Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

Innenpolitik Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?

freddy-2015
freddy-2015
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Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
Ich habe gerade mal im Artikel von Olga (Sozialistmus etc.)
einen Hinweis von Hobby Radler. Ein interessanter Link zu den wahren Arbeitslosenzahlen.
Nimmt man Hartz IV und die Rentner mit Minirente dazu plus 450 Euro Jobber, ergibt sich ein richtiges Gruselkabinet.

Wie hoch ist die Quote wirklich, und wie viele Menschen sind wirklich arbeitslos? Addiert man die versteckten Arbeitslosen zusammen, kommt man zu diesem Ergebnis:
Februarzahl offiziell: 3.017.000 Arbeitslose
„Im weiteren Sinne arbeitslos“: 341.199
„Nahe am Arbeitslosenstatus“: 454.663
Somit tatsächlich arbeitslos: 3.812.862
Quote offiziell: 6,9%
Quote tatsächlich: 8,72%
Abschließend kann man eigentlich nur sagen: warum wundern sich Politiker und die sogenannten Mainstream-Medien, wenn zunehmend immer mehr Menschen ihnen nicht mehr vertrauen? In keiner Zeitung wird zur Präsentation der offiziellen Zahlen auf diese Manipulationen hingewiesen. Eigentlich weiß doch jeder, dass wir in Deutschland mehr als 6,9% Arbeitslose haben. Warum nicht einfach ehrlich die Fakten auf den Tisch legen? Zumal doch gerade jetzt Andrea Nahles den Posten der Bundearbeitsministerin bekleidet – vormals Chefin der Jusos, Kämpferin für Gerechtigkeit und Transparenz.Quellen:
Bundesagentur für Arbeit
Statistisches Bundesamt
geschrieben von http://finanzmarktwelt.de/die-tatsaechliche-arbeitslosenquote-in-deutschland-10577/
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf freddy-2015 vom 11.12.2015, 14:22:00
Unsere Armen werden gut versteckt, aber wer schon mal am späten Abend
in den grösseren Städten langgeht, kann sie sehen.
Viele Betreuer (ehrenamtliche) wissen es ja auch, die Armut in Deutschland ist grösser als es uns lieb ist und, sie wächst in jedem Falle für jeden Neu-Rentner in der Zukunft der --nur-- ein normales Gehalt oder Lohn hat. Von dem Lohn kann der Normalverdiener noch einigermassen gut leben, aber die Abschläge (jedes Jahr) bei der Rente lassen die meisten der zukünftigen Rentner tief fallen.
Lt. Focus 1176 Euro
Lt. Tagesspiegel nur 805 Euro
Karl
Karl
Administrator

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von Karl
als Antwort auf freddy-2015 vom 11.12.2015, 14:41:51
... aber die Abschläge (jedes Jahr) bei der Rente ...
Das sieht zumindest für 2016 wohl anders aus:
Stärkster Rentenanstieg zum 1. Juli 2016 seit Jahren
Rekordplus bei der Rente, stärkste Rentenerhöhung seit 1993, 54 Euro mehr für den Standardrentner: Das Jahr 2016 könnte den rund 20,5 Millionen Ruheständlern ein sattes Rentenplus bringen. Nach den ersten Prognosen könnten die Renten im Westen um 4,35 Prozent und im Osten sogar um 5,03 Prozent angehoben werden. Quelle
geschrieben von http://www.cecu.de/rentenerhoehung.html


Karl

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wandersmann
wandersmann
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 11.12.2015, 15:23:09
Diese Erhöhungen im nächsten Jahren bringen allenfalls den Rentnern, die über eine vergleichweise hohe Rente verfügen, einen nennenswerten Zuwachs.
Wer heute Bezieher von Mindestlohn ist, bekommt am Monatsende rund 1460,- € brutto, das sind je nach Familienstand zwischen 1.150 und 1250 € netto. Diese Menschen bekommen mal so um die 700 € Rente, führen dann ein Leben unterhalb der Armutsgrenze. Und das sind Millionen, vor allem Ost-Bürger. Dazu kommen noch die 6 Millionen Hartzer, die auf Altersgrundsicherung aufgestockt werden, um auf niedrigstem Niveau überleben zu können. Bei den Genannten findet die Rentenerhöhung nicht mal auf dem Papier statt, da bleibt es bei Grundsicherung.

@ freddy-2015

Diese Schönrechnerei unbequemer Zahlen erinnert an die Zahlenakrobatik in der DDR. Hatten wir alles schon mal, ist weiter nichts als alter Wein in neuen Schläuchen.
olga64
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 11.12.2015, 15:41:42
Sie haben die sehr vielen Frauen übersehen,die freiwillig in Teilzeit arbeiten, bzw. auf 450.-- Euro-Basis und damit in die Altersarmut münden werden. Wenn dann der Alleinverdiener - Ehemann - diese Familien verlässt, was in vielen Fällen ja so ist, dürfte dies eine Rettung für diese Frauen sein, weil sie dann verpflichtet sind, Jobs anzunehmen, wenn die Kinder 3 Jahre oder älter sind. Dies klingt sicher ein wenig zynisch - ist aber so.

Übrigens haben wir ca 4.5 Mio H 4-Empfänger - die Zahl sinkt in den letzten Jahren, weil aufgrund der guten Konjunktur auch für einen TEil dieser Menschen Jobs möglich sind. Dazu kommen noch ca 1.5 Mio Leute, die Sozialgeld erhalten, welches z.B. für Bedarfsgemeinschaften bezahlt wird, wo die Einzelnen kein Anrecht auf H 4-Leistungen haben.
Aussichtslos wird es vermutlich immer für Leute ohne Schul- und Berufsausbildung sein sowie Kranke (Drogenabhängige) und einfach auch solche,die gar keine Lust zum Arbeiten haben.
Tröstlich dürfte aber ein Vergleich mit anderen Ländern sein, wo staatliche Transferleistungen wie H 4 völlig unbekannt sind. Mit etwas Glück erhalten die Leute dort maximal 1 Jahr eine sehr niedrige Sozialhilfe, oft nur mit Gutscheinen für Supermarkteinkäufe, dann überhaupt nichts mehr. Da ist Deutschland immer noch weit vorne und deshalb auch bei sehr vielen so begehrt, die auch als nicht-Asylberechtigte bei uns leben wollen. Olga
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf wandersmann vom 11.12.2015, 15:41:42
Diese Erhöhungen im nächsten Jahren bringen allenfalls den Rentnern, die über eine vergleichweise hohe Rente verfügen, einen nennenswerten Zuwachs.
Wer heute Bezieher von Mindestlohn ist, bekommt am Monatsende rund 1460,- € brutto, das sind je nach Familienstand zwischen 1.150 und 1250 € netto. Diese Menschen bekommen mal so um die 700 € Rente, führen dann ein Leben unterhalb der Armutsgrenze. Und das sind Millionen, vor allem Ost-Bürger. Dazu kommen noch die 6 Millionen Hartzer, die auf Altersgrundsicherung aufgestockt werden, um auf niedrigstem Niveau überleben zu können. Bei den Genannten findet die Rentenerhöhung nicht mal auf dem Papier statt, da bleibt es bei Grundsicherung.

@ freddy-2015

Diese Schönrechnerei unbequemer Zahlen erinnert an die Zahlenakrobatik in der DDR. Hatten wir alles schon mal, ist weiter nichts als alter Wein in neuen Schläuchen.


Eigentlich hat Karl schöngerechnet oder wie hattest Du es gemeint ?
Ich bin auf jeden Fall der selben Meinung wie Du.
Das hat übrigens nicht soviel mit Ost/West zutun, denn die Frauen haben sich durch Arbeit höhere Ansprüche erworben und deshalb läuft das in vielen Ost-Rentnerfamilien besser.
Ich habe Bekannte Freunde Verwandte die das garnicht verstehen, weil einfach genügend Geld im Haus ist monatlich.
Karl, der Zuwachs in Prozenten bringt dem Kleinrentner ne Schachtel Zigaretten und einen Kasten Bier, wenn´s hoch kommt pro Monat oder alle zwei Monate.
Dieses realisieren das Arbeiter/Angestellte 45 Jahre gearbeitet haben und dann fast 10 % weniger bekommen (Auszahlungsrate wird ja jedes Jahr gesenkt) das können Menschen mit höheren Einnahmen nicht verstehen.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von Karl
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.12.2015, 17:19:41
Eigentlich hat Karl schöngerechnet
ich habe überhaupt nicht gerechnet, sondern nur zitiert

Karl
olga64
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf freddy-2015 vom 15.12.2015, 17:19:41
Es kam nie darauf an, wie lange jemand arbeitete, sondern immer, wie hoch das Gehalt war und er oder sie demzufolge in die Rentenversicherung einbezahlte.
45 Jahre arbeitet seit langem keiner mehr, da viele erst nach Studium usw. in das Berufsleben eintreten und dann oft schon 30 Jahre alt sind. Wenn die dann nach 30 - 35 Jahren aufhören, erhalten sie immer noch mehr Rente als der vielbesungene Arbeiter, der 45 Jahre lang malochte.
Ausserdem waren in dieser Rechnung nie Westfrauen enthalten, die zu lange wegen Kindererziehung zu Hause geblieben waren und dann oft ihren Schwestern im Osten die höhere Rente neideten, die dies nicht taten.
Aber auch jede ist ihres Glückes Schmied - sie hätte es ja anders machen können.
Die Rechnung mit dem Bier und den Zigaretten finde ich mathematisch grenzwertig - die wären dann schon recht teuer, wenn man von einer Durchschnittsrente von 1200.-- Euro plus Erhöhung ausgeht. Olga
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 15.12.2015, 17:30:46
45 Jahre arbeitet seit langem keiner mehr.

Olga die Mehrheit der Deutschen muss 45 Jahre und mehr arbeiten.
Ich habe fast 50 Jahre gearbeitet.
Nicht alle malochen aber sie arbeiten in Bereichen Verwaltung, Gross-Einzelhandel, Handwerk, Industrie auch im öffentlichen Dienst wenn die Bildung stimmt (Handelsschule etc.)

Meiner Meinung nützt es uns Deutschen nichts wenn alle studieren.
Wenn der Professor nicht den Schlosser hat der ihm seinen Entwurf
(techn. Zeichnung etc.) baut, was dann ?
Meiner Meinung nach kommt unsere Wirtschaft nur zurande wenn alle Zahnräder funktionieren. Und das sollte sich in den Renten wiederspiegeln, natürlich nicht in Phantasiesummen.
Du glaubst doch nicht wirklich das alle studierten den Job den sie wollen auch bekommen.
Teure Ausbildung und dann als Staplerfahrer jobben, ist keine Ausnahme.
freddy-2015
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Re: Armut in Deutschland, ein Fremdwort ?
geschrieben von freddy-2015
Bei mir verdichtet sich immer mehr der Verdacht, das Deutschland seine finanziellen Mittel nutzt um Menschen in Not in Afrika, Nord und Südamerika ohne USA/Kanada zu helfen was eine sehr lobenswerte Sache ist und auch Partner in der EU unterstützt oder die fast EU-Partner und auch Asien kommt nicht zu kurz.

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geschrieben von spiegel online

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