Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen

Innenpolitik Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von Tina1


Übergewinnsteuer: Warum stemmt sich die FDP dagegen? | Markus Lanz vom 17. August 2022

xenia
xenia
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von xenia
als Antwort auf ingo vom 17.08.2022, 15:55:00

@ingo

Für dein Kopfkino bist nur du verantwortlich. Da haben andere Menschen keinen Einblick.

xenia

olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 18.08.2022, 11:23:25

Bei dieser grossenteils von Markus Lanz präferierten sog. Übergewinn-Steuer habe ich den dumpfen Verdacht, dass viele Befürworter gar nicht wissen, ob und wie diese umsetzbar wäre. Frau Strack-Zimmermann versuchte dies gestern Abend mal sachlich zu erklären - aber wenn die Zuhörer auf einer anderen Welle schwimmen, ist das wohl sinnlos.
Ich stelle mir gerade vor,dass deutsche Bundesbeamte zukünftig in ihren Büros die Bilanzen grosser Konzerne prüfen und dann grübelnd überlegen, was eigentlich ein Übergewinn ist?
Und diese Prüfung von Bilanzen anscheinend auch noch im laufenden Jahr (2022) durchführen, ohne das Gesamtjahr zu erfassen.
Und wenn sie dann irgendwelche belastbaren Fakten haben sollten, wie stellt man sicher ,dass man solche verbrecherischen Konzerne dann an ihren Hauptsitzen höher besteuern kann, auch wenn diese nicht in Deutschland sind?
DAs von Markus Lanz so vorbildlich genannnte Italien hat übrigens die Aktion der sog. "Über-Umsatzsteuer" deshalb verlängert, weil die betroffenen Energieuntenehmen sie einfach nicht an den Staat bezahlen.
Was wäre der nächste Schritt? Den Unternehmen verbieten, dass sie Energiegeschäfte machen? Olga


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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 18.08.2022, 00:00:27

Durch die verbilligten Tarife für Großverbraucher bestand wenig Interesse, die Anlagen auf Energieverschwendung zu überprüfen und zu optimieren.
Da ich,
wie Du selbst andeutest,
vom Fach bin/war,
könnte ein gewisses Fach und Insiderwissen vorausgesetzt werden.
Wie Du auf die Idee verfällst, ich würde hier Märchen erzählen*, wirst Du sicherlich auch belegen können.
Möglichst nicht mit Vermutungen!
Wo Du das Wort „Sinnlos“ hernimmst, hast Du auch nicht beschrieben.







*
(mitwelchemmotiv?)

SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von SamuelVimes
als Antwort auf olga64 vom 18.08.2022, 16:56:04
Bei dieser grossenteils von Markus Lanz präferierten sog. Übergewinn-Steuer habe ich den dumpfen Verdacht, dass viele Befürworter gar nicht wissen, ob und wie diese umsetzbar wäre. Frau Strack-Zimmermann versuchte dies gestern Abend mal sachlich zu erklären - aber wenn die Zuhörer auf einer anderen Welle schwimmen, ist das wohl sinnlos.
Ich stelle mir gerade vor,dass deutsche Bundesbeamte zukünftig in ihren Büros die Bilanzen grosser Konzerne prüfen und dann grübelnd überlegen, was eigentlich ein Übergewinn ist?
Und diese Prüfung von Bilanzen anscheinend auch noch im laufenden Jahr (2022) durchführen, ohne das Gesamtjahr zu erfassen.
Und wenn sie dann irgendwelche belastbaren Fakten haben sollten, wie stellt man sicher ,dass man solche verbrecherischen Konzerne dann an ihren Hauptsitzen höher besteuern kann, auch wenn diese nicht in Deutschland sind?
DAs von Markus Lanz so vorbildlich genannnte Italien hat übrigens die Aktion der sog. "Über-Umsatzsteuer" deshalb verlängert, weil die betroffenen Energieuntenehmen sie einfach nicht an den Staat bezahlen.
Was wäre der nächste Schritt? Den Unternehmen verbieten, dass sie Energiegeschäfte machen? Olga

Hmm - wenn sich die Verluste der Gasimporteure (z.b. Uniper) bis auf den
zehntel Cent berechnen und umlegen lassen (und das alles relativ schnell) -
dann sollten sich auch die Kriegsgewinne berechnen lassen.

Sagt auch: (PDF)

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Ministerium/Wissenschaftlicher-Beirat/Gutachten/uebergewinnsteuer.pdf?__blob=publicationFile&v=7

LG
Sam
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von olga64
als Antwort auf SamuelVimes vom 18.08.2022, 17:27:36

Wenn Sie wirklich der Meinung sind, dass ein Heer von Bundesbeamten in der Lage ist, diese Bilanzen der Unternehmen für den Zeitraum Januar - Juli 2022, zu lesen, richtig zu interpretieren, um dann eine solche Steuer zu installieren, um sie durch ein zu schaffendes Gesetz in die Mehrheitsabstimmungen des Bundestages zu bringen, dann soll das wohl so sein.
Ich sehe aus heutiger Sicht nur eine Flut von Klagen, u.a. wegen nicht erfolgter Gleichbehandlung. Wer Übergewinne (was immer das sein soll) bei Energiefirmen im Nachhinein bestrafen möchte, kommt nicht umhin, dies auch Impfstoff-Herstellern und Rüstungsproduzenten zu machen, um nur einige zu nennen.

Inwiefern dies dann wirkliche Sofortmassnahmen wären, um den gebeutelten deutschen Gaskunden zu entlasten, sehe ich bei der Ausgestaltung eines solchen Projektes, das vermutlich sehr lange Zeit beanspruchen wird, nicht .Olga


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Bias
Bias
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von Bias
als Antwort auf olga64 vom 18.08.2022, 17:43:47
Wenn Sie wirklich der Meinung sind, dass ein Heer von Bundesbeamten in der Lage ist, diese Bilanzen der Unternehmen für den Zeitraum Januar - Juli 2022, zu lesen, richtig zu interpretieren, um dann eine solche Steuer zu installieren, um sie durch ein zu schaffendes Gesetz in die Mehrheitsabstimmungen des Bundestages zu bringen, dann soll das wohl so sein.
Ich sehe aus heutiger Sicht nur eine Flut von Klagen, u.a. wegen nicht erfolgter Gleichbehandlung. Wer Übergewinne (was immer das sein soll) bei Energiefirmen im Nachhinein bestrafen möchte, kommt nicht umhin, dies auch Impfstoff-Herstellern und Rüstungsproduzenten zu machen, um nur einige zu nennen.

Inwiefern dies dann wirkliche Sofortmassnahmen wären, um den gebeutelten deutschen Gaskunden zu entlasten, sehe ich bei der Ausgestaltung eines solchen Projektes, das vermutlich sehr lange Zeit beanspruchen wird, nicht .Olga
Nachdem es Brauch geworden zu sein scheint, dass das Heer von alimentierten Beamten mitsamt ihren diversen alimentierten Chefs und Chefinnen Untergewinne abschätzen und mit Steuerzahlungen ausgleichen, dürfte ihnen zuzutrauen sein, mit dem Übergewinn in ähnlich guter Form klarzukommen.
Gewinne privatisieren, Verlust sozialisieren scheint mir unter ansonsten gleichen Bedingungen wie jetzt kein gutes Konzept für den Erhalt der Regierungsfähigkeit und den sozialen Frieden im Land zu sein.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von olga64

Zurück zum Titelthema - es ist uns anempfohlen, sachbezogen zu diskutieren und da halte ich persönlich eine unausgegorene und nicht definierbare Übergewinnsteuer nicht unbedingt als Lösung, wie ein Aufruf zum Energiesparen realisiert werden soll:

Noch haben wir Sommer und noch denkt vermutlich keiner daran, die Heizung in den Wohnungen anzustellen und auch lauwarme oder sogar kalte Duschen werden vermutlich noch als angenehm empfunden.
Aber es gehört natürlich auch zu den besonderen Eigenschaften von Menschen, seine eigenen Lebensgrundlagen zugunsten von Dingen zu ruinieren, die niemand braucht.
Heute habe ich gelesen,dass es "Dachrinnenheizungen" geben soll und dass in Fussballstadien auch im August nachmittags die Flutlichter angeschaltet sind,vermutlich, um TV-Übertragungen besser zu gestalten.

Wir Bürger reicher Staaten haben jahrelang exzessive Parties gefeiert, sei es nun mit immer mehr Skigebieten, obwohl es immer weniger schneit. Mit beheizbaren Sesselliften für unsere empfindlichen Popos, mit grossen Pools im Privatgärten und angestrahlten Deko-Objekten (bald kommt Weihnachten,dann sind es vermutlich wieder Nikoläuse usw. die in voller Pracht lichtverschwenderisch vom bevorstehenden Fest der Liebe usw. künden).
Aber eine Hoffnung besteht ja noch: auch wenn Menschen nicht auf Appelle reagieren wollen,diese gerne auch noch verspotten - auf erhöhte Preise reagieren sie gelegentlich bis immer öfters.
Auch wenn dann gejammert wird, dass man im nächsten Jahr nur in Urlaub fliegen kann, wenn man im Winter inZimmer nicht beheizt (Prioritätensetzung ist hier angesagt!).
Wir haben jetzt die grosse Chance,durch Eindämmung unseres jahrelangen Ausdrucks von Lebensfreude und Verzicht auf Verzichtbares die Weichen auch in Sachen Klimawandel neu zu justieren, bzw. uns zu bemühen,dass unsere Nachfahren nicht eine völlig zerstörte Welt vorfinden, wenn wir längst nicht mehr in derselben sind. Packen wir es einfach an - zeigen wir,dass unsere Leidensfähigkeit mehr aushält als manche von uns Deutschen vermuten. Olga

Bias
Bias
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von Bias
als Antwort auf olga64 vom 18.08.2022, 18:27:35
. . . . .
Wir Bürger reicher Staaten haben jahrelang exzessive Parties gefeiert, sei es nun mit immer mehr Skigebieten, obwohl es immer weniger schneit. Mit beheizbaren Sesselliften für unsere empfindlichen Popos, mit grossen Pools im Privatgärten und angestrahlten Deko-Objekten (bald kommt Weihnachten,dann sind es vermutlich wieder Nikoläuse usw. die in voller Pracht lichtverschwenderisch vom bevorstehenden Fest der Liebe usw. künden).
Aber eine Hoffnung besteht ja noch: auch wenn Menschen nicht auf Appelle reagieren wollen,diese gerne auch noch verspotten - auf erhöhte Preise reagieren sie gelegentlich bis immer öfters.
Auch wenn dann gejammert wird, dass man im nächsten Jahr nur in Urlaub fliegen kann, wenn man im Winter inZimmer nicht beheizt (Prioritätensetzung ist hier angesagt!).
Wir haben jetzt die grosse Chance,durch Eindämmung unseres jahrelangen Ausdrucks von Lebensfreude und Verzicht auf Verzichtbares die Weichen auch in Sachen Klimawandel neu zu justieren, bzw. uns zu bemühen,dass unsere Nachfahren nicht eine völlig zerstörte Welt vorfinden, wenn wir längst nicht mehr in derselben sind. Packen wir es einfach an - zeigen wir,dass unsere Leidensfähigkeit mehr aushält als manche von uns Deutschen vermuten. Olga
Du nun wieder mit Deiner abgehobenen Form vom Leben der Menschen „in einem der reichsten Länder der Erde“, Olga.
Es gibt dort unzählig viele Menschen, welchen Deine Vorstellung von Chancennutzung längst zur Gewohnheit geworden sein dürfte.

Davon abgesehen:
War es nicht jahrelang erklärtes Ziel der GRÜNEN, Lebensmittel und Energie – Lebenshaltungskosten an sich – zu verteuern, um die Welt besser zu machen?
Der Aspekt scheint mir in der Diskussion über die Ursachen der aktuellen Lage völlig unterzugehen.
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Bias vom 18.08.2022, 18:07:26
 
Nachdem es Brauch geworden zu sein scheint, dass das Heer von alimentierten Beamten mitsamt ihren diversen alimentierten Chefs und Chefinnen Untergewinne abschätzen und mit Steuerzahlungen ausgleichen, dürfte ihnen zuzutrauen sein, mit dem Übergewinn in ähnlich guter Form klarzukommen.
Gewinne privatisieren, Verlust sozialisieren scheint mir unter ansonsten gleichen Bedingungen wie jetzt kein gutes Konzept für den Erhalt der Regierungsfähigkeit und den sozialen Frieden im Land zu sein.
geschrieben von Bias
Bias, ich stimme dir ausdrücklich zu!

Es geht doch übrigens nicht darum, hier ein vollkommen neues Steuerkonzept für die gesamte Republik mit 100tausenden von Firmen zu erfinden! Wir wissen doch alle welche Firmen gemeint sind ... und das sind vielleicht 2 Hände voll!

Ich bin sogar dafür, dass man sich mit den Unternehmen zusammen setzt um eine Lösung zu finden! Was ich aber immer nur höre ist: geht nicht, geht nicht! Man braucht sich ja nur einmal die Gewinnexplosionen anzusehen ... ein einfaches Balkendiagramm gibt schon Aufschluss darüber wer gemeint ist! Das lässt sich auch im Konsens regeln, wenngleich die Interessenslagen natürlich zunächst einmal diametral entgegen gesetzt sind!

Das die betreffenden Unternehmen hier einen Reibach einstecken für den sie nichts, aber auch gar nichts geleistet haben, muss doch auch knallharten Kapitalisten aufstoßen! Da soll mir auch keiner mit Rüstung und Impfstoff kommen ... hinter diesen Unternehmen steht wenigstens eine Leistung!

Schreihälse wenn es um Staatliche Unterstützung geht, haben wir ja auch genügend ... dann kann das auch mal in die andere Richtung gehen und muss nicht in die Taschen von Aktionären und Vorständen fließen!
MarkusXP

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