Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

Irgendwie tragisch.

Senhora

Senhora,

Guttenbergs Beispiel kann auch ein Beispiel dafür sein, wie das Umfeld einen Menschen beeinflußt. Auch das ist tragisch.

Ich hab mal 2 Minuten investiert und unter "falsche doktortitel" gegoogelt. Es scheint so als müsse man falsche Titel nicht wie die Stecknadel im Heuhaufen suchen, sondern im Heuhaufen funkelt es schon von weitem. Hier wird es tragisch für die, die ihren Titel im Schweiße ihrer grauen Zellen selber machen.

n-tv.de......Geld für falsche Doktortitel. Auch die Uni Bayreuth ist dabei

Leider habe ich über den Ausgang der Ermittlungen nichts in Erfahrung gebracht.

Panorama vom 27.08. 2009....Handel mit der Eitelkeit.

Zitat aus der Sendung: "Justiz und Universitäten lassen die Doktormacher gewähren."

Und das seit Jahrzehnten. Wundert sich da noch irgendjemand??

Das sind natürlich für Guttenberg keine Entschuldigungen, ist aber ein weiterer Beweis dafür, daß so manches in unserer Gesellschaft, mit dem Verständnis für Leistung, nicht stimmt. Das fängt mit dem erschlichenen Doktortitel an und hört bei Boni für Pleitebanker nicht auf.

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adam

PS: Wie kann eine Doktorarbeit adelig sein? Es scheint höchstens zu "adeln", wenn man sie selber schreibt.

Moin moin,,auch "ER" ist ein Produkt unserer Gesellschaft.
"ER" wurde nicht so geboren - "ER" wurde in diese unsere Gesellschaft geboren.
Die Gesellschaft hat ihn geformt....................
Ihm die Alleinschuld zu geben ist verfehlt. "ER" steckt in diesem faulenden System!.
Man muß ihn einem mit allen Titel versehenen Psochologen zuführen und anschließend wegsperren!
Wenn wir aber damit beginnen, wird die Zahl ALLER "Politiker" die sich vom Volk falsch verstanden fühlen, um mindestens 80% reduziert.
Das Volk wählt demokratisch und hats nicht verstanden.

Horst.W.

@ducato,

mit der Sensibilität für Gerechtigkeit scheint es bei Dir aber auch nicht zu stimmen.

Guttenberg hat möglicherweise eine Doktorarbeit schreiben lassen, aber er ist kein Mörder.

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adam

Unter dem Titel Zitationsklumpatsch, bringt Armin Conrad* in seinem 3sat-Kulturzeit-Blog, die ganze Affäre m.E. auf dem Punkt:

Zitat:

Auf verräterische Weise zeigt sich der Doppelstandard auch in der Reaktion der "Neuen Zürcher Zeitung", die sich moralisch tief empört gibt, aber für ihre Sonntagsausgabe ein Werbebanner "Uni Bayreuth - Summa cum laude" produziert hat. So lenkt man die Energie einer Straftat und den wissenschaftlichen Glanz der Universität Bayreuth, das Harvard Mittelfrankens, gewinnbringend auf sich um. Und dann, kokett, kokett, wird von Ihnen, Herr zu Guttenberg, auch noch eine Entschuldigung verlangt.

Auch die bayrische - pardon: fränkische - Staatsanwaltschaft hat ihren Nutzen, lieber, sehr geehrter Herr zu Guttenberg, von Ihren kleinen Patzern beim Endlektorat. Jetzt weiß endlich die ganze Welt, dass die für Urheberrechtsfragen zuständige Staatsanwaltschaft in Hof sitzt. Aber vielleicht geht Ihr Fall ja auch noch nach Straßburg.
Wir wissen ja: Promotionsordnungen und Zitationsrichtlinien sind Menschenrechte.

Mit den allerbesten Grüßen,

Armin Conrad

*Armin Conrad ist Diplom-Volkswirt und als Journalist, Reporter und Moderator tätig. Seit 1995 ist er zusammen mit Rainer Michael Schaper Redaktionsleiter von Kulturzeit bei 3sat. (Zitiert aus Wikipedia)

Wenn man sich schon mit dem Fall zu Guttenberg befasst, dann bitte mit Intelligenz und - falls nicht zu viel verlangt - auch mit ein minimales Quantum an Humor.
Den ernsthaften Teil, wissen wir ja bei den zuständigen Behörden, gut aufgehoben.

Miriam

Ein Parteivorsitzender der seine Meinungen wechselt wie andere ihre Hemden, Spitzenpolitiker die sich für fahrlässiges Handeln nicht einmal mehr schämen,(das muss schon grob fahrlässig sein) ein überheblicher Minister der es, mit dem Urheberrecht nicht so genau nimmt, ja das sind die Leute, die wir an der Spitze unseres Landes haben.
Wegen weit weniger hat dieser arrogante Pinsel Mittearbeiter in die Wüste geschickt, doch er selbst darf mieseste Verfehlungen ungestraft - obstuse Anschuldigungern nennen.
In der Faschingszeit nennt man so etwas Narrenfreiheit, das passt ja gerade.
Ein solches Volk, welches sich dies alles bieten laßt und auch noch fadenscheinige Entschuldigungen für solches Treiben akzeptiert, kann man nur noch bedauern.
Wer sich im Internet an Wort oder Bild eines anderen vergreift, bekommt eine teure Abmahnung, doch unser Blaublütiger darf sich bedienen wie er will und das Volk klatscht auch noch Beifall.
Da stimmt einiges nicht mehr in unserm Staat.
Der Herr Guttenberg ist nicht das Problem, sondern ein Volk das solches Unrecht nicht mehr erkennt!

Josef Gwinner

Hallo Josef,
Gruß
Marija

diese "Googleberg"-Posse passt doch irgendwie ins Gesamtbild der heutigen "Mehr Schein als Sein" Normalitäten.

Nach der Wende wunderten wir uns noch wie ein Karrieregeiler junger dynamischer aufstrebender Politmacher von und mit und durch seine untergebenen Beamten und Behörden Angestellten aus dem Weg geräumt wird, so er denn auch an Ihren Arbeitsplätzen ein klein wenig rüttelt und sie zu mehr Effektivität anstachelt.
Damals hieß er Krause und auch damals wurde u.a. seine Dissertation abgeklopft ob nicht Fallstricke findbar seien,,,ok damals wars dann die Putzfrau welche den Durchbruch schaffte.

Bei Anderen wars das Kindermädchen, wars der Dienstwagen, die Amigos Freundschaft, die Bonusmeilensammlung usw,,

Bezüglich schwacher Doktorarbeiten solls ja auch reichlich Dünnbrettbohrer unter den politischen Elitenebenen geben,,wie war das doch gleich nochmal beim Kohl ?

Das es nun ausgerechnet beim ach so wahrhaftigem Guttenberg auch stinkt ist wohl nichts ungewöhnliches in diesen Kreisen, aber das die Ursachen des Gestanks ausfindig gemacht wurden, könnte auf seine Beliebtheit beim Bürger und der gleichzeitigen Unbeliebtheit bei seinen Untergebenen zurückzuführen sein. Nun wirs Zeit das er zum eigenen Schutz aus der Feuerlinie genommen und -wie beim Fall Gorch Fock- erst mal bis zum Abschluss der Ermittlungen von seinen restlichen Pflichten entbunden wird,, oder ? *g*

Wie schon anderwärts gesagt,,,diese Leute kochen auch nur mit Wasser und nicht jeder hat eine reine Quelle im Keller, äh genügend Grips im Kopf, um Erstens von innen heraus beste Qualität zu liefern und Zweitens sich selber einzugestehen das Ehrlichkeit in manchen Fällen zwar unangenehmer aber auf Dauer sinnvoller ist.

ps: eine hier eingestellte Idee stammt aus einem Leserbrief der OZ, hugo hat diese gemeinerweise ein wenig geändert übernommen,
ab wann wär dies ein echtes, wertvollen und verkäufliches Plagiat ? *g*

hugo

...
Hat nicht auch Guttenberg geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden?

@ Karl
Vielleicht gilt dieser Schwur im Politikgewerbe auch nur noch als Floskel?

@miriam
Nach meiner Ansicht schleift man selbst munter mit am vielbeklagten Werteverfall,
wenn man bereitwillig den taktvollen Mantel des (Nun)Schweigens und dann bald des Vergessens
über solch eine Affäre breitet.

Und man arbeitet der medialen Mutti-Connection in die Hände, die jetzt durch Imagepolitur retten, was zu retten ist.

Sorella

Schamloser Klau ohne Skrupel

. "Der Deutsche Bundestag behält sich sämtliche Rechte an den Arbeiten der Wissenschaftlichen Dienste vor. Veröffentlichung und Verbreitung bedürfen grundsätzlich der Zustimmung der Abteilungsleitung", heißt es in den Richtlinien für die Dienste.
Zitatende

spon Guttenberg kopierte auch von Bundestagsdienst

Der Bundestagsdienst hat alle Rechte.
Aber wahrscheinlich gibt es wieder nur heiße Luft.
Angela Merkel steht ja voll hinter Herrn Guttenberg.

Übrigens schreibt ihn Focus im Moment wieder "sauber".
Marija

Ja, Marija, das ist die nächste, dreiste, "jawoll" unehrenhafte Aktion dieses Lügen-Barons gewesen.



Ich habe dazu für den Blog des Wortisten in der taz dieses Artikelchen verfasst:

Ja, die Wissenschafts-Gemeine (ohne "d" bitte schön) bei Wiki legte in drei Tagen den Wissenschafts-Standard der "bay(e)rischen" Uni Bayreuth,jedenfalls der j u r i s t i s c h e n Fakultät, bloß und wird die Promotions-Anforderungen und -Kontrollmöglichkeiten kräftig positiv verändern.

Also, wahrlich eine Internet-Sternstunde vieler fleißiger, wissenschaftskundiger Helden.

Was n i c h t im Netz vorlag und n i c h t gedruckt verfügbar war, so dass eine Verifizierung schon möglich wurde, ist d i e s e Vorlage für die Guttenbergschen Diss.-Fälschungen:

(Achtung, Zitat, nachzulesen beim SPIEGEL, dass man sich mit dem Material beim SPIEGL meldete.

Mal sehen, wann guttplag-wiki das zu Doctor-Würden geklaute Material eingearbeitet hat:

Neuester Stand bei guttenplag: auf ca. 63 % der Seiten des Textteils abgeschmiert!


*

Vgl. LINK

(Achtung:
Gegenüber dem Wortistik-Kommentar korrigiert: Quelle der Meldung ist der SPIEGEL - hier korrekt).

Hat nicht auch Guttenberg geschworen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden?

Für den Schaden sorgt das deutsche Volk schon selber mit seiner Titel- Hörigkeit, das solche Betrügereien dadurch noch fördert.
Der "Fall" Guttenberg ist doch nur die Spitze des Eisbergs, der nun schnellsten abgeschmolzen werden soll, bevor auch der letzte Michel merkt, was ihm vorgespielt wird.

Nun hat sich die Kanzlerin hinter (oder vor?) den VM gestellt, denn auch sie wird wissen , wie viele sich den Titel erkaufen. Für die meisten dieser Leute zählt sowas zu einem "Kavaliersdelikt". Was man dabei aber auf keinen Fall darf : sich erwischen lassen! Das verzeiht die "Gesellschaft" nicht!

Die längst unterminierten Werte unserer Gesellschaft werden nur bei Bedarf hochgehalten. Die Empörung bei solchen Delikten bezieht sich mehr auf das Mitheulen, die Heuchelei vieler ist unerträglich.

Allerdings sollte man diese Titelhysterie nicht allein auf Deutschland beziehen, dieser Handel ist weltweit offen.

Schaden nehmen dabei aber alle, die mit Mühsal und Ehrlichkeit ihren Titel erworben haben. Allein um sie tut es mir Leid!

Luchs