Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
Ich nehme an, dass ihr Euch an die letzte aktuelle Stunde des Bundestages erinnern könnt, wo es um TG ging.
Er sagte, „als ich die Arbeit gelesen habe, muss ich eingestehen, gravierende Fehler gemacht zu haben“. Als Schluss daraus muss ich annehmen, dass er erst nach den Vorwürfen seine Doktorarbeit erst richtig kennen gelernt hat. Daraus leitet sich die Frage für mich ab, ob er sie überhaupt selbst geschrieben hat oder hat schreiben lassen.
Sollte die weitere Aufklärung dies ergeben, müsste dies sogar eine strafrechtliche Konsequenz haben.
Er sagte, „als ich die Arbeit gelesen habe, muss ich eingestehen, gravierende Fehler gemacht zu haben“. Als Schluss daraus muss ich annehmen, dass er erst nach den Vorwürfen seine Doktorarbeit erst richtig kennen gelernt hat. Daraus leitet sich die Frage für mich ab, ob er sie überhaupt selbst geschrieben hat oder hat schreiben lassen.
Sollte die weitere Aufklärung dies ergeben, müsste dies sogar eine strafrechtliche Konsequenz haben.
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
So habe ich seine Aussage auch gedeutet, er hat an dem WE etwas gelesen, daß ihm, zumindest in weiten Teilen, neu war, also nicht von ihm selbst geschrieben, wie er immer wieder betont.
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Selbst wenn nicht die "unbewußte" Handlung beim Verfassen der Collage, sondern "nur" der bewußte Vorsatz zu betrügen dahintersteht, ist es ein strafrechlich, relevanter Bereich.
Dazu gibt es bereits reichlich gerichtliche Entscheidungen, nach denen Guttenberg keine Chance hätte, ohne gerichtliche Verurteilung durchzukommen.
Deshalb legen Guttenberg und viele andere derartig großes Gewicht darauf zu betonen, dass alles nur ein Versehen bzw. Schlamperei gewesen wäre.
Selbst angesichts der einzigen Konsequenz, die dann möglich ist, und die darin besteht, dass der Geisteszustand von Guttenberg untersucht werden muß.
Falls ein (unprofessioneller)Ghostwriter dahintersteht, was ich persönlich glaube, ist die strafrechtliche Relevanz um einiges schwerwiegender.
Dazu gibt es bereits reichlich gerichtliche Entscheidungen, nach denen Guttenberg keine Chance hätte, ohne gerichtliche Verurteilung durchzukommen.
Deshalb legen Guttenberg und viele andere derartig großes Gewicht darauf zu betonen, dass alles nur ein Versehen bzw. Schlamperei gewesen wäre.
Selbst angesichts der einzigen Konsequenz, die dann möglich ist, und die darin besteht, dass der Geisteszustand von Guttenberg untersucht werden muß.
Falls ein (unprofessioneller)Ghostwriter dahintersteht, was ich persönlich glaube, ist die strafrechtliche Relevanz um einiges schwerwiegender.
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eigentlich ist das Philosophieren über Häberles Anteil völlige Nebensache. Viel wichtiger ist es, das diese Regierung selbst überzogene und verschärfte Gesetze zum Schutz des Urheberrechtes geschaffen hat und damit jedem Internetuser mit Androhung hoher Geldstrafen untersagt, sich auch nur eine MP3 auf den PC zu holen, aber selbst in ihren Kreisen das toleriert, sogar verniedlicht und sich mit rechtswidrige erlangten Kopien akademische Gradierungen erreicht werden. Das ist eine maßlose Verlogenheit dieser Regierung mit Angela an der Spitze.
Ob dieser v&z.G. jetzt geht oder nicht geht ist aus meiner Sicht völlig irrelevant und nebensächlich. Fakt ist, das falls das Wahlergebnis in BW (dort erinnert man sich noch an S21) nicht den Wünschen und Vorstellungen der CDU/FDP entspricht, kann die Regierung Merkel nicht mehr regieren. Alles wird im Bundesrat geblockt. Da helfen auch keine Vermittlungsausschüsse. Diese würden höchstens die Verärgerung unter den Menschen noch vergrößern.
Was bleibt ist nur noch die Ausschreibung von vorgezogenen Neuwahlen. Das Einzige was wohl im Bundesrat noch Zustimmung finden würde, wäre wohl noch ein verändertes und dem GG sowie der Realität entsprechendes Wahlgesetz (Hamburger Vorbild?). Ich wage keine Prognose, aber dies sollte meiner Ansicht nach auf schnellsten Wege geschehen. Je mehr an dieser Stelle verzögert wird, desto größer wird die Wut unter der Bevölkerung und damit eine politische Katastrophe für die Koalition unabwendbar.
-- schnippel --- schnippel --- schnippel --- schnippel ---
Der Fall v.&z.G. zeigt wiederum eindrucksvoll, dass das Internet für die parlamentarische Demokratie eine akute Gefahr darstellt. Aus diesem Grund ist es notwendig rechtliche sowie auch technische Instrumentarien zu finden, die das Internet wirkungsvoll reglementieren können.
der hinterwäldler
Das ist leider kein Witz und keine Satire, sondern wird jetzt offensichtlich zur Realität: http://www.netzpolitik.org/2011/zensursula-reloaded-netzsperren-bereits-ab-marz/ Vermutlich sogar noch vor den Wahlen in BW. Damit könnte man unmittelbar vor den Wahlen missliebige Pagen im Internet mit einem dummen Spruch sperren. Immerhin gäbe es auch im ST einige Mitglieder, die damit geschockt werden können.
Ob dieser v&z.G. jetzt geht oder nicht geht ist aus meiner Sicht völlig irrelevant und nebensächlich. Fakt ist, das falls das Wahlergebnis in BW (dort erinnert man sich noch an S21) nicht den Wünschen und Vorstellungen der CDU/FDP entspricht, kann die Regierung Merkel nicht mehr regieren. Alles wird im Bundesrat geblockt. Da helfen auch keine Vermittlungsausschüsse. Diese würden höchstens die Verärgerung unter den Menschen noch vergrößern.
Was bleibt ist nur noch die Ausschreibung von vorgezogenen Neuwahlen. Das Einzige was wohl im Bundesrat noch Zustimmung finden würde, wäre wohl noch ein verändertes und dem GG sowie der Realität entsprechendes Wahlgesetz (Hamburger Vorbild?). Ich wage keine Prognose, aber dies sollte meiner Ansicht nach auf schnellsten Wege geschehen. Je mehr an dieser Stelle verzögert wird, desto größer wird die Wut unter der Bevölkerung und damit eine politische Katastrophe für die Koalition unabwendbar.
-- schnippel --- schnippel --- schnippel --- schnippel ---
Der Fall v.&z.G. zeigt wiederum eindrucksvoll, dass das Internet für die parlamentarische Demokratie eine akute Gefahr darstellt. Aus diesem Grund ist es notwendig rechtliche sowie auch technische Instrumentarien zu finden, die das Internet wirkungsvoll reglementieren können.
der hinterwäldler
Das ist leider kein Witz und keine Satire, sondern wird jetzt offensichtlich zur Realität: http://www.netzpolitik.org/2011/zensursula-reloaded-netzsperren-bereits-ab-marz/ Vermutlich sogar noch vor den Wahlen in BW. Damit könnte man unmittelbar vor den Wahlen missliebige Pagen im Internet mit einem dummen Spruch sperren. Immerhin gäbe es auch im ST einige Mitglieder, die damit geschockt werden können.
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich glaube nicht, dass durch Zensur des Internets Zufriedenheit und Ruhe im (Wahl)volk zu erzeugen ist.
Und ich glaube nicht, dass solch eine Zensur zielführend überhaupt möglich ist.
Die Vielzahl von Blogs und die schnelle Verbreitung durch z.B. Twitter und Facebook lassen sich vielleicht noch bremsen, indem Twitter und Facebook blockiert würden - aber das würde höchstens der Schuhindustrie helfen bei der Menge an Schuhen, die dann nach Berlin fliegen würden
Das sind hilflose Versuche hilfloser Politiker und nur eine kurzfristige Zeiterscheinung.
Sorella
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
nun ja marina
das war zunächst auch mein empfinden; aber dann war da so eine überlegung, was wäre...wenn...
und ich habe, ohne heute morgen die news zu lesen, mir im netz die eine oder andere information gesucht, die ich nur nach dem lesen der wiki seite über Professor Häberle bissi klären wollte.
wichtig zum thema des oft gelesenen vorwurfes im Seniorentreff zu einer "Hetzjagd", die auch Fischer-Lescano unterstellt wird, schien mir dieser eintrag bei wiki zu Häberle zu sein:
hatte nicht auch der VM das wort "absurd" zunächst benutzt, sich reinzuwaschen? nur eine, meine überlegung; dass der VM vielleicht sichvorab rückendeckung bei seinem doktorvater geholt haben könnte?
dazu dann dies:
Peter Häberle: „Das ist absurd. Die Arbeit ist kein Plagiat.“
(Zitiert nach: Guttenberg: Hat er seine Doktorarbeit abgeschrieben? In: Abendzeitung vom 16. Februar 2011)
Peter Häberle: „Der Vorwurf ist absurd. Die Arbeit ist kein Plagiat. Sie wurde von mir in zahlreichen Beratungsgesprächen eingehend kontrolliert. Herr zu Guttenberg war einer meiner besten Seminaristen und Doktoranden.“
(Zitiert nach: Zu Guttenbergs Doktorarbeit: Summa cum laude? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. Februar 2011)
ich meine, die sueddeutsche schreibt nicht grundlos:
die tiefe verbundenheit von Häberle, zur Musik zeigt sich m.e. auch in seiner wissenschaftlichen veröffentlichung (gleichfalls im Verlag "Duncker & Humblot"/2007 erschienen):
"Nationalhymnen als kulturelle Identitätselemente des Verfassungsstaates"
aus der kurzbeschreibung bei amazon:
interessant fand ich auch das im November 2010 im Verlag " Mohr Siebeck" erschiene werk:
"Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen "
hier zitiere ich aus der kurzbeschreibung:
die hierzu aktuell geschriebene rezension habe ich schmunzelnd gelesen, paßte es ja irgendwie und so... :
sehr viel ernster aber, was die zusammenhänge der Uni Bayreuth zu vergangenen und aktuellen vorkommnissen betrifft, las ich die beiden folgenden texte auf der seite "Berlin 2011 das Netz der Mutbürger" :
Berlin 2011 Netz der Mutbürger
last but not least:
cousin von Guttenberg bei Bild beschäftigt
aus der gleichen o.a. quelle Berlin 2011:
eine mail-anfrage und die antwort des Bild-Mitarbeiters ist auf dem link zu lesen:
Berlin 2011
---
ich bitte vorab um verständnis, dass ich einiges...auch für mich hier fix im thread nachlesbar...so ausführlich geschrieben habe; bitte überlesen bei mangelndem interesse. das interesse der netzwelt scheint da zu sein, warum wird das gleiche tun uns senioren oft so böze angekreidet?
--
pilli
das war zunächst auch mein empfinden; aber dann war da so eine überlegung, was wäre...wenn...
und ich habe, ohne heute morgen die news zu lesen, mir im netz die eine oder andere information gesucht, die ich nur nach dem lesen der wiki seite über Professor Häberle bissi klären wollte.
wichtig zum thema des oft gelesenen vorwurfes im Seniorentreff zu einer "Hetzjagd", die auch Fischer-Lescano unterstellt wird, schien mir dieser eintrag bei wiki zu Häberle zu sein:
...Häberle, der von Fischer-Lescano noch vor der ersten Veröffentlichung informiert worden war, wies die Vorwürfe, die Doktorarbeit sei ein Plagiat, als „absurd“ zurück. Er habe die Arbeit in zahlreichen Beratungsgesprächen eingehend kontrolliert...
hatte nicht auch der VM das wort "absurd" zunächst benutzt, sich reinzuwaschen? nur eine, meine überlegung; dass der VM vielleicht sichvorab rückendeckung bei seinem doktorvater geholt haben könnte?
dazu dann dies:
Peter Häberle: „Das ist absurd. Die Arbeit ist kein Plagiat.“
(Zitiert nach: Guttenberg: Hat er seine Doktorarbeit abgeschrieben? In: Abendzeitung vom 16. Februar 2011)
Peter Häberle: „Der Vorwurf ist absurd. Die Arbeit ist kein Plagiat. Sie wurde von mir in zahlreichen Beratungsgesprächen eingehend kontrolliert. Herr zu Guttenberg war einer meiner besten Seminaristen und Doktoranden.“
(Zitiert nach: Zu Guttenbergs Doktorarbeit: Summa cum laude? In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. Februar 2011)
ich meine, die sueddeutsche schreibt nicht grundlos:
...Er hätte es merken müssen! Er, der die internationale Verfassungsvergleichung begründet, der die Rechtsvergleichung als "fünfte juristische Auslegungsmethode" eingeführt hat - er hat die Arbeit Guttenbergs nicht verglichen mit anderen, er hat sich blenden lassen vom Auftreten, vom Adel und von vermeintlicher Noblesse
Guttenbergs; aber auch vom eigenen Stolz darauf, einen gestressten Politiker vermeintlich für Wissenschaft und Nachtarbeit begeistert und zur Promotion geführt zu haben.
Und so galt Häberles großzügiges summa cum laude eigentlich nicht der Leistung Guttenbergs, sondern den Gedanken und Denkern, von denen Guttenberg abgeschrieben hat und dem gefälschten Eindruck, den er von ihm hatte.
Früher, wenn Häberle Schwieriges durchzustehen hatte, setzte er sich ans Klavier und spielte sich die Schwierigkeiten von der Seele. Das gelingt ihm diesmal nicht. Gegen die Guttenberg-Pein hilft nicht einmal Mozart, den er mehr verehrt als jeden Juristen. Er war zu gutmütig. "Gutmütigkeit ist ein Stück von der Liederlichkeit": Das ist ein Satz nicht von Konrad Hesse, dem Ex-Verfassungsrichter und genialen Lehrer von Peter Häberle. Das ist auch kein Satz vom ausgefuchsten Horst Ehmke, bei dem Häberle einst Assistent war. Es ist ein Spruch aus Häberles schwäbischer Heimat. Häberle büßt für seine Gutmütigkeit...
die tiefe verbundenheit von Häberle, zur Musik zeigt sich m.e. auch in seiner wissenschaftlichen veröffentlichung (gleichfalls im Verlag "Duncker & Humblot"/2007 erschienen):
"Nationalhymnen als kulturelle Identitätselemente des Verfassungsstaates"
aus der kurzbeschreibung bei amazon:
...In der hier vorgelegten Monographie wird vor dem Hintergrund des vom Verfasser 1982 entwickelten kulturwissenschaftlich-verfassungsvergleichenden Ansatzes erstmals das von juristischer Seite bisher vernachlässigte Thema der Nationalhymnen behandelt. Mehr als 80 nationale Beispiele werden musikalisch und literarisch analysiert und typologisch verglichen. Peter Häberle führt damit zugleich seine Verfassungstheorie zur Rolle der Musik im Verfassungsstaat fort. Nationalhymnen bilden zusammen mit den Feier- und Sonntagen klassische kulturelle Identitätselemente des Verfassungsstaates, auch auf dessen heutiger Entwicklungsstufe...
interessant fand ich auch das im November 2010 im Verlag " Mohr Siebeck" erschiene werk:
"Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen "
hier zitiere ich aus der kurzbeschreibung:
Der Brief ist eine klassische Literaturgattung in der Schönen Literatur sowie in der Pädagogik. Er wird hier wohl erstmals für die Wissenschaft vom vergleichenden Verfassungsrecht eingesetzt. Das Buch verdankt sich den pädagogischen Erfahrungen Peter Häberles aus mehr als 40 Jahren Vorlesungen in Deutschland, im europäischen Ausland sowie in Übersee. Der Autor gibt pädagogische Empfehlungen sowohl für Studenten früher Semester als auch für Doktoranden und Habilitanden, die er in Hauptvorlesungen, seinem ständigen Seminar und während seiner Gastprofessuren im Ausland betreut hat.
die hierzu aktuell geschriebene rezension habe ich schmunzelnd gelesen, paßte es ja irgendwie und so... :
Kenner der Szene wissen es schon lange: Prof. Dr. habil. Dr. hc. mult. Peter Häberle ist der Richard Wagner der Verfassungsjuristerei. Passend auch, dass er nach langen akademischen Lehr- und Wanderjahren in Bayreuth, der Hochburg des Wagnerkultes gelandet ist. Und noch passender, dass er -- obwohl der Titel nur eine bescheidene Epistelsammlung in Aussicht stellt -- mit diesem Werk seinen eigenen "Ring" in den Ring wirft: Da geigen die Geigen, da flöten die Flöten, da blasen die Bläser, da pauken die Pauker, da tenören die Tenöre, dass es nur so eine Lust ist. Sollte man sich freilich auf eine lauschige Samstagnachmittagslektüre eingestellt haben, wird man von der Wortgewalt des Autoren schnell hinweggeblasen werden. Wer allerdings die nimmerendende literarische Volldröhnung erhofft, kommt hier voll auf seine Kosten: fürwahr eine Götterdämmerung in Worten!
Ein besonderer Höhepunkt ist des Autors Päan an den eponymen Sagenhelden, den aufs Titelblatt erhobenen "jungen Verfassungsjuristen". Dieser ist eindeutig kein schwächlich-bleicher Schreibtischtäter der mildformulierten Digestenexegese, sondern ein in voller Manneskraft stehender, siegessicher auftretender Drachentöter (vielleicht sogar adliger Abstammung?), der den Paragraphendschungel mit einem kühnen literarischen Schwerthieb durchsäbelt. Der Autor singt die Heldentaten dieses jurisprudenten Jung-Siegfrieds in solch hohen Tönen, dass in gewöhnlich gut informierten Häberle-Fankreisen schon länger kontrovers diskutiert wird, ob der Professor mit diesem Heroen einen bestimmten seiner Zöglinge direkt anspricht -- gibt es wirklich einen Häberle-Jünger, quasi einen wissenschaftlichen Ziehsohn, der des Professors extrem hohe Anforderungen "summa cum laude" erfüllen konnte? -- oder ob der Adressat ein unerreichbares, romantisches Idealbild des heroischen Dissertanten ist. Die ersten vorläufigen Exzerpte und Erkenntnisse von und zu dieser Diskussion werden ca. 2012 in der einschlägigen Häberle-Fachliteratur erwartet.
sehr viel ernster aber, was die zusammenhänge der Uni Bayreuth zu vergangenen und aktuellen vorkommnissen betrifft, las ich die beiden folgenden texte auf der seite "Berlin 2011 das Netz der Mutbürger" :
Unterdessen verdichtet sich die Kritik am Promotionsverfahren zu Guttenbergs. Der damalige Zweitgutachter Prof. Rudolf Streinz fungiert als „Vertrauensdozent“ der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung. Hinzu kommen irritierende Details über einen augenscheinlichen Versorgungsposten, den die Universität Bayreuth einem früheren CSU-Funktionär eingerichtet haben mag.
So beschäftigt die Universität den ehemaligen Generalsekretär der CSU Bernd Protzner als Leiter ihres „Career-Service“. Die Personalie erstaunt in mehrfacher Hinsicht, weil Protzner wegen Steuerhinterziehung vorbestraft ist und als Lobbyist kein taugliches Aushängeschild der Universität wäre. Vor diesem Hintergrund erscheint auch seine frühere Karriere als Generalsekretär des CSU dem Ruf der Universität als politisch unabhängige Hochschule eher abträglich. Protzner war ferner zu Guttenbergs unmittelbarer Vorgänger als Kulmbacher Wahlkreiskandidat. Der Kulmbacher CSU-Kreisrat Wolfgang Protzner, der Bruder Bernd Protzners, hatte Guttenberg als Nachfolger seines Bruders im Wahkreis empfohlen. Wolfgang Protzner selbst war Hochschullehrer an der Uni Bamberg. Ob er neben der Wahlkreiskandidatur zu Guttenbergs auch an der Einrichtung einer Stelle für seinen Bruder in der Universitätsverwaltung in Bayreuth beteiligt war, ist unklar...
Berlin 2011 Netz der Mutbürger
last but not least:
cousin von Guttenberg bei Bild beschäftigt
aus der gleichen o.a. quelle Berlin 2011:
...Laut dem journalistischen Branchendienst Kress beschäftigt der Axel-Springer-Verlag einen Journalisten namens Karl Ludwig von Guttenberg. Die Personalie erscheint einigermaßen überraschend, da u.a. der SPIEGEL in der Guttenberg-Affäre per heutiger Titelgeschichte die Bild-Redaktion unter Beschuss genommen hat, ohne auf dieses Detail einzugehen.
Der Vorwurf, dass die Redaktion der Bild-Zeitung für zu Guttenberg wiederholt Stimmung gemacht hätte, ließe sich professioneller Weise nicht damit erklären, dass der Springer-Konzern einen Verwandten des Verteidigungsministers in seinen Reihen beschäftigt. Die Unterstellung, dass die Bild-Zeitung in ihren journalistischen Positionen auf die Familien ihrer Mitarbeiter Rücksicht nähme, wäre im Zweifel verwegen. Aber es verwundert, dass das Haus Springer nicht von sich aus auf die Koinzidenz aufmerksam gemacht haben soll, um den bösen Schein von ihrer allseits kritisierten Guttenberg-Berichterstattung zu nehmen. Diesen bösen Schein zu zerstreuen, wäre ihr freilich schwer gefallen; bei verständiger Würdigung hätte sich das Blatt angesichts einer familiären Verflechtung einer dezidierten Position im Guttenberg-Skandal wohl oder übel enthalten müssen.
Vetternwirtschaft bei BILD und Bundesregierung?...
eine mail-anfrage und die antwort des Bild-Mitarbeiters ist auf dem link zu lesen:
Berlin 2011
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ich bitte vorab um verständnis, dass ich einiges...auch für mich hier fix im thread nachlesbar...so ausführlich geschrieben habe; bitte überlesen bei mangelndem interesse. das interesse der netzwelt scheint da zu sein, warum wird das gleiche tun uns senioren oft so böze angekreidet?
--
pilli
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Von mir ein Danke für die Zusammenstellung, von denen ich einige Informationen bereits an versch. Stellen hier gab, die aber unbeachtet blieben. (Nein, ich bin nicht beleidigt, ich bin froh dieses Thema so ausführlich dargestellt zu bekommen).
Ich habe ja so eine Vorstellung von gepflegten Soireen bzw. "Dissertationsgesprächen" untermalt von guter Musik, insbesondere Mozarts "Kleine Nachtmusik", im Schloß bei Candle-light, ein Dissertant, der gutes Deutsch spricht (das war offensichtlich ein Problem für Häberle bei proletarischeren und süddeutschen Studenten), eine charmante Ehefrau und ein angesehener Dirigent ...., intellektuelles Geplaudere, .... "zahlreiche Gespräche" mit dem Guttenberg werden schon stattgefunden haben.
Spricht nicht sowohl Häberle in seiner kleinen Schrift als auch Guttenberg in dem mit Sicherheit einzigen von ihm geschriebenen Vorwort nicht gerade schwärmerisch von diesem kleinen Kreis.
Ja, ich finde, dass Häberles Untertauchen ein Schuldeingeständnis ist.
Nachtrag:
Ob für das Geblendetsein oder für das Gekauftwerden, lasse ich für mich offen. Ich tendiere zum ersteren.
Ich habe ja so eine Vorstellung von gepflegten Soireen bzw. "Dissertationsgesprächen" untermalt von guter Musik, insbesondere Mozarts "Kleine Nachtmusik", im Schloß bei Candle-light, ein Dissertant, der gutes Deutsch spricht (das war offensichtlich ein Problem für Häberle bei proletarischeren und süddeutschen Studenten), eine charmante Ehefrau und ein angesehener Dirigent ...., intellektuelles Geplaudere, .... "zahlreiche Gespräche" mit dem Guttenberg werden schon stattgefunden haben.
Spricht nicht sowohl Häberle in seiner kleinen Schrift als auch Guttenberg in dem mit Sicherheit einzigen von ihm geschriebenen Vorwort nicht gerade schwärmerisch von diesem kleinen Kreis.
Ja, ich finde, dass Häberles Untertauchen ein Schuldeingeständnis ist.
Nachtrag:
Ob für das Geblendetsein oder für das Gekauftwerden, lasse ich für mich offen. Ich tendiere zum ersteren.
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
erwischt, mart
und ohne mich reinwaschen zu wollen, hatte ich, wie ich bereits luchsi am Freitag per pn mitgeteilte, Sophie bis Sonntag zu gast und habe leider nur quergelesen.
nun lese ich von dir den zarten hinweis auf den "angesehenen Dirigent"; und auf diese verbindende variante meiner gedanken zu Haeberle hatte ich nicht den mut, hinzuweisen. jetzt gestehe ich frei; dass ich als suchworte bei google beide namen eingegeben habe, den des dirigenten-vaters und den des doktor-vaters...
--
pilli
und ohne mich reinwaschen zu wollen, hatte ich, wie ich bereits luchsi am Freitag per pn mitgeteilte, Sophie bis Sonntag zu gast und habe leider nur quergelesen.
nun lese ich von dir den zarten hinweis auf den "angesehenen Dirigent"; und auf diese verbindende variante meiner gedanken zu Haeberle hatte ich nicht den mut, hinzuweisen. jetzt gestehe ich frei; dass ich als suchworte bei google beide namen eingegeben habe, den des dirigenten-vaters und den des doktor-vaters...
--
pilli
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ne, pilli ... ... ich dachte daran gar nicht. Ich glaube, wir sollten nicht die Taktik von G. übernehmen und nun das Lächerlichmachen der Begriffe von geistigen Eigentum und dem Begriff "Plagiat" durch nicht angemessenen Gebrauch weiterführen.
(Welche Verwirrung das nicht entsprechende Zitieren anrichten kann, könnte ich an einem anderen noch nicht ganz entschwundenen Thread beweisen, aber das wäre wohl eine sinnlose Zeitverschwendung und würde mir negativ ausgelegt werden.)
Ich bin dir ausdrücklich dankbar, dass du dir die Mühe der Zusammenstellung machst über das, was über das Verhältnis Häberle/Guttenberg/Guttenbergs Vorwort/Häberles kleine Schrift bekannt ist.
(Welche Verwirrung das nicht entsprechende Zitieren anrichten kann, könnte ich an einem anderen noch nicht ganz entschwundenen Thread beweisen, aber das wäre wohl eine sinnlose Zeitverschwendung und würde mir negativ ausgelegt werden.)
Ich bin dir ausdrücklich dankbar, dass du dir die Mühe der Zusammenstellung machst über das, was über das Verhältnis Häberle/Guttenberg/Guttenbergs Vorwort/Häberles kleine Schrift bekannt ist.
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Als Neuling möchte ich sagen, dass mich die sehr rege Diskussionsfreude im ST (nicht nur zu diesem Thema) sehr freut. (Ich konnte es anfangs gar nicht glauben.)
Sicherlich wurde Nachfolgendes hier schon behandelt, aber ich bin so begeistert,
dass es mir eine Wiederholung wert ist.
"Süddeutsche.de 28.02.2011, 11:04 2011-02-28 11:04:09
Fall Guttenberg: Offener Brier an Merkel
Doktoranden, vereinigt Euch!
Deutsche Wissenschaftler haben genug:
In einem offenen Brief an Angela Merkel werfen 23.000 Doktoranden der Kanzlerin einen falschen Umgang mit dem Fall Guttenberg vor."
Margarit