Innenpolitik Annalena Baerbock soll beim Verfassen ihres neuen Buches plagiiert haben.
Edita, eigentlich waren sich so ziemlich alle einig, dass dieses Thema angesichts der anstehenden Probleme eine absolute Nebensache ist. Eigentlich haben sehr viele, auch hier im Forum klar signalisiert, dass Sie diese Genderisierung überhaupt nicht für ein Thema halten.
Und was ist passiert? - Es ist ein Riesenthema geworden. Und jeder muss sich dazu äußern. Und klar, hat es sich schon längst in unsere Sprache eingeschlichen. Es ist schon ein fauxpas, es nicht anzuwenden. Selbst bei den Nachrichtensprechern im Fernsehen gibt es immer so einen lächerlichen kleinen Hickser bei "ZuseherInnen". Und die "Innen" betrachten sehr kritisch die korrekte Form und nicht den Inhalt.
Aber es ist eine Sprache der Akademiker*innen. Die wenig Gebildeten, die mit dem "reduced code" schon im Vorschulalter, werden dadurch noch weiter abgehängt.
Und dann ist mein Eindruck, dass dieses Thema, von dessen Unwichtigkeit ja - fast - alle überzeugt sind,
so als Decke über die wirklichen Brennpunkte liegt. So quasi: "Es ist mir zu anstrengend, mich mit diesen leidigen Problemen zu beschäftigen, lasst uns mal ne Runde gendern".
Dieser Thread hier langweilt mich z.Z. ganz schrecklich.
Kirsty
"Welche Rolle hat Sprache dabei, Diversität sichtbar zu machen und Diskriminierungen zu überwinden? Kann eine gendersensible Sprache dazu beitragen, gesellschaftliche Ausgrenzung zu verhindern? Oder führt die Gender-Debatte am Ende zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft, die sie doch eigentlich überwinden will? Was hat Sprache überhaupt mit Identität und Identitätspolitik zu tun und verhindert die Ausbildung kollektiver Identitäten auch über Sprache einen Gemeinsinn, auf den demokratische Gesellschaften möglicherweise angewiesen sind?"
Darüber diskutiert MONITOR-Redaktionsleiter Georg Restle in der 15. Ausgabe von studioM mit der Journalistin Şeyda Kurt, Schriftsteller Nele Pollatschek und Prof. Gesine Schwan, Vorsitzende der Grundwertekommission der SPD
Das unterscheidet uns - ich weiß sehr wohl, ob ich gemeint bin oder nicht. Da muss ich nicht geschlechtsspezifisch aufgefordert werden. Stell Dir vor Du sitzt in einem Flugzeug, das in Turbulenzen gerät. Würdest Du dann nicht wissen, dass auch DU gemeint bist, wenn der Kapitän alle Passagiere auffordert, sich sofort hinzusetzten und sich anzuschnallen? Erwartest Du dann wirklich eine persönliche Ansprache bekommst? Ich erinnre an meinen Satz mit dem biologischen und dem grammatischen Geschlecht.
Ach, da musst du dir nicht so ein dramatisches Beispiel ausdenken, Corgy. Das weißt du doch auch, dass ich solche Situationen nicht meine. ( Entschuldige, ich muss darüber wirklich lachen. Wann sitze ich schon mal in einem abstürzenden Flugzeug? 😂)
Mein biologisches Geschlecht ist weiblich, mein grammatisches Geschlecht für mich als Person ist auch weiblich und nicht männlich.
ich fürchte, Du hast meinen Beitrag vor lauter Eifer wieder einmal nicht richtig gelesen und besonders viel Sinn für Humor scheinst Du auch nicht zu haben?
Dein Satz, auf den ich mich bezogen hatte, lautete: "Persönlich würde ich es als Armutszeugnis empfinden, wenn ich mich auf diese Weise sichtbarer machen müsste - ich werde weiterhin Mitglied und nicht Mitgliedin bleiben in meinem Sportverein."
Entschuldigung, ich habe gerade meine Lupe verlegt. Vielleicht könnte ich damit Spuren von Humor in diesem Satz entdecken und damit auch den meinigen beleben.
Aber wo keiner zu entdecken ist, ist auch bei mir nix zu holen. Ich lese da nur falsches Deutsch - ohne eine Spur von Humor.
Schade, wo ich doch so gern lache. 😊
einfach mal über sich selbst lachen :-) gerade dann, wenn man etwas nicht verstanden hat
Huch, ein Flugzeug stürzt doch nicht gleich ab, nur weil es in eine Wetterturbulenz kommt. Ja, die Phantasie dramatisiert in manchen Köpfen oft schon ganz harmlose Beispiel. Vielleicht ist es ja mit dem grammatischen Geschlecht ganz ähnlich? So long
Ich kann gar nicht mehr zählen wie oft ich in meinem Leben per e-mail mit Herr bzw. Mr. angeredet wurde. Woher sollte mein „Gegenüber“ wissen ob ich männlich oder weiblich bin, in einem ohnehin von Männern dominierten Beruf und einem Namen den man nicht zuordnen kann.
So what, ich korrigierte, der andere schrieb Sorry … und gut ist es.
Ich wusste immer wer ich bin und vor allen Dingen was ich kann, was sollte mir da eine falsche Anrede bedeuten.
Ich finde, dass wir ganz andere Probleme haben ….
Bruny
Ja, wir haben ganz andere Probleme, da hast du Recht, bruny. Aber wenn die Anrede in Wirklichkeit kein Problem ist, dann könnten doch die "Verweigerer*innen" doch ohne Weiteres die präzise Anrede verwenden. Es gibt auch Unternehmen, die trotz Hinweis auf die richtige Anrede, immer bei der männlichen Form bleiben, weil eine Umstellung zu teuer und aufwendig ist.
@ corgy
Auch wenn ich explizit angeredet werden möchte (bei einem Flugzeug in Turbulenzen nicht unbedingt 😃), weiß ich , wer ich bin und was ich in meinem Leben geleistet habe. Gerade deshalb will ich auch wahrgenommen werden.
Aber: Da sind wir uns also einig, dass wir uns nicht einig sind. ... geht auch!👍
Mir ist in meiner langen Berufszeit wirklich noch niemand begegnet, der mir, nach entsprechender Aufklärung, eine korrekte Anrede verweigert hätte. Vielleicht kommt es auch darauf an, wie die korrekte Anrede eingefordert wird? Gerade mit arabischen Vornamen hatte ich auch so manche Zuordnungsprobleme, aber nach kurzem höflichen Nachfragen wurde das geklärt und wenn man bei der Anrede mit den Vornamen war, war es ohnehin egal. Manchmal hat man sich dann bei irgendeiner Messe getroffen und da wurde der eine oder andere kurze Überraschungsmoment zur Kenntnis genommen.