Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 16.12.2015, 18:15:58
Das stimmt so auch nicht mehr, seitdem es die Rente mit 63 ohne Abzüge für Leute gibt ,die auf eine Erwerbsbiografie von 45 Jahren zurückblicken können. Frauen betrifft dies meist nicht ,da die grossenteils in dieser Generation zu lange zu Hause geblieben sind.
Eine Freundin von mir - 65 Jahre alt - hat mit ihrer Firma einen Aufhebungsvertrag geschlossen. Dieser sah für das laufende Jahr noch volle Bezahlung und Benefits vor. Ab 1.1.2016 wollte sie nun in Rente gehen, allerdings kämen dann Abzüge bis Juli 2017 (sie hat keine 45 Jahre, da sie lange studierte und auch im Ausland lebte).
Nun meldet sie sich arbeitslos - ALG 1 - und erhält dieses genau bis Juli 2017, kann dann ohne Abzüge in Rente gehen. Für den Arbeitsmarkt steht eine Frau in diesem Alter sowieso nicht mehr zur Verfügung und etwas mehr Rente gibt es dafür auch, weil bei ALG 1 ja in die Rentenversicherung noch einbezahlt wird. Olga


Olga, Dein Beispiel ging von 40 Jahre alt und 20 Jahre Arbeit aus.
Eine Frau die fast 45 Jahre gearbeitet hat, fällt durchs Raster.
Sie hat ja keine 20 Jahre--nur--gearbeitet.
Wie lange hat denn diese Person einbezahlt, minus Ausfallzeiten usw.....
Dann kommt da noch der Punkt dazu, Arbeitslosigkeit, ist vor der Rente auch ein Problem, oder ?
Und zusätzlich erhöht sich ja jedes Jahr der Minus-Bonus. Betrifft natürlich nicht die/den Arbeiter/in mit 65 Jahren aber die der ----63. jährigen.
Wie Du selbst geschrieben hast, arbeitet keiner mehr bis 65, woher jetzt diese Weisheit ?
Geh mal auf Rente de und stelle mal fest, wer wie lange arbeitet, wer krankheitsbedingt in den Vorruhestand geht usw.

Du wirst staunen.
lupus
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von lupus
als Antwort auf freddy-2015 vom 16.12.2015, 17:14:04
Dein Erklärungsversuch zu diesem deinem Satz verbessert ihn noch nicht.
lupus
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf freddy-2015 vom 16.12.2015, 18:43:51
[quote=olga64]Rente mit 63 ohne Abzüge für Leute gibt ,die auf eine Erwerbsbiografie von 45 Jahren zurückblicken können. Frauen betrifft dies meist nicht ,da die grossenteils in dieser Generation zu lange zu Hause geblieben sind.
Olga


Ein Punkt ist auch noch wichtig, wer mit 63 in Rente geht, dem zieht man nichts ab, aber es kommt auch kein Zuwachs mehr dazu und Kleinrentner benötigen jeden Euro, ist leider so.
Das merkt jeder wenn es wieder eine Rentenerhöhung gibt und ob es 1000 oder 1050 oder 1100 etc. sind, die Erhöhung wird nicht gleich sein bei allen Rentnern und der Unterschied wird auch immer grösser dadurch.
Jedes Jahr kommt ja noch eine Arbeitszeitverlängerung dazu, 63 plus X Monate.

Hier mal die Jahrgänge für die es zutrifft. Ab 1958 nur noch 64.

1953 2 63 2
1954 4 63 4
1955 6 63 6
1956 8 63 8
1957 10 63 10
1958 12 64 0
1959 14 64 2
1960 16 64 4
1961 18 64 6
1962 20 64 8
1963 22 64 10

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olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 16.12.2015, 18:43:51
Wie Du selbst geschrieben hast, arbeitet keiner mehr bis 65, woher jetzt diese Weisheit ?



Ich habe das sicher nie geschrieben - sondern erklärte, dass heute keiner mehr auf 45 Jahre Berufstätigkeit kommt, weil er aufgrund eines Studiums viel später ins Berufsleben eintritt.
Ich selbst habe korrekt bis zu meinem 65. Geburtstag gearbeitet - Sie anscheinend nicht, da Sie ja auf Abzüge von über 10% verweisen und aktuell 64 Jahre alt sind. Vielleicht hätte es Ihnen geholfen, noch einige Jahre länger zu arbeiten und hätte jetzt eine höhere Rente.
Bei der abzugsfreien Rente mit 63 finden Sie ja auch schon wieder ein Haar in der Suppe (Pech für Sie,dass es diese Rente zu Ihren Zeiten des Renteneintritts noch nicht gab). Diese Rente erhalten vorwiegend gut verdienende Facharbeiter z.B. bei den Automobilfabriken oder den grossen Chemieunternehmen, die darüber hinaus noch eine gute Betriebsrente erhalten und schon auf einige Euro aus der gesetzlichen verzichten können. Meist ist es diesen Leuten dies auch wert, wenn sie über mehr Freizeit verfügen, die sie dann mit Reisen, Sport und anderen guten Dingen verbringen. Olga
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 17.12.2015, 15:46:37
Wie Du selbst geschrieben hast, arbeitet keiner mehr bis 65, woher jetzt diese Weisheit ?



Ich habe das sicher nie geschrieben - sondern erklärte, dass heute keiner mehr auf 45 Jahre Berufstätigkeit kommt, weil er aufgrund eines Studiums viel später ins Berufsleben eintritt.
Ich selbst habe korrekt bis zu meinem 65. Geburtstag gearbeitet - Sie anscheinend nicht, da Sie ja auf Abzüge von über 10% verweisen und aktuell 64 Jahre alt sind. Vielleicht hätte es Ihnen geholfen, noch einige Jahre länger zu arbeiten und hätte jetzt eine höhere Rente.
Bei der abzugsfreien Rente mit 63 finden Sie ja auch schon wieder ein Haar in der Suppe (Pech für Sie,dass es diese Rente zu Ihren Zeiten des Renteneintritts noch nicht gab). Diese Rente erhalten vorwiegend gut verdienende Facharbeiter z.B. bei den Automobilfabriken oder den grossen Chemieunternehmen, die darüber hinaus noch eine gute Betriebsrente erhalten und schon auf einige Euro aus der gesetzlichen verzichten können. Meist ist es diesen Leuten dies auch wert, wenn sie über mehr Freizeit verfügen, die sie dann mit Reisen, Sport und anderen guten Dingen verbringen. Olga


Liebe Olga, ich habe keine Abzüge (Abschläge) 0,3 % pro Monat
hinnehmen müssen.
Diese ca. 10% (sind nicht ganz so hoch 7) ergeben sich aus der Senkung der generellen Auszahlungen die jedem Renter ab einem bestimmten Baujahr hinnehmen muss.
Das ist ähnlich wie das steigende Alter zum Einstieg für die Rente mit 63.
Die Statistik macht es ja klar.
Früher gab es Prozentual eine höhere Rente bei gleichen Einzahlungssummen und Zähljahre.
Hier mal ein Beispiel :

Bis 2030 Absenkung des Rentenniveaus auf 43 % - seit 2004 in § 154 Abs. 3 SGB VI festgeschrieben.

Entwicklung des Netto-Rentenniveaus vor Steuern - 1991-2028 und 2030
Netto-Standardrente vor Steuern (45 Versicherungsja
hre) in % des durchschnittlichen Jahresentgelts::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::Seit 2001 ist in der Rentenpolitik das Ziel einer Lebensstandardsicherung alleine durch die gesetzliche Rente aufgegeben worden. Um eine Stabilität der Beitragssätze zu erreichen, wird das Rentenniveau abgesenkt.http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/rentenpolitik/144083/absenkung-des-rentenniveaus
geschrieben von http://www.vdk.de/ov-schopfheim/ID126800


1991 galten 55 %
2014 galten 48 %
2019 gilt 47,1%

daher die Zahl, ca. 10% genau sind es 7% die ich weniger Rente bekomme weil ich jünger bin, nicht weil ich weniger gearbeitet habe.
Übrigens, wer es schafft länger zu arbeiten als vorgegeben, kann auch nocht richtig absahnen, wenn er es überlebt.
Da gibt es richtig mehr Rente, für jedes Jahr mehr arbeiten.
Das heist bis 65 plus X arbeiten und dann noch ein zwei drei Jahre weiter arbeiten.
Zu 90 % macht das der Arbeitgeber aber nicht mit.
Ausnahmen werden bei Spezialisten gemacht.
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
Eine Freundin von mir - 65 Jahre alt - hat mit ihrer Firma einen Aufhebungsvertrag geschlossen. Dieser sah für das laufende Jahr noch volle Bezahlung und Benefits vor. Ab 1.1.2016 wollte sie nun in Rente gehen, allerdings kämen dann Abzüge bis Juli 2017 (sie hat keine 45 Jahre, da sie lange studierte und auch im Ausland lebte).
Nun meldet sie sich arbeitslos - ALG 1 - und erhält dieses genau bis Juli 2017, kann dann ohne Abzüge in Rente gehen.
geschrieben von Olga 64


Was mir da etwas komisch vorkommt, das eine Frau von 65 Jahren ALG 1
bekommt, bzw. beantragen kann. Werde ich abklären, habe jemanden der arbeitet da.

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freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf freddy-2015 vom 17.12.2015, 19:33:44
Ist mir gerade in die Finger gefallen.
Das gilt für Arbeitslosengeld-1-Bezieher

Wer arbeitslos ist und die Voraussetzungen fürs Arbeitslosengeld 1 erfüllt, kann dieses bis zum regulären Rentenalter erhalten. Paragraf 118, Absatz 2 des dritten Sozialgesetzbuchs bestimmt derzeit noch: "Arbeitnehmer, die das 65. Lebensjahr vollendet haben, haben vom Beginn des folgenden Monats keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld.[size=8][/size]" Ab Januar 2008 wird diese Formulierung im Zuge der Anpassung der Renten-Altersgrenze angepasst: Dann heißt es, dass im Grundsatz so lange Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 besteht, bis das "für die Regelaltersgrenze im Sinne des Sechsten Buches erforderliche" Lebensalter erreicht ist.
Was das bedeutet, zeigt folgendes Beispiel: Harald S. wurde am 10. März 2007 arbeitslos. Damals war er genau 63 Jahre und acht Monate alt. Da er die letzten Jahre durchgängig sozialversichert beschäftigt war, hat er Anspruch auf 18 Monate Arbeitslosengeld 1 (das ist die Höchstdauer). Gesundheitlich ist er einigermaßen fit, er sucht auch aktiv eine neue Arbeit. Damit steht seinem Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 nichts entgegen. Er wird diese Leistung allerdings nicht für die vollen 18 Monate erhalten, denn er wird am 10. Juli 2008 65 Jahre alt. Damit kann er nur noch für den Juli 2008 Arbeitslosengeld 1 beanspruchen. Nach gut 16,5 Monaten Leistungsbezug wird er damit in jedem Fall aus der Versicherungsleistung der Arbeitsagentur ausgesteuert.
geschrieben von https://www.ihre-vorsorge.de/magazin/mehr-jobs-fuer-aeltere/rente-oder-arbeitslosengeld.html
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf lupus vom 16.12.2015, 17:04:13
Das ist Allgemeinwissen.
Renten hat nichts mit ansparen zu tun, sondern auch etwas mit Solidarität um das Geld des Einzahler für viele Jahre zu sichern damit dem jetzigen Rentner etwas auszahlen zu können, plus Zuschuss vom Staat, ohne den geht es ja eh nicht.


Oh jeh, hier wird aber das Allgemeinwissen mangelhaft!

lupus


Ich glaube ich habe den Fehler gefunden.
um das Geld des Einzahlers für viele Jahre zu sichern.
Sollte bedeuten, wir sichern den Fluss des Geldes eines Arbeitnehmers um die auszuzahlenden Renten sicher stellen zu können.

Ich dachte das weiss jeder, alles was heute an Rentenbeiträgen reinkommt geht ja auch gleich an die Rentner von heute raus.
Sorry, wenn es das war was Du gemeint hast.

Wenn nicht, kannst mir ja ne Info zukommen lassen, was du meinst.
olga64
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 17.12.2015, 20:26:07
Sie haben bei Ihrem veralteten Link übersehen,dass die Lebensarbeitszeit aktuell nicht mehr bei 65 Jahren liegt, sondern kontinuierlich steigt. Demzufolge steigt auch die Berechtigung bis zum Renteneintritt ALG 1 zu beziehen, was meine Freundin, die im Januar 2016 65 Jahre alt wird, nun machen wird und wofür sie auch schon den gültigen Bescheid des AA in Händen hat.
Ein anderer Freund von mir - er wurde in diesem Jahr 66 Jahre alt - erhält bereits seine volle Rente. Ausserdem arbeitet er noch bei seinem Arbeitgeber jeweils drei Tage pro Woche zu den früheren Bedingungen. Man will auf ihn nicht verzichten. Der muss für dieses Gehalt keine Renten- und Arbeitslosenversicherung mehr bezahlen; der Arbeitgeber spart sich einen Grossteil seines Zuschusses zu seiner Privaten Krankenversicherung.
Der einzige Nachteil ist, dass dieser Freund von mir sehr viel mehr Steuern bezahlen muss, weil er jetzt über ein doppeltes Einkommen verfügt. Er macht dies aber, weil er auch gerne weiterarbeiten möchte und sich zu fit fühlt, um nur zu privatisieren. Olga
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 21.12.2015, 16:02:35
Finde ich gut wenn jemand noch die Kraft hat nach 65/66 zu arbeiten.
Frage doch bitte mal wie lange deine Freundin ALG1 erhält.
Gilt das Arbeitslosengeld bis erreichen des Rentenalter, 65 plus X
Wenn dieser Passus noch gilt sieht das für mich anders aus.:

:: Dann heißt es, dass im Grundsatz so lange Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 besteht, bis das "für die Regelaltersgrenze im Sinne des Sechsten Buches erforderliche" Lebensalter erreicht ist.

In diesem Fall könnte das 65 plus X Monate gelten, nicht bis zum Beginn der Rente.

Das seit dem 1. Januar 2012 geltende Rentenversicherungs-Anpassungsgesetz sieht die sukzessive Erhöhung des Rentenalters von derzeit 65 Jahren auf 67 Jahre im Jahr 2029 vor.

Die Schritte dorthin bestehen in einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit um jeweils einen Monat pro Jahr bis 2023. Von 2024 bis 2029 wird die Heraufsetzung in Doppelmonatsschritten realisiert.B
geschrieben von http://www.gevestor.de/details/das-renteneintrittsalter-ubersichtlich-als-tabelle-dargestellt-653698.html

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