Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen

Innenpolitik Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.05.2022, 14:09:02
Mein lieber Markus, hier mal Zahlen was 2021 eingespeist wurde,
ins deutsche Netz von deutschen Erzeugern.


Insgesamt wurden 2021 in Deutschland 490 Terawattstunden [TWh] in das Stromnetz eingespeist. Das sind 2 % mehr als im Vorjahr [481 TWh]. Nach vorläufigen Ergebnissen des Fraunhofer ISE lieferten Erneuerbare Energieträger 224 TWh. Die Windkraft war mit 23 % der insgesamt eingespeisten Strommenge der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung 2021, gefolgt von Braunkohle mit 20 %.

2021  :


Kernenergie      65,3     13,3  %
Erdgas              51,1      10,5  %
Erneuerbare   224,0     45,7  %
Kohle                              30 %

ergo: zusammen 100%!



Wenn wir das mal auf dem Punkt bringen, wir können locker Kernenergie und Erdgas in der Stromerzeugung weglassen dafür muss es 
a. einen weiteren Grünen Strom Ausbau geben
b. als Übergang die Kohle Kraftwerke weiter nutzen
Steinkohle und Braunkohle bringen zusammen 30 %

Das war aber auch hier schon des öfteren im ST beschrieben wurden.


 
STROM-REPORT: STROMMIX 2022
Monatliche Stromerzeugung in Deutschland [Netto]
In den ersten 4 Monaten des Jahres 2022 wurden knapp
174 TWh [Netto] erzeugt,

wovon 52% aus Erneuerbaren Energiequellen stammen.


https://strom-report.de/strom/

Grüner Strom setzt sich nicht nur aus Wind und Sonne zusammen.....
 
Fangen wir mal mit dem Anfang an: "mein lieber Markus!"

.... freundlich wie ich bin, will ich es einmal so ausdrücken: ich verbitte mir diese arrogante Ansprache von dir!

Deine Zahlenkolonnen bestreitet ja niemand ... ich hoffe du weißt selbst was sie ausdrücken! Selbst denken ist ja nun nicht unbedingt ein Fehler!

Wir können also Kernkraft und Gas locker weglassen, weil wir ja 30% Kohleverstromung haben! Wir müssten dann kompensieren, das heißt neue Kapazitäten schaffen und nicht nur einfach die Kohle weiter laufen lassen! Das bringt keine KWh mehr ... es fehlen uns nämlich in einem solchen Fall knapp 25% an Kraftwerksleistung ... und zwar im Grundlastbereich! Bei den EE bewegt sich ( ohne Speicherkapazität ) so gut wie nichts in diesem Bereich!

Dann willst du auch noch Gas weglassen!

Drauf baut nahezu die ganze Energiewende auf! Sogar im Koalitionsvertrag steht, dass wir ( irgendwas zwischen 50 und 100 ) Gaskraftwerke bauen müssen, moderne mir Kraft-Wärme Kopplung. Die können problemlos mit Wasserstoff betrieben werden, hoffentlich mit Grünem, aber Blauer Wasserstoff wäre schon mal ein wichtiger Schritt!

Haben wir genügend EE zur Verfügung, dann stört auch der Verlust bei der Elektrolyse nicht mehr, wir erzeugen Wasserstoff, den wir dann entweder in Gaskraftwerken zur Stromerzeugung verwenden können oder in das Gasnetz einspeisen. Das wäre eine elegante Speichermöglichkeit!

Du solltest übrigens bei deinen Additionen nicht einfach Grundlast und variable Größen zusammen fassen, das verfälscht das Bild!
MarkusXP









 
freddy-2015
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf MarkusXP vom 15.05.2022, 19:54:04
Du solltest übrigens bei deinen Additionen nicht einfach Grundlast und variable Größen zusammen fassen, das verfälscht das Bild!
MarkusXP.....geschrieben von MarkusXP
Die Grundlast ist die Mindestmenge die Minimal benötigt wird tagsüber aber auch zu Zeiten wo weniger Strom benötigt wird und das ist die nächsten 5-10 Jahren,
immer noch Nachts.
Kohle, Wasserkraft, Biogas, Windkraft laufen immer und die Tags über gespeicherten Energien in den Speicherakkus stehen vermehrt bereit müssen natürlich noch ausgebaut werden, wie vieles bis eine komplett-Wende möglich ist.

Nachts wäre ein Strom-Verbund auch für Deutschland da, wenn er benötigt wird.
Wir speisen tagsäber und Norwegen nachtsüber...................................................
(so mal als Beispiel)
 
freddy-2015
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Alkmar vom 15.05.2022, 13:55:08
Ach Freddy...
Die Schleusen bin ich fast alle schon gefahren.
Den Rhein kenne ich von Kehl bis zur Nordsee.
Nein, die Schleuse gehörte grob gesagt, vor Koblenz, damit man auch die Hochwässer der Mosel und den kleinen Nebenflüsschen regeln könnte.
Wir haben das doch bei der Ahr erlebt.
Und bei Niedrigwasser die Schifffahrt nicht einstellen muss.

Aber sieht man davon ab, dann könnte man doch Strömungskraftwerke bauen.
 
Das kling gut, dass würde bedeuten wir können die in der Mitte des Stromes bauen, oder wie siehst du das.???

Ich sehe da nur die Problematik der vielen Schiffe.
Staustufen werden wohl in Zukunft dringend nötig werden bei weniger Wasser im Rhein, gute Idee.
Frankreich müsste da wohl mit entscheiden denke ich mal.

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MarkusXP
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Alkmar vom 15.05.2022, 13:23:11
Alkmar:
Bisher war Deutschland stromtechnisch in der Lage, große Mengen in das Europäische Verbundnetz einzuspeisen.
 
Das mit dem Deutschen Stromexport scheint nicht so einfach zu sein!

Wir sind in der Tat "Netto-Strom-Exporteur", das ist ja vollkommen richtig! Das heißt aber nicht das wir permanent über Bedarf Strom produzieren!
Bis heute schon!
Und weil es nicht abverlangt wird!
Wir haben Reserven.
Haben wir Flaute, die Sonne scheint nicht oder zu wenig, haben wir ganz einfach Nacht, dann müssen wir Strom importieren ... sonst wäre bei uns sehr schnell Feierabend! Wir sind eben im Grundlastbereich nicht gut aufgestellt ... und das aus verschiedenen Gründen!
Das wäre mir völlig neu!
Das Konzept sieht so aus, dass Erneuerbare Energie Vorrang hat.
Da diese Energie schnell steigt, haben wir zunehmend Probleme (relativ langsame) Kraftwerke an und aus zu schalten.
In Summe, also über das Jahr bezogen, produzieren wir aber in der Tat einen Stromüberschuss ... exportieren also!
MarkusXP
 

Der Vorteil des Europäischen Versorgungsnetzes ist, dass man rasch durch Knopfdruck (bei Köln) sich auf Ausfälle einstellen kann.
Davon merkt der Kunde nichts.

Um Belgien z.B. mit Strom aus Deutschland zu versorgen, bedarf es nur eben der Logistik dies über die Niederlande zu tun.
Niederlande liefern nach Belgien, wir an die Niederlande.

Die AKW`s in Belgien sind marode oder nicht in Betrieb. Ab 2025 soll Tihange vom Netz gehen, was ich jetzt aktuell mal infrage stelle.
Aber es bedeutet doch, dass es Strom genug gibt.
Ich habe, lieber Alkmar leider die Quelle meiner Aussage nicht mehr gefunden, und mein Gedächnis möchte ich hier nicht anführen ... ist auch nicht mehr ganz so doll.

Es waren zwei Kurven in einem Diagramm, und zwar Stromverbrauch und - erzeugung. Man konnte sehen, dass wir tagsüber nahezu regelmäßig Überschüsse produzieren, nachts aber einen Unterschuss ... das wurde dann als Begründung für den Stromimport angeführt! Wie bereits gesagt, auf das Jahr bezogen war es ein Stromexport für Deutschland! Aber ohne eine vernünftige Quelle möchte ich diese Behauptung nicht aufrecht erhalten.

Du schreibst "wir haben Reserven!" Warum importieren wir dann Strom wenn wir jederzeit genug haben?

Generell bin ich der Meinung, wir müssen unsere Energieversorgung auch nicht in Deutschland lösen! Es gibt die EU mit teilweise besseren Voraussetzungen für die EE! Ich hoffe ja auch, dass die politischen Verhältnisse z.B. in Nord-Afrika, vielleicht sogar eines Tages in Russland bei der Energieversorgung belastbarer sind als in der Gegenwart.
MarkusXP

 
Alkmar
Alkmar
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.05.2022, 20:23:42
Ach Freddy...
Die Schleusen bin ich fast alle schon gefahren.
Den Rhein kenne ich von Kehl bis zur Nordsee.
Nein, die Schleuse gehörte grob gesagt, vor Koblenz, damit man auch die Hochwässer der Mosel und den kleinen Nebenflüsschen regeln könnte.
Wir haben das doch bei der Ahr erlebt.
Und bei Niedrigwasser die Schifffahrt nicht einstellen muss.

Aber sieht man davon ab, dann könnte man doch Strömungskraftwerke bauen.
 
Das kling gut, dass würde bedeuten wir können die in der Mitte des Stromes bauen, oder wie siehst du das.???

Ich sehe da nur die Problematik der vielen Schiffe.
Staustufen werden wohl in Zukunft dringend nötig werden bei weniger Wasser im Rhein, gute Idee.
Frankreich müsste da wohl mit entscheiden denke ich mal.

Ich weiß gerade nicht, ob du mich hochnehmen möchtest.
Natürlich nicht Mitte Strom! 😃
Ich habe Versuchsanlagen an Stegköpfen gesehen.
Und an Brückenpfeilern wäre das auch möglich.
Oder an Schiffen, Pontons, usw., die vor Anker liegen.

Früher hatten wir an den kleinsten Bächen Mühlen, warum nicht heute Stromerzeugung?
 
MarkusXP
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.05.2022, 20:12:17
Du solltest übrigens bei deinen Additionen nicht einfach Grundlast und variable Größen zusammen fassen, das verfälscht das Bild!
MarkusXP.....geschrieben von MarkusXP
Die Grundlast ist die Mindestmenge die Minimal benötigt wird tagsüber aber auch zu Zeiten wo weniger Strom benötigt wird und das ist die nächsten 5-10 Jahren, immer noch Nachts.
Kohle, Wasserkraft, Biogas, Windkraft laufen immer und die Tags über gespeicherten Energien in den Speicherakkus stehen vermehrt bereit müssen natürlich noch ausgebaut werden, wie vieles bis eine komplett-Wende möglich ist.

Nachts wäre ein Strom-Verbund auch für Deutschland da, wenn er benötigt wird.
Wir speisen tagsäber und Norwegen nachtsüber...................................................
(so mal als Beispiel)
 
Da hast du dir aber eine Definition aus den Fingern gesaugt ... mein lieber Mann!

Die Grundlast ist die Energiemenge im Netz die nie unterschritten werden darf ... sonst gibt es Probleme. Dies kann man mit Kohlekraftwerken, AKWs u.a. und auch, wie du richtig sagst, z.B. mit Biogas oder Wasserkraft sicher stellen. Windkraft und Solar gehören zunächst nicht dazu, wohl aber z.B.  Speicherkraftwerke.

Gaskraftwerke haben den Vorteil, dass man sie flexibel einsetzen kann, d.h. man kann sie im Grundlastbereich fahren, aber auch zur Stabilisierung von Mittel- und Spitzenlast, sie sind also regelbar, was nicht bei allen Kraftwerkstypen möglich bzw. nur erschwert möglich ist.
MarkusXP

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Alkmar
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf MarkusXP vom 15.05.2022, 21:37:53

Hallo MarkusXP,

Strom ist eine Ware und Ware handelt man.
Es gibt eine Strombörse und da kaufen die Versorger ihren Strom ein.

Da wäre z.B. billigen Kohlestrom aus Tschechien zu nennen.
Oder Atomstrom.

Also hat das nichts mit der Versorgungssicherheit zu tun.
Darum ging es, glaube ich. 

freddy-2015
freddy-2015
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von freddy-2015

Die Versorgungssicherheit was Strom angeht, besteht in der EU bzw. Europa,
mit den Partnern des Stromverbundes immer.
 

Bias
Bias
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von Bias
als Antwort auf freddy-2015 vom 17.05.2022, 19:04:10
Die Versorgungssicherheit was Strom angeht, besteht in der EU bzw. Europa,
mit den Partnern des Stromverbundes immer.
geschrieben von freddy-2015
Yep - die Rente ist sicher!
MarkusXP
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RE: Aufruf zum Energiesparen - wie ist er zu beurteilen angesichts der Energiebeschaffungspolitik der vergangenen
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Bias vom 17.05.2022, 19:08:27
Die Versorgungssicherheit was Strom angeht, besteht in der EU bzw. Europa,
mit den Partnern des Stromverbundes immer.
geschrieben von freddy-2015
Yep - die Rente ist sicher!
geschrieben von Bias
Ich weiß gar nicht was du hast Bias! Es ist doch ein Gewinn wenn man einen Hellseher in seinen Reihen hat!

Vielleicht ist es das Wort "immer" das dich zum Nachdenken bringt! Um eine solchen Aussage etwas anders zu beleuchten, sollte man den Satz vielleicht etwas abändern:

"Die Versorgungssicherheit was Strom angeht, besteht in der EU bzw. Europa,
mit den Partnern des Stromverbundes bis in alle Ewigkeit!" .... Amen!

Du bist mir vielleicht einer! ... besser dich!
MarkusXP

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