Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

olga64
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 01.03.2016, 19:49:46
[quote=freddy-2015]Hier in dieser B Republik D gibt es viele Rentner die sich keinen PC oder gar Flatrate leisten können.
Darum geht es hier.
Deine Rentenerhöhung bringt Dir ein Vielfaches als den Rentnern um die es hier geht.

Ich nehme an, Sie haben keinerlei faktengestützte Zahlen für diese Behauptung (woher sollten die auch kommen)?
Eine Flatrate (inkl. Telefon, Internet und oft noch Handy) kostet maximal 30.-- Euro monatlich - das ist 1 Euro pro Tag. Wenn es jemanden wirklich wichtig ist, müsste dies doch mit einer kleinen Einsparung z.B. an Bier, weniger Kuchen und Fleisch einzusparen sein?
Gebrauchte Computer werden billigst angeboten, weil die Menschen sich permanent neue kaufen und froh sind, die alten los zu sein. Die haben dann meist ein gutes Betriebssystem drauf und sind für den Hausgebraucht bestens geeigent.

Zu Ihrer prozentualen ERrechnung "meines grossen Profits" sei zu sagen, dass Sie dies auch umgekehrt rechnen können. Jeder von uns musste erfahren, dass die Rente nur noch maximal dem früheren Gehalt entspricht. Vom Betrag her ist diese Differenz natürlich bei einem früheren Durchschnittsgehalt (ca 3.000.-- Euro monatlich) weniger als bei einem Gehalt, das über der Beitragsbemessungsgrenze (ca 5.800.-- Euro) lag. Sie sehen also - es gibt eine gewisse Gerechtigkeit in der Mathematik.

Aber noch eine persönliche Frage: das Sie dieses Thema ja vehement verteidigen - ich nehme doch an und hoffe es, dass die Rente Ihrer Frau ebenfalls massgeblich zu Ihrem Familieneinkommen beiträgt und auch Ihr Leben dadurch komfortabler macht? Ist doch so, oder? Olga
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 03.03.2016, 15:25:27
Aber noch eine persönliche Frage: das Sie dieses Thema ja vehement verteidigen - ich nehme doch an und hoffe es, dass die Rente Ihrer Frau ebenfalls massgeblich zu Ihrem Familieneinkommen beiträgt und auch Ihr Leben dadurch komfortabler macht? Ist doch so, oder? Olga


Natürlich ist das so Olga,
nur diese Sache hat mit den Klein-Rentnern nichts zu tun.


Hier geht es ja um Armut, die zieht sich ja nicht nur durch die ältere Schicht, sondern betrifft alle Schichten von 0,1 bis 100 Jahre.

Was ich beschrieben habe (mit Hilfe von anderen) war dieser schnelle Zuwacht an Kleinrentnern.
Und der setzt sich fort.
Die meisten Flatrate kosten mehr wenn man eine vernünftige nehmen möchte.
Die Einsteiger Tarife gelten für ein Jahr und dann ohne Handy etc.
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.03.2016, 19:14:52
Wenn jeder seine Rente dagegen rechnet, kann mancher erahnen was sich da für Abgründe auftuen.
Natürlich nicht für uns.


Durchschnittsrente 1176 Euro im Monat

Die Durchschnittsrente verschleiert den Blick, denn viele Versicherte mit weniger als 45 Beitragsjahren müssen mit 900 oder 1000 Euro auskommen.
geschrieben von http://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/rente/kontostand/durchschnittsrente_aid_19622.html


Da sind nicht die mit eingerechnet die nur 40 Jahre bei kleinerem Einkommen arbeiten, die soll es ja auch geben.

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Christine5
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von Christine5
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.03.2016, 19:23:23
Der zweite Abschnitt des Zitates ist realitätsnah. Die wir persönlich kennen haben alle einen ordentlichen Schulabschluss, eine abgeschlossene Berufsausbildung und Arbeitszeiten im genannten Zeitraum.
lupus
lupus
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 03.03.2016, 15:25:27
Jeder von uns musste erfahren, dass die Rente nur noch maximal dem früheren Gehalt entspricht.

Toller Satz mit hohem Anspruchsdenken!
Deiner Meinung wäre es notwendig daß es mehr wird?


lupus
youngster
youngster
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von youngster
als Antwort auf lupus vom 05.03.2016, 08:12:21
Jeder von uns musste erfahren, dass die Rente nur noch maximal dem früheren Gehalt entspricht.

Toller Satz mit hohem Anspruchsdenken!
Deiner Meinung wäre es notwendig daß es mehr wird?


lupus


Ich verstehe den Satz überhaupt nicht, denn meine Rente entspricht bei weitem nicht meinem früheren Gehalt sondern weit weniger als diesem.

Ich meine das ist bei Jedem / Jeder so. Selbst die Pensionen entsprechen meines Wissens wenn sie hoch sind max. 75 % der früheren Besoldung. Bei Rentnern sind es i.d.R. 50% bis 47% des letzten Bruttoeinkommens.

Den Rentner möchte ich gerne wissen, der 100 % seines früheren Gehaltes als Rente bekommt.

Oder ich habe hier etwas nicht begriffen, dann bitte ich um Aufklärung. Dann schreibe ich doch gleich der "Deutschen Rentenversicherung Bund" und bitte um Nachzahlung.

Gruß youngster

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pippa
pippa
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von pippa
als Antwort auf youngster vom 05.03.2016, 11:04:41
ARMUT zeigt sich auch dort, wo es bis heute keine Kanalisation gibt und das Schmutzwasser wie im Mittelalter auf die Straße läuft (kenne ich persönlich). Bis heute wird den Anrainern gesagt, man habe kein Geld.

Um die Belange der Anwohner solcher Ortschaften und Stadtteile hat sich nie Jemand gekümmert - sie sind tatsächlich einfach „abgehängt“ worden.

In solchen Ortsteilen gibt es nichts mehr, keine Geschäfte, keinen Friseur, Zahnarzt oder Arzt und wenn es noch eine Schule mit Turnhalle gab, dann ist die auch längst geschlossen.

Wegziehen können die Anwohner auch nicht, denn sie wohnen in geerbten maroden Häusern, die sie natürlich nicht verkaufen können.

Der öffentliche Nahverkehr funktioniert auch schon lange nicht mehr, weil er sich
ja nicht rechnet.

Ich mag mir nicht vorstellen, an einem solchen Ort leben zu müssen.

Richtig, Youngster, und deren Renten sind selbstverständlich so gering, dass eine prozentuale Erhöhung überhaupt nicht ins Gewicht fällt.
Pippa
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Christine5 vom 05.03.2016, 07:08:36
Der zweite Abschnitt des Zitates ist realitätsnah. Die wir persönlich kennen haben alle einen ordentlichen Schulabschluss, eine abgeschlossene Berufsausbildung und Arbeitszeiten im genannten Zeitraum.


Was sollte mir das sagen Christine5??
Da fehlt meiner Meinung noch etwas.
Es wäre nett wenn Du beschreibst was Du meinst.
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
Drei Euro am Tag, wer hat die zum Überleben.
Wenn wir uns wirklich mit Armut in Deutschland auseinandersetzen wollen, dann müssen wir es realisieren das es sie wirklich gibt und nicht nach Cent und Euro berechnen ob sich jemand der 3 Euro zum Leben täglich hat, die er aufteilen kann für nicht lebensnotwendige Dinge.
Es bringt uns auch nichts ob wir alle gut leben können und keinen Verlust an Wohlstand hinnehmen müssen, dass geht am Thema vorbei.
Sich abkoppeln vom eigenen Wohlstand (gedanklich) um dann ein Thema mit Augenmass zu beurteilen, darum geht es.

Den Armen nützt es sowieso nichts, ob wir schreiben oder nicht.
Sich aber in die Tasche lügen und die wahre Armut ständig leugnen
bringt auch nichts.
Jeder Kleinrentner hat nur bedingte Mittel zur Verfügung und die gehen zuerst für Miete, Nebenkosten und wenn genügend übrig bleibt für Nahrung und Kleidung drauf.
Je nach Region sind die Zuschüsse verschieden, ohne diese Zuschüsse würden viele verhungern.
Es sind natürlich keine Millionen Menschen die das hier in Deutschland betrifft, denn dann wäre das ein Thema für die UNO.
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 04.03.2016, 19:14:52
Die meisten Flatrate kosten mehr wenn man eine vernünftige nehmen möchte.
Die Einsteiger Tarife gelten für ein Jahr und dann ohne Handy etc.[/
quote]

Ich habe zwar keine Ahnung, was eine "vernünftige" Flatrate sein soll, zumal sich bei dem starken Wettbewerb fast alle Anbieter im gleichen Rahmen bewegen. Ich bin Telekom-Kundin und bezahle für Internet, Festnetz-Flatrate und Handy sowie meinen geleasten Router monatalich 40.-- Euro. Da ist alles enthalten und mit Sicherheit gibt es billigere Anbieter. Allerdings ist mir der gute Service der Telekom auch ein höherer Preis wert und ich wäre auch zu faul, mir das Prozedere eines Wechsels anzutun.
Meine Flatrate gilt übrigens seit vielen Jahren und wurde immer billiger.

Wenn ich mir alle Beiträge hier durchlese, komme ich mir vor, als würde diese Jammer-Fraktion in einem völlig anderen Land leben als ich.
Ab nächstem Jahr soll auch die sog. Lebensleistungs-Rente kommen, die sicherstellt, dass jemand,der 40 Jahre in die Rentenversicherung einbezahlte, mehr Geld bekommen wird. Ich finde das gut, nehme allerdings an,dass hiervon wieder nicht die Frauen betroffen sind, die ihren Männern vertrauten, wenn diese vollmundig erklärten: meine Frau muss nicht arbeiten. ABer logischerweise bekommt man auch aus der Rentenversicherung nur was raus, wenn man (oder frau) einbezahlt haben.
Die einzige Ausnahme sind die Mütterrenten - je mehr Kinder, desto mehr. Olga

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