Innenpolitik Annalena Baerbock soll beim Verfassen ihres neuen Buches plagiiert haben.
Ich weiß nicht Karl, seit einiger Zeit habe ich diesbezüglich ganz merkwürdige Gefühle...wenn man selbst die Bücher/Biografien u.ä. schreibt, weiß man doch ganz genau, WAS man selbst schreibt...
Selbst meine Enkeltochter hatte jetzt zum 10. Klassenabschluß eine Facharbeit schreiben müssen und hatte ganz exakt alles in Fußnoten penibel vermerkt... heißt doch auch, dass man schon in frühen Jahren genau weiß, dass man "fremdes Material" eben angeben muss. Das war noch nie anders !!!
Ich möchte jetzt ein wenig spekulieren...kann es sein, dass manche eben wenig Bezug zu dem Geschriebenen haben...?
Es muss doch Ursachen für derartige Häufungen geben...
Kristine
Für mich ist das Hauptkriterium für meine Kritik, dass so etwas (nun zum zweiten Mal nach ihrem "retuschiertem" Lebenslauf) von jemandem kommt, der für eine Partei antritt, die das Wort "Moral" dauernd im Mund führt. Die moralischen Maßstäbe, die Frau Baerbock und ihre Partei an den Bürger anlegt, sollten auch an die Partei und an Frau Baerbock angelegt werden. Nur so wird das alles überzeugend.
DW
@nick42: Kurze Gegenfrage: Möchtest Du (rein hypothetisch) eine Kanzlerin haben, die in ihrem Buch gemogelt hat? Falls ja, können wir beide nicht mehr miteinander diskutieren.
In der Süddeutschen kommt ein angemessener Artikel über diese "unmoralische" Plagiats-Gschicht, auch über den Verfasser der Vorwürfe!
" Richtig ist aber auch, dass der österreichische Plagiats- und Baerbock-Jäger Stefan Weber bei seiner ausdauernden Hatz auf die grüne Kanzlerkandidatin wissenschaftliche Distanz vermissen lässt. Die von ihm wichtigtuerisch angekündigten, schwerwiegenden Verfehlungen bei Baerbock sind so gravierend eben nicht. Wer aufzählt, welche osteuropäischen Staaten 2004 der EU beigetreten sind oder welche Holzhochhäuser wann und wo gebaut wurden, begeht keinen Urheberrechtsbruch, sondern greift auf öffentlich zugängliches Wissen zu. Das kann und sollte man geschickter machen. In einem nichtakademischen Text aber ist das nicht verboten und auch kein Ausweis der Kanzlerinnenuntauglichkeit." Quelle
Edita
Interessant, danke liebe @Edita
LG
DW
@Nick42
In Wahlkampfzeiten versuchen alle, sich ins Gespräch zu bringen, den einen gelingt es, anderen nicht. Und das ist eine wesentliche Aufgabe der Wahlkämpfer. Wenn sie das nicht tun, werden sie dafür kritisiert (von der/dem hört man auch nichts) .
Ich hab das Buch kurz überflogen und werde es nicht weiter lesen. Ich kann mir auch ohne dieses Buch ein genügendes Bild von Frau Baerbock im Wahlkampf machen.
Nick42
Das hört sich fast so an, als ob Frau Baerbock absichtlich ein paar Quellen unerwähnt ließ? Zumal sie von anderen wusste, wie gerne ein solches Thema in den Medien aufgegriffen wird.
Ich kann mir langsam kein überzeugendes Bild mehr von ihr machen, reden und handeln passt bei ihr irgendwie nicht zusammen. Aber welcher Kanzlerkandidat*in demonstriert schon ein überzeugendes Bild?
Michiko
Liebe Kristine,
ich glaube kaum, dass ein Politiker genug Zeit hat, selber ein Buch zu schreiben. Er lässt schreiben. Er führt sicher viele Interviews mit dem Ghostwriter, aber selber werden die meisten Politiker (außer sie schreiben im Ruhestand wie Obama oder wie Robert Habeck bereits vor der politischen Karriere) kaum ein Wort selber geschrieben haben.
Trotzdem bleiben die Politiker für den Inhalt verantwortlich, wenn sie die Autorenschaft beanspruchen, und es fällt ihnen zu Recht auf die Füße, wenn der Inhalt Fehler enthält.
Karl
Wer der "Verfasser" ist, ist wurscht. Und es ist auch egal, ob Baerbock das durfte oder nicht. Wichtig ist nur, dass sie es getan hat. Und ich sage nochmal: Ich möchte keine hypothetische Kanzlerin haben, die sich mit fremden Federn geschmückt hat. Diesbezüglich ist natürlich Frau Merkel ein echtes Vorbild.....
...so ist es, lieber Karl...verantwortlich bleibt IMMER der Auftraggeber ! Dann muss man eben auch für "Mist" gerade stehen !
Kristine
Lieber Karl,
allmählich wird es etwas hysterisch bis unappetitlich: da scheint es wirkich Gruppen (von MÄnnern?) zu geben, die unbedingt Frau Baerbock als Kanzlerin verhindern wollen (wobei ich von Anfang an annahm,dass sie wenig Chancen hat für dieses schwierige Amt).
Aber sie hat mit ihrem Buch keine Dissertation oder Habilitationsschrift verfasst oder verfassen wollen, wo Plagiate verfolgungswürdig und strafbewehrt sind.
Will man hier jetzt den Titel "Buchautorin" entziehen (kleines Spässchen am Rande...)?
SEit Jahren ist ja gut bekannt, dass es hier eine Gruppe sog. Plagiatsjäger gibt, die vermutlich jede veröffentlichte Schrift prominenter Menschen durch eine spezielle Software "auf Herz und Nieren" prüfen.
Edita hat den Artikel aus der SZ verlinkt, der m.E. sachbezogen Richtiges aussagt. Bei dem Buch von Frau Baerbock bedankt sie sich anscheinend am Schluss auch noch bei denjenigen, an deren Wissen und Aussagen sie partizipierte.
Bei diesem Buch nehme ich nun an, dass es zwar Frau Baerbock nicht weiterhelfen wird auf ihrem schwierigen Ritt zur KanzlerInnenschaft, aber dem Buchverkauf dürfte es helfen - und darüber freut sich dann der Verlag und sicherlich auch die Autorin, die dafür TAntiemen erhalten wird.
In jedem Fall bleibt sie im Gespräch.
Die Grünen haben jetzt auch den sehr renommierten Medienanwalt Herrn Scherz engagiert; dem wird vermutlich schon noch einiges einfallen, wenn die Angriffe auf Frau B. und mit ihr die Grünen weiterhin in dieser Form betrieben werden .Olga