Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

Die Uni argumentierte ähnlich "windelweich"; insbesondere der früher renommierte Prof. Häberle, der sofort, als der Skandal eskalierte, weinerlich nach Spanien floh,weil man ihn dort aufgrund einiger vergebener h.c.`s noch mehr schätzt.
Die Unis müssen jetzt versuchen, ihren Ruf zu retten; die schliesst unbedingt die Professoren und Prüf-Gremien mit ein (die ja immerhin vom Steuerzahler finanziert werden), damit nicht minderbegabte Studenten und Promovenden sich gerade diese aussuchen, weil sie im Ruf stehen, Dissertationen sehr nachsichtig zu bewerten.
Prof. Häberle machte ja bereits eine Bemerkung zu Herrn Baron, dass er damals auch deshalb Verständnis zeigte, weil dieser so stark überlastet sei (was für ein seltsames BEwertungs Kriterium für Doktorarbeiten).
Übrigens ist zu Guttenberg bereits wieder in Kulmbach als Politiker aufgestellt und wird sicher in einiger Zeit, wenn sich der Sturm gelegt hat, wieder weiter in die Politik eindringen.
Ich empfehle allen Nicht-Bayern, sich darüber nicht zu echauffieren,da diese ja darauf keinerlei politischen Einfluss nehmen können. Olga

@ Olga: "Ich empfehle allen Nicht-Bayern, sich darüber nicht zu echauffieren,da diese ja darauf keinerlei politischen Einfluss nehmen können."


Aber aufregen dürfen sich Nichtbayern doch trotzdem, oder? Du regst Dich auch zu jedem Thema - was nicht Bayern betrifft - auf, oder?



Hafel

Ich persönlich lebe nach dem Wahlspruch: rege Dich über nichts auf, was Du nicht ändern kannst.
Über welches Thema regte ich mich auf, das mich Bayerin nichts angeht? Würde mich wirklich interessieren, um was es hier geht oder ob dies nur eine flapsige Hafel-Bemerkung ist, deren Grundlage fehlt. Olga

@ Olga:


Dann unterstelle das auch nicht Anderen. Halten wir fest: keiner regt sich auf: Du nicht, und der Rest der Menschheit auch nicht.

Hafel

Zitat nordstern

"Und die Sache mit einer Art Zertifizierung beginnt Gespräch zu werden.
In der Industrie ist sowas üblich, ich wurde auch zertifiziert.
Es wird immer mehr, zuletzt ist mir eine Zertifizierung
von Kliniken in der Krebstherapie bekannt geworden. "

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Auch Zertrifizierungen können "erkauft" werden.

Keiner ist mehr sicher :
Jäger und Gejagte

Da scheint eine neue Art von Industrie zu entstehen.


Marija

Ein Gutes hat das Ganze ja: In ein paar Jahren haben wir bessere Übersicht über die Doctores und Professores - weil nur noch eine Handvoll davon vorhanden!

Zitat nordstern

"Und die Sache mit einer Art Zertifizierung beginnt Gespräch zu werden.
In der Industrie ist sowas üblich, ich wurde auch zertifiziert.
Es wird immer mehr, zuletzt ist mir eine Zertifizierung
von Kliniken in der Krebstherapie bekannt geworden. "

-------------------------------------------

Auch Zertrifizierungen können "erkauft" werden.
Keiner ist mehr sicher :
Jäger und Gejagte
Da scheint eine neue Art von Industrie zu entstehen.
Marija

Geht es in dem Artikel nicht auch um das gleiche Thema, erschwindelter Doktortitel ?

Zertifizierungen haben den Vorteil, daß alle Handlungen genau festgelegt sind, normiert.
Da kann nicht nach Gutdünken, nach Gefühl und Wellenschlag, gehandelt werden.
Zumindest wird es transparenter, wie etwas behandelt wurde, weil es dokumentiert wird.
Da steht dann ganz genau fest, was erfüllt sein muß, ehe die jeweilige Sache weiter geht.
Und jeder Beteiligte wird geprüft, ob er weiß, was er tut (zu tun hat).
Immer wieder, auch unangemeldet.
Ziel ist eine Qualitätssicherung.

Ich denke mal, die Prüfungskommissionen hätten einen schweren Stand gehabt.

nordstern

Heute musste ich wieder über eine treffende Karrikatur in meiner Tageszeitung lachen. Ein älteres Paar sitzt vor dem Fernseher, wo gerade das Urteil bekannt gegeben wird.
Sagt die Frau: "Aber sein gutes Aussehen kann ihm zum Glück niemand nehmen!"

Clara

So langsam läuft es in die Richtung, dass seine Äußerlichkeiten alles sind, was (manchen Damen) positiv in Erinnerung bleibt.

z.B. Bundeswehrreform: Laut Süddeutsche kommt selbst Seehofer plötzlich ins Grübeln:
"Das ganze Ausmaß der Probleme sei ihm bei einem Gespräch mit Verteidigungsminister Thomas de Maizère (CDU) vergangene Woche in Berlin klar geworden. "Soldaten, Arbeitsplätze, Standorte - die Fragen sind ungelöst", sagte der Ministerpräsident."

SZ - Seehofer rückt von Guttenbergs Wehrreform ab


IMHO: Komplettüberforderung zeigt sich eben doch nicht nur beim Versuch der Imitation eines wissenschaftlichen Beitrags. Ein reformiertes System bei der Vergabe von akademischen Titeln könnte vielleicht helfen, uns vor weiteren solcher Pflaumenauguste zu schützen.

Vor ein paar Wochen haben die Herren Seehofer, Doofbrinth, Huber und dergleichen noch mit den hervorragenden Leistungen von Herrn Guttenberg als Verteidigungsminister geprahlt. Sein Mut wurde so gelobt, weil er die Bundeswehrreform eingeleitet hat.
Da kann man ja etwas gut einleiten, wenn letztlich keine Ahnung vorhanden ist, wie man so etwas in die Wege leitet.
Doch schon vor Monaten gab es nicht wenige Leute, die vor diesem Übereifer des Herrn Guttenberg gewarnt haben. Doch zu diesem Zeitpunkt waren ja alle Mahner in den Augen der CSU Hetzjäger, Miesmachen, Neider oder dergleichen Sonstiges.
Wenn die Führung der CSU erst jetzt langsam merkt, dass der gute Baron seinem eigenes Bundesland allergrößten Schaden zufügt hat, dann ist das ein Armutszeichen allererster Güte.
Wo war dieser Herr Guttenberg denn nicht überfordert?
Und wenn der Herr Seehofer jetzt bestürzt ist, dann ist das nur noch armselig, scheinheilig und die sanfte Einleitung zur Verabschiedung, weil wohl ab sofort, die Fehler von Guttenberg nicht mehr zu vertuschen sein werden.
Nur wenn es darum ging sich selbst in Szene zu setzen, da war sein adeliger Einfallsreichtum grenzenlos.
Und "Bild" war dabei, da frage ich mich jetzt, wie die ihren Lesern jetzt verklickern werden, dass sie einen Rohrkrepierer protegiert haben.
Die CSU hat ja soeben eine Kehrtwende in der Energiepolitik hinter sich, jetzt kommt die nächste Wendung - Guttenberg wird vom Idol, zum Sündenbock.

Und wie reagiert jetzt Frau Merkel? Sie hat sich mit der Wissenschaft angelegt, weil ja Guttenberg so ein toller Minister war?
Sie kann heute froh sein, dass der Bundestagspräsident, Herr Biedenkopf oder Frau Schavan den Mut hatten, gegen den Trend in der Partei, eine Meinung zu Guttenberg zu haben.
Auch sie hat doch total versagt, als Chefin hätte sie sich schon mal erkundigen oder prüfen müssen, ob die Aussagen und Zusagen von Guttenberg, auch nur einen Funken Substanz haben.
Wieder einmal hat die schwarz/gelbe Regierung kläglich versagt, die eigenen leute sind jetzt bestürzt. Geht’s noch schlimmer?

Wo ist ein häufig verwendetes Sprichwort meiner Großmutter passender als in diesem Fall:

Außen hui, innen pfui


PS: Gibts nicht noch andere Politiker"bekannte", denen der Doktorgrad gerade aberkannt wurde - aus denselben Gründen, auch wenn sie nicht derartig unverschämt gestohlen haben wie Guttenberg oder wahrscheinlich eher sein Geistschreiber.


"Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren kann.", bete ich hier nicht.

Was es hat, das hat es!