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Innenpolitik Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.10.2019, 21:54:36

@Karl
es gibt diese Möglichkeit vom Wortstamm her, die du beschreibst,
allerdings wird dann eher der Begriff "Diskriminatio" verwendet, der aber so gut, wie nie auftaucht, weil er ja wertfrei wäre - Unterscheidung

deine Unterscheidung
"Chinesen sind aus genetischen Gründen intelligenter als Europäer" impliziert aber die Abwertung der Intelligenz der Europäer, oder täusche ich mich da?

WurzelFlügel

Karl
Karl
Administrator

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.10.2019, 22:07:08

Das schrieb ich doch.

Übrigens, damit durch dein unvollständiges Zitat kein Missverständnis entsteht: Ich glaube nicht, dass die Chinesen aus genetischen Gründen intelligenter sind als die Europäer.

Karl

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.10.2019, 22:09:41

@Karl
auf jeden Fall wäre es ein Vorurteil ;-)


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Karl
Karl
Administrator

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.10.2019, 22:11:35

Das ich nicht habe. Jetzt führst Du die Diskussion um des PudelsKern herum.

Ich schrieb:

@Wurzelflügel

Diskriminierung heißt eigentlich nur Unterscheidung oder Ungleichbehandlung von Gruppen. Man kann demnach Gruppen auch positiv diskriminieren. Wenn man sagt "Chinesen sind aus genetischen Gründen intelligenter als Europäer" dann wäre das genauso rassistisch als würde man sagen "Europäer sind aus genetischen Gründen dümmer als Chinesen".

Im Sprachgebrauch liegt das Augenmerk jedoch tatsächlich, so wie Du geschrieben hast, auf der negativen Seite. "Man diskriminiert jemanden" meint meist meist, dass man ihn benachteiligt.

Nicht-jüdische Deutsche sind Juden gegenüber oft befangen. Das gilt insbesondere für diejenigen, die die Geschichte kennen.

Letzten Samstag habe ich das Wort zum Sonntag gehört "Pfarrer Wolfgang Beck über Antisemitismus im Alltag" (Verfügbar bis 19.10.2024). Der katholische Pfarrer Beck sagt darin u. a., dass man die israelische Politik als deutscher Mensch nicht kritisieren sollte, man sollte diese Kritik anderen Menschen auf diesem Globus überlassen. Ich teile diese Auffassung nicht und halte dies für positive Diskriminierung. Aus Angst etwas falsch zu machen, rät Pfarrer Beck davon ab, den Staat Israel zu kritisieren, in dem nicht nur Juden leben, sondern der auch die Verantwortung für Millionen Menschen anderen Glaubens trägt. Solche nach außen getragene Befangenheit, diese positive Diskriminierung von Alldem, was mit "Juden" zu tun hat, ist m. E. zwar positiv gemeint, aber nicht positiv zu werten, denn diese positive Diskriminierung wiederum bereitet bei anderen dem echten negativen Antisemitismus den Boden.

Ich verurteile Pfarrer Beck nicht, er meint es sicher gut, aber positive Diskriminierung sollte m. E. nicht der Weg sein, wie wir als Deutsche unsere Vergangenheit bewältigen. Positive Diskriminierung im Falle des Staates Israel würde z. B. gerade auch bedeuten, die Augen vor dem Unrecht zu verschließen, dass den Palästinensern angetan wird. M. E. müssen die Lehren aus der Geschichte allgemeiner gezogen werden. Wir sind aufgerufen, uns gegen Diskriminierung zu wehren, wo immer sie uns auffällt.

Es bleibt - auch für mich - ein schwieriges Thema, bei dem wir uns mit Ernst und Respekt begegnen sollten.

Karl
Das Chinesenbeispiel hatte ich aus falscher Befangenheit gewählt, denn Sarrazin hat es ja so formuliert, dass die Juden aus genetischen Gründen intelligenter seien als die nichtjüdischen Europäer und insbesondere Muslime. U.a. diese rassistische Aussage hat mein folgendes Buch getriggert: "Erblichkeit der Intelligenz. eine Klarstellung aus biologischer Sicht
Bildschirmfoto 2019-10-24 um 22.29.11.png


Karl
RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.10.2019, 22:12:28

@Karl
du hast vielleicht den zwinkernden Smily übersehen, den ich zugefügt habe
Es ist mir vollkommen klar, dass du nur ein Beispiel zum Veranschaulichen gewählt hast.

WurzelFlügel

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.10.2019, 22:12:28

@ Karl
was mich wirklich interessieren würde:
Wie siehst du als Biologe das, dass man die "Rassenlehre" der Menschen gar nicht mehr aufrechthalten kann - es gibt keine verschiedene menschlichen Rassen
sind sich die Biologen darüber eigentlich einig?

WurzelFlügel


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Karl
Karl
Administrator

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.10.2019, 22:32:46

Ja. Die Genetik hat große Fortschritte gemacht, nicht zuletzt durch die Sequenzierung der menschlichen DNA.

Die Menschen sind genetisch sehr homogen. Es gibt keine Rassen.

Die Hautfarbe, die oft herangezogen wird, ist nur ein von wenigen Genen bestimmtes Sonnenschutzmerkmal. Vor 10 000 Jahren waren noch alle Europäer dunkelhäutig (siehe z. B. hier: https://www.scinexx.de/news/geowissen/steinzeit-briten-waren-dunkelhaeutig/).

Die steinzeitlichen Europäer behielten die dunkle Haut ihrer afrikanischen Vorfahren offenbar länger als gedacht. DNA-Analysen eines vor 10.000 Jahren in England gestorbenen Mannes enthüllen, dass dieser noch dunkelhäutig war. Dafür aber besaß er bereits helle, blaue Augen. Möglicherweise etablierte sich die heute typische helle Haut der Europäer sogar erst mit der Jungsteinzeit, so die Vermutung der Forscher.
Neuere Untersuchungen von Prof. Johannes Krause am Max-Planck Institut für Menschheitsgeschichte zeigen sogar, dass die helle Haut erst etwa 4-5000 Jahre alt ist (s. auch Quelle unten).

Gut ist auch diese Quelle für alle, die ein Interesse an Wissen haben: Es gibt keine Rassen (Deutschlandfunk)
Rasse – dieser Begriff hat viel Leid über die Menschheit gebracht. Die Idee, dass Menschen unterschiedlich viel wert sein sollten, je nach Herkunft und Hautfarbe. Doch es ist bewiesen, dass so etwas wie Rasse gar nicht existiert.
...
Dabei verrät der Blick auf unsere DNA, dass es so etwas wie „Rasse“ nicht gibt. Nachdem das menschliche Erbgut Anfang des Jahrtausends entschlüsselt worden war, erklärte einer der wichtigen Protagonisten dieser Zeit – der US-Genetiker Craig Venter:
„Es gibt mehr Unterschiede zwischen Menschen schwarzer Hautfarbe als zwischen Menschen schwarzer und heller Hautfarbe. Und es gibt mehr Unterschiede zwischen den sogenannten Kaukasiern als zwischen Kaukasiern und Nicht-Kaukasiern.“
Karl
RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.10.2019, 17:27:06

du fragst in einem deiner Beiträge: wer darf diskriminieren?

Hallo Wurzelflügel, das ist ein Missverständnis. Ich schrieb:

Was Diskriminierung betrifft, ist das (Wer darf wen diskriminieren?) ganz interessant.

"Wer darf wen diskriminieren" ist der Titel des von mir verlinkten Artikels, der sich mit der Definition von Diskriminierung und der juristischen Problematik auseinandersetzt. Ich finde es wichtig, zentrale Begriffe, die man benutzt, zu definieren, damit der andere weiß, was man sich darunter vorstellt (muss ja nicht das Gleiche sein) und nicht aneinander vorbei schreibt, wodurch unnötig Streit entstehen kann.
LG
RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.10.2019, 23:01:51

@ Rena,
danke für den Hinweis
stimme dir zu, diese Begriffsbestimmungen sind wichtig, besonders, wenn mehrer Leute sinnvoll diskutieren wollen



 

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 24.10.2019, 22:55:24
Ja. Die Genetik hat große Fortschritte gemacht, nicht zuletzt durch die Sequenzierung der menschlichen DNA.

Die Menschen sind genetisch sehr homogen. Es gibt keine Rassen.

Gut ist auch diese Quelle für alle, die ein Interesse an Wissen haben: Es gibt keine Rassen (Deutschlandfunk)
Rasse – dieser Begriff hat viel Leid über die Menschheit gebracht. Die Idee, dass Menschen unterschiedlich viel wert sein sollten, je nach Herkunft und Hautfarbe. Doch es ist bewiesen, dass so etwas wie Rasse gar nicht existiert.
Karl
geschrieben von karl

 
Da müsste/muss doch Artikel 3 des Grundgesetzes umgeschrieben werden.
Außerdem ist ein neuer Begriff für das Phänomen zu finden, das jetzt mit Rassismus beschrieben wird.
Hat sich irgendjemand damit schon beschäftigt?

WurzelFlügel

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