Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Was mich seit gestern, ausgehend von der ARD-PolitShow "report" erstaunt, das ist das angeblich der überwiegende Teil der Bundesbürger Guttenberg zustimmig ist. Dies habe gestern infratest in einer Blitzumfrage (500 Anrufe) heraus gefunden. Was für ein Schmarren wird hier uns aufgetischt und lanciert? Wenn ich mich allein hier im ST umsehe, kann ich das kaum bestätigen. Gut, auch das ST ist nicht repräsentativ, aber ein guter Querschnitt durch alle Schichten der Bevölkerung.

v&z.G. gestern wörtlich in Kelkheim:
"Ich habe die Doktorarbeit durchgelesen...",
"Ich habe diese Arbeit selber geschrieben – ich stehe auch zu dem Blödsinn, den ich darin geschrieben habe.",
"Da gibt es ganz besonders peinliche Beispiele dabei,...".
Sehr geehrter Freiherr, wenn 68% aus fremder Feder ohne Quellenangabe stammen, so scheint es mir eher, das sie dies zum ersten Mal taten, ansonsten wäre dieser Lapsus ihnen nicht passiert.

FAZ-Online heute morgen:
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Guttenberg am Montag verteidigt. Lächelnd stand sie im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin und erläuterte, dass sie Guttenberg ja nicht als wissenschaftlichen Assistenten oder als Inhaber einer Doktorarbeit eingestellt habe. Sondern als Bundesverteidigungsminister. Und zu dem habe sie volles Vertrauen: „Ich stehe zu seiner Person und zu der Arbeit, die er macht“, sagte Merkel.
Ah ja richtig, das galt ja auch beim Bundesfinanzminister. Aber Hochstapler sollten in der Bundespolitik trotz allem keinen Platz haben. Wenn es ihr erklärtes Ziel ist, adligen Tunichtguten, Scharlatanen und Lügnern den Vorrang zu geben, dürfen sie sich schon heute auf die Ergebnisse der nächsten Landtagswahlen freuen.

hinterwäldler von Südbaden
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.02.2011, 09:34:29

Ich halte die Behauptung, dass die Mehrheit der Deutschen hinter Guttenberg steht für Propaganda der Mutti-Connection.
Deshalb bin ich da sehr skeptisch.

Aus welchem Blickwinkel Mitmenschen hinter Guttenberg stehen, kann man hier in diesem Thread nachlesen.
Auch, dass es eine ganze Reihe gibt, die bisher - selbst bei weitgehend veröffentlichter Faktenlage - resistent gegen das "Charakter"-Argument sind.

Trotzdem denke ich, dass das Festhalten an einem Minister mit diesem Makel nicht förderlich für das Ansehen einer seriösen Regierung sein kann.

Sorella

lars
lars
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von lars
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.02.2011, 09:34:29
In der Schweiz wird geschmunzelt über diese Affäre!
Ich persönlich glaube, dass zu Gutenberg "geil" ist, was die Titel betrifft. Er hätte sich gescheiter ohne "falscher" Dr. einstellen sollen als Minister, dann hätte jetzt die Merkel auch kein Problem!

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ingo
ingo
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 21.02.2011, 22:18:58
Ich glaube, dass es vor dem "Verzicht" Kontakt zwischen G. und der Uni gegeben hat und dass die Uni nun eine Formulierung finden wird, mit der die Angelegenheit für sie schnellstens zu einem Ende gebracht wird. Die Uni Bayreuth kann kein Interesse daran haben, noch monatelang durch die Presse gezerrt zu werden. Vielleicht würde es ja nicht lange dauern, bis ein Pressemensch vermeintliche Versäumnisse der Uni Bayreuth ins Spiel bringen würde.
hafel
hafel
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.02.2011, 09:50:52
@ Sorella: „Ich halte die Behauptung, dass die Mehrheit der Deutschen hinter Guttenberg steht für Propaganda der Mutti-Connection.
Deshalb bin ich da sehr skeptisch.



So skeptisch bin ich da nicht. Es ist wohl das Phänomen, das gejagte Menschen (auch wenn es zu Recht geschieht) zu Märtyrer werden. Warum ? Ich weiß es nicht. So lag in der Vergangenheit auch oft die Sympathie des Volkes bei Leuten, die eigentlich ein Verbrechen begangen hatten. Hier kann natürlich von der Presse manipuliert werden: "schaut wie er gejagt wird"!

Ich glaube also auch nicht, dass mit „normalen politischen Mitteln, der Freiherr aus seinen Amt zu hebeln ist. Da fehlen die Mehrheiten; selbst bei Amtsmissbrauch. Ich hatte hier schon einmal vorgeschlagen, dass die Abgeordneten ja immer noch den "Saal" verlassen können, wenn der Freiherr ans Rednerpult geht.

Mit seiner gestrigen Aussage habe auch ich, der sehr ausgewogen denkt, den Glauben an sein Amt verloren. Wenn er sich als Verteidigungsminister hinstellt und sagt: "ich habe stellenweise den Überblick verloren", so sind das Gegebenheiten, die gerade einen Verteidigungsminister Nie und nimmer passieren dürfen.

Hafel
ingo
ingo
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ingo
als Antwort auf hafel vom 22.02.2011, 10:11:49
Mit Deinem Gedanken, dass Du auch den Glauben an G.s Amt verloren hast, schliesst sich der Kreis zu Frau Käßmann wieder. Genau das hat sie für sich verhindert, und es wird erneut deutlich, wie gut sie daran getan hat.

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mulde
mulde
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von mulde
Tja.- Was denn nun?
Der Herr von und zu schreibt an seine Universität man solle doch seine Doktorarbeit zurück nehmen.
Welch eine Größe!
Das „freiwillige Zurückziehen“ mit dem Hinweis „nach eingehender persönlicher Prüfung der
Doktorarbeit Wochenende“!
Habe er selber festgestellt das doch sehr viele Fehler darin enthalten sind!
Nun bleibt doch die Frage, hat er sie denn erst jetzt gelesen?
Es bietet sich doch auch an das der Herr diese Arbeit nie selbstständig angefertigt hat,
doch wohl gegen Bezahlung von jemand anderen hat anfertigen lassen!
In einem schlechten Licht kommt doch nun auch die Prüfungskommission der Universität Bayreuth,
Bei der Vergabe der Benotung mit einem „Summa cum laude“ alle Augen einschließlich der Hühneraugen
Zugedrückt hat und zugleich beide Hände für die Bestechung aufgehalten hat!
Nun ist der Herr von und zu ohne erlernten Beruf!
Nach der Prüfungsordnung der Jurysterei an deutschen Universitäten braucht man um Volljurist zu sein
Ein erstes und ein zweites Staatsexamen!
Er hat aber kein zweites Staatsexamen, das wollte er mit der Docktorarbeit umgehen!
Bleibt die Frage „ist er nun der Gutmensch“ oder von „Bild“ hochgeschaukelter Blender!
mulde
[/left]
longtime
longtime
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von longtime
als Antwort auf ingo vom 22.02.2011, 10:15:40
Dr. strg. c. Guttenberg


Psychologisch gesehen:

Hier hat ein Frei-Herr sich selbstherrlich mit einigen Tricks und großer Show promovieren wollen; er machte philologische Anforderungen und Rechtsverfahren zu seinen Knaben-Spielregeln; und dreht sich wie ein Pubertätling, der die beklauten Geistesgrößen und Fachautoren und die Herren Professoren um den Finger zu wickeln beliebte und mit einer Wahlvolks-Erklärung davonzukommen glaubt.

Mit seinen gestrigen verbalen Tricks will er natürlich das Eingeständnis, dass er ein Ghostwriter-Produkt als seine Promotion vorgelegt hat, umgehen. Dass er nur ein Halbjurist ist, zeigt sich an der Funktion, die er sich selber zuschreibt: Er sei Herr seiner Promotion und der Gültigkeit der ihm verliehenen Doktor-Würde.


Wenn hier von der Uni Bayreuth aus nicht ein ehrenwert wissenschaftliches Verfahren durchgeführt und dem Lügen-Baron nicht ein Offenbarungseid abgefordert wird, ist die ganze bajuwarische Juristerei der Uni keinen Pfifferling wert. (Der Offenbarungseid ist natürlich nicht in der Prüfungsordnung vorgesehen, ich weiß.)

DFG-Empfehlungen der Kommission „Selbstkontrolle in der Wissenschaft“ – verabschiedet von der Mitgliederversammlung am 17. Juni 1998 – könnten ein generell wirksameres Umgehen mit selbsternannten Studenten und Promovenden sein.

... in diesem Uni-Dokument nachzulesen:

Gedrucktes von der Uni Bayreuth:


Und das Volk irgendwo in pseudo-christlichen Landstrichen hält ihn, das „sieben Jahre lang“ geistesverwirrte Cleverle, bayer. Hundsfott, für die verfolgte Unschuld – und klatscht frenetisch Beifall – dem Betrüger.
(Ja, das Schimpfwort Hundsfott oder -vott für „gemeiner Mensch“, „Schuft“ ist veraltet; es bedeutet wörtlich „Geschlechtsteil der Hündin“ und bezeichnete vielleicht ursprünglich einen Kynophilen, bezieht sich aber eher auf die Schamlosigkeit der läufigen Hündin. – Dieser GUTT ist läufig, d.h. geil nach erkauften und erlogenen Ehren und Beifall.

– Dass er in maßloser Selbstüberschätzung und mit Goebbelschen Manieren und Pseudo-Ausreden über sich selber stolpert wird, ist so klar wie bei Barschel oder Möllemann.
(Goebbels hat übrigens selber seine Doktor-Arbeit geschrieben.)

Wie oft hat dieser CSU_Scharlatan jetzt in Kelkheim von seinen „Herz/en“ geredet? Kein einziges Mal von Wahrheit oder Wahrhaftigkeit. Und „baut“ Afghanistan-Tote einfach in seine persönliche Ehren-Kiste ein, um Veritas-Sucher zu schmähen. Er ist eine Ausgeburt der Regenbogen-Presse.

Ob ein CSUler unehelich Kinder zeugt – oder ein anderer von siebenjähriger Arbeit für den Doktortitel lügt – es sind Vergehen, die vulgo nicht mal den Rang von Steuerschwindeleien einnehmen.

GUTTENPlagiator hat in abstrus-korrupter Weise den von BILD-Post Wagner vertretenen "Scheiß"-Standpunkt realisiert (aber erst als ihm das „Promotions“-Wasser am Hals stand):

BILD-Post von Wagner an Gutenberg


Ein Humanist Friedrich von Schiller hatte eine andere Auffassung (ob in seiner Dissertation...) oder von einem „Freiherrn“:

STAUFFACHER zu Walter Fürst:

„(…) Edler Freiherr!
Erhebet Euren Geist! Wir sind nicht ganz
Verlassen, sind nicht rettungslos verloren.“
(Aus: "Wilhelm Tell")


P.S.

Es ist auch üblich, dass ein Autor gegenüber einem wissenschaftlichen Verlag eine Erklärung über die Eigenständigkeit und die legitim ausgewiesenen Quellen der Publikation unterschreibt. – Verlag Duncker & Humblot, Berlin, wirbt im Wappen mit dem Spruch „veritas vincit“. Ob der Verlag sich hintergangen und (auch wirtschaftlich) geschädigt fühlt? - Über solche Verfahren und Ansprüche können ehrliche Dissertationen verfasst werden.



So firmiert ein Wissenschaftsverlag:
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 22.02.2011, 00:24:09
Er hätte es kürzer und präziser sagen können: "Meine Damen und Herren, ich war schlicht und einfach zu faul, das Geklaute wenigstens so umzuschreiben, dass es mit modernen Mitteln nicht mehr als Plagiat hätte erkannt werden können"!
Marija
Marija
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von Marija
als Antwort auf mulde vom 22.02.2011, 10:33:23
@mulde

einen Beruf braucht er nicht -
das Familienvermögen beläuft sich auf geschätzte 6oo Millionen, geparkt wo ?
Vermehrungsmasse aus einem Anteilspaket der Rhön-Kliniken z.B. ( Guttenberg-dossier).
Die Gesundheitsreform lässt grüßen und auch die Privatisierung der Kliniken - ein Schelm, der...........

Keine Bange, mulde, da gibt es Bedienstete, die die adelige Familie rund um die Uhr pampern.

Marija

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