Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?

Re: Ein Lügenbaron als Verteidigungsminister - nicht für mich!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2011, 16:42:09


Klaus, Doktorarbeiten sind frei zugänglich und auch käuflich zu erwerben.

Weshalb sollten sie unter den Datenschutz fallen?

Allenfalls gäbe es den üblichen Schutz des Copyrightinhabers.

Sorella


Re: Ein Lügenbaron als Verteidigungsminister - nicht für mich!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2011, 16:47:36
"Klaus, Doktorarbeiten sind frei zugänglich und auch käuflich zu erwerben. "

geschrieben von sorella


Dann könnte ich also eine beliebige Doktorarbeit im Internet verbreiten - ohne den Verfasser um Genehmigung zu bitten?
Kann ich mir nicht vorstellen.
hafel
hafel
Mitglied

Re: Ein Lügenbaron als Verteidigungsminister - nicht für mich!
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2011, 16:47:36
@ Sorella:

Das war aber nicht die Frage von Klaus. Er fragte: "wie sie ins Internet kommen"?

Natürlich sind die Dissertationen in den Bibliotheken - vor allem in den Uni-Bibliotheken - öffentlich zugänglich. Aber es gab auch eine Zeit vor dem Internet, so dass diese Arbeiten nicht automatisch am PC geschrieben wurden.

Wie kommen solche Arbeiten dann ins Netz?

hafel

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Karl
Karl
Administrator

Re: Ein Lügenbaron als Verteidigungsminister - nicht für mich!
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2011, 16:42:09
Man schafft es nicht mal, den vollständigen Originaltext zu übermitteln, sondern unterlegt gleich mit Kommentaren.
Lieber klaus,

in Deinem Eifer hast Du übersehen, dass ich zu einem Kommentar zu dem Wortlaut der kurzen Erklärung von Herrn Guttenberg auf Zeit.de verlinkt habe.

Ich wage die Prognose, dieser Herr ist nicht mehr lange Minister, sollte es jedenfalls nicht mehr sein. Inzwischen sind 28,24% der Doktorarbeit als Plagiat enttarnt.

Karl


P.S.: deine an mich gestellte Fragen hat Dir doch bereits Margit völlig zutreffend beantwortet.
longtime
longtime
Mitglied

Re: Ein Lügenbaron als Verteidigungsminister - nicht für mich!
geschrieben von longtime
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2011, 16:42:09

- Wie kommt die vollständige Doktorarbeit Guttenbergs ins Internet?
- Sind alle Doktorarbeiten im Internet nachlesbar oder gibt es sehr unterschiedliche Auslegungen des Datenschutzes?





Kurze Antwort:

Der Verlag zeigt an:
Guttenbergs Disseration ist nicht im Internet verfügbar, weder teilweise noch vollständig.

Der Verlag, Duncker & Humblot, Berlin, hat die Einsicht über den "IBREKA Bookviewer" rückgängig gemacht und auf seiner Seite gemeldet, dass das Buch nciht mehr lieferbar ist.

Alle Stellen, die bei guttenplag zitiert werden, müssen aus dem Buch kopiert werden - oder man las sich bei der Prüfung von auffälligen Stellen die Wörter und Sätze aus dem "Bookviewer"-Feld vor und schrieb sie auf.

Mühsame Philologie, die die Dissertationslandschaft verändern wird!

Kein Promovent muss seine Diss. ins Internet bringen; es gibt nur die Abgabepflicht als Druck oder Buch an der eigenen Uni (meist in 30er oder 50er Stückzahl), um die fachliche oder publizistische öffentliche Diskussion zu dem Thema zu ermöglichen, die ja immer von der Themenerstellung her schon überprüft wird. Auch präzise gedacht als Chance, dass die Fachwissenschaftler über die Uni-Vermittlung das Geistes-Ergebnis zur Kenntnis nehmen.

Einige Unis verlangen die Abgabe der Diss. in digitalisierter Form. Das ermöglicht die bessere Kontrolle und Bewertung.

Dass die Guttenbergsche Pseudo-Arbeit bisher niemandem (keinem Fachwissenschaftler oder Politiker) als kopierte Leistung, als gezinkt, auffiel, spricht nicht für die (zumeist konversative - ha: -servative!) Jura-Welt.


pilli
pilli
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von pilli
als Antwort auf longtime vom 17.02.2011, 10:23:31
nochmals danke an longtime,

der bereits frühzeitig auf die möglicheit des kaufes der dissertation im internet hingewiesen hat; vielleicht haben einige diskutanten seinen hinweisenden link nicht angeklickt, weil sie immer noch nachfragen?

ich kürze den jetzt von mir zitierten beitrag (in voller länge auf seite 9 zu lesen):

...Viel schwerwiegender ist es da, wenn jetzt deutsch-sprachlich länderweit mit allen rechtspezifischen Kompetenzen die Parallelerscheinungen in gedruckten Vorlagen verglichen und fündig würden…

Die erste Folge wäre, dass morgen die Publikation (88 €!) ausverkauft wäre.

zugefügt von mir: so ist es denn dann auch gekommen, sie ist nicht mehr verfügbar...

Und übermorgen könnte wohl die Plagiats-Liste fortgesetzt werden.

Zur inkriminierten Publikation:

von und zu Guttenbergs Doktorarbeit:

TIPP: Anclicken in der Zeile „reinlesen“, über dem Buch.

Wer sich die Augen verderben will, kann bis S. 475 lesen.

Das Lese-System beim Duncker & Humblot Verlag - „bookview.libreka“ - lässt nicht automatisch, also mit einem Scanner oder mit Google-Suche bei sich reinschauen.

Man muss schon mühsam lesen, was KT geschrieben hat, Seite für Seite; wenn es denn interessiert.

Schon im Vorwort war philologisch-rhetorisches Blabla zu lesen, wie ich es als Altsprachler und Geisteswissenschaftler lange nicht mehr gehört hatte. (Und er hatte dabei ja geklaut.)...


der verlag selbst hat der verkaufsanzeige aktuell einen neuen zusatz beigefügt:

Verfügbarkeit:

Dieser Titel ist z. Z. nicht lieferbar. Sie können Ihre Bestellung vormerken lassen, so daß bei einem Nachdruck das Buch umgehend mit Rechnung geliefert wird.
geschrieben von Duncker & Humblot



--
pilli

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Re: Ein Lügenbaron als Verteidigungsminister - nicht für mich!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2011, 16:56:17
"Klaus, Doktorarbeiten sind frei zugänglich und auch käuflich zu erwerben. "



Dann könnte ich also eine beliebige Doktorarbeit im Internet verbreiten - ohne den Verfasser um Genehmigung zu bitten?
Kann ich mir nicht vorstellen.
geschrieben von sorella



Woher weißt du, dass keine Genehmigung vorlag?

Marija
Marija
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von Marija
als Antwort auf hafel vom 18.02.2011, 16:29:25
Ach lieber Hans,

wer hat denn zur Treibjagd geblasen ?
Die Sau ist doch freiwillig vor die Flinte gesprungen !-Sorry!

Aber eben kommt, dass der zweite Soldat heute beim Anschlag in Afg. gestorben ist.
Das sind echte Probleme.

Und eines will ich dir noch einmal in Erinnerung bringen :

Er, Mister Ken, hat doch einstens seine Barbie zusammen mit Kerner medienwirksam " ausgeschlachtet".
Er selbst hat doch zur Treibjagd indirekt provoziert - nach dem Motto : Viel Feind, viel Ehr...
Das kam nicht gut an !

usw..usw..usw..

Trotzdem Grüßle aus dem tiefsten Süden

Marija
hafel
hafel
Mitglied

Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von hafel
als Antwort auf Marija vom 18.02.2011, 17:26:44
Liebe Marija, zunächst Grüße aus dem hohen Norden.

Ich gestatte mir auch hier, eine andere Meinung zu haben.

Wäre zum Beispiel der große Medien-Kanzler G. Schröder mit seiner Doris zu einem TV-Klamauk auf den Balkan geflogen, hätten ihn die Medien mit großer Sicherheit in 1000 Stücke zerrissen.

Der Freiherr (mit Gattin), Arm in Arm mit J.B.Kerner, wurde dagegen von den Medien sehr viel milder gewertet.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung: Die Medien haben ihn weitgehend dazu gemacht – auch aus Gründen der Markt- und Auflagenquoten. (Und nun wird wieder beim Abwracken auf die Quoten geschielt).

Hafel
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 18.02.2011, 16:29:25
Denn damit würden die Ansprüche an Politiker ins unermessliche angehoben und nur noch makellose fehlerfreie Alleskönner zugelassen.


Nein, Hafel, das sehe ich nicht so.
Es geht nicht um makellose fehlerfreie Alleskönner. Es geht um saubere Arbeit und Integrität.

Und nur, weil es Lug und Trug und Meineide schon immer in der Politik gab, möchte ich ein solches Vorgehen genau untersucht wissen - und die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Das einfach so hinzunehmen, weil Zustände schon immer so waren, wäre in meinen Augen doch ein arger Rückschritt.

Der junge Mann hat nicht einmal den Mut, sich einer wirklichen Pressekonferenz zu stellen.
Und die Arroganz von einem "ruhenden" Doktortitel zu sprechen ist beispiellos.
Aber vielleicht ist das noch die Einstellung des Adels dem niederen Personal gegenüber. Ich weiß es nicht.
Vielleicht auch nur Hosenflattern.
Schlimm ist in jedem Fall die gesamte Angelegenheit für seine Frau, egal ob sie davon wußte oder nicht. Sie muss es mit ausbaden.

Meli



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