Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ampel, wird es besser.???

Innenpolitik Ampel, wird es besser.???

Epriel
Epriel
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von Epriel
als Antwort auf Rispe vom 15.09.2024, 08:22:56

*Am liebsten möchte man sich diesen verbalen Dreck gar nicht mehr antun*

Da stimme ich dir zu Rispe, ich werde dich zukünftig einfach überlesen

lupus
lupus
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von lupus
als Antwort auf Bandagenanderl vom 15.09.2024, 18:57:03

Wir , meine Großeltern und ich bewohnten ein kleines Fachwerkhaus in dem auch mein Großvater ein Friseurgeschäft in einem Erdgeschosszimmer betrieb.
In der Zeit der Zwangsbewirtschaftung von Wohnraum nach Kriegsende wurde in dieses Haus eine Frau ,die aus Schlesien kam mit ihren 5 Kindern eingewiesen. Sie bewohnten 2 Zimmer im Obergeschoss und zwei Holzverschläge unterm Dach. Sie hatten wohl zwei Koffer an Habseligkeiten, darunter auch einen Topf.
Also ähnliche Verhältnisse wie bei euch. Das auch nicht nur kurze Zeit, sondern  ein paar Jahre, wobei es nach etwa 2bis 3 Jahren zwei der älteren Kinder wegzogen.
Nun kann man etwas beurteilen, ob das heute möglich wäre.

Es gab schon Parallelen.

Ich schreibe das nicht aus Erzählungen, sondern aus tatsächlichem eigenen Erleben . (Nur im vorzubeugen)

lupus


 

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2024, 19:11:35

Sehr geehrte Frau Olga, ich darf Ihnen versichern, dass ich nicht gelogen habe sondern genauso aufgewachsen bin. Auch habe ich noch miterlebt, wie die Eltern meiner Flüchtlings-Freunde nach Feierabend im Sägewerk Betonsteine für ihr Häuschen gegossen haben. Am Sonntag wurden diese dann, Stück für Stück vermauert. Die Grundstücke hatten eine Gutsbesitzerin und der damalige Bürgermeister zur Verfügung gestellt. 
Liebe Frau Olga, vielleicht war in ihren Kreisen die Welt 1954 oder 1955 schon in Ordnung, jedoch in unserem Dorf waren die Leute noch bei Bauern einquartiert und lebten zum Teil noch in Baracken. 

Anderl   


Anzeige

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf hobbyradler vom 15.09.2024, 19:27:12

Hallo Hobbyradler!
Vermutlich wird das Holz schon noch abgeräumt. Bei Bauernwäldern geht im Sommer eben die Heu- und Getreideernte der Bauern vor. Nutzholz wird vermutlich in Stämmen abgefahren und der Rest zu Hackschnitzeln verarbeitet.
Anderl 

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Bandagenanderl vom 16.09.2024, 11:03:09

Hallo @Bandagenanderl,

ja, vielleicht ist es tatsächlich so.
Meine nicht fachmännische Meinung ist die, dass dort bereits viele liegende Stämme verfault sind, die einer sinnvollen Nutzung zu überführen wohl schwierig sein wird.
Ohne Pferde wird man von dem steilen, mit vielen Wurzeln versehenen, schmalen Hörndlweg keine schweren Stämme auf breitere Wege schleppen können.

Mich stört es nicht, im Gegenteil, es muss für mich nicht alles ordentlich und sauber sein. Es waren nur meine zufälligen Gedanken die ich bei der Wanderung dort hatte.

Durch deine realistische Beschreibung des Holzsammelns nach dem Krieg, erinnerte ich mich daran.

Ciao
Hobbyradler
 

Bandagenanderl
Bandagenanderl
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von Bandagenanderl
als Antwort auf hobbyradler vom 16.09.2024, 11:31:21

Vertiefen können wir das Thema nicht, weil wir die Umstände nicht kennen. Wir wissen nicht ob es ein Staatsforst, ein Kirchenwald, oder ob sich der Wald im Privatbesitz befindet. Vielleicht soll dort auch ein Stück naturnaher Wald entstehen. Wobei auch das Problem des Borkenkäfers zu berücksichtigen wäre. 
Pferde wären natürlich die schonendste Transportweise, doch auch die Harvester, die sich zum Teil mit Stelzen an steilen Berghängen abstützen, holen das Holz überall heraus. Leider verursachen sie entsprechende Schäden und sind sehr teuer. Das soll aber nur eine Randbemerkung sein.
 Einschneidender in die Waldwirtschaft könnte da das Verbot für Holzheizungen der EU sein, das immer wieder thematisiert wird. Nicht in diesem Zusammenhang durfte ich heute in der Zeitung eine Aussage des Bauernverbandspräsidenten lesen. Er sagte in etwa, dass sich die Politik überlegen solle, was sie machen wolle, denn die Bauern sind bei unpassenden Entscheidungen sofort wieder auf der Straße um die Republik lahm zu legen.
 Eine ungezogene Frechheit dieses Herrn, der die Politik offenbar im Voraus erpressen möchte. Ich bin immer noch Landwirt aber ich finde es dreist, solche Sprüche für eine Klientel zu klopfen, die zu 50 % von Zuschüssen und Subventionen lebt. Dieses Geld ist Steuergeld und ist nicht einfach vom Himmel gefallen. 
 Ein Freund der Ampel bin ich aus anderen Gründen schon lange nicht mehr, doch wie soll eine Regierung arbeiten, wenn solche Drohungen ausgesprochen werden?
Anderl


Anzeige

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Bandagenanderl vom 16.09.2024, 10:39:02
Ja, ja, Anderl, die eigenen Erfahrungen werden einem hier
öfter mal abgesprochen.
Ich bin 1951 im Ruhrgebiet geboren worden.
Dort habe ich noch die NIssenhüttensiedlungen gesehen.
Freunde wohnten da.
Selbst der Ruhrpott konnte nicht so schnell aufgebaut werden,
zumal hunderttausende aus dem Osten kamen, weil es im Pott
Arbeit gab.
Wir Kinder haben auch noch auf einem riesigen Brachland
gespielt. Die Trümmer waren großflächig weg geräumt, aber
die Keller und all die Bomben waren noch unterirdisch.
Manche Userin denken, weil sie vor ihrem 10. Lebensjahr
nix mitbekommen haben, sei das bei allen anderen auch so.



Anna
aixois
aixois
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von aixois
als Antwort auf Bandagenanderl vom 15.09.2024, 18:57:03

Wer wäre bereit in seine 100 qm Wohnung 8 Flüchtlinge aufzunehmen?

Ich kann Deine Schilderung gut nachvollziehen. Habe es ja selbst miterlebt in den Fünfziger Jahren.

Meine Eltern mussten im Dachgeschoss ihres Hauses nach dem Krieg (und der provisorischen Reparatur der gröbsten Bombenschäden) auch Mieter aufnehmen, die - ich glaub, so sagte man damals - "zwangseingewiesen" wurden.  6 Personen (darunter ein 10 jähriger Junge) in drei Zimmern, Kochnische auf den Flur, Gemeinschaftstoilette, keine "Dusche" oder Bad, gewaschen wurde an der 'Waschschüssel', etwas Wasser wurde im Winter auf dem Kohleofen im Zimmer erwärmt, Brutto-Wohnfläche knapp 60 qm (Dachschrägen nicht berücksichtigt).
Meinem Vater drohte eine Anzeige wegen Kuppelei, weil das 'Fräulein' in einem der Zimmer nach 22 h noch 'Herrenbesuche' hatte ... also musste er sich als Rauswerfer betätigen. Kündigen konnte er das "Fräulein" ja nicht....

Natürlich gab es unter den Einheimischen 'böses Blut', wenn die "Flüchtlinge" in neue schicke Wohnungen einziehen durften, mit Bad , Zentralheizung ... und man selbst das Geld für die nötigsten Instandssetzungsarbeiten kaum aufbringen konnte und außerdem noch 'Lastenausgleich' (Solidaritätsabgabe für Immobilienbesizer) .

Das war damals nicht  anders als heute. Nur wurde damals nicht AfD gewählt, und es gab auch keine Ampel gegen die man stänkern konnte, nur den Adenauer, und später den Erhard (aber dem wurde der Marsch geblasen , als er was "von Gürtel enger schnallen' daherredete)...
Edita
Edita
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von Edita
als Antwort auf aixois vom 16.09.2024, 16:52:39

Meine Eltern wurden mit 2 kleinen Kindern Anfang 1947 auch in so ein Zimmer bei einer Familie eingewiesen, die in einer 4-Zimmer-Wohnung wohnte und selber 5 Kinder hatte, wie das war kann ich nicht sagen weil ich keine Erinnerung daran habe, es muß aber sehr familiär Zugegangen sein, weil wir zu den Leuten bis zu unserem Wegzug aus Dortmund  ein gutes Verhältnis hatten, wir sagten Onkel und Tante XYZ! 
Und mit der „schicken Wohnung“ verhielt es sich so, wir wohnten dann auch in so einer, nur knapp 100m weiter von unserer ersten „Zwangswohnung“, da mußten meine Eltern mithelfen und mitbauen, je nachdem zu was einer geeignet war,  meine Eltern haben Unmengen Steine geklopft und Material geschleppt, dafür hatten wir dann eine 2 Zimmer-Wohnung mit Bad und Toilette, Möbel waren gespendet oder gestellt, das weiß ich nicht, ich weiß nur noch daß meine Eltern 2 Betten aus Eisengestell hatten, davor standen unsere 3 Kinderbetten und ein klappriger weißer 1-m Kleiderschrank aus weißen Holzplatten zusammengebaut! 
Das Wohnzimmer blieb paar Jahre  leer und in der Küche gab es einen Ofen zum Heizen und Kochen, 1 Tisch mit Hockern für uns 5, im Nov. 47 wurde noch mein 2. Bruder geboren, und einen alten abgewetzten Sessel, in dem mein Vater immer saß, und daneben ein Regal mit dem Radio, das war es, mehr gab es nicht! 
Bis 1959 haben wir so gehaust , dann sind wir in unser eigenes Reihenhäusern in Osnabrück , umgezogen, ab dem Zeitpunkt wohnten  wir dann wie  es für Menschen üblich war und ist, nichtsdestotrotz hatten wir eine schöne Kindheit!



Edita





 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Ampel, wird es besser.???
geschrieben von olga64
als Antwort auf hobbyradler vom 16.09.2024, 11:31:21

Da Sie mir nun ja lang und breit in einem Bericht erklären wollten, wie es in der Gegend, wo ich seit vielen Jahren einen Wohnsitz habe, "eigentlich" so läuft (weil Sie mir vermutlich nicht zutrauen, dies selbst durch eigene Inaugenscheinnahme zu beurteilen) möchte ich mich doch revanchieren wg. des Holzes,das Sie an 1946 erinnert.
An dies Zeit habe ich zwar keine direkten Erinnerungen, weil ich als Säugling damals noch über kein Erinnerungsvermögen hatte.
Aber wie wäre es - Sie würden unseren gemeinsamen Landesvater, Herrn Markus Söder, mal fragen, wann der Holz-Verhau aufgeräumt wird, bzw. warum dies nicht der Fall ist? Da würde sich doch wirklich ein Gespräch von Mann zu Mann anbieten, das sicherlich interessante Aspekte bietet, über die Sie uns dann berichten können.... Viel Erfolg - Olga


Anzeige