im System völlig missverstanden?

Wenn nun in Umfragen in Ostdeutschland die AFD bei ca 35% liegt - entscheidet sich die Mehrheit gegen sie, wenn man die mathematische Grösse von 100% als Ansatz nimmt. Ob die Fans der AFD dumm oder ungebildet sind, kann ich nicht beurteilen, da nach wie vor in unserem Land anonym gewählt wird.

Wir werden sehen, wie das in Ostdeutschland ausgehen wird, sollten aber auch nicht jetzt schon in Richtung Hysterie übertreiben: es handelt sich dort um ein Einwohnerpotential von ca 9 Mio Menschen. Diese ca 10% der Gesamtbevölkerung in Deutschland werden sicherlich nicht auf einen Rutsch unser demokratisches System stürzen können.
Es wäre dann für die AFD der wichtige, nächste Schritt: ob sie sich in den Augen ihrer Fans und WählerInnen beweist, um dann die Chance zu erhalten, sich auch in die bürgerlichen Kreise in Gesamtdeutschland auszudehnen oder sich als unfähig erweist, weil u.a. die Regierungsverantwortung weiterhin fehlen wird, wenn keiner mit ihr koalieren möchte. Olga

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pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Anna842 vom 29.12.2023, 12:06:03
Wie ich bereits mal schrieb, gibt es eine Kontinuität.
Die AFD ist nicht die erste rechtradikale Partei.
Aber so weit ich es überblicken kann, seit 1945 die erfolgreichste.

Es hat auch so gar nichts mit  "  Bildung  " zu tun.
Auch gebildete Menschen können starke autoritäre Charakterstrukturen
haben.


Anna
Du hast Recht Anna, ich versuche gerne Naziwähler mit mangelnder Bildung zu entschuldigen, aber das ist falsch. Danke.- Jeder wo schreiben und lesen kann, weiß was er wählt. Phil.
Edita
Edita
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Edita
als Antwort auf Anna842 vom 29.12.2023, 12:06:03

Zum Autoritären gesellt sich ja noch nationalistisch, menschenverachtend, frauenfeindlich, rassistisch, dogmatisch, fremdenfeindlich usw. 
Eine extremistisch ausgerichtete Partei, egal ob links oder rechts, zeichnet sich nicht nur durch autoritäres Verhalten aus!
Autoritäres Verhalten muß nicht automatisch durch und durch negativ besetzt sein rechts- oder linksextremes Verhalten ist es aber schon! 


Edita

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Anna842 vom 29.12.2023, 12:06:03

Liebe Anna, ich gebe Dir Recht. Bis auf einen Punkt: Du schreibst
 

Es hat auch so gar nichts mit  "  Bildung  " zu tun.

 


Also, "so gar nichts",... das glaube ich eher nicht. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass es NUR etwas mit Bildung zu tun hat, aber eben: Auch! Klar können sehr Gebildete rechtsextrem sein, es gab und gibt zahllose Beispiele. Gauland hatte, als er noch in Diensten der hessischen Regierung war, den Ruf, einer der belesendsten Leute zu sein. Das hielt ihn nicht davon ab, von einem Vogelschiss zu reden, und das Dritte Reich zu meinen.

Aber es sind eben auch sehr sehr viele Dumme dabei, Ungebildete, die schlicht keine Ahnung haben, was sie da wählen und welche Konsequenzen das haben kann, für sie, für alle, für die Demokratie.

Ich weiß nicht, wen von beiden Gruppen ich mehr fürchten soll.

LG

DW
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf MarkusXP vom 29.12.2023, 10:28:42
...und auch wenn oft nur die neuen Bundesländer, hier wohl insb. Thüringen, Sachsen und Brandenburg angedacht sind, weil dort 2024 Wahlen sind..., weiß jeder, dass der AfD Trend bundesweit kaum noch aufzuhalten ist. 

Gegensteuern...aber WIE ?

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die derzeitige Politik maßgeblichen Einfluss auf diesen Trend hat.

Kristine

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