Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

Marina, das eben glaube ich nicht, dass bei Doktorarbeiten in der Vergangenheit nicht auch die zuständigen Professoren so ganz unschuldig an der Beurteilung waren. Gerade im Fall Guttenberg gab es berechtigte Zweifel.
Trotzdem steht auch für mich fest, dass Guttenberg der eigentliche Betrüger war, da möchte ich auch nicht relativieren.

Clara

Marina - bei Ihrem Schmuckbeispiel wird Ihnen, sofern es sich um wertvollen Schmuck handelte, die Versicherung immer eine Mitschuld geben, wenn sie leichtsinnig damit umgegangen sind. Ebenso ist es bei Verkehrsunfällen. Es ist Ihnen sicher gut bekannt, dass es selten Dinge im Leben gibt, an denen einer nur Schuld hat. Auch bei Trennungen von Paaren ist dies ja so - warum also nicht im Universitäts- Biotop? Olga

Ich denke mal, dass hier beide Seiten ihre Schuld zu tragen haben, die vielleicht nicht 50 : 50 verteilt ist. Nicht nur zu Guttenberg hat seinen Ruf zu verlieren, auch die ehrwürdige Universität Bayreuth. Und dann kommt noch ein weiteres "Geschäckle" dazu. Wenn die Uni durch die CSU durch Spenden gefördert wird, und dann "summa cum laude" (an einen CSU-Mann) ausgesprochen wird, ist da zumindest die Nase zu rümpfen. Die Uni tut gut daran, auch ebenso offen ihren Anteil der Schuld zu veröffentlichen.

Hafel

Da stimme ich natürlich zu, dass die Uni auch ihren Anteil daran hat und ihren guten Ruf zu Recht verloren hat. Man sollte nur nicht aus dem Auge verlieren, wer hier der Hauptschuldige und der Täter ist und nicht dauernd versuchen, Guttenbergs Schuld zu relativieren, indem man ständig auf die Uni und den Doktorvater verweist. Dem hat er auch übel mitgespielt, der hat sich dahingehend geäußert, dass er tief enttäuscht ist, und ich vermute, dass sein Alter durch diese üble Geschichte nicht gerade versüßt wird. Ich nehme ihm ab, dass er das einfach nicht gemerkt hat, warum auch immer. Er hatte eben nicht das Softwareinstrument, das die Guttenplag-Verfolger haben. Inzwischen hat sich Guttenberg ja sogar bei ihm und den Professoren entschuldigt, wie ich schon vor Wochen gelesen habe, das war aber auch das mindeste, was er tun konnte.

Ein wenig belustigt mich die Diskussion jetzt.
Noch nie etwas davon gehört, dass in Bayern die Uhren anders gehen.
Mal ein paar Fakten:

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Häberle = Freund des Hauses Guttenberg, das verbindende Element ist die Musik.
Prof. Dr. Rudolf Streinz = Parteifreund von Herrn Guttenberg. Er ist als Vertrauensdozent der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung in München tätig.
Vorwürfe, er habe einen Parteifreund begünstigt, wies Streinz als "absurd und mehr als ehrenrührig" zurück. (Info Wiki)
Im Jahr 2006 hat die CSU mit absoluter Mehrheit allein in Bayern regiert. Mit solch konfortablen Mehrheiten wurden in Bayern schon ganz andere Dinge geregelt und korrigiert.
Die haben sich sehr sicher gefühlt im Jahre 2006, ferner waren die "Amigos" noch immer sehr aktiv und vernetzt.
Die Professoren haben Herrn Guttenberg grenzenlos vertraut, dass dieser Mann so dreist mogeln könnte, damit haben die im Traum nicht gerechnet.
Doch das kann man den Herren nicht verübeln, hat doch die Bevölkerung, mit großer Mehrheit auch so vertraut, selbst als schon klar war, er ist ein Plagiator.
Bei aller Liebe und Anerkennungen für die Leistungen der Professoren, doch sie haben es wohl unterschätzt, wie schnell sich doch die Dinge im Internet entwickeln, Prof. Häberle ist uralt und Herr Prof. Streinz hat sich auf den Doktorvater verlassen.
Für mich die in Bayern lebt, ist das alles nicht sehr verwunderlich. Wer einmal 30 Jahre in einer Gemeinde lebt, die mit Zweidrittelmehrheit aus Räten der CSU besteht, da erstaunt nichts mehr, was Filz und Verknüpfungen betrifft.
Monika

Es ist noch eine kleine Gangart anders. Seine ehemalige Cheffin, die Angela, gehörte zu den eifrigsten Verfechtern eines verschärften Urheberrechtsschutzes.
Merkel über Plagiate und Urheberrecht

Jetzt hat es der Ex-Kriegsminister schriftlich: Die Universität Bayreuth hat das Ergebnis der Untersuchung von Karl-Theodor zu Guttenbergs Doktorarbeit bekanntgegeben. Er habe "vorsätzlich gehandelt" und wissenschaftliche Standards "grob verletzt", heißt es.

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Wolfgang

Ausser ihm selber haben dies wohl alle schon gewusst oder doch zumindest geahnt!

Bisher wurden Vorsatz wie auch das grobe Verletzen von Standards von ihm und von seinen zahlreichen Anhängern bestritten. Sie frönten der Lüge mir-sind-fehler-unterlaufen.

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Wolfgang

Ausser ihm selber haben dies wohl alle schon gewusst oder doch zumindest geahnt!

Willst du damit dem Copy&Paste Freiherrn unterstellen, er sei während seiner Tat nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen? Das wäre eine eigenartige Wendung in diesem Fall. Damit können wir diesen Fall abhaken.

Bleiben eigentlich noch die anderen Fälle. Zum Beispiel diese: http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Home
Bei der Europa-Abgeordneten der FDP Sylvana Koch-Merin konnte man schon 12% nachweisen. Ob es reicht, wird in der Uni Heidelberg entschieden.