Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

silhouette
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Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hafel vom 17.02.2011, 14:51:21


Die Deutschen waren in ihrem Urteil über den Freiherrn eindeutig: nobel, vorbildlich, gradlinig und vor allem glaubwürdig. Kein anderer Politiker verdiente bisher in der letzten Zeit diese Attribute. Dieses Bild haben ihn aber auch die Medien verliehen – und hier liegt die Gefährlichkeit. Gibt es im Sinne der Medien eine "Auflagenerhöhende" Sensation, dann lassen die Medien einen ebenso von einen auf den anderen Tag wieder fallen. Das sollte allen bewusst sein.

Hafel

Das ist mehr als Gefährlichkeit (im Sinne einer potentiellen Gefahr), hafel, das ist Fakt, das ist Wirklichkeit. Und die Menschen sind ja so leicht auf ein Thema zu hetzen, übernehmen das, was ihnen x-fach vorgeschwätzt wird und verteidigen es als ihre Meinung. Dabei war es doch nur wieder jene viel zitierte neue Sau, die..........

Mein Traum, der wohl nicht in Erfüllung geht, wäre, dass die Bevölkerung aufwacht und merkt, in welch beängstigendem Maße diese "Vierte Gewalt" in unserem Staat unser Leben, unser politisches Bewusstsein und die Atmosphäre innerhalb unserer Gesellschaft bestimmt. Und dass sie sich demzufolge nicht mehr dermaßen fremdbestimmen und gängeln lässt.

Übrigens, die Bremer Universität gilt insgesamt als Bastion der Linksaußen, das zieht sich vor allem durch die Geisteswissenschaften. Verständlich. Denn Laborergebnisse lassen sich nicht politisch färben, sie sind einfach da, objektiv messbar.

Ich hoffe immer noch, dass sich in dieser Geschichte noch jemand ganz doll blamiert und dass das öffentlich bekannt wird. Ein bisschen Dreck wird so oder so an Gutti kleben bleiben, und das dürfte genügen.
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich finde die Verallgemeinerung "die Deutschen" etwas fehl am Platz.
Es mag der überwiegende Teil der Bevölkerung sein, aber das heißt noch nicht, dass alle diese Meinung hatten und teilten.
Ebenso finde ich das Abspalten mit "den Linken" nicht in Ordnung.
Soll das heißen, dass CDU Anhänger ein solches Vorgehen billigen würden?
Das ist eine Schlußfolgerung meinerseits und ich frage mich:

Was wäre das für ein Beispiel für alle nachfolgenden Prüflinge, Abiturienten, Doktoranden - also eigentlich für die nachwachsenden Generationen? Und denen fühlte sich doch unser Verteidigungsminister so verbunden!

Das Ganze ist m.M.n. eben kein "Kavaliersdelikt" und dann heißt es auch für Anhänger, von einer "Lichtgestalt" Abschied zu nehmen und ihn wieder unter den Normalsterblichen einzusortieren.

Denn egal wie man es sieht. Im günstigsten Fall ist es schludrig gearbeitet aber - es sieht nun einmal nach etwas anderem aus.


Meli

hafel
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Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 17.02.2011, 15:07:46
Lieber Karl, ich kann mit dem besten Willen nicht erkennen, wo ich in meinem Beitrag diese "Mogelei" als Kavaliersdelikt bezeichnet habe. Im Gegenteil, habe klar lesbar geschrieben, dass, wenn sich die Beschuldigungen bewahrheiten, er sein Amt nicht mehr mit gutem Gewissen ausüben kann. Ich nehme hier den Freiherrn nicht in Schutz.

Dennoch sehe ich auch die Hetzjagt nach einem politisch unbequemen Politiker. Und wenn Hatz von ganz "links Außen" kommt, unterstelle ich mal, dass hier kein zufälliges Entdecken der Untat vorliegt, sondern ein "Suchen nach Dreck".

Und auch Du warst schon in anderen Themen mit mir der Meinung, dass der Macht der Presse Vorsicht geboten sei.

Warten wir doch einmal ab, was Bayreuth und sein Doktorvater (der ja auch eine Verantwortung hat) dazu abschließend zu sagen haben.

Hafel


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olga64
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Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.02.2011, 15:58:10

Das Ganze ist m.M.n. eben kein "Kavaliersdelikt" und dann heißt es auch für Anhänger, von einer "Lichtgestalt" Abschied zu nehmen und ihn wieder unter den Normalsterblichen einzusortieren.


Meli



Meli - Sie vergessen einen ganz wichtigen Punkt: in dubio pro reo - gilt auch hier, bitte!
Und Lichtgestalt ist immer noch Franz Beckenbauer - auch Bayer (wir Bayern sind halt so toll, pardon) - dieser Titel wurde bisher nicht mehrfach vergeben.
Baron zu Guttenberg unter den Normalsterblichen? Wenn Sie es wörtlich nehmen, natürlich - aber was seine gesellschaftliche Stellung anbelangt, wohl eher nein. Das tut Ihnen sicher etwas weh, dass die Chance, er würde je zu Ihrem persönlichen Freundeskreis gehören, sehr gering ist - ist aber so.Seien Sie tapfer! Olga
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 17.02.2011, 16:04:33
Das tut Ihnen sicher etwas weh, dass die Chance, er würde je zu Ihrem persönlichen Freundeskreis gehören, sehr gering ist - ist aber so.


Was ist das für ein lächerlicher persönlicher Angriff, Olga?
Schade, dass du das offensichtlich immer noch nötig hast.

Meli
Urego
Urego
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Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von Urego
Zum Thema kann ich nur sagen: Nun habt Ihr, was Ihr wolltet!

Zur Sache sage ich aber ganz klar: Das ist auch recht so!!

Ganz abgesehen von den Dingen, die ihm sonst noch vorgeworfen wurden und werden. Dies muß ihm den Hals (symbolisch) brechen. Jeder Studienanfänger, jedenfalls zu meiner Zeit, mußte ein Seminar über das korrekte Zitieren belegen, wofür er dann einen "Schein" bekam. Es herrschte das Prinzip, ohne diesen Schein gab es keine Zulassung zur Prüfung.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß er von diesem Grundprinzip wissenschaftlicher Arbeit nichts gewußt hat.

Urego



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Karl
Karl
Administrator

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von Karl
als Antwort auf silhouette vom 17.02.2011, 15:46:36
Ich hoffe immer noch, dass sich in dieser Geschichte noch jemand ganz doll blamiert und dass das öffentlich bekannt wird.
Der Wunsch ist doch bereits in Erfüllung gegangen. Nur Du scheinst noch immer zu hoffen, dass nicht der "Gutti" geklaut hat, sondern die Bestohlenen die Schuldigen sind.
Was hat bei wissenschaftlichen Fragen die politische Einstellung zu suchen?

Karl
hafel
hafel
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Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 17.02.2011, 16:48:33
@ Karl: "Was hat bei wissenschaftlichen Fragen die politische Einstellung zu suchen?

Karl: das sehe ich anders.

Klar: Du bist Naturwissenschaftler und da gelten Naturgesetze. Das ist eindeutig.

Bei Geisteswissenschaften sehe ich da schon in der Denkweise große Unterschiede. Betrachten wir doch nur die Thesen verschiedener Philosophen, die sich unter einander in ihrer Wertung weder einig noch „grün“ sind und waren. Und bei politischen wissenschaftlichen Arbeiten ist es doch kein Geheimnis, dass da die Beurteilung auf das entsprechende Parteibuch ankommt.

Also Karl, wir sollten doch fein säuberlich die Naturwissenschaften von den Geisteswissenschaften trennen.

hafel

silhouette
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Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 17.02.2011, 16:48:33
Ich hoffe immer noch, dass sich in dieser Geschichte noch jemand ganz doll blamiert und dass das öffentlich bekannt wird.
geschrieben von karl
Der Wunsch ist doch bereits in Erfüllung gegangen. Nur Du scheinst noch immer zu hoffen, dass nicht der "Gutti" geklaut hat, sondern die Bestohlenen die Schuldigen sind.
Was hat bei wissenschaftlichen Fragen die politische Einstellung zu suchen?

Karl

Ich habe klar unterschieden: am Gutti bleibt Dreck kleben, zum einen. Und wenn er das alles tatsächlich verfasst haben sollte, dann auch die Blamage. Aber das bewzeifle ich. Dann verschiebt sich auch die Frage nach der bewussten Unlauterkeit. Und dann würde ich schon gerne wissen, wer da an welcher Stelle des Prozesses - des damaligen Schreibens und des jetzigen Rummels - tätig geworden ist.

Deine zweite Frage ist zu unschuldig, um so beantwortet zu werden. Ich empfehle, dich mal in Juristenkreisen umzuhören, oder bei den Soziologen, was speziell Bremen betrifft. Und ganz allgemein bezgl. der Frage, was an bestimmten geisteswissenschaftlichen Fakultäten heute als "wissenschaftliche Arbeit" hingestellt werden darf. Nicht allen Usern kannst du da was vormachen, glaub's mir einfach.

Und denk mal bei Gelegenheit darüber nach, was ich zur Vierten Gewalt geschrieben habe. Diese Entwicklung ist für unser Staatswesen langfristig viel wichtiger.

Deinen Eifer in diesem thread finde ich irgendwie süß. Sogar mir Unperson wird die Ehre einer direkten Antwort zuteil, oh!
Urego
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Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von Urego
als Antwort auf hafel vom 17.02.2011, 17:16:01

@ hafel

Du hast Recht, wenn Du zwischen Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften unterscheidest. Das heißt aber nicht, daß in den Geisteswissenschaften nicht sauber gearbeitet werden muß. Es ist schon so lange her, und ich habe keine Lust, stundenlang zu googlen. Ich kann mich allerdings noch an einige Dinge erinnern. Da gibt es unter anderem die Hermeneutik, die nach strengen wissenschaftlichen Prinzipien angewendet wird. Das ist diese Theorie mit "These" und "Antithese" (wenn das,dann das usw.). Also eine Form der Logik.

Von "politisch e n wissenschaftlichen Arbeiten" sollte man nicht sprechen. Die Politikwissenschaften erforschen die grundsätzlichen Dinge in der Politik. Also grundsätzliche Mechanismen, unabhängig von Ort und Zeit.

Urego

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