Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

Innenpolitik Aufstieg der AfD - Was kann man dagegen tun?

olga64
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Bruny_K vom 08.10.2023, 21:04:48
Ich gehe davon aus, dass die CSU und die Freien Wähler weiterhin eine Zweckgemeinschaft bilden werden. Hubert Aiwanger geht gestärkt sus dieser Wahl hervor und Markus Söder wird sich beglückwünschen, dass er ihn nicht „fallen“ ließ.
Es hat natürlich nichts mit dem Titelthema zu tun - aber auch ichdenke,dass die CSU und die FW weiterhin eine Koalition bilden werden.
Aber zugleich wird die Zeit der Rache des Herrn Söder anbrechen, zumal es vermutlich sein grösster, strategischer Fehler war, sich zu schnell und explizit für diese Koalition zu entscheiden und eine solche mit den Grünen auszuschliessen.
Aber Herr Söder wird vermutlich jeden kleinsten Fehler des Herrn Aiwanger verfolgen und auch "bestrafen", d.h., wenn dieser Herr Schreiwanger, der ja sein Bauernherz auf derZunge trägt, wieder seine populistischen Unappetitlichkeiten rausbrüllt, kann er vom MP Söder auch entlassen werden.
Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass die Herren Söder und Schreiwanger sich in tiefster Abneigung verbunden sind und damit können solche Alphamännchen vermutlich schwer umgehen ,wenn es ernst wird.

Die GEfahr bei den FW besteht auch darin, dass sie planen, bundesweit anzutreten - was die CSU ja nicht kann; die ist nur in Bayern wählbar.
Und sollte die FW bundesweit erfolgreich sein, wächst sich das Problem für die CSU weiter aus. Dann bleibt vermutlich für Herrn Söder nur noch die Chance, für das Amt des Bundeskanzlers in 2025 zu kandidieren und Bayern "leise Servus" zu sagen. Olga
olga64
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 09.10.2023, 14:16:00
 

Liebe Granka,

ich sehe das ähnlich, wie ich weiter oben schrieb. Umso weniger verstehe ich, dass man die Wähler der AfD "Protestwähler" nennt. Wogegen protestieren die denn? Nein, das sind Überzeugungswähler, was für mich bedeutet, das gut  jeder siebte hier in Bayern aus Überzeugung diese Partei gewählt hat. Mir wird schlecht...

DW

 
Man konnte gestern auch Analysen sehen, die sich damit beschäftigen, aus welchen Motiven jemand AFD wählt. Und da werden es anscheinend immer mehr, denen es völlig egal ist, dass diese Partei faschistisch und vom Verfassungsschutz beobachtet wird.
Das sind längst nicht mehr nur "Protestwähler", wobei ich mich seit längerem frage, was das eigentlich sein soll? Wie man auch herausgefunden hat, sind die Hauptwähler der AFD mittelalte Männer mit meist niedrigem Bildungsniveau. Eine solche Klientel muss natürlich von einer Partei auch entsprechend bedient werden.
In Bayern ist es m.E. auch so beschämend, da die FW teilweise ähnich auftreten wie die AFD und zusammen mit diesen ca 30% der WählerInnen keine Hemmungen haben, solchen Parteien den Vorzug zu geben.

Aber auch wenn in westdeutschen Bundesländern die AFD noch auf einem realtiv niedrigen Niveau gewählt wird (im Vergleich zu den stabilen Umfragewerten in ostdeutschen Bundesländern) wird es im nächsten Jahren vermutlich hochkompliziert.
Denn sollten sich dort wirklich 30% oder mehr Wähler entscheiden, diese Partei zu wählen (also nicht nur in Umfrageergebnissen ihre Bereitschaft dazu erklären), kann man sie vermutlich nicht mehr länger aus Regierungsbeteiligungen ausschliessen. Zum einen, weil es sehr undemokratisch wäre, das dahinterliegende Wählerpotential zu ignorieren und zum anderen, weil das Parteien-Bollwerk natürlich immer geringer wird, das sich hier zusammenschliessen müsste. Olga
Der-Waldler
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf hobbyradler vom 09.10.2023, 14:23:20

Liebe Granka,

..... Umso weniger verstehe ich, dass man die Wähler der AfD "Protestwähler" nennt. Wogegen protestieren die denn? ...........................
 

Sie potestieren gegen die Ampel in der Bundesregierung.

Das ist sicherlich etwas unlogisch, doch selbst die Grünen Chefin führt die Stimmverluste auf die Streitereien der Ampel zurück.

Ciao
Hobbyradler
 

@Hobbyradler,

die AfD war auch vor 2 Jahren schon stark. Damals gab es die Ampel noch nicht. Und schon damals hieß es, das seien alles "Protestwähler".

Und dann noch mal: Kann es etwas Unreiferes geben, als bei Unzufriedenheit mit einer demokratisch gewählten Regierung eine Partei zu wählen, die nicht nur den Stammtisch in übelster Weise bedient, sondern die die Demokratie zerstören will und wird, wenn sie an die Regierung kommt? Das ist doch absurd! Falls das wirklich zutrifft, ist der Teil der Wählerschaft noch unfähiger zur Demokratie als ich es befürchtet hatte.

DW

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olga64
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Ingrid60 vom 09.10.2023, 16:31:31

Der gestrige Abend erweckte bei mir den Eindruck, dass die Journalisten unverhältnismäßig oft die AfD erwähnten. Ungewollte Werbung für diese Partei.

Ich frage mich, ob eine Regierungsbeteiligung der AfD nicht dazu beitragen würde, diese zu entzaubern. 🤔 So könnte der Spuk bald vorbei sein oder zumindest minimiert werden.

Bisher können sie das blaue vom Himmel versprechen und Beweise schuldig bleiben. 

Es ist nicht einfach.

Ingrid60 
Wollen wir doch bitte mal festhalten, dass "Journalisten" über alles berichten können,sollen und auch müssen, was relevant ist. Und eine "ungewollte Werbung" für eine Partei dürfte das ja nach Wahlen nicht mehr unbedingt sein.

Aber mit erreichten 15 oder 18% bei Wahlen in deutschen Bundesländern ist man natürlich nicht in der Position für eine Regierungsbeteiligung - da bräuchte man ja mindestes zwei weitere Parteien aus dem demokratischen Lager dazu, die sich aber derzeit nicht abzeichnen.
Es stimmt aber auch nicht ,dass die AFD "nirgendwo mitregiert" - sie tut es auf Basis von Bürgermeistern und Landräten.
Soeben hat sie zwar die Stichtwahl in Bitterfeld-Wolfen verloren - aber es wird ja weitergehen und die Parteivorsitzenden der AFD werden sich vermutlich nicht ruhig zurücklehnen auf Mallorca oder sonst wo. Olga
Der-Waldler
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Granka vom 09.10.2023, 15:07:43

Liebe Granka,

nur ganz kurz, da es mir wirklich immer schwerer fällt, mich hier seit Stunden immer wiederholen zu müssen. So viel Kraft habe ich nicht mehr.

Aber nur so viel: Ich kann mich nicht erinnern, die FW als rechtsextrem bezeichnet zu haben. Falls doch, ziehe ich das hiermit zurück. Aber sie ist eine rechtspopulistische Partei, und das empfindet Aiwanger ja selbst eher als Lob denn als Kritik (im Gegensatz zu mir, ich meine es durchaus als Kritik).

Dass die Ampel sehr viele Fehler gemacht hat, ja, das sehe ich auch so. Aber noch einmal: Aus diesem Grund eine Partei wählen, die antidemokratische Tendenzen pflegt und die Faschisten in ihren Reihen nicht nur duldet, sondern groß werden lässt???

Für mich ist das nicht "normal", das ist so absurd, dass man in diesem Land alles für möglich halten muss.

LG

DW

olga64
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 09.10.2023, 17:06:24

Lieber D.W.

rechte Parteien gab es seit Bestehen der BRD (REps, DVU, NPD und diverse, klleinere aber rabiate Splittergruppen). ABer die AFD hält sich stabiler, obwohl auch sie seit Bestehen vor 10 Jahren immer ihre Auf und AB`s hatte.
Sie hat sich jetzt wieder ihr erfolgreichstes Thema, die Migration,  auf die Fahnen geschrieben, welches sie immer herausholt, weil diese Partei sonst nicht viel im Programm hat.
Dazu kommt natürlich noch, dass welt- und europaweit Faschisten auf dem Vormarsch sind. Schauen wir nach Italien, Ungarn, auch Polen und vermutlich in einigen Jahren auch Frankreich. Dazu gehört noch Österreich, wo diese FPÖ trotz widerlichster Skandale wieder recht vorne mitmischt und evtl. sogar den nächsten Kanzler der Alpenrepublik stellen kann. Olga


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Der-Waldler
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bandagenanderl vom 09.10.2023, 15:14:51
Servus DW!

Ich glaube, dass Du zu schwarz siehst. Die meisten sind vermutlich keine Überzeugungswähler der AfD. Sie wollen den Regierungen in den Ländern und im Bund "Dampf" machen, damit das gemütliche "weiter so" aufhört. 
Unser Wahlkreisabgeordneter ist bekannt dafür, dass er bei jedem Foto einer Veranstaltung sich sofort in die Mitte des Bildes drängt. In den letzten Wochen vor der Wahl in jedem Bierzelt und bei jeder noch so mickerigen Baumpflanzung oder jedem Spatenstich. Nach der Wahl hört und sieht man oft nicht mehr viel von den Volksvertretern.
Vielleicht ändert sich die Präsenz und das Kümmern um die Anliegen des gemeinen Volkes der Abgeordneten durch den Druck der AfD. Das ist, so meine ich, die Triebfeder vieler AfD Wähler und nicht der Hang zur Rechtsradikalität. 

Anderl  


Lieber Anders,

das hat man in den frühen 1930er Jahren von den Wählern der NSDAP auch gedacht (oder gehofft). Dann kam es aber GANZ anders...

Nochmal auf das Thema "Protestwähler" eingehen, kann (und mag) ich nicht. Ich habe heute in diesem Thread gewiss dreimal darüber geschrieben, mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

LG

DW
Edita
Edita
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Edita
als Antwort auf Granka vom 09.10.2023, 15:07:43
Zitat Granka: 
„Lieber DW, vielleicht sollte man einmal aufhören, jeden Konservativen Wähler und jede konservative Partei, als rechtsextrem zu bezeichnen. Ich bin kein Fan der Freien Wähler und schon gar nicht von H. Aiwanger und das Flugblatt hat auch mich schockiert, dennoch, es war in seiner Jugend und nach allem was ich gelesen habe, kann man ihm kein rechtsextremes Gedankengut in den Jahren seiner politischen Tätigkeit nachweisen.“


Aber konservativ ist sein Gedankengut auch nicht mehr, es ist mehr extrem als rechts! 
Der Bundesregierung warf er vor, Deutschland kaputt machen zu wollen, und forderte ihren Rücktritt - wenn sie noch einen "Funken Anstand" habe. Er wetterte gegen "links-grünen Gender-Gaga" in den Medien und beklagte "Wunden des Corona-Irrsinns". Und er rief die Bevölkerung dazu auf, die "Berliner Chaoten" vor sich herzutreiben: "Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss."


Da bin ich ganz anderer Meinung als Du, hier und draußen wird kein einziger konservativer Mensch oder eine konservative Partei in die rechte Ecke gestellt, wenn er oder sie nicht selber Anlaß dazu gibt!
Das was Aiwanger so rausschwadroniert hat mit „konservativ Null zu tun!
So wie Aiwanger spricht kein  „konservativ“ eingestellter Mensch, das ist übler Populismus pur, er bedient sich sehr wohl rechtsextremer Sprüche! 



Edita
hobbyradler
hobbyradler
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Der-Waldler vom 09.10.2023, 17:06:24

Hallo @Der-Waldler

ich denke wenn das nachweisbar ist was du schreibst, könnte die AFD sofort verboten werden.
Denn das Ziel die Demokratie zu zerstören, gäbe dazu ausreichend Anlass.

Ciao
Hobbyradler
 

Der-Waldler
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RE: Aufstieg der AfD
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf schorsch vom 09.10.2023, 14:38:35
Es scheint, dass alles, was im Moment an Kriegereien läuft, Putin in die Hände spielt. 


Genau. Und auch das Wahlergebnis der Putin-Freunde-Partei...

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