Innenpolitik #allesdichtmachen

hobbyradler
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RE: #allesdichtmachen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf freddy-2015 vom 24.04.2021, 10:42:47
Aus Sicht der Künstler sieht die Welt anders aus wie wir sie sehen.
Ihnen fehlt das regelmässige Einkommen.

 
Daher gibt es die spezielle Künstlersozialversicherung.

Zur Hälfte wird sie von den Künstlern gezahlt.


Da sich dutchweepee schon immer als Künstler gesehen hat, kann er dazu sicherlich etwas Genaueres sagen.

Meine Frage an Dutchweepee wäre: Warum klagen Künstler trotz dieser Versicherung? Ist die im Corna Fall ausgesetzt?

Ciao
Hobbyradler
Mitglied_6d29e9d
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RE: #allesdichtmachen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 24.04.2021, 09:54:28

mir vermittelt sich immer mehr der Eindruck, lieber Dutch, dass die allermeisten die Aktion überhaupt nicht verstanden haben und noch mehr reagieren nicht etwa auf die einzelnen Videos (weil sie diese gar nicht angeschaut haben) sondern auf die Empörung anderer ...und damit meine ich nicht das Forum hier und niemanden aus dem ST. 

Diese Künstler gar zu verdächtigen, sie seien "alle rechts" oder unterstützen ab sichtlich die Verschwörungstheoretiker ist genau so fatal wie zu glauben, dass sie das, was im ersten Teil ihres Textes jeweils ausgesagt wurde, ihre eingemeisselte, tatsächliche Meinung ist - jeder, der sich die Texte wirklich bis zum Ende anhört und noch einmal nachdenkt . und dazu fordert die Aktion doch auf .- sollte doch die eigentliche Message verstanden haben?

Da hat mir der Herr Laschet gestern bei 3 nach 9 wirklich gut gefallen, der sagte in etwa:

Von diesen 50 ist keiner AfD, ist keiner rechts. Die haben eine andere Meinung als die Mehrheit! Gerade in Krisensituationen ist auch die Minderheitsmeinung – von Künstlern und Intellektuellen – wichtig. Ich teile die Meinung nicht und mache sie mir nicht zu eigen. Aber sie zu äußern, muss  möglich sein!


Genau so ist es - 
Viele haben das offenbar nicht. Wenn ich höre, dass der SPD-Politiker und WDR-Rundfunkrat Garrelt Duin allen Ernstes fordert, die Zusammenarbeit mit Schauspielern wie Liefers und Ulrich Tukur zu beenden, dann fragt man sich doch wirklich, wie es um die Meinungsfreiheit in Deutschland steht?  . Später löschte Duin seinen Tweet wieder. Laschet bezeichnete die Forderung in der Sendung als „unglaubliche Aussage“.

Wie schreibt es die NZZ

 Sie bestätigt, dass die grundlegende Einschätzung der Schauspieler zutrifft: Das freie Wort und die Freiheit der Kunst stehen in pandemischen Zeiten unter erhöhtem Rechtfertigungsdruck. [...]
Die Beiträge karikieren die politische Rhetorik dieser Tage und münden oft in die Botschaft: «Bleiben Sie gesund und unterstützen Sie die Corona-Massnahmen.» Die Appelle der Regierung an das Gemeinwohl, die Solidarität und den Gehorsam werden als subtiles Mittel gedeutet, eine Gesellschaft auf Linie zu bringen und den Menschen ihren Eigensinn auszutreiben. Vor grotesken und absurden Zuspitzungen scheuen sie nicht zurück.
Eine Schauspielerin sagt, «wir testen viel zu wenig», jeder Mensch solle zweimal am Tag auf das Coronavirus getestet werden, auch Säuglinge und ungeborene Babys. Eine andere Künstlerin erklärt mit versonnenem Blick und knallrot geschminkten Lippen, wenn sie einen Raum mit zwei Personen betrete, bitte sie deren drei, das Zimmer zu verlassen. Dann wäre es selbst dann noch leer, wenn sie eintritt, denn –1 plus 1 ergebe 0. Richy Müller präsentiert die «Zwei-Tüten-Atmung» – «in diese Tüte atme ich immer aus und in diese andere immer ein» –, mit der sichergestellt werde, dass man Viren weder abgebe noch zu sich nehme. «So schütze ich mich und andere.»

Der ganze, sehr lesenswerte Artikel kann hier nachgelesen werden 
werderanerin
werderanerin
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RE: #allesdichtmachen
geschrieben von werderanerin

Als erstes möchte ich sagen, die sehr unterschiedlichen Reaktionen zeigen vor allem auch eines...unsere Gesellschaft ist nicht nur gereizt, sie ist überreizt !

53 Schauspieler haben gedacht, sie könnten in einer Art "humorvollen Äußerungen" , derzeitige Probleme darstellen. Das es sich hierbei um bestbezahlte Menschen handelte, die selbst in der Krise Filme drehen konnten, zeigt mir, das andere Kunstschaffende keine Rolle spielten. 

Was für ein kommunikativer Fehlschlag..., wenn man sich ganz schnell  (!) von Nazis und anderen rechten Gedankengut distanzieren muss ! Wie kann es sein, dass diese "Aktion" so wenig durchdacht war..., denn selbst in der Kunstszene stießen die Videos auf Ablehnung.

Traurig, dass so manch guter Schauspieler dort zu sehen war..., manche konnten wohl den Druck nicht aushalten und ließen ihr Video streichen. Das allein zeigt doch auch, wie oberflächlich das alles vorbereitet war und die Angst, nun nicht mehr "gefragt" zu sein.

Ich denke, das Problem dabei, war nicht die Sache..., sondern die Form. Warum wurde so manches dahin geraunt, angedeutet...gestern habe ich gelesen, sollte dies alles Satire gewesen sein...hätte man das lieber den wirklichen Experten überlassen sollen !


Kristine


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Lorena
Lorena
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RE: #allesdichtmachen
geschrieben von Lorena
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.04.2021, 11:12:03

Da hat mir der Herr Laschet gestern bei 3 nach 9 wirklich gut gefallen, der sagte in etwa:
Von diesen 50 ist keiner AfD, ist keiner rechts. Die haben eine andere Meinung als die Mehrheit! Gerade in Krisensituationen ist auch die Minderheitsmeinung – von Künstlern und Intellektuellen – wichtig. Ich teile die Meinung nicht und mache sie mir nicht zu eigen. Aber sie zu äußern, muss  möglich sein!
Herrn Laschet hatte ich auch gehört und das war mal ein guter Satz von ihm.
Wird ihm auch einige Stimmen zur Wahl mehr geben.
Wäre er in einer anderen Partei, würde er den Satz so nicht gesagt haben. 

so isses halt mit den Menschen und der Politik - weiß doch heute jeder eigentlich, auch die Künstler hättens wissen müssen... schon vorher, nicht erst hinterher, wenn sie mit Problemen ihrer weiteren Laufbahn rechnen müssen. 

Aber mit Jan Liefers war das jetzt gut so wie es kam..... 

LG Lorena 
RE: #allesdichtmachen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Der-Waldler vom 24.04.2021, 09:31:09

@Der Waldler,

Diesen Satz von Tobias Schlegl,der u.a. auch Notfallsanitäter ist, habe ich auch eben gelesen und besser hätte man es nicht sagen können.

Es leiden nicht nur Künstler, viele leiden oder verlieren ihre Existenz und wie viele psychisch krank durch den langen Lockdown wurden, erzählte mir gestern mein Hausarzt nur diekleien Leute haben keine große Bühne.

Ich fand es peinlich, wenn auch die Meinungsfreiheit gilt, aber dazu gehört auch, dass man die Kritik dazu einstecken muss..

Mitglied_6d29e9d
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RE: #allesdichtmachen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Lorena vom 24.04.2021, 11:21:42

Lorena, das glaubst Du doch nicht im Ernst, oder? Wenn Laschet da "wahlkampfkonform" hätte argumentieren wollen, dann hätte er eher der allgemein vorherrschenden Meinung zu dieser Aktion nach dem Mund geredet -  


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Bodoso
Bodoso
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RE: #allesdichtmachen
geschrieben von Bodoso
als Antwort auf werderanerin vom 24.04.2021, 11:20:18
Warum wurde so manches dahin geraunt, angedeutet...gestern habe ich gelesen, sollte dies alles Satire gewesen sein...hätte man das lieber den wirklichen Experten überlassen sollen !


Kristine
Oh ja Experten .😃
War es nicht Herr Lindner der im Fernsehen mal davon sprach man soll den Klimaschutz doch Experten überlassen und nicht 16 jährigen Kindern überlassen ?
Obwohl diese Ansicht meiner Meinung nach nicht verkehrt ist bekam er doch heftige Prügel dafür.
Wie man es macht macht man es verkehrt.
Oder , es kommt immer anders wenn man denkt.
RE: #allesdichtmachen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bodoso vom 24.04.2021, 11:01:29
Und Satire darf alles.

Nun, wer das so sieht vor dem Hintergrund  von 81 000 Corona-Toten alleine in Deutschland und all den Menschen, die mit Langzeitfolgen nach einer Erkrankung klar kommen müssen, dem ist möglicherweise ohnehin nicht mehr zu helfen! Kurzum, solches Verhalten lässt sich glaube ich unter der Rubrik "Fataler Sozialegoismus" einordnen! Womöglich im Ergebnis das Resultat jahrzehntelangen Wohlstands  
Lorena
Lorena
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RE: #allesdichtmachen
geschrieben von Lorena
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.04.2021, 11:32:49
Lorena, das glaubst Du doch nicht im Ernst, oder? Wenn Laschet da "wahlkampfkonform" hätte argumentieren wollen, dann hätte er eher der allgemein vorherrschenden Meinung zu dieser Aktion nach dem Mund geredet -  
das sehe ich etwas anders. Und seine Aussage war gut, hat einigen bestimmt auch den Bobbes für die Zukunft gerettet. Ich denke da an die Künstler in #allesdichtmachen

 
Bodoso
Bodoso
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RE: #allesdichtmachen
geschrieben von Bodoso
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.04.2021, 11:23:34
@Der Waldler,
Ich fand es peinlich, wenn auch die Meinungsfreiheit gilt, aber dazu gehört auch, dass man die Kritik dazu einstecken muss..
Ja das ist richtig. Die Antwort auf eine ungeliebten Meinung muss man einstecken können
Solche Antworten gab es schon immer . Nur, was ist da noch im Bereich des vertretbaren ? Vor langer Zeit waren Scheiterhaufen die Antwort. Das ist Gott sei Dank vorbei. Der moderne Scheiterhaufen ist der öffentliche Pranger und das soziale und berufliche ausgrenzen. Dabei sollte man nicht vergessen das besonders das soziale Ausgrenzen den Tod nach sich ziehen kann.

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