Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
Nein natürlich nicht meli. Auch Dir muss ich leider meine bisherigen Beiträge in Erinnerung rufen. Abkupfern ist eben Abkupfern. Auch meine Meinung!
Ich wehre mich aber gegen diese scheinheilige Zufälligkeit, die dieses Abschreiben anprangert. Hier wurde bei einem unbequemen Mann "gesucht und gefunden". Ich mache jede Wette, dass bei jeden von uns irgendwelcher Dreck gefunden werden kann, wenn nur lange genug gesucht wird.
hafel
Ich wehre mich aber gegen diese scheinheilige Zufälligkeit, die dieses Abschreiben anprangert. Hier wurde bei einem unbequemen Mann "gesucht und gefunden". Ich mache jede Wette, dass bei jeden von uns irgendwelcher Dreck gefunden werden kann, wenn nur lange genug gesucht wird.
hafel
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich kann mir nicht vorstellen, daß er von diesem Grundprinzip wissenschaftlicher Arbeit nichts gewußt hat.
Nehmen wir mal an v&zG's Behauptung stimmt, dann käme eigentlich nur noch ein sogenannter Ghostwriter in Frage. Mit anderen Worten v&zG sollte sich bei seiner Ankunft in Berlin zwischen einer der beiden Varianten entschieden haben. Selbst Reiseführer mussten zum Abschreiben herhalten: Blick.ch: Doktor «Copy and Paste»: Guttenberg klaute auch aus Reiseführer Das wird schon interessant.
Mittlerweile hat sich die Anzahl der aufgezählten Plagiat-Stellen bei http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate auf eine nicht mehr zu überblickende Summe entwickelt. Manchmal befinden sich auf einer Seite bis zu vier Stellen. Im Minutentakt kommen neue hinzu. Einige Jurastudenten scheinen sich regelrecht einen sportlichen Wettbewerb daraus zu machen. Selbst Tippfehler in den Vorlagen hat der Herr Dr. der Rechtswissenschaften übernommen. Interessant sind auch die Kommentare der Blogger und Leser.
Sehr gut ist der hier verlinkte Artikel von Anatol Stefanowitsch auf spektrumdirekt.de. Jeder, der wissen will, kann selber lesen,
Karl
Karl
...wie selbstverständlich früher das thema ghost-writer in universitäts-städten behandelt wurde. eine zeitlang dachte ich sogar sehr naiv, das sei die gängige regel...
Pilli, was Du schreibst, dürfte ziemlich genau geschehen (sein). Dein Beitrag hat mich veranlasst, das schon längere Zeit in meinem Bücherschrank stehende Buch „Dünnbrettbohrer in Bonn“, Untertitel „Aus den Dissertationen unserer Elite“ hervor zu holen. Im Vorwort des Buches (erschienen 1985, noch erhältlich) erfährt man von einem "Doktormacher" detailiert, wie es zuging.
Ausschnitt aus dem Vorwort hier:
http://www.sprache-werner.info/Der-Doktormacher.11085.html
Der Autor stellt Doktorarbeiten von Politikern vor, von denen einige noch unter uns weilen, z. B. Dr. Helmut Kohl oder Dr. Norbert Blüm. Beide lieferten wahre sprachliche und gedankliche Lachnummern, von Kohl einige Beispiele hier:
Dissertation von Helmut Kohl
F.J. Strauß kommt gut weg, weil er nie promoviert hat , dafür ca. sechs Ehren-Doktor-Hüte erhielt. Ohne Fehl und Tadel auch die Arbeiten von Gerhard Stoltenberg und Kurt Biedenkopf.
Ja, doch, es sind auch Angehörige anderer Parteien darunter!
Nun ist ja bei diesen lebenden oder toten Politikern kein Karriereknick mehr zu befürchten, Neid und Missgunst spielen keine Rolle mehr, anders, als bei Guttenberg. Ich bin gespannt, ob diese Sache reicht, ihn „fertig“ zu machen. Denn mMn ist dies die Absicht, ob nur von der Oppositon gewünscht oder aus den eigenen Reihen, wer weiß!?
Clara
Wenn der Mann wegen seiner überdurchschnittlichen politischen Leistungen unbequem wäre, würde ich Dir Recht geben, aber dem ist ja nun mal nicht so. Was hat er denn eigentlich so Außergewöhnliches vollbracht, das diese Beliebtheit rechtfertigt?
Es sind doch alles nur Äußerlichkeiten, vor allem solche, für die er nichts, aber auch gar nichts tun musste.
Ein Politiker mit Allerweltsnamen und durchschnittlichem Aussehen könnte mit der brillantesten politischen Befähigung dagegen nicht anstinken und wenn er noch so viel erreichte.
Und dann Hafel, stell dir vor, so einem Politiker, der alle mit seiner Leistung beeindruckt, könnte dieser Fehler nachgewiesen werden. Der wäre sofort weg vom Fenster.
Es sind doch alles nur Äußerlichkeiten, vor allem solche, für die er nichts, aber auch gar nichts tun musste.
Ein Politiker mit Allerweltsnamen und durchschnittlichem Aussehen könnte mit der brillantesten politischen Befähigung dagegen nicht anstinken und wenn er noch so viel erreichte.
Und dann Hafel, stell dir vor, so einem Politiker, der alle mit seiner Leistung beeindruckt, könnte dieser Fehler nachgewiesen werden. Der wäre sofort weg vom Fenster.
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hafel,
ich denke, dass es eine Frage der Wertung des Vorgehens ist.
Der Begriff "abkupfern" fällt für mich in die Kategorie einer Klassenarbeit von Schülern.
Eine Doktorarbeit ist eine andere Hausnummer. Und ein Amt wie das des Verteidigungsministers benötigt m.M.n. eine unbeschadete Persönlichkeit, die an ihrer Glaubwürdigkeit nichts eingebüßt hat.
Und ich bleibe dabei - im umgekehrten politischen Falle hätten die CDU Anhänger gejubelt.
Mir ist es ziemlich egal, wer diese Form des Plagiats aufgedeckt hat - es ist offensichtlich ein Tatbestand und gehört entsprechend, wie bei Hinz und Kunz behandelt.
Ich wäre auch nicht anderer Meinung, wenn es einen SPD-Minister getroffen hätte.
Es ist also eine Frage der persönlichen Einordnung bzw. Wertung des Vorgehens. Wenn das für Dich so richtig ist, dann ist das so.
Jeder hat das Recht auf seine Meinung.
Meli
ich denke, dass es eine Frage der Wertung des Vorgehens ist.
Der Begriff "abkupfern" fällt für mich in die Kategorie einer Klassenarbeit von Schülern.
Eine Doktorarbeit ist eine andere Hausnummer. Und ein Amt wie das des Verteidigungsministers benötigt m.M.n. eine unbeschadete Persönlichkeit, die an ihrer Glaubwürdigkeit nichts eingebüßt hat.
Und ich bleibe dabei - im umgekehrten politischen Falle hätten die CDU Anhänger gejubelt.
Mir ist es ziemlich egal, wer diese Form des Plagiats aufgedeckt hat - es ist offensichtlich ein Tatbestand und gehört entsprechend, wie bei Hinz und Kunz behandelt.
Ich wäre auch nicht anderer Meinung, wenn es einen SPD-Minister getroffen hätte.
Es ist also eine Frage der persönlichen Einordnung bzw. Wertung des Vorgehens. Wenn das für Dich so richtig ist, dann ist das so.
Jeder hat das Recht auf seine Meinung.
Meli
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
@ meli:
Deshalb sind das für mich ja auch zwei paar Schuhe. Das Plagiat, welches ich natürlich ebenso nicht gut heiße. Dabei erinnere ich an andere Themen, wo ich den Verteidigungsminister sehr wohl massiv angegangen bin, wegen seiner "Gutsherrenart" bei Entscheidungen. Er ist politisch nicht mein Freund.
Die andere Seite der Medaille ist, dass alle politischen Parteien nur damit beschäftigt sind, am politischen Gegner das "Haar in der Suppe" zu finden. Und dann die Medien, die gerne durch Aufbauschung ihrer Leser- oder Hörerschar vermehren. Das K…tzt mich ebenso an.
Es riecht (zumindest für mich) nach politischer Intrige. Warten wir ab, wenn andere politische Strömungen mal wieder Fehltritte begehen, ob dann die gleichen Leute das gleiche sagen. Ich sage schon mal Nein im voraus.
Hafel
Deshalb sind das für mich ja auch zwei paar Schuhe. Das Plagiat, welches ich natürlich ebenso nicht gut heiße. Dabei erinnere ich an andere Themen, wo ich den Verteidigungsminister sehr wohl massiv angegangen bin, wegen seiner "Gutsherrenart" bei Entscheidungen. Er ist politisch nicht mein Freund.
Die andere Seite der Medaille ist, dass alle politischen Parteien nur damit beschäftigt sind, am politischen Gegner das "Haar in der Suppe" zu finden. Und dann die Medien, die gerne durch Aufbauschung ihrer Leser- oder Hörerschar vermehren. Das K…tzt mich ebenso an.
Es riecht (zumindest für mich) nach politischer Intrige. Warten wir ab, wenn andere politische Strömungen mal wieder Fehltritte begehen, ob dann die gleichen Leute das gleiche sagen. Ich sage schon mal Nein im voraus.
Hafel
Hallo sisyphus,
du schreibst über die teilweise Ungerechtigkeit der Beurteilenden.
„Kreuzigt ihn!“ Hier wird niemand gekreuzigt.
Vor kurzem hat hier im Kreis Lippe der ehemalige Landesverbandvorsteher und Jurist, Andreas Kasper, sein Amt und seinen Doktortitel aus dem gleichen Grund verloren.
Auch der Christdemokrat aus Hannover war ein rasanter Aufsteiger, und wurde
zum Vorsteher des Landesverbandes Lippe gewählt.
Auch er hatte in seinen wissenschaftlichen Arbeiten Texte anderer Autoren übernommen, ohne sie kenntlich zu machen.
Seine Promotion zum Thema Sozialsponsoring, aus dem Jahr 2004, strotzte von
Plagiaten.
Das hatten Wissenschaftler aus Speyer herausgefunden.
Die Göttinger Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet und er wurde, wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht, zu einer Geldstrafe verurteilt und verlor Amt und Doktortitel.
Auch er stritt jede Schuld ab und versuchte seine Doktorväter verantwortlich
zu machen.
Am 19. Mai 2010 wurde er von der lippischen Landesverbandsversammlung einstimmig abgewählt.
Was für ihn galt, muß, und gerade auch deswegen, für einen Verteidigungsminister gelten.
Was sagte Finanzminister Schäuble kürzlich aus Verdruß über manche Wendungen des Freiherren zu Guttenberg:
“ Gucken Sie sich den Zirkus mit Lena auf der einen Seite oder das Phänomen Karl-Theodor zu Guttenberg auf der anderen Seite an.“
Sarahkatja
du schreibst über die teilweise Ungerechtigkeit der Beurteilenden.
„Kreuzigt ihn!“ Hier wird niemand gekreuzigt.
Vor kurzem hat hier im Kreis Lippe der ehemalige Landesverbandvorsteher und Jurist, Andreas Kasper, sein Amt und seinen Doktortitel aus dem gleichen Grund verloren.
Auch der Christdemokrat aus Hannover war ein rasanter Aufsteiger, und wurde
zum Vorsteher des Landesverbandes Lippe gewählt.
Auch er hatte in seinen wissenschaftlichen Arbeiten Texte anderer Autoren übernommen, ohne sie kenntlich zu machen.
Seine Promotion zum Thema Sozialsponsoring, aus dem Jahr 2004, strotzte von
Plagiaten.
Das hatten Wissenschaftler aus Speyer herausgefunden.
Die Göttinger Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet und er wurde, wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht, zu einer Geldstrafe verurteilt und verlor Amt und Doktortitel.
Auch er stritt jede Schuld ab und versuchte seine Doktorväter verantwortlich
zu machen.
Am 19. Mai 2010 wurde er von der lippischen Landesverbandsversammlung einstimmig abgewählt.
Was für ihn galt, muß, und gerade auch deswegen, für einen Verteidigungsminister gelten.
Was sagte Finanzminister Schäuble kürzlich aus Verdruß über manche Wendungen des Freiherren zu Guttenberg:
“ Gucken Sie sich den Zirkus mit Lena auf der einen Seite oder das Phänomen Karl-Theodor zu Guttenberg auf der anderen Seite an.“
Sarahkatja
Es riecht (zumindest für mich) nach politischer Intrige. Warten wir ab, wenn andere politische Strömungen mal wieder Fehltritte begehen, ob dann die gleichen Leute das gleiche sagen. Ich sage schon mal Nein im voraus.Mein lieber hafel,
wenn dies wirklich Deine Meinung ist, dann lässt das tief blicken. Merkst Du nicht, dass Du Dich mit solchen Äußerungen in den Sumpf der moralischen Beliebigkeit selbst hinein ziehst? Diese Relativierung von Lug und Trug geht mir jetzt doch langsam auf den Keks.
Niemand anderes hat hier gesündigt als auf und davon Guttenberg und sonst niemand.
Karl
Für diesen geschniegelten Schönling, Freiherrn von und zu, vor und zurück Potemkin, dürfte es langsam eng werden, da hilft auch die Flucht nach Afghanistan nix mehr.
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"..."
Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich für seine Dissertation bei einem weiteren Unionsmann bedient. In der Arbeit des CSU-Politikers findet sich eine Passage aus einem Aufsatz von Ex-Verteidigungsminister Scholz. Die Uni Bayreuth gibt Guttenberg nun zwei Wochen für eine Stellungnahme.
Berlin - Die Copy-und-Paste-Affäre um die Doktorarbeit von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) weitet sich aus. Nach SPIEGEL-ONLINE-Recherchen findet sich in der Dissertation auch eine Textpassage, die so bereits in einem Aufsatz des Staatsrechtlers Rupert Scholz, 73, nachzulesen ist. Der CDU-Politiker war Anfang der achtziger Jahre Justizsenator in Berlin, 1988 berief ihn der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) als Verteidigungsminister ins Bundeskabinett.
"..."
zum Artikel
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Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich für seine Dissertation bei einem weiteren Unionsmann bedient. In der Arbeit des CSU-Politikers findet sich eine Passage aus einem Aufsatz von Ex-Verteidigungsminister Scholz. Die Uni Bayreuth gibt Guttenberg nun zwei Wochen für eine Stellungnahme.
Berlin - Die Copy-und-Paste-Affäre um die Doktorarbeit von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) weitet sich aus. Nach SPIEGEL-ONLINE-Recherchen findet sich in der Dissertation auch eine Textpassage, die so bereits in einem Aufsatz des Staatsrechtlers Rupert Scholz, 73, nachzulesen ist. Der CDU-Politiker war Anfang der achtziger Jahre Justizsenator in Berlin, 1988 berief ihn der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) als Verteidigungsminister ins Bundeskabinett.
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