Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes

Innenpolitik ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes

indeed
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Re: ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes
geschrieben von indeed
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 02.03.2015, 18:36:02
Ich schließe mich bei "ein_lächeln_für_dich" , bei "Pan" und "Tina1" an. Es kommen noch mehr Fakten hinzu, hier nur ein anderes Beispiel: wenn Krankheiten den beruflichen Werdegang so einschränken oder gar unmöglich machen und man deshalb für die Familie da ist und dann der Partner zu früh gehen muss. Kinder sind im Studium, Rente gekürzt, zu den Verwaltungskosten werden noch die Studiumgebühren erhoben pro Semester 500 Euro. Studiumjahre werden um 3 Jahre nicht anerkannt auf die Rente, u.s.w.
Dann kann es passieren, dass man alle seine Rücklagen aufbrauchen muss. Wenn sie aufgebraucht sind, was dann . . . dann lebt man u. U. unter der Armutsgrenze.
Ich habe es im Krankenhaus erlebt, dass die Frauen um ihren Mann weinten und hofften, er würde doch wider aller Erwartungen noch länger leben, weil sie ohne ihn von 500 Euro Witwenrente leben müssen, selber keinen Job mehr bekämen aufgrund ihres Alters und eigenen Gebrechen.
Darauf nimmt unser Staat auch keine Rücksicht. So kann man auch zum Sozialempfänger werden. Ich stelle es mir schlimm vor und frage mich, wo da die Würde des Menschen in einem Sozialstaat bleibt.
Es gibt also eine Palette von Facetten, wie man in so eine "Schieflage" hinein geraten kann. Es würde zu weit gehen, sie hier alle aufzuführen.
Frau Olga sollte versuchen, einmal "3dimensional" zu schauen, d.h. auch mal richtig hinterfragen. Es ist schön, dass es ihr gut geht. Mir geht es auch nicht schlecht, darum geht es hier auch gar nicht.
Es geht einfach darum zu sehen und zu erkennen, wie Schicksalsschläge den Lebensweg eines Menschen und gar den seiner Familie total anders verlaufen lässt, als erstrebt.
indeed
Roger
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Re: ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes
geschrieben von Roger
Wir machen es der Polit-Mafia zu leicht. Wir lassen zu, dass das Volksvermögen das unsere Väter und wir in ca. 60 Jahren erwirtschaftet haben von einer Minderheitsdiktatur in Berlin unglaublich dämlich verschleudert wird. Wir haften mit 600 Milliarden für andere obwohl in dem Europäischen Vertrag § 125 steht, dass kein Land für ein anderes haften darf! Also klarer Rechtsbruch. Wir lassen zu, dass ständig neue Milliarden nach Griechenland geschaufelt werden und man uns belügt und betrügt, dass sich die Balken biegen. Wir lassen zu, dass unsere Straßen, Schulen, Infrastruktur usw. immer weiter zerfällt und hinterlassen unseren Kindern einen Schuttplatz anstatt die Politiker auf eben diesem Schuttplatz zu entsorgen.
Wir haben soeben Nachricht bekommen, dass wir ca. 80 € "Zusatzbeitrag" für die Krankenkassen bezahlen müssen. Die Rentenerhöhung in den letzten Jahren war ca. 20 €. Das lassen wir uns gefallen? Wir lassen zu, dass EUROPA durch TTip an die Ami verkauft wird und unser Wasser unsere Krankenhäuser usw. künftig durch amerikanische Firmen, Banken, Hedgefonds usw. gewinnbringend übernommen werden. Da werde ich nicht mitspielen. Schaut einmal auf facebook unter: APO Wir sind die Wähler.
olga64
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Re: ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes
geschrieben von olga64
als Antwort auf Roger vom 03.03.2015, 15:16:15
Mal abgesehen von Ihren persönlichem Schicksalsschlag, mehr KV bezahlen zu müssen (Sie können ja die KV wechseln - vielleicht gibt es irgendwo eine billigere), was gedenken Sie zu tun? Und ganz wichtig - glauben Sie wirklich, Sie gewinnen Mehrheiten für sich, die hier gegen dieses brutale System kämpfen werden? Die Wahrergebnisse der letzten Bundestagswahl und auch die wöchentlichen Umfragen zum Politbarometer sprechen eine andere Sprache.
Es gab prozentual schon ein wenig mehr Rente - und zwar richtigerweise für die Menschen in Ostdeutschland, wo Aufholbedarf besteht und zudem mehr Frauen Rente erhalten, weil dort immer mehr Frauen berufstätig waren und eine eigene Rente erwirtschafteten.
Was finden Sie eigentlich gut an unserem Land? Und denken Sie nicht manchmal an europäische Staaten, denen es längst nicht so gut geht wie uns, die ebenfalls für Länder wie Griechenland tief in die Tasche greifen müssen? Man nennt das Solidarität - eine Solidarität, die Deutschland nach dem 2. Weltkrieg ebenfalls in hohem Umfange erfahren hat, obwohl genau dieses Land vorher jahrelang mordete und bombte. Olga

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Roger
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Armutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes
geschrieben von Roger
als Antwort auf olga64 vom 03.03.2015, 15:43:59

Doch ich denke auch öfters an alle Länder in der Welt denen es schlecht geht, weil der skrupellose Kapitalismus diese schon immer ausgebeutet hat und auch weiter ausbeutet. Ich finde es aber weniger gut, damit die hemmunglose Geldverschwenung unser Regierungen und die Umverteilung von Arm nach Reich zu entschuldigen. Ich kann mich auch nicht dafür begeistern, dass wir die dritthöchsten Krankenkassenkosten der Welt haben (nach USA und Schweiz) aber besonders weil die Pharmaindustrie und "gewinnorientierte" Anleger ungestört "abzocken" dürfen. 80.000 Medikamente anstatt 8000 in Skandinaven (die meisten Generika) Ein Medikament das heute ca. 8 € kostet und durch Zufall für eine andere Krankheit als höchst wirksam entdeckt wird, darf vom Markt genommen werden und mit neuer Verpackung für tausende von € verkauft werden. Wer zahlt das? Ich kann mich auch nicht begeistern, dass wir uns als Moralisten aufspielen und weltweit seit jahrzehnten Waffen liefern weil es Gewinn bringt. Danach finanzieren wir mit Steuergelder den Wiederaufbau der Länder, die wir vorher mit Waffen beliefert haben. Ich kann mich auch nicht für eine Regierung begeistern, die einen Soli einführt lt. Gesetz für 10 Jahre und dann nie mehr abschafft. Es tröstet mich auch nicht, dass die Sektsteuer schon beim Kaiser eingeführt wurde um Krieg zu finanzieren und heute noch bezahlt werden muss. Ich erlaube mir aber noch selber zu denken, mich umfassend zu informieren und nicht einfach das nachzuplappern, was die regierende Minderheit als Dogma verkündet. Ich freue mich wenn es Ihnen gefällt und gut geht. Aber über unsere Zeit hinaus haben wir auch die Pflicht an unsere Kinder, Enkel und die Menschen nach uns denken ebenso wie an die Natur und Umwelt. Natürlich freuen sich die Regierenden am meisten über die kritiklosen Ja-Sager und Abnicker, die sie immer wieder wählen und den Wohlstand der 10 % Reichen damit sichern, denen 90 % der Welt gehört. Oder glauben Sie, dass fast 50 % nicht mehr zur Wahl gehen, weil alles so wunderbar ist. Es steht ja jedem frei, wenn er zuviel Geld hat damit z. B. die Tafel oder hungernde Kinder - also die 25 % wirklich Armen in unserem reichen Land zu unterstützen. Die haben bestimmt Verständnis, dass das Geld in Griechenland usw. oder für einen Berliner Flughafen usw. besser angelegt ist.
Roger
Roger
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Re: ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes
geschrieben von Roger
als Antwort auf olga64 vom 03.03.2015, 15:43:59
Speziell zu Griechenland. Hier bin ich leider garnicht Ihrer Meinung. Was hat es mit Solidarität zu tun, wenn ein Land sich durch Betrug die Mitgliedschaft in der EU erschleicht, wenn es von den Reichen keine Steuern einzieht und die Superreichen Reeder p. Gesetz von allen Steuern befreite? Wo bleibt die Solidarität, wenn man keine Strukturen wie Grundbuchamt, Finanzämter usw. aufbaut und die Bevölkerung im gleichen Stil Renten ergaunert z. B. für verstorbene Eltern oder eine ganze Insel voll "Blinder"? Sind über 300 Milliarden nicht schon genug? Sind 108 Milliarden geschenkt - nicht schon genug? Müssen wir uns dafür beschimpfen und anpöpeln lassen? Wo bleibt die Solidarität gegenüber Italien, Spanien, Portugal, Frankreich usw. die selbst Probleme haben und noch dazu für die Griechen zahlen sollen (wir sind es ja nicht allein). Oder möchten Sie lieber das gesamt europäische Vermögen gleichmäßig verteilen, damit alle gleichmäßig arm werden? Wie lange glauben Sie wird dann die Demokratie in Europa noch existieren?
olga64
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Re: ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes
geschrieben von olga64
als Antwort auf Roger vom 04.03.2015, 14:24:20
Das ist alles sehr, sehr richtig, was Sie schreiben. ABer bei der letzten Vereinbarung,bzw.Tranche der Zahlung geht es ja um eine alte Vereinbarung, die jetzt ausgezahlt werden soll. Sie wurde ausgesetzt, weil in Griechenland neu gewählt wurde.
Und bei allem - bitte vergessen Sie nie,dass all das nicht die Alleinentscheidung von Deutschland ist - wir befinden uns hier im Verbund mit 28 Staaten, die einstimmig (noch) pro Griechenland abgestimmt haben. Und ausser der EU auch noch die EZB und der IWF - Sie sehen, es ist komplizierter als der einzelne EU-Bürger sich dies vorstellen mag.
Fast lächerlich mutet mich derzeit an, wie es sich Griechenland nun auch noch mit Portugal und Spanien verscherzt, in dem es die Verschwörungstheorien - alle seien am Untergang dieses schönen Landes schuld, nur nicht die Griechen selbst. Wir Deutsche, die bislang ja die Hauptschuldigen waren (ausser unserer Position der Hauptzahler) rücken etwas in den Hintergrund - die Hitlerbärtchen werden sicher bald auf den Konterfeis der spanischen und portugiesischen Regierungschefs zu sehen sein.
Ist aber auch nur ein schwacher Trost. Als Fans in Deutschland dürfte diese neue griechische Regierung wohl wirklich nur unsere kleine Opposition, die Linke, haben.
Seit Antritt dieser links-rechts-Koalition in Griechenland ist übrigens das Steueraufkommen und weitere 50% dort eingebrochen - die Griechen scheinen auf diesem Sektor wohl doch nicht so viel Vertrauen in ihre Regierung zu haben. Olga

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Roger
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Re: ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes
geschrieben von Roger
als Antwort auf olga64 vom 04.03.2015, 15:45:35
Das ist sicher richtig. Wenn die Regierungen und die Reichen über Jahrhunderte mit schlechtem Beispiel vorangehen, kann man den Menschen nicht verdenken, dass sie das für "normal" halten. Das Problem bei den sogen. "Südländern" ist der "Konstruktionsfehler" des EURO. Erst hätten alle Länder ihre Sozail- Wirtschaft- usw. Politik angleichen müssen und erst am Schluss dieses Prozesses wäre die Währungsunion gekommen. Inzwischen geben das ja auch alle "Experten" zu - gewusst haben sie es alle. Deshalb gab es ja die Klagen von Gauweiler und den Wirtschaftsprofessoren, die logischerweise abgewiesen wurde, weil mächtige Interessen (Banken usw.)es so wollten. Das Problem ist nun dass es nur ein Land in Europa gibt, das bei einem Crash überhaupt herangezogen werden kann - Deutschland. Bei den anderen ist entweder nichts zu holen, oder sie sind nicht im EURO weil sie klüger waren (siehe Dänemark). Allein bei dem rechtswidrigen Harikiri von Draghi (EZB) haftet die BRD mit 600 Milliarden EURO für die faulen Staatsanleihen, die die EZB aufkauft. "Kein Land darf für die Staatsschulen eines anderen Landes haften" steht in § 125 od. 126 der EU - Verträge. Mit Rosstäuschertricks wird das nun umgangen.
olga64
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Re: ARmutsreport des paritätischen Wohlfahrtsverbandes
geschrieben von olga64
als Antwort auf Roger vom 04.03.2015, 16:21:55
Stimmt - zumindest teilweise. Sie sollten aber nicht übersehen, wie sehr gerade Deutschland ökonomisch vom Euro profitiert hat - wir können ja nur exportieren, wir haben ja keine Rohstoffe, auf die wir unsere Wirtschaft aufbauen.
Es bringt auch nicht mehr viel, von den "Verfehlungen" oder wie man sie nennen möchte, früherer Entscheider zu lamentieren - keiner hatte Vergleichsmöglichkeiten - alles geschah erstmals. Allein die Tatsache, dass sich der europäische Kontinent in 70 Jahren nicht wieder intern zerfleischte, war und ist vieles wert.
Ich persönlich (damit stehe ich sicher nicht allein da) kann es mir nicht mehr vorstellen, alle 100 Kilometer eine Grenze zu erleben mit anderer Währung. Alle jungen Leute in der Euro-Zone, die jetzt 20 Jahre oder jünger sind, kennen ja keine nationalen Währungen mehr (genau so wenig wie Grenzen). Wie alles im Leben hat das alles Vor- und Nachteile -. Olga

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