Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen

Innenpolitik Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen

olga64
olga64
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.08.2022, 19:03:21
 
Ich bin kein Politiker und maße mir nicht an, irgendwelche Spekulationen zu verbreiten, was wäre, wenn. Aber man darf doch wohl nachdenken und seine Gedanken äußern?


Ich wäre dafür, dass es überhaupt keine Gasumlage gäbe! Wenn Sie ihr Konto leer gewirtschaftet haben, wer kümmert sich um Ihre Probleme? Fragen Sie mal die Nachbarn oder den Staat. Wir aber haben uns um die Probleme der Energieriesen zu kümmern.


Simiya
Gehören GAslieferanten zu den Energieriesen? Das ist mir aber schon sehr neu - welche Firmen meinen Sie hier explizit? Vielleicht Uniper, das zu 80% dem finnischen STaat gehört?
Wenn diese Gaslieferanten, die aufgrund der Nichtbelieferung Russlands sich nun an anderen Märkten zu höheren Preisen eindecken müssen, um ihre Verträge mit ihren Kunden zu erfüllen, wegfallen - bedeutet das ganz schicht: dann gibt es gar kein Gas mehr.
Denn kein Politiker bestellt Gas - das machen nach wie vor die Handelsfirmen. Und es zeichnet sich seit Monaten ab, dass kein Land auf der Welt,das über Gasproduktionen verfügten, auf uns als Deutschland wartet, um uns möglichst umgehend und billigst zu beliefern.
Ähnlich ist es übrigens mit den ärmeren Ländern,über die Sie schon recht zynisch geschrieben haben. Auch die sind nicht unbedingt bereit, ihre Gasmengen mit uns zu teilen, damit wir es schön warm haben, sie aber auf noch mehr verzichten müssen.
Welchen Staat soll ich fragen? Ich bin doch Bestandteil dieses Staates und bei meinen Nachbarn würden wir nur gemeinsam feststellen ,dass in unserem Haus mit Öl geheizt wird und man klugerweise für die nächste Nebenkostenabrechnung einiges an Geld zurücklegen muss.
Olga
aixois
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Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.08.2022, 18:32:45

Hallo, jammert hier wer? Habe noch nichts derartiges gelesen.

Doch, jetzt. Und zwar vom Gardelegener Otto Reutter aus den  'tollen' 20-ern (habe gerade ein paar seiner couplets gelauscht) :
Ja, man jammert auf der Erden
immerfort, ich wette drauf:
Mag die Zeit auch besser werden,
hört das Klagen doch nicht auf.
Mag auch Gutes nur geschehen,
mag's uns noch so wohl ergehen,
immer heißt's - hab' ich nicht recht? –
Ach, wie sind die Zeiten schlecht!“
Aber auch:
 
Es pred'gen die Sozialisten seit ewiger Zeit
Von Freiheit, von Gleichheit und von Brüderlichkeit.
„Wir teil'n unser ganzes Geld", sag'n sie alle als dann -
aber keiner fängt an, aber keiner fängt an.

Oder auch den Spruch unter uns alten 'Entwicklungshelfern' " how we suffer " - wenn man mal einen Karton ... ergattert hatte.

😁
 
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.08.2022, 19:03:21

Ich gebe Dir da vollkommen Recht, was hier zur Zeit mit Subventionierung und Teilverstaatlichung von UNIPER stattfindet ist reiner Konzernkommunismus. Und wie der User SamuelVimes an anderer Stelle bereits geschrieben hat, dann lasst doch solche Firmen Pleite gehen, das ist ein normaler Gang in der Marktwirtschaft. Der Konkursverwalter regelt die Dinge dann. Vielleicht sollte auch mal überprüft werden, ob in einem solchen Pleiteunternehmen auch die bisherigen Gehälter für die Führungsetagen so 1:1 weiter gezahlt werden sollten.


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olga64
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 16.08.2022, 19:24:02

Mindestens 5000 Stellen fürARbeitnehmer stehen dann auch zur Disposition.
Aber wenn das alles so gemacht wird - woher nehmen Sie die Sicherheit ,dass es die Gas-Misere deutlich entspannen würde und die Gaskunden nicht nur mehr Gas bekämen, sondern auch zu günstigeren Preisen? Bzw. wer beschafft dann dieses Gas wo und wann?Olga

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 16.08.2022, 19:10:59
 
Gehören GAslieferanten zu den Energieriesen? Das ist mir aber schon sehr neu - welche Firmen meinen Sie hier explizit? Vielleicht Uniper, das zu 80% dem finnischen STaat gehört?
Wenn diese Gaslieferanten, die aufgrund der Nichtbelieferung Russlands sich nun an anderen Märkten zu höheren Preisen eindecken müssen, um ihre Verträge mit ihren Kunden zu erfüllen, wegfallen - bedeutet das ganz schicht: dann gibt es gar kein Gas mehr.
Denn kein Politiker bestellt Gas - das machen nach wie vor die Handelsfirmen. Und es zeichnet sich seit Monaten ab, dass kein Land auf der Welt,das über Gasproduktionen verfügten, auf uns als Deutschland wartet, um uns möglichst umgehend und billigst zu beliefern.
Ähnlich ist es übrigens mit den ärmeren Ländern,über die Sie schon recht zynisch geschrieben haben. Auch die sind nicht unbedingt bereit, ihre Gasmengen mit uns zu teilen, damit wir es schön warm haben, sie aber auf noch mehr verzichten müssen.
Welchen Staat soll ich fragen? Ich bin doch Bestandteil dieses Staates und bei meinen Nachbarn würden wir nur gemeinsam feststellen ,dass in unserem Haus mit Öl geheizt wird und man klugerweise für die nächste Nebenkostenabrechnung einiges an Geld zurücklegen muss.
Olga
Natürlich sind Sie mir in Ihrer Argumentation haushoch überlegen. Ich räume das Feld. 
​​​​​​​Simiya
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 16.08.2022, 19:36:46
Mindestens 5000 Stellen fürARbeitnehmer stehen dann auch zur Disposition.
 
Diese werden dann, wie Du es immer so schön beschreibst, in unserem Sozialsystem aufgefangen. Und wer sich von Jenen, wie Du es ebenso gern beschreibst, immer um Weiterbildung und Qualifikation bemüht hat, der hat dann, wie du es beliebst zu beschreiben, auch sehr gute Chancen, schnell wieder Arbeit zu finden.
Außerdem haben wir ja einen sog. Fachkräftemangel. Was nun also? Das bittere Gras der freien Marktwirtschaft oder der wohlige Konzernkommunismus wie z.Z. an UNIPER praktiziert?

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olga64
olga64
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 16.08.2022, 19:49:23

Zum 2.Teil des Komplexes haben Sie wohl keine schlüssige Antwort? Wäre wirklich die Gasmisere beseitigt, wenn Uniper Pleite geht und würde das dann bedeuten,dass endlich mal wieder mehr Gas verfügbar wäre und zwar zu sehr günstigen Preisen? Wenn Sie das faktengestützte bejahen könnten, würden mich die Gründe dafür interessieren - aber wer sich so weit aus dem Fenster lehnt, dürfte die ja zumindest erahnen oder gar kennen? Olga

Bias
Bias
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von Bias
als Antwort auf wandersmann vom 16.08.2022, 19:49:23
Diese werden dann, wie Du es immer so schön beschreibst, in unserem Sozialsystem aufgefangen. Und wer sich von Jenen, wie Du es ebenso gern beschreibst, immer um Weiterbildung und Qualifikation bemüht hat, der hat dann, wie du es beliebst zu beschreiben, auch sehr gute Chancen, schnell wieder Arbeit zu finden.
Außerdem haben wir ja einen sog. Fachkräftemangel. Was nun also? Das bittere Gras der freien Marktwirtschaft oder der wohlige Konzernkommunismus wie z.Z. an UNIPER praktiziert?
Du setzt zumindest ein wenig Sinn für Ironie und Satire voraus, Wandersmann.
Woher nimmst Du die Zuversicht?
aixois
aixois
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von aixois
als Antwort auf wandersmann vom 16.08.2022, 19:24:02

Marktwirtschaft.

@Wandersmann_1

Marktwirtschaft und der Energiesektor in DE sind Antonyme, Feuer und Wasser oder Wasser und Öl : passen nicht zusammen. Noch nie.

Es reicht schon auf die 'Gaskriege" zwischen Ruhrgas/WIEH (BASF) die den 1990-er Jahren hinzuweisen, als es z.B. um die Verteilung des DDR Erbes (8 Milliarden m³ Gazprom Gas) ging. Da wurde mit harten Bandagen gekämpft, lketztlich siegte Gazprom, weil sie höhere Preise durchsetzen konnte, DE aber in zwei Teile aufgeteielt wurde, in Ruhrgas und BASF Land .Die Absicht dahinter: Monopole zu schaffen,Preiskonkurrenz zu verhindern ...

Und da wären mal wieder am Ursprung der Misere : das Überlassen der (versorgungssystemrelevanten) Gaseinkäufe- Verkäufe - Lieferungen - Speicherungen in privatwirtschaftlicher Verantwortung  ... und daher (u.a.)  das Kuddelmuddel der DE Monopole mit Gazprom (jeder witterte Vorteile für sich), was Gazprom natürlich gefiel (freut sichder Dritte) und letztlich dazu führte , dass diese Großpartner auch die Hauptkapitalgeber für die Nord Stream Pipes wurden - die weitgehend zuschauenden Politiker : innen freuten sich , wenn es ihnen erlaubt wurde, auf den Knopf zu drücken bzw.irgendwelche Bändchen durchzuschneiden ... Gasverträge mit 30 Jahren Laufzeit ... da durfte von Seiten der Grünen Energy nicht allzu Druck kommen, von wegen EE Ausbau, Verminderung des Gasverbrauchs ...

Aber: hätte es ein staatlicher Versorger besser gemacht ?
Das wäre ein anderes Thema, aber der Thread fragt ja nach den letzten Dekaden deutscher Energie(Gas) Politik ... nicht nach der Verantwortung der involvierten Hauptakteure, die sich im harten Wind der Marktwirtschaft bewähren mussten/müssen, und es immer nur kanpp schafften an der Verlustschwelle vorbeizuschrammen. Warum gibt es denn keinen buffer stock (marktbeeinflussende Gasspeicher), keinen Ausgleichfonds für Krisenfälle ... weil das den Aktionären nicht gefallen hätte.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Bias vom 16.08.2022, 20:12:46
 
Du setzt zumindest ein wenig Sinn für Ironie und Satire voraus, Wandersmann.
Woher nimmst Du die Zuversicht?
geschrieben von Bias
Ich weiß doch, das alles, was olga64 schreibt Ironie ist, dass sie dass nie wirklich ernst meint. Hoffe, dass ich das richtig sehe ...
 

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