Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf freddy-2015 vom 02.02.2016, 18:50:44
Wenn wir Deutschen in etwa wie die Franzosen wären, gäbe das ein Aufstand der unteren Bevölkerungsschichten mit Geringeinkommen hier in Deutschland.

Kolumne über die Sendung 08.02.2016 bei Anne Will:

Oskar Lafontaine benannte den sozialen Sprengstoff einer Politik, die den Flüchtlingen jetzt gewährt, was den unteren Schichten dieser Gesellschaft bisher verwehrt worden war.
übernommen von : Tina1 am 09.02.2016 21:11
geschrieben von Frank Lübberding
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 10.02.2016, 14:58:20
[quote=freddy-2015][quote=freddy-2015]Wenn wir Deutschen in etwa wie die Franzosen wären, gäbe das ein Aufstand der unteren Bevölkerungsschichten mit Geringeinkommen


Wie sind denn "die Franzosen"? Wann gab es in letzter Zeit dort irgendwelche "Aufstände"? Derzeit ist die Arbeitslosigkeit in Frankreich so hoch, dass die Menschen viel mehr Wert darauf legen, ihreArbeitsplätze zu behalten.
Es zeigt auch ,dass die Sozialisten, die in Frankreich ja regieren, nicht immer die bessere Alternative "für die da unten" sind.
Nehmen Sie nur den Mindestlohn (der ja in Frankreich und Deutschland helfen soll, ungelernten Arbeitskräften ein Auskommen zu sichern):
In Frankreich beträgt er 8.86/Euro/h - bei einer 35 Stunden Woche
In Deutschland 8.50/Euro/h.
Das Durchschnittseinkommen liegt in Frankreich bei 2.400.-- brutto monatlich - in Deutschland bei 2.700.- brutto monatlich.
"Die Franzosen" scheinen Ihnen ein wenig fremd zu sein, oder? Olga
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 11.02.2016, 16:15:51
[quote=freddy-2015][quote=freddy-2015]Wenn wir Deutschen in etwa wie die Franzosen wären, gäbe das ein Aufstand der unteren Bevölkerungsschichten mit Geringeinkommen

Das Durchschnittseinkommen liegt in Frankreich bei 2.400.-- brutto monatlich - in Deutschland bei 2.700.- brutto monatlich.
"Die Franzosen" scheinen Ihnen ein wenig fremd zu sein, oder? Olga


Nicht nur die Franzosen sind mir fremd.
Aber ein Unterschied im Verhalten der Franzosen gegenüber uns Deutschen ist und bleibt unbestritten.
Die französichen Gewerkschaften haben nicht mehr viel zu melden, aber gewisse Sachen regelt die Franzosen anders wie wir Deutschen.

Wer die Nachrichten aus unserem Nachbarland verfolgt oder sogar schon eine längere Zeit dort verbracht hat, kann sich eines gewissen Eindrucks nicht erwehren: Die Franzosen streiken und protestieren gerne. Immer wieder werden gesellschaftliche und politische Konflikte auf der Straße ausgetragen, wobei oft zu öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen wie Blockaden und Besetzungen gegriffen wird. Hierzulande wird dies oft mit Unverständnis und manchmal sogar mit einer gewissen Bewunderung zur Kenntnis genommen
geschrieben von http://www.bpb.de/internationales/europa/frankreich/153265/streiken

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freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
In einem anderen Thema habe ich folgenden Satz gelesen, er ist von
lalelu am 09.02.2016 18:48 Planet Wissen Armut in Deutschland.

Zunehmend sind auch Rentner von Armut bedroht, weil die Rente wegen langer Arbeitslosigkeit oder geringfügiger Beschäftigung nicht zum Leben reicht.
Stimmt 100 % und ich möchte ihn noch ergänzen.

Alle neuen Rentner in den nächsten Jahren, die es geschafft haben 45 Jahre zu arbeiten und nur :: 3000,00 Euro Brutto verdient haben (am Endpunkt ihres Arbeitsleben nicht die ganze Zeit)
werden ebenfalls in die Armutsschiene rutschen -können-.
Besteuerung der Renten und Senkung der Rente generell.

Miete und Mietnebenkosten sind mittlerweise ein Punkt der bis zu 50 % der Rente ausmachen kann, wenn nicht noch weitaus mehr.
Einen Umzug sollte jeder Rentner (Mieter) rechtzeitig einplanen
wenn es möglich und lohnenswert ist.
ehemaligesMitglied41
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf olga64 vom 11.02.2016, 16:15:51
Nehmen Sie nur den Mindestlohn (der ja in Frankreich und Deutschland helfen soll, ungelernten Arbeitskräften ein Auskommen zu sichern):

…also das ist wieder einmal typisch, keine Ahnung haben, aber schreiben und behaupten.

Woher nehmen Sie die Weisheit, dass die Mindestlohnbezieher ungelernte Arbeitskräfte sind?

Das stimmt einfach nicht!

Fakt ist doch vielmehr, dass diverse Unternehmen (leider auch erfolgreich) krampfhaft nach Begründungen suchen, keinen Mindestlohn zahlen zu müssen, auch für Facharbeiter, die bei mir immer noch als Menschen mit Berufsausbildung gelten, egal, ob sie in der einschlägigen Branche tätig sind.

Sie dann als ungelernt abzustempeln ist höchst arrogant.

Zahlreiche Menschen mit höherer Schulbildung werden in Zeitarbeitsfirmen als Billigarbeiter vermittelt.

Vielleicht hätten Sie Arbeitsvermittler werden sollen, dann würde Ihre Theorie definitiv zutreffen, da bei Ihnen Menschen erst dann Beachtung finden, wenn sie einen bestimmten Bildungsgrad haben, egal, ob sie in der Lage sind Erlerntes anzuwenden oder nicht. Der Abschluss zählt.

ein_lächeln_

freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 11.02.2016, 19:00:45
Bildung definiere ich nicht nach Abschluss, denn die Bildung geht bei allen Berufen ein Lebenlang weiter und macht auch nicht vor einfachen Arbeitern, Facharbeitern, Beamte Angestellte und sogar Ärzte bilden sich regelmässig weiter, manche rechtzeitig
Mein Arzt sagte meiner Frau das Medikament (für ihren Mann) ist eigentlich nicht gut, habe er auf einer Tagung gelernt/gehört.

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freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 11.02.2016, 16:15:51

Nehmen Sie nur den Mindestlohn (der ja in Frankreich und Deutschland helfen soll, ungelernten Arbeitskräften ein Auskommen zu sichern):
In Frankreich beträgt er 8.86/Euro/h - bei einer 35 Stunden Woche
In Deutschland 8.50/Euro/h.
Olga


In Frankreich ist der Mindestlohn aufgrund einer Entscheidung der Mindestlohnkommission Commission Nationale de la négociation collective zum 1. Januar 2015 um 0,8% erhöht worden. Damit liegt die Lohnuntergrenze mit 9,61 € brutto pro Stunde und auf Basis der 35-Stunden-Woche bei 1457,52 € im Monat.
Seit 2009 erfolgt die Anpassung nicht mehr zur Jahresmitte im Juli, sondern zum Jahresbeginn.
geschrieben von http://www.ambafrance-de.org/Frankreich-erhoht-Mindestlohn-zum


Leider ist es wirklich so, das viele Studierte Arbeiten ausführen für die sie überquallifiziert sind.
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 11.02.2016, 19:36:16
Es ist nie entscheidend, dass jemand studiert und dann beruflich erfolgreich wird - entscheidend ist, was jemand studiert. Ist das z.B. ein Exotenfach, weiss dieser Mensch schon sehr früh, dass er damit nie erfolgreich berufstätig sein wird. Macht er oder sie es trotzdem, ist es eine leichtsinnige Fehlentscheidung, bzw. manchmal auch ein zu schlechtes Abitur,das in den gefragten Fächern keine Möglichkeit bietet (z.B. wegen Numerus Clausus). In Deutschland ist es nach wie vor so, dass Studenten innerhalb der MINT-Fächer beruhigt in die Zukunft blicken können. Kommt noch eine Promotion hinzu, erhöhen sich die Gehaltsaussichten (und beruflichen Chancen, z.B. in den Vorständen der DAX-Konzerne) nochmals beträchtlich.
In Frankreich sind es die berühmten Kaderschmieden der Elite-Universitäten. Dort werden neben exzellenten Aussichten auch die Netzwerke der Studierenden lebenslang gepflegt. Olga
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 12.02.2016, 16:02:21
Nicht alle haben das Glück gepachtet.
Manche haben unerfüllbare Wünsche und manche wissen nicht warum und wieso sie da sind und wollen sich verwirklichen,
was kostet das der Gesellschaft??



Arbeitslos nach dem Studium Jung, fähig sucht... Von Pauline Schinkels

Junge Idealisten, Traumtänzer, akademische Exoten, sie alle kommen zu Annedore Bröker. Bei ihr suchen sie Rat, Sicherheit, eine Perspektive. Manche sachlich, manche verzweifelt, die meisten frustriert.

Jedes Jahr machen rund 400.000 Absolventen ihren Abschluss an einer Fachhochschule oder Universität, Tendenz steigend. Ingenieuren oder Informatikern gelingt der Sprung vom Uni- ins Berufsleben oft leicht. Für andere ist er schwieriger, beispielsweise für Biologen oder Geisteswissenschaftler wie..........
geschrieben von http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/kein-job-nach-der-uni-wenn-akademiker-arbeit-suchen-a-988096.html
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf freddy-2015 vom 12.02.2016, 20:11:17
Heute komme ich mal wieder auf den Boden der nackten Tatsachen zurück.

Wir sind auf bei der Armut (Zuwachs und Unterschiede) Weltmeister.
Im Klartext, die Schere geht viel schneller und weiter auseinander als in sonst einem EU Land.
Sind wir Deutschen bald ein Fall für den EU Gerichtshof?
Wenn es so weiter geht, dann ja.

Wir Deutschen sind unschlagbar wenn es um Rekorde geht und darauf freuen können sich vor allem die Gutverdiener.
Da ist nicht immer nur ein Studium notwendig, auch der richtige Kontakt vermittelt Spitzenjobs.

Niedriglöhner haben das Nachsehen
Armutsquote geht trotz Rekordbeschäftigung nicht zurück.

Für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung hat Spannagel die Entwicklung der Armut in Deutschland untersucht. Demnach hat die Einkommensungleichheit seit den 90er Jahren zugenommen, vor allem zwischen 1999 und 2005. "Damals hat sie in Deutschland europaweit so stark zugenommen wie in sonst keinem anderen Land", betonte Spannagel.
Lohnzuwächse vor allem bei höheren Gehältern.
geschrieben von http://www.t-online.de/wirtschaft/id_77056510/trotz-rekordbeschaeftigung-kluft-zwischen-arm-und-reich-nimmt-weiter-zu.html

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