Innenpolitik Atomkraft, nein Danke?
Lieber Anderl,
ich bin ein absoluter AKW Gegner. Habe mich schon aufgeregt als der CDU Kiesinger (oder war es der Filbinger) imEinklang mit FJS, die Bevölkerung ängstigend vor dem unmittelbar bevorstehenden black out (in ein paar Jahren : Lichter gehen aus !!!) gewarnt hat, um sie der Atomenergie gewogen zu machen.
Ich sehe aber eine Entwicklung kommen, bei der es zu einer sehr 'unschönen' Abwägung kommen wird, zwischen einem Weiterbetrieb /Weiternutzung von AKWs und einem kaum gebremsten CO2 Anstieg.
Welches Risiko ist größer : das Erreichen der globaler, klimawandelbedingten Kipppunkte oder die Freisetzung von lokal begrenzter Radioaktivität in sehr ferner Zukunft ?
Ich möchte nicht am Tisch der Entscheider sitzen müssen.
aixois
Liebe Frau Olga,
Sie sind auf der richtigen Spur, oder 'Pfad', wie man heute sagen würde.
Wenn über alle Parteien und Bundesländer hinweg Einigkeit bestehen wird, wie dringlich Massnahmen gegen den Klimawandel sind, dann wird auch nicht mehr lange gefackelt, um die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, die aktuellen Abstände für WKA aufzugeben und die Infraschallschwingungen im Reich der Esoterik anzusiedeln.
Der Grund ist offensichtlich: keine Partei würde riskieren, Wählerstimmen zu verlieren, wenn alle einig am gleichen Strang ziehen.
Auch an Stromleitungen und die ästhetisch besonders attraktiven Masten hat man sich gewöhnt ...
aixois
@ freddyTja, leider wird an der Fusion schon ewig lange geforscht und ich lese davon seit den 60iger Jahren. Technische Lösungen stehen aber noch immer in den Sternen und mit solchen "Hoffnungen" können wir keine Politik machen.
Kernfusion ist auch mein Favorit für eine künftige Energiebereitstellung.
Allerdings wird ja auch bei dieser nur Wasser gekocht, um anschließend mit dem Dampf Turbinen anzutreiben, letztlich vom Grundverfahren her nichts anderes als bei James Watt. Da muss es auch effektiveres hinsichtlich des Wirkungsgrades geben.
Karl
@ karl
Vermutlich liegt das daran, dass bisher einfach nicht die Notwendigkeit bestand, den Fokus darauf zu konzentrieren. Aufgrund der reichlich vorhandenen Alternativen, die es bisher zur Stromgewinnung gab.
Hallo aixois,
auch ich sehe mich als AKW-Gegner. Die A-Bombe haben viele Japaner überlebt, aber mit den Brennstäben werden unsere Nachkommen noch einige Jahre leben müssen. Es ist eine egoistische und narzisstische Gewissensfrage dieses Problem unseren Kindern zu überlassen.
Wir haben viele Energievorkommen, verbraucht und von einem „weiter so“ gut gelebt. Die Bombe ist brutal, aber der Glaube an AKW ist naiv. Für wen riskieren wir diese Gefahr? Ich habe keine Aktien bei der Energielobby...
Ein Verhindern der Klimakatastrophe ist möglich! Hingegen sind Kohle und Öl viel zu kostbar um verbrannt zu werden. Wer die entsprechenden Bedingungen erarbeitet, kann diese weltweit verkaufen und damit Wirtschaftswachstum schaffen.
LG Josef
Die Abwendung von der Atomenergieerzeugung wurde im ST ja oft mit der Schaffung des Beispiels begründet. Das scheint bisher jedoch nicht gewirkt zu haben.
Es ist zu überlegen ob der wohl notwendige Zukauf von Atomstrom durch Deutschland nicht auch einen positiven ökonomischen Effekt hat, wenn dieser Atomstrom sicher preiswerter als hier produzierter Strom ist.
Auch wenn der günstigere Preis nur als Gewinn bei den Stromhändlern hängen bleibt wäre das vom Steuerertrag nicht ungünstig.
Und der unangenehme Abfall ? Bleibt bei den Erzeugern.
Nun werden hier mitfühlende Tränen kullern. Hoffentlich kullern die auch bei der enormen Umweltbelastung die bei der Herstellung der Grundmaterialien für Autobatterien in fernen Länder anfallen.
lupus
Du denkst hier vor allem an die Kinder- und Zwangsarbeiter im Kongo, die durch ihre tödliche Arbeit in den Kobaltminen dafür sorgen, dass in den wohlhabenden Ländern auf den Handys rund um die Uhr gechattet werden kann, und unsere hippen E-Autos mit ihren Batterien bestückt werden können?
Nun werden hier mitfühlende Tränen kullern. Hoffentlich kullern die auch bei der enormen Umweltbelastung die bei der Herstellung der Grundmaterialien für Autobatterien in fernen Länder anfallen.
lupus
Wir sollten den kleinen Rackern da unten auch mal danke dafür sagen. Gut - sie leben vielleicht nicht so lang - denn so ganz gesund ist die Tätigkeit, der sie nachgehen, womöglich gar nicht, aber immerhin ermöglichen sie uns, z.B. lustige Katzenbilder auszutauschen oder gar noch andere pics zu versenden ...
Danke, danke, danke. Und was eure verätzten Lungen betrifft - einfach an die zuständige Berufsgenossenschaft wenden. Die machen das. Garantiert.
Ich hatte eher eine Träne für die Atommüllbesitzer in der Tschechei oder Frankreich erwartet.
Aber du änderst diese Welt auch nicht. Du kannst den Dürreländern auch kein Wasser hinbringen.
lupus
Mhhh.
Ich bin aufgrund meiner Herkunft imstande Stahl durch Handauflegen erhitzen. Echt. Hammwer alles damals bei der GST gelernt.
Das mit dem Wasser aber wäre mal ne rischtsche Herausforderung ...
Mal unter uns - es hört ja keiner zu - aber "Tschechei" - das ist eher so'ne Bezeichnung aus der NS-Zeit für das Gebiet Böhmen, Mähren und für Teile Schlesiens. Die nennen sich heute mit allem Stolz auf ihre Geschichte "Tschechien", manche auch noch "Tschechiche Republik".
Is schon verrückt.
Ich glaube, niemand ist heute noch für die Atomenergie, aber nach wie vor halte ich den damaligen ruckartigen Ausstieg auf Grund der Katastrophe in Jokushima für falsch, auch weil kurz vorher die Atomlaufzeiten verlängert wurden.
Meine Kritik bezieht sich darauf, dass man die alternativen Energien nicht mit dem abschalten der Atomkraftwerke mehr gefördert hat, Atomausstieg und der gleichzeitige Aufbau von Wind-und Sonnenenergie, Stromtrassen von Nord nach Süd, wäre der richtige Weg gewesen. Aber die Förderung von Windenergie wurde teilweise zurück gefahren, die Solarzellen hat in Bayern Aiwanger boykottiert und dazu die Bürgerbegehren, die wiederum vieles verhindern. Ob die Stromtrassen je realisiert werden steht in den Sternen, jedenfalls nach meinen Kenntnissen.
Boris Palmer sprach von überschüssiger Sonnen-oder Windenergie, die es zu bestimmten Zeiten gibt, die man als Gas lagern könnte, aber ob das eine ernsthafte, in Frage kommende weitere Möglichkeit wäre, weiß ich nicht, da ich es nur ein Politiker war, der davon sprach. So lange wir Atomstrom aus unseren Nachbarländern importieren, sind wir noch nicht unabhängig und die müssen auch mit der Entsorgung des Atommülls zurecht kommen,wir beziehen ja nur den Strom.
Das alles kommt mir vor, wie wasch mir meinen Pelz, aber mach mich nicht nass.