Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

olga64
olga64
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.04.2017, 20:31:27
DAs mag ja alles sein, dass einzelne Menschen mit BehördenmitarbeiterInnen Probleme haben. Aber oft lese ich hier, dass diesen generell zum Vorwurf gemacht wird, weil sie nach dem Gesetz ihre Entscheidungen fällen, bzw. "stur" seien, weil sie keine Ausnahmen durchführen.
Ich fände dies extrem ungerecht, wenn ein Bürger X einen Vorteil hätte gegenüber einem Bürger Y, nur weil er vermutlich "besser kann mit der BEhördenmitarbeiterin".
Dazu kommt ja noch, dass diese MitarbeiterInnen heute oft physisch bedroht werden und schon über einen Signalknopf am Schreibtisch verfügen müssen und der Sicherheitsdienst in den Behörden eine ganz normale Gefahrenabwehr darstellt.
Mein persönlicher Stil ist immer, wenn ich ein Anliegen habe (ob an ein Amt, an die Bank, an einen Arzt, an den Nachbarn, an Handwerker u.v.m.), wo mir ein anderer helfen kann, freundlich und sachlich mit diesem Menschen zu verkehren und auch die Zauberworte Bitte und Danke nie zu vergessen - damit machte ich besteErfahrungen. Es hätte übrigens auch nie Lust, mein persönliches Schicksal dann öffentlich zu schildern und zu präsentieren. Wenn etwas schiefläuft, löse ich es juristisch mit dafür geeigneten Personen. Das brächte mir mehr als irgendeine zweifelhafte Prominenz im Internet. Olga
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf manoman vom 05.04.2017, 20:15:53

Schade ist nur, wenn Menschen, die das Glück hatten ohne eine derartigen Krisensituation durch ihr Erwerbsleben zu kommen, dann sehr schnell Urteile über Betroffene abgeben. Habe hier schon öfters gelesen, wie toll und hilfreich unser Sozialsystem sei, komisch ist nur, dass ich bisher noch niemanden gefunden habe, der es am eigenen Leib auch erfahren durfte, dass unser System so sozial sei. Die Realität sieht leider etwas anders aus. Gruß manoman


Es gibt schon jede Menge Hinweise in Deutschland auf unser soziales System.
Sonst wären keine Flüchtlinge und Zuwanderer/Asylanten hier-Punkt 1.
(wir sind ein bevorzugtes Einzugsgebiet)
Unsere Lebensmittel sind weltweit auf ein erträglichen Mass Punkt 2.
Und es gibt die sozialen Wonungen (wenn auch nicht genügend)Punkt 3.
Krankenkassen für Rentner zu einem verminderten BeitragssatzPunkt 4.

Ich denke mal das viele Punkte noch fehlen und wir Deutschen sie nicht einmal bemerken, ja sie als Gott gegeben halten.

Um noch mal auf den Punkt Personal im Jobcenter zu kommen.
Da werden keine Vorteile gewährt, so wie manche es hier verstanden haben oder meinen.
Es geht anders zu.
Kommen Menschen vorbei die sich zuvor nicht genauestens informiert haben was ihnen zusteht nach welchem Paragraphen und es auch den Mitarbeitern genau mitteilen können, geht der eine oder andere mit weniger nach Hause was ihm zusteht.

Dafür können wir aber nicht unser soziales Netz verantwortlich machen oder es in den Dreck treten, es ist seht gut.
Aber mit dem Zusatz : Der Mensch ist das Problem, die Mitarbeiter.
Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf manoman vom 05.04.2017, 20:15:53
Schade ist nur, wenn Menschen, die das Glück hatten ohne eine derartigen Krisensituation durch ihr Erwerbsleben zu kommen, dann sehr schnell Urteile über Betroffene abgeben. Habe hier schon öfters gelesen, wie toll und hilfreich unser Sozialsystem sei, komisch ist nur, dass ich bisher noch niemanden gefunden habe, der es am eigenen Leib auch erfahren durfte, dass unser System so sozial sei. Die Realität sieht leider etwas anders aus.
Dem schließe ich mich an.
Nach meinen Erfahrungen wundere ich mich nicht, dass die AA-Mitarbeiter beschimpft und bedroht werden, sondern ich wundere mich, dass nicht noch mehr Gewalt ihnen gegenüber passiert.

Anzeige

ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf freddy-2015 vom 06.04.2017, 16:59:06
Kommen Menschen vorbei die sich zuvor nicht genauestens informiert haben was ihnen zusteht nach welchem Paragraphen und es auch den Mitarbeitern genau mitteilen können, geht der eine oder andere mit weniger nach Hause was ihm zusteht.


Das stimmt so nicht.

Antragsteller oder Hilfesuchende werden beraten und müssen vorher keine Kenntnisse über §§ haben.

Jedem Bescheid ist ein Rechtsmittel gegeben, was jeder kostenlos in Anspruch nehmen kann.

Natürlich muss der Widerspruch begründet werden.

Das Hauptproblem ist sehr oft, dass der Antragsteller seine Forderungen und Vorstellungen nicht exakt formuliert.

Hinzu kommt, dass nicht wenige dazu neigen, ihr Problem mit anderen zu vergleichen ohne zu berücksichtigen, dass der in Vergleich gezogene Fall anders gelagert sein kann. Mitunter sind es nur minimale Kriterien, welche sich positiv oder negativ auswirken.

Kommt es zum Widerspruch, dann bearbeitet und prüft ein anderer Mitarbeiter den Fall.

Leider ist es so, dass nicht selten Anspruchsberechtigte sehr emotionsgeladen die Behörden aufsuchen und regelrecht „fordernd“ ihre Ansprüche geltend machen.

Und leider ist es Tatsache, dass alle Mitarbeiter in den öffentlichen Verwaltungen an Deeskalationsveranstaltungen teilnehmen müssen und regelmäßig in der Gefahrenabwehr geschult werden.

Diese Maßnahmen gibt es seit 2005.

Auch wenn mir per Gesetz etwas zusteht, entbindet es mich nicht, mein Anliegen höflich vorzutragen.

Getroffene Entscheidungen und ergangene Bescheide sind kein Willkürakt und können in der gesetzlich festgelegten Frist widerrufen werden.

Leider kommt es immer wieder vor, dass die Mitarbeiter mit übelsten Beschimpfungen, bis hin zu Tätlichkeiten, attackiert werden.

Nicht der Mitarbeiter der Behörde ist das Problem, sondern der der glaubt ungerecht behandelt worden zu sein.

ein_lächeln_

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 07.04.2017, 01:19:56
Antragsteller oder Hilfesuchende werden beraten und müssen vorher keine Kenntnisse über §§ haben.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich
*pruuust*
Glaubst Du auch noch an den Osterhasen?

Mag sein, dass es eigentlich so Vorschrift ist und gelegentlich sogar gehandhabt wird, aber nach gängigen Erfahrungen ist es keinesfalls die Regel.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2017, 17:58:54
xxxx Nach meinen Erfahrungen wundere ich mich nicht, dass die AA-Mitarbeiter beschimpft und bedroht werden, sondern ich wundere mich, dass nicht noch mehr Gewalt ihnen gegenüber passiert.
[/quote]

Widerlich, diese Zeilen. Sie erklären uns doch in anderen Zusammenhängen oft und gerne Ihre persönliche Sozialeinstellung? Und hier wollen Sie anscheinend nun zur physischen Attacke gegen Mitarbeiter der Job-Center aufrufen, wenn diese nicht bereit sind, gegen geltende Gesetze zu verstossen und ihren eigenen, schlechtbezahlten Job zu riskieren?
Kann man mit diesem schlechten Stil wirklich "persönliche Armut" lindern oder heilen? Wäre es nicht besser, diese schlechte Energie dafür einzusetzen, dass man beruflich z.B. eine bessere Qualifizierung err eicht, um sein eigenes Leben (für das nur einer verantwortlich ist, nämlich "man" selbst) in andere Bahnen zu lenken?
Mich wundert es nicht, weshalb die Aggressionsstimmungen in unserem Land immer ausgeprägter werden und mit diesen parallel dazu die Verbitterung und Verbiesterung der Einzelnen, weil das im menschlichen Zusammenwirken zu nichts führt. Olga

Anzeige

ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2017, 05:57:55
@ kunvivanto

..zum Glück ist bald Ostern, was wäre dir sonst noch für ein Tier eingefallen?

Es sind also deine ganz persönlichen Erfahrungen, welche aber auch eine ganze Weile her sind.

Ich will dir von vorn herein nicht unterstellen, dass der Wahrheitsgehalt angezweifelt wird.

Aber auch ich kann das gesprochene Wort nicht überprüfen.

Ich finde aber, dass dein Beispiel, wenn es denn so stimmt, nicht die tatsächliche Arbeit der Arbeitsagentur widerspiegelt.

Solch ein Beispiel ist gedacht, um Unruhe und Unsicherheit zu verbreiten.

Wie anders sonst ist dein Kommentar sonst zu werten?

Mag sein, dass es eigentlich so Vorschrift ist und gelegentlich sogar gehandhabt wird, aber nach gängigen Erfahrungen ist es keinesfalls die Regel.

ein_lächeln_
Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 07.04.2017, 19:01:17

Ich finde aber, dass dein Beispiel, wenn es denn so stimmt, nicht die tatsächliche Arbeit der Arbeitsagentur widerspiegelt.
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich
1. Wenn mein Bericht nicht stimmen würde, hätten die mit ihrer Herrenmenschenmentalität gewiss versucht, die Veröffentlichung zu unterdrücken. Abgesehen davon sind die veröffentlichten Urteile und Schriftsätze des Arbeitsamt doch ein klarer Beweis.
2. Ich habe in meinem Bericht Links zu weiteren Beispielen und Doku-Seiten.

Wenn Dir Tatsachen nicht gefallen, steht es Dir natürlich frei, sie zu leugnen. Tatsachen bleiben sie trotzdem.
Aber da ich Dich als Taube einschätze, ist hiermit EOD.
lupus
lupus
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2017, 17:58:54
Von dir kann wohl, GsD , die Gewalt nicht ausgehen, wenn ich dein selbsterstelltes etwas unbescheidenes Persönlichkeitsbild lese.
Danach bist du eigentlich kein Streithansel sondern eben ein spätgezündeter Psychotherapeut.

lupus
manoman
manoman
Mitglied

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von manoman
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.04.2017, 20:10:43
[quote=ein_laecheln_fuer_dich]

Wenn Dir Tatsachen nicht gefallen, steht es Dir natürlich frei, sie zu leugnen. Tatsachen bleiben sie trotzdem.


Hallo,

genau so ist es. Leider gibt es viele Menschen, die Sachverhalte, die ihrer eigenen Anschauung nicht entsprechen, einfach für nicht existent erklären wollen.

Sie leben in ihrer eigenen heilen Welt, die um Himmels Willen doch nicht mit solchen in ihren Augen "zusammengesponnenen" Schilderungen besudelt werden dürfen.

Auch ich kann meine Erfahrungen in unserem "Wertesystem" belegen. Die extremste Erfahrung in meinem Leben, dass man sogar billigte, dass im Extremfall mein einziges funktionales Auge Schaden nimmt, ja diese schlimmen Monate kann ich belegen.

Im Kapitel "Gerichtsvollzieher-Einsatz zum Schutze des Augenlichts" unter www.geduldetezerstoerung.wordpress.com kann sich jeder selbst ein Bild darüber machen, zu was unsere angeblich kultivierte Gesellschaft fähig ist. Damals war meine schlimmste Zeit in meinen 26 Berufsjahren. Nicht auszudenken, wenn damals das Sehvermögen meines einzigen gesunden Auges auch noch zerstört worden wäre.

Aber so ist das nun mal in unserem "Wertesystem", dass hier von vielen so hoch gelobt wird.

Gruß

manoman

Anzeige