Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus

Innenpolitik Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus

Karl
Karl
Administrator

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 20.10.2019, 10:54:34
@adam,

wir sollten auch nicht mit falschen Zahlen hantieren und damit rassistische Denkweisen stützen. Es ist einfach ärgerlich, wie Du die Fakten, hier eine Verbrechensstatistik, durch falsche Re

Karl
geschrieben von karl
Du hast die Zahlen Falsches suggerieren lassen, nicht ich. Und hör endlich auf mit deinen Beleidigungen und der Verbreitung von Unwahrheiten über mich. Ich betone noch mal: Du hast die Zahlen falsche Fakten suggerieren lassen. Ich habe lediglich Möglichkeiten der Auslegung beschrieben. Mit dir geht es nur im Streit.

--

adam

 
geschrieben von adam
@adam

wer beleidigt hier permanent wen?  Jetzt platzt auch mir einmal der Kragen! Ich habe eine Polizeistatistik präsentiert, die besagt, dass 90% der antisemitischen Gewalttaten von Rechten erfolgt und Du verdrehst dies durch falsche Rechnungen, um Deine rassistische antimuslimische Grundhaltung zu stützen.
adam:
"Die Zahlen mögen suggerieren, was sie wollen. Sie sagen zuerst einmal nichts aus. Wie setzt sich der 10%ige Anteil von Nichtrechten zusammen? Ist es der Anteil von Migranten, also etwa ein Hundertstel. Dann wäre ihr Anteil etwa das Zehnfache der Rechten. Ist es der Anteil von Muslimen, also etwa ein zwanzigstel, wäre er doppelt so hoch. "
 
Das ist einfach ungehörig, falsch und durch und durch rassistisch!!! Ich erinnere. Der Anteil der Migranten in Deutschland ist 25% und ich schrieb bereits weiter oben, dass an den verbleibenden 10% der antisemitischen Straftaten sicher auch Linke und Mitglieder der "unbescholtenen" Mitte der Gesellschaft beteiligt sind.

Karl
RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf margit vom 20.10.2019, 09:32:59

Liebe Margit, lieber Karl,
eure Beschreibungen über den Antijudaismus der Kirchen sind deutlich und richtig und schrecklich. Aber dann darf dann auch nicht verschwiegen werden, dass die Kirchen, insbes. die Evangelische Kirche, schon nach der NS-Zeit mit der Aufarbeitung begonnen haben. Das fing direkt nach 1945 an, kann man hier nachlesen:  Kirchen und Judentum nach 1945

Vor allem später in den letzten Jahren wurde viel dafür getan. Sie haben ihre Schuld erkannt und diverse Schriftstücke herausgegeben, um das zu bekennen.  Es gb z. B. den
Rheinischen Synodalbeschluss „Zur Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden“

Den Satz "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder" aus dem Matthäus-Evangelium gibt es ja auch in der Matthäuspassion von Bach, die ich mit dem Chor schon einige Male mitgesungen habe. Jedesmal vor den Konzerten wurde ein Informationsblatt an das Publikum ausgeteilt mit Erklärungen, wie die Kirche heute damit umgeht und dass dieser Satz so nicht mehr geteilt wird. Man kann aber deswegen nicht die ganzen wunderbaren Passionen wegwerfen, man muss sie historisch und aus dem Verständnis der damaligen Zeit begreifen.

Ich glaube, dass die Ev. Kirche sich mehr um diese Aufarbeitung bemüht hat als die katholische, auf jeden Fall hat sie früher damit angefangen. Aber es wird von beiden Kirchen kontinuierlich weiter daran weiter gearbeitet. Das zu erwähnen gehört dazu, wenn man darüber berichtet.
Die Zeiten haben sich geändert. Gott sei Dank!

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied

???
Ihr streitet Euch und redet nur von Euch selbst, wieder einmal nur Rechthaberei, aber  das ist wohlwirklich das Alltägliche hier. So das gestellte Thema  zu diskutieren ist eigentlich eine Schande.


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Karl
Karl
Administrator

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.10.2019, 11:16:06

Aber woschi,

wann macht man sich am ehrlichsten? Wenn man über andere redet oder über seine eigenen Erfahrungen?  Worum würde es Dir bei dieser Diskussion gehen? Geht es nicht darum, altes Denken zu überwinden und sich bewusst zu machen?

Karl

Edita
Edita
Mitglied

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von Edita
als Antwort auf adam vom 20.10.2019, 10:46:51
Weil ich mein eigentliches Studium mit Grundlagen in Jura flankiert hatte, saß ich oft in Verhandlungen beim Amtsgericht. Von einer Staatsanwältin lernte ich dabei, daß das oberste Gebot bei deutschen Gerichten die Wahrheitsfindung ist. Wahrheit ist das Elixier der Gerechtigkeit.😉

--

adam
geschrieben von adam

Aha - und warum ist dann jedes vierte Strafurteil ein Fehlurteil? Allein daran gemessen sieht es düster aus mit der Wahrheitsfindung!          Ohne jeden Zweifel

Da Antisemitismus und Rassismus keine angeborenen "Fehler" sind, sondern anerzogene und / oder aus Unwissenheit und Unbedarftheit angeeignete oder übernommene antisemitische Stereotype, hilft m.M.n. nur eine stete und konsequente Aufklärung ab und in der Schule!
Daß sich davon betroffene Erwachsene in der Hinsicht freiwillig weiterbilden ist ein Trugschluß, dem wir jetzt 70 Jahre aufgesessen sind!
Auch die Schulen haben das Problem der bis jetzt unbelehrbaren Erwachsenen, sprich Lehrer, und darum muß dort dringendst angefangen werden, entweder mit "erfolgreicher Weiterbildung" oder mit Entfernung aus dem Bildungsbereich!

" Antisemitische Verschwörungstheorien sein unter der Schülerschaft weit verbreitet, Lehrer hätten Schwierigkeiten im Umgang damit. Die falsche Wahrnehmung des Antisemitismus als ausschließliches Problem muslimischer Schüler von manchen Lehrern führe zudem dazu, dass Antisemitismus anderer Gruppen an Schulen oftmals nicht adäquat problematisiert werde. „Bei Lehrerinnen und Lehrern, die sich gegen Antisemitismus engagieren, fällt auf, dass sie oftmals überfordert sind: Auch fehlt ihnen oft die Kompetenz zur professionellen Intervention und die strukturelle Unterstützung der Institution Schule“, ........

Zudem werde auch in den Berichten der Lehrkräfte deutlich, dass sie zum Teil antisemitische Stereotype und Weltanschauungen verinnerlicht hätten und selbst in die Klassenzimmer trügen.
....................


Im Kontrast dazu haben wir festgestellt, dass viele Lehrerinnen und Lehrer keinen Bedarf für Weiterbildungen im Bereich Antisemitismus sehen, bzw. Weiterbildungsangebote nicht in Anspruch nehmen“, .......

Auch jüdische Lehrkräfte seien mit antisemitischen Anfeindungen aus der Schülerschaft konfrontiert. Diese reichten von Beleidigungen bis hin zu Bedrohungen. Kollegen äußerten ihnen gegenüber teils antisemitische Stereotype und Vorurteile. Jüdische Lehrer, die ein großes Engagement gegen Antisemitismus unter Schülern zeigten, blieben oft auf sich allein gestellt und erführen keine Unterstützung vom Kollegium. "

Liest sich alles nicht gut - und bestätigt eigentlich nur, was wir hier beklagen, ich fürchte, daß wird, ähnlich wie die Wiedervereinigung, eine Aufgabe von Generationen sein, und die derzeitigen Hardliner müssen erst aussterben ...... 

Studie: Antisemitismus an Schulen auch unter
Lehrern „normalisiert“


Edita


 
margit
margit
Administrator

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von margit
als Antwort auf Alexs vom 20.10.2019, 09:55:54

@Alexs

Mich hat Deine Frage irritiert, was richtig sei. Ich denke, die Frage von Zahlungen, sprich "Wiedergutmachung"  ist ein Thema, das hier zu weit abführt, aber durchaus klargestellt werden sollte.

Zustimmen möchte ich Dir, wenn Du schreibst:

Zitat Alexs:
"Natürlich kann man bei der Ursachenforschung weit in der Geschichte zurück gehen. Wir sollten uns deshalb darauf beschränken, zu eruieren wie aktuelle Generation antisemitisch geworden sind, um mindestens nachfolgende Generationen davor zu bewahren, so zu werden."

Die Ursachen für das Wiederaufleben des Antisemitismus zu finden ist wichtig, wichtiger noch, wie man ihm und auch dem Rassismus erfolgreich entgegentreten kann. Da stimme ich Dir voll zu.

Allerdings sehe ich nicht, dass die aktuelle Generation antisemitisch geworden ist. Die große Mehrheit auch gerade der jungen Menschen leistet dem Antisemitismus Widerstand und lässt sich von Rechtsparolen nicht verführen. Aber die Geschichte lehrt uns, dass hier ein 'laissez faire - laissez aller' nicht angebracht ist. Man muss den Anfängen entgegentreten, bevor es zu spät ist.

Margit



 

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf margit vom 20.10.2019, 11:06:36

@margit,

wenn wir in so einer, auch schulisch aufgeklärten Gesellschaft leben, dann erschliesst sich mir nicht ganz, dass es soviel Sympathie und Wähler für die AFD gibt.

Ich komme aus einer sozialistischen, fast christlich ungeprägten Familie, heute muß ich Leute zurückhalten, wenn sie maßlos enttäuscht sind von den "Kirchen", viele schütten das Kind mit dem Bade aus, die bremse ich.

 

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 20.10.2019, 11:22:52

eben eigene Erfahrungen - ich lese nur von der Nazizeit und was mal war -  was ist mit gestern, heute, morgen? Auch wenn die Wurzeln des Übels in der Vergangenheit liegen und das war sehr lange vor der Nazizeit, so hat sich das Thema von den aktuellen Problemen doch sehr weit entfernt. Was interessiert es denn die junge Frau aus Somali oder die Kinder des Rabbiners in Offenbach, wenn sie auf der Strasse abgepöbelt, bespuckt und geschlagen werden, welche Mitschuld die evangelische oder katholische Kirche an der Judenverfolgung hatte oder wessen Zahlen hier richtig sind oder falsch? Vom eigentlichen Thema wird sich nach meinem Empfinden immer mehr entfernt. Schade.

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von Tina1

Juden in Deutschland und Bayern, sie sind Bürger Deutschlands wie wir alle - und kämpfen trotzdem gegen Anfeindungen und Vorurteile. Warum? Und wie gehen Juden damit um? Kontrovers mit einem Stimmungsbild.
 

Alexs
Alexs
Administrator

RE: Alltäglicher Antisemitismus und Rassismus
geschrieben von Alexs
als Antwort auf Karl vom 20.10.2019, 11:11:11
...
Ich habe eine Polizeistatistik präsentiert, die besagt, dass 90% der antisemitischen Gewalttaten von Rechten erfolgt...

Karl
geschrieben von karl
Das ist so leider auch nicht richtig. 90% der Delikte wurde von Rechten begangen. Von den 18 Gewalttaten, weiß man aus deinen Zahlen nichts. 400 Delikte sind wahrscheinlich schnell zusammen wenn man bei einem entsprechenden Fußballspiel im Stadion mit der Kamera über die Reihen fährt.

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