Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg

Innenpolitik Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg

Lenova46
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RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Schmetterling04 vom 03.02.2024, 16:15:39

In einem kleinen mir bekannten Dorf organisiert ein bekanntes Taxiunternehmen regelmäßige Sammelfahrten in die nächste Großstadt.
Diese Fahrten sind besonders bei Senioren begehrt und preislich erschwinglich. 

Granka
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RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von Granka
als Antwort auf Zaunkönigin vom 03.02.2024, 15:38:35

@Zaunkönigin, wer sich ein Auto leisten konnte, der kann sich dann auch ein Taxi leisten, ein Auto kostet auch nicht wenig.
Ich bin täglich unterwegs, zum einen, muss man sich so lange es geht, auch mit Gehhilfen bewegen, ich muss trotz Lieferdienst, einkaufen gehen, Drogerie ect. , solange ich kann, mache ich das der Bewegung zu liebe ohne Taxi, habe ich etwas zu tragen, dann mit Taxi  Aber auch die Lust auf grosse Aktivitäten lässt mit zunehmenden Gesundheitsproblemen nach, in meinem Wohnviertel wird für Senioren einiges angeboten, man muss sehen, wie man sich organisiert und was man wirklich machen will, ich ziehe ein Frühstück im Cafe mit Zeitung einem Kaffeeklatsch oder anderen angeboten Gemeinsamkeiten vor. Manchesmal nehme ich mir etwas grösseres vor, es geht aber nicht immer so wie ich will. Zug fahren kann man auch, solange die Behinderung es noch zulässt, ich versuche es diesen Sommer auch wieder, aber..... barrierefreier Bahnhof.  Abends geht bei mir schon lange nichts mehr, mit ende 70 darf man müde sein und werden. Schlimm geht es den Senioren, die ausser dem Pflegedienst keinen mehr sehen und die Wohnung nicht mehr verlassen können. 

Trotzdem, das muss man einfach sagen, mit Auto ist der Radius größer, es geht nur nicht immer so wie wir es möchten. 
Granka



 

olga64
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RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lenova46 vom 03.02.2024, 16:55:24
In einem kleinen mir bekannten Dorf organisiert ein bekanntes Taxiunternehmen regelmäßige Sammelfahrten in die nächste Großstadt.
Diese Fahrten sind besonders bei Senioren begehrt und preislich erschwinglich. 
Wir haben bei uns in der Gemeinde (ca 5000 Einwohner) einen seit Jahren bestehenden Verein mit dem schönen Namen "Gemeinsam". DAfür bezahlen die Mitglieder jährlich einen Beitrag von ca 75.- Euro.

Da wird viel geboten, auch finanzielle Hilfe für Menschen, denen es nicht so gut geht.
Sehr gut in das sog. Sozialmobil,das von hiesigen Firmen und den Beiträgen des Vereins gesponsort wird. Ein Fahrer ist ganztags angestellt und man kann die Fahrtdienste bestellen, z.B. auch in näher gelegenen Städte. Die Kosten sind dann ungefähr die Hälfte von normalen Taxi-Kosten.

Wenn jemand bei Edeka Pfandflaschen zurückgibt und seinen Pfand-Bon in ein Kästchen neben den Automaten wirft, geht auch dieses Geld automatisch an den Verein.

Ausserdem sind wir hier am See mit den diversen Ortschaften durch einen sog. Theaterbus der Theatergemeinde München gut angebunden. Man ist Mitglied und zahlt als Beitrag 25.- Euro im Jahr. Dafür kann man unter drei verschiedenen Vorstellungen in München (Theater, Konzert, Musical) einmal im Monat verbilligte Karten bestellen, wird am Wohnort abgeholt,  nach München gefahren und von dort nach Ende der Aufführung wieder zurück.

Da wir auch einen sehr engagierten Bürgermeister haben (Mitglied der Grünen) gibt es jährlich eine Projektwoche mit Vorschlägen, was gemacht werden könnte - die Gemeinde lobt dann ein Budget aus, das sie dafür zur Verfügung stellen würde.
Eine der letzten Errungenschaften ist eine Fahrrad-Rikscha. Diese fahren ehrenamtliche BürgerInnen und man kann sich kostenlos von zu Hause abholen lassen und sich in nahegelegene Orte, Cafés usw. kutschieren lassen. Das ist sehr beliebt und ich finde die Idee auch sehr gut.

Es sind immer die BürgerInnen, die so etwas anstossen, dann auch organisieren und sich auch zuständig erklären, wenn es mal übernommen wird. Man sollte nicht darauf hoffen oder es gar fordern, dass nur ein Politiker vor Ort Ideen und Geld haben muss - und Bürger dann das Recht, es in Anspruch zu nehmen bzw. es zu kritisieren.  Olga

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Zaunkönigin
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RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Schmetterling04 vom 03.02.2024, 16:15:39
Bin zwar nicht angesprochen, möchte trotzdem einfach mal meine Situation hier beschreiben, die hier gut reinpasst.

Seit 2 Jahren darf ich kein Auto mehr fahren, mein Augenlicht hat stark nachgelassen. Fahre nicht mehr weil ich niemanden gefährden will und bei einem Unfall unweigerlich als Hauptschuldige zur Kasse gebeten werde. 

...
Hoffentlich war ich im Rahmen des Themas, ein Gruss in die Runde ….. der 🦋

PS: auch meine KfZ-Versicherung sagte mir, auf extra Nachfrage, das mein Mann und ich natürlich mehr             zahlen entsprechend unsere Alters 😡
       
 
Du warst nur nicht persönlich angesprochen weil Du zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht anwesend warst 😉 Selbstverständlich sind alle Erfahrungen und Überlegungen zu diesem Thema von Interesse. Man kann doch schon jetzt sehr gut erkennen, dass wohl jede Gemeinde/Kreis andere Lösungen entwickelt hat. Da unser neuer Wohnsitz den wir Ende des Jahres anstreben nichts dergleichen anbietet, finde ich es durchaus interessant zu erfahren, dass nicht nur mein derzeitiger Wohnort einigen Support für Ältere bietet.

In dem Ort in dem ich noch lebe gibt es auch einen sogenannten Bürgerbus. Pro Fahrt 1€ (wenn sich nichts inzwischen geändert hat) und das mit freundlichem Service des Fahrers. Der Bus fährt 3x/Woche und klappert diverse Haltestationen ab (fährt also auch in die Wohngebiete). Damit erreicht man die wichtigsten Anlaufstellen bei uns im Ort (der allerdings auch nicht sehr groß ist). Dann gibt es noch eine Bürgeranlaufstelle an dem es samstags auch ein Weißwurstfrühstück gibt an dem, so habe ich mir sagen lassen, überwiegend Senioren anwesend sind. Es wird wohl gerne angenommen. Meine Nachbarin, Ü80 und seit über einem Jahr Witwe, nimmt dort rege teil und hat sich damit einen netten und treuen Bekanntenkreis aufgebaut. Sie ist da ganz glücklich damit. 
Dann gibt es noch 1x/Monat sogenannte Auszeitgespräche. D.h. ohne Altersbegrenzung (was ich gut finde) eine offene Diskussionsrunde zu festgelegten Themen. 
So etwas finde ich besonders im Alter wichtig - nicht nur die praktischen Dinge.
Einen Lieferservice haben wir leider weder beim Bäcker, Metzger und schon gar nicht beim Supermarkt. Evtl. liefert der Gärtner (der ist bei uns neben Blumen für qualitativ hochwertiges, allerdings auch teures, Obst und Gemüse sowie Eier, Nudeln und Produkte aus der Winzergenossenschaft zuständig), da bin ich mir nicht sicher. 
Ein Friseur und einige wenige Pediküren kommen auch ins Haus.

In den Ort in den wir nach meinem Renteneintritt ziehen werden sieht das längst nicht so gut aus. Es wird nichts dergleichen angeboten, was mich ehrlich gesagt etwas überrascht hat. Ich habe mich gefragt ob unser Ort eine löbliche Ausnahme ist, denn die Gemeinden um uns herum bieten ebenfalls nichts dergleichen an. Wobei die nächst größere Stadt gute Stadtbusverbindungen hat und auch in die großen Wohngebiete fährt.

Ehrlich gesagt kannte ich nur eine ältere Frau die fahrlässig Auto fuhr. Das war meine eigene Mutter 😧 nachdem der graue Star entfernt worden war. Sie hatte ärztliches Fahrverbot, ich war bereit sie zu fahren (eben nach Feierabend) aber was sehen meine müden Augen als ich im Ort eine Arztpraxis verlies (mit dem meine Mutter nicht gerechnet hatte)? Mein holdes Mütterlein tuckerte mit ihrem Auto um die Kurve und das trotz heiligem Ehrenwort nicht zu fahren. Sie konnte zwar zu diesem Zeitpunkt schon wieder relativ gut sehen, aber optimal war das sicher nicht und vor allem dürfte auch die Brille nicht mehr ideal gewesen sein.
Ich war dann rabiat und habe ihr abends den Schlüssel abgenommen - inkl. Reserveschlüssel. Das Theater möchte ich Dir aber nicht beschreiben. 
Meine Mutter wäre auch der Typ Mensch gewesen, der sich nicht von einem Test oder einer Führerscheinabnahme hätte abhalten lassen Auto zu fahren. Und ich fürchte, an diese Art Mensch denkst Du auch. Was nützt also der Einzug des Führerscheins wenn sie es nicht einsehen? 

Und ein weiterer Gedanke dazu:
Ich lebe in einem Wohnviertel der 70/80er Jahre. Hier leben sehr viele noch die damals einzogen sind - also die Mehrheit bewegt sich zwischen 70 und Ü80 Jahren. In meiner Straße haben wir jetzt eine junge Familie. Eine weitere wird hinzu kommen. Der Rest .... Senioren. Und die verhalten sich alle sehr verantwortungsvoll. Die Nachbarin weiss z.B. ob ihrer Unsicherheit in der Nacht und fährt nachts deshalb schon länger nicht mehr. Sie weiß auch, dass die nächste große Stadt sie überfordert weil sie sich dort nicht gut auskennt. D.h. orientieren und auf den Verkehr achten, das ist ihr zuviel. (sie hat aber auch kein Navi) Also setzt sie sich dem nicht mehr aus. Aber zum Arzt, auf den Friedhof, in den Supermarkt, da fährt sie noch - und auch so, dass man keine Bedenken haben muss. Ob ein Test das berücksichtigen würde, oder ob sie nicht einfach nur "durchfallen" würde? Aus meiner Sicht wäre es unnötig dieser Frau dieses kleine Stück Freiheit zu nehmen weil sie sehr wohl abwägt was sie sich noch zutrauen kann. 

 
Zaunkönigin
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RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Granka vom 03.02.2024, 16:56:52
@Zaunkönigin, wer sich ein Auto leisten konnte, der kann sich dann auch ein Taxi leisten, ein Auto kostet auch nicht wenig.
Ich bin täglich unterwegs, zum einen, muss man sich so lange es geht, auch mit Gehhilfen bewegen, ich muss trotz Lieferdienst, einkaufen gehen, Drogerie ect. , solange ich kann, mache ich das der Bewegung zu liebe ohne Taxi, habe ich etwas zu tragen, dann mit Taxi  Aber auch die Lust auf grosse Aktivitäten lässt mit zunehmenden Gesundheitsproblemen nach, in meinem Wohnviertel wird für Senioren einiges angeboten, man muss sehen, wie man sich organisiert und was man wirklich machen will, ich ziehe ein Frühstück im Cafe mit Zeitung einem Kaffeeklatsch oder anderen angeboten Gemeinsamkeiten vor. Manchesmal nehme ich mir etwas grösseres vor, es geht aber nicht immer so wie ich will. Zug fahren kann man auch, solange die Behinderung es noch zulässt, ich versuche es diesen Sommer auch wieder, aber..... barrierefreier Bahnhof.  Abends geht bei mir schon lange nichts mehr, mit ende 70 darf man müde sein und werden. Schlimm geht es den Senioren, die ausser dem Pflegedienst keinen mehr sehen und die Wohnung nicht mehr verlassen können. 

Trotzdem, das muss man einfach sagen, mit Auto ist der Radius größer, es geht nur nicht immer so wie wir es möchten. 
Granka
 
Danke für die Beschreibung Deiner Mobilität. Aber auch Deine Hinweise darauf, dass sich mit zunehmendem Alter und Veränderung der Gesundheit die Wünsche an Gemeinsamkeiten/Freizeitgestaltung wandeln. Ich hatte das zwar ebenfalls bereits als Gedanken gehabt, war mir aber nicht sicher, ob ich das realistisch einschätze.

Ich denke, wir alle werden irgendwann damit leben müssen, dass bestimmte Dinge nicht mehr möglich sind. Schlimm fände ich es nur, wenn soziale Außenkontakte, etwas Kultur (oder andere Interessensgebiete) grundsätzlich nicht mehr möglich sind. Es ist ja immer noch ein gefühlter Unterschied, ob man nicht mehr kann, oder ob man nicht mehr möchte oder zu müde dafür ist.

Ja, den Senioren die die Wohnung nicht mehr verlassen können vereinsamen wirklich. Die Pflegedienste sind in der Regel schneller raus aus der Wohnung als drin. Sie stehen derartig unter Zeitdruck, dass da wenig Zuwendung möglich ist. Bei uns am Ort kann man dann noch über die Nachbarschaftshilfe und dem Entlastungsbetrag in Höhe von 125€ Gesellschaft "bestellen". Aber ich fürchte, das ist nicht das was man sich an sozialen Kontakten wünscht. Aber es ist immer noch besser als gar keine Ansprache zu haben. 
Zaunkönigin
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RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Granka vom 03.02.2024, 16:56:52
@Zaunkönigin, wer sich ein Auto leisten konnte, der kann sich dann auch ein Taxi leisten, ein Auto kostet auch nicht wenig.

 

das hatte ich noch vergessen.

Diesbezüglich habe ich leichte Zweifel. Eine jüngere Freundin meiner Mutter, mit einer sehr kleinen Rente, fährt noch Auto. Einen inzwischen uralter Kleinwagen der aber tapfer durchhält. Ein neuer Wagen wäre aber mit Sicherheit finanziell nicht drin. D.h. wenn das Auto den Geist aufgibt, hat sie das Problem auch ohne Führerscheinentzug. Die Reparaturen/Ölwechsel erledigt noch der Sohn, die Reifen haben kaum Verschleiß und als Frau mit Behindertenausweis hat sie auch noch einen Steuernachlass. Ich muss aber sagen, dass ich keine Ahnung habe wie teuer sie die Versicherung und die Steuer kommt.

Da bei uns die Taxiunternehmen Kurzfahrten (zum Einkauf und zurück sind das bei uns max. 5km. Meist eher weniger) immer häufiger verweigern, weichen bei uns viele körperlich eingeschränkte Menschen auf den Fahrdienst des DRK aus. 

Da mein Mann nicht mehr selbst fährt und ich noch berufstätig bin, hat mein Mann ab und zu für Therapiefahrten diesen Fahrdienst ebenfalls bemüht. (hinzu kam, dass die Fahrer in der Regel sehr fürsorglich sind die Leute auch notfalls in ihr Ziel begleiten und nicht nur vor die Haustür. )

Pro einfache Strecke bezahlten wir 
1x eine Anfahrtspauschale in Höhe von 3,40€
+
pro gefahrenem Kilometer x 2 (die 2 für die Anfahrt) 1,22€ 
Beides + MwSt 19%

Die letzten 4 Fahrten mit 7 km (Hin- und zurück) im April 23 haben meinen Mann 225,28€ gekostet (wobei er davon aufgrund seiner Behinderung und weil es Therapiefahrten waren, einen großen Teil erstattet bekam). 

Wenn man das nur 1x/Woche benötigt, dann geht das sicherlich. Hat man jedoch viele Arztbesuche, dann wird es beim einen oder anderen happig.

Die Nachbarschaftshilfe bietet bei uns u.a. auch Einkaufsunterstützung an. 2020 wurde das noch angeboten für (pro Std.) 16,00€ + Anfahrtspauschale pro km 0,30€. Inzwischen bewegt sich der gleiche Service pro Std. bei 29,80€. Mit anderen Worten, das wird man sich auch nicht so oft leisten können. (kann man über den Entlastungsbetrag abrechnen sofern man eine Pflegestufe hat)

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Granka
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RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von Granka
als Antwort auf Zaunkönigin vom 04.02.2024, 01:24:45

@Zaunkönigin, mein Kleinwagen kostete ca. 450 Euro im Jahr, den Nachlass mit Behindertennachweiss hatte ich auch, dazu kommt das monatliche tanken, Verschleissteile die ersetzt werden müssen und alle 2 Jahre der TÜV, das waren ca.110 Euro. Rechne das zusammen und dann auf das Monat um, dann kommen die Kosten für ein Taxi leicht zusammen. Außergewöhnliche, womöglich täglich Fahrten zur Behandling nicht, trotzdem, Auto fahren ist auch nicht billig, wer täglich Kurzstrecken fährt, hat nicht nur mehr Verschleiss an Bremsen und Auspuff, der muss auch öfter tanken. Also unbedingt Auto haben zu müssen,.. das Argument kann ich nicht teilen, schon weil ich die Erfahrung machte, dass es 1. anders kommt 2. als man denkt, die  Anschaffung eines neuen Kleinwagens nach TÜV ende inbegriffen.Natürlich gibt es Rentner mit kleinen Renten, aber normalerweise können die sich auch kein Auto leisten. 

Eine Taxi Fahrt kostet mich von oder in die City, zwischen 12-25 Euro, letzteres sind die etwas längeren Fahrten in ein anderes Stadtteil. Ich habe mich so organisiert, dass ich alle Ärzte vor der Türe bzw. leicht erreichbar habe und es gibt Lieferdienste, die mir Taxi Fahrten ersetzen, letzlich habe ich auch meinen Wohnort danach ausgesucht. 
Granka
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Zaunkönigin
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RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Granka vom 04.02.2024, 08:39:33
@Zaunkönigin, mein Kleinwagen kostete ca. 450 Euro im Jahr, den Nachlass mit Behindertennachweiss hatte ich auch, dazu kommt das monatliche tanken, Verschleissteile die ersetzt werden müssen und alle 2 Jahre der TÜV, das waren ca.110 Euro. Rechne das zusammen und dann auf das Monat um, dann kommen die Kosten für ein Taxi leicht zusammen. Außergewöhnliche, womöglich täglich Fahrten zur Behandling nicht, trotzdem, Auto fahren ist auch nicht billig, wer täglich Kurzstrecken fährt, hat nicht nur mehr Verschleiss an Bremsen und Auspuff, der muss auch öfter tanken. Also unbedingt Auto haben zu müssen,.. das Argument kann ich nicht teilen, schon weil ich die Erfahrung machte, dass es 1. anders kommt 2. als man denkt, die  Anschaffung eines neuen Kleinwagens nach TÜV ende inbegriffen.Natürlich gibt es Rentner mit kleinen Renten, aber normalerweise können die sich auch kein Auto leisten. 

Eine Taxi Fahrt kostet mich von oder in die City, zwischen 12-25 Euro, letzteres sind die etwas längeren Fahrten in ein anderes Stadtteil. Ich habe mich so organisiert, dass ich alle Ärzte vor der Türe bzw. leicht erreichbar habe und es gibt Lieferdienste, die mir Taxi Fahrten ersetzen, letzlich habe ich auch meinen Wohnort danach ausgesucht. 
Granka
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Guten Morgen Granka,
ich komme in Summe, grob geschätzt (für Ersatzteile/Reparatur jährlich 500€ angesetzt, Benzin 700€) nicht höher als 150€/monatlich. Rücklagen/Wertverlust habe ich allerdings außen vor gelassen. Erwähnte Freundin meiner Mutter wird auch ein großes Problem haben sollte ihr Auto ausfallen bevor sie entweder ins Pflegeheim muss oder ihren letzten Gang antritt. Das ist schon so. Sobald man Neubeschaffung mit einkalkuliert fängt es an finanziell unattraktiv zu werden.

Allerdings muss ich Dir widersprechen bei: die Rentner mit kleinen Renten können sich kein Auto leisten. Ja, stimmt, eigentlich können sie das nicht, viele sparen sich das Teil dennoch vom Mund ab weil die meisten Ortschaften hier keine guten Anbindungen haben und von

- alle Ärzte vor der Tür
- Lieferdienste
- und verlässliche Taxidienste (wie gesagt, bei uns werden Kurzstrecken häufig verweigert - es sei denn, es sind Krankentransporte)
- die Entfernungen länger sind. Mit 12€ kommt man hier nicht weit

man nur träumen kann. Die DRK-Kosten pro einfache Strecke sind offensichtlich ähnlich wie die Deiner Taxikosten. Allerdings sind deren Ressourcen auch beschränkt und sie fahren vorrangig erst einmal die Menschen die zum Arzt oder zu Therapien müssen. Erst dann kommen die dran die einen Einkauf erledigen müssen. 

Da fällt mir doch ein Lieferdienst ein, den ich allerdings mühsam heraus finden musste (Werbung dafür liegt dem Handel hier wohl noch etwas fern). Wir haben hier einen Getränkelieferanten der die Kisten auch ins Haus bringt. Preisaufschlag pro Kiste (nicht pro Lieferung): 5€. Solche Mehrkosten muss man natürlich zu den Taxikosten hinzu addieren. Na und unsere Apotheke liefert auch - was jetzt mit dem E-Rezept etwas schwieriger werden dürfte. Diesbezüglich bin ich auch gespannt darauf wie sich das noch entwickeln wird.

Die positive Erkenntnis für mich ist: Wie man sieht bzw. den Berichten von euch entnehmen kann bewegt sich etwas im Land. Ihr berichtet von unterschiedlichen Lösungsansätzen die sich für mich alle praktikabel lesen. Bleibt zu hoffen, dass alle Gemeinden/Städte den guten Beispiel vieler folgen werden. 
+
sofern man nicht 2-3x pro Woche oder gar mehr unterwegs sein muss, ist der Kostenaufwand für angemietete Mobilität zumindest kostenneutral oder minimal höher. 


Ich geb's zu. Mich erleichtert es gerade etwas festzustellen, dass meine Kostenbetrachtungen am grünen Tisch relativ realistisch zu sein scheinen. Denn bei aller Mühe die ich mir gegeben habe ist mir im neuen Landkreis innerhalb der Suche von einem Jahr keine Wohnung begegnet die ein Auto, zumindest bei stärkerer Mobilitätseinschränkung, nicht problematisch werden lassen könnte. Ich habe zwar bei der zukünftigen neuen Wohnung einen kleinen Supermarkt (Edeka) und Bushaltestelle in einer Entfernung von 700-800 Metern, aber Ärzte müssen alle angefahren werden und liegen nicht zentral und Möglichkeiten des Kontakts für Senioren wollen ja auch erreicht werden sofern man soziale Kontakte noch wünscht. 

Danke für diesen Gedankenaustausch 🌻
tani50
tani50
Mitglied

RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von tani50
als Antwort auf Zaunkönigin vom 04.02.2024, 10:42:02

In vielen Fällen wäre eine ärztliche Überprüfung sinnvoll.
Viele alte Menschen sind vollgestopft mit Medikamenten, das wird kaum vorteilhaft sein im
Straßenverkehr. 

Manche fahren auch sehr, sehr unsicher, deshalb:JA zur Überprüfung ab 70 aufwärts.

Zaunkönigin
Zaunkönigin
Mitglied

RE: Altersdiskriminierung durch Kfz-Versicherungen - Petition hatte nach 8 Jahren und 5 Monaten Erfolg
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf tani50 vom 04.02.2024, 11:35:02
In vielen Fällen wäre eine ärztliche Überprüfung sinnvoll.
Viele alte Menschen sind vollgestopft mit Medikamenten, das wird kaum vorteilhaft sein im
Straßenverkehr. 

Manche fahren auch sehr, sehr unsicher, deshalb:JA zur Überprüfung ab 70 aufwärts.
Na ja, in diesem Fall sollte der behandelde Arzt schon von sich aus darauf achten. Leider ist meine Wahrnehmung bisher, dass nur wenige Ärzte die Besonderheiten bei Senioren beachten ....evtl. auch nicht kennen.

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