Innenpolitik ...adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
Neue Frage :
Wie sieht eigentlich der Orbit eines Senkrechtstarters aus ?
Physikalisch ist das doch so wie bei einem Hubi, oder ?
Also erst hoch, dann geradeaus nach vorne und dann
senkrecht runter.
Irre ich ?
Bin auf die Landung gespannt.
Marija
vielleicht könntest du irren, Marija
lese ich doch gerade einen nachtrag zu einer rezension, die am 28.10.2010 zum oben von mir verlinkten buch plötzlich einen neuen mit "Nachtrag" versehenen eintrag zeigt:
...Nachtrag: 99% der wissenschaftlichen Literatur besteht zu 60% aus direkten und 39,99% aus indirekten Zitaten. Alles immmer wieder umschreiben zu müssen, ist eine Verschwendung von Intelligenz. Es wird die Zeit kommen, in der wir uns erlauben, copyrightfrei Wissen zu sammeln und wirklich Ideen zu entwickeln. Der Plagiatsvorwurf macht diesen Mann nur noch sympathischer.
tja, so kann es auch gesehen werden?
--
pilli
Ja, möglicherweise hast du recht, pilli - ebenso wie sorella.
Aber warten wir mal ab.
Da gibt es ja das Mannheimer Urteil.
Und es gibt sehr viele ähnlich gelagerte Fälle, die in Revision gehen werden.
Spannende Zeiten ! Was wohl Karl inzwischen dazu sagt, als Insider ?
Marija
Aber warten wir mal ab.
Da gibt es ja das Mannheimer Urteil.
Und es gibt sehr viele ähnlich gelagerte Fälle, die in Revision gehen werden.
Spannende Zeiten ! Was wohl Karl inzwischen dazu sagt, als Insider ?
Marija
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
betrug ist gesellschaftsfähig. lügen auch. die massen (ich nenne sie hinz + kunz) goutieren das. nach wie vor ist guttenberg der beliebteste deutsche politiker. es lohnt sich also, so zu agieren, wie guttenberg agiert. wer mag, möge einmal bei Le Bon lesen: Die Massen und der Staatsmann
--
Wolfgang
--
Wolfgang
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
hier nur angehängt:
Politik ist ein sehr schmutziges Geschäft
Ich würde diese peinliche Doktorarbeit mit zwei verschiedenen Augen sehen.
Das eine Auge:
Hier wurde jemand beim Schummeln erwischt. Um den Aufwand für seine Doktorarbeit gering zu halten, hat der VM wohl an verschiedenen Stellen schamlos abgeschrieben. Dieser Versuchung erliegen zwar jedes Jahr Tausende von Schülern und Studenten. Nicht erwischen lassen, lautet da die Devise! Das heißt, man/frau darf sich dabei nicht erwischen lassen.
Ob ihm das Vergehen die Promotion kostet, muss die Universität Bayreuth entscheiden. Ich gebe aber hier in diesem Punkt Karl vollkommen recht, dass die Uni Bayreuth auch an ihrer eigenen Glaubwürdigkeit mit entscheidet. Erhärten sich diese Vorwürfe, muss die Uni Bayreuth gegen ihren "Musterabsolventen" entscheiden. Alles Andere wäre Mauschelei.
Das andere Auge:
Hier gibt es einen Minister, dessen Beliebtheit sich vor allem dadurch erklären lässt, dass ihm die Menschen glauben. Das war schon immer der Opposition, und der eigenen politischen Liga, ein Dorn im Auge. Seit Wochen wird da mit ähnlichen Attacken das Kabinett Merkel versucht ins Wanken zu bringen. Da werden ganze Heere angeworben, um beim Gegner "das Haar in der Suppe" zu finden. Auf allen Seiten wohl bemerkt. "Suche, so wirst Du auch irgendwann, irgendetwas finden"! Da gibt es genügend erhärtende Beispiele in der Vergangenheit. Deshalb glaube ich hier nicht an einen Zufall. Das war ein direkt angesetzter Angriff! Und so finde ich es vom VM doppelt naiv, sich auf eine so plumpe Art und Weise erwischen zu lassen. Er sollte eigentlich das schmutzige Geschäft der Politik kennen und seinen Laden sauber halten.
Da ich glaube Birnen von Äpfeln trennen zu könne, . so denke ich, hat sein wissenschaftliches Fehlverhalten recht wenig mit seiner Tätigkeit als VM zu tun Auch denke ich, dass z. G. Macht bewusst genug und dickhäutig ist, diese Attacke an sich abregnen zu lassen.
Dennoch halte ich ihn bei Bestätigung der peinlichen Abschreiberei als Minister eine Fehlbesetzung. Er könnte in Zukunft in politischen Debatten keine "moralischen Argumente" mehr verbreiten; er würde im Parlament sofort "aus gebuht".
Der Lack ist angekratzt.
Hafel
Politik ist ein sehr schmutziges Geschäft
Ich würde diese peinliche Doktorarbeit mit zwei verschiedenen Augen sehen.
Das eine Auge:
Hier wurde jemand beim Schummeln erwischt. Um den Aufwand für seine Doktorarbeit gering zu halten, hat der VM wohl an verschiedenen Stellen schamlos abgeschrieben. Dieser Versuchung erliegen zwar jedes Jahr Tausende von Schülern und Studenten. Nicht erwischen lassen, lautet da die Devise! Das heißt, man/frau darf sich dabei nicht erwischen lassen.
Ob ihm das Vergehen die Promotion kostet, muss die Universität Bayreuth entscheiden. Ich gebe aber hier in diesem Punkt Karl vollkommen recht, dass die Uni Bayreuth auch an ihrer eigenen Glaubwürdigkeit mit entscheidet. Erhärten sich diese Vorwürfe, muss die Uni Bayreuth gegen ihren "Musterabsolventen" entscheiden. Alles Andere wäre Mauschelei.
Das andere Auge:
Hier gibt es einen Minister, dessen Beliebtheit sich vor allem dadurch erklären lässt, dass ihm die Menschen glauben. Das war schon immer der Opposition, und der eigenen politischen Liga, ein Dorn im Auge. Seit Wochen wird da mit ähnlichen Attacken das Kabinett Merkel versucht ins Wanken zu bringen. Da werden ganze Heere angeworben, um beim Gegner "das Haar in der Suppe" zu finden. Auf allen Seiten wohl bemerkt. "Suche, so wirst Du auch irgendwann, irgendetwas finden"! Da gibt es genügend erhärtende Beispiele in der Vergangenheit. Deshalb glaube ich hier nicht an einen Zufall. Das war ein direkt angesetzter Angriff! Und so finde ich es vom VM doppelt naiv, sich auf eine so plumpe Art und Weise erwischen zu lassen. Er sollte eigentlich das schmutzige Geschäft der Politik kennen und seinen Laden sauber halten.
Da ich glaube Birnen von Äpfeln trennen zu könne, . so denke ich, hat sein wissenschaftliches Fehlverhalten recht wenig mit seiner Tätigkeit als VM zu tun Auch denke ich, dass z. G. Macht bewusst genug und dickhäutig ist, diese Attacke an sich abregnen zu lassen.
Dennoch halte ich ihn bei Bestätigung der peinlichen Abschreiberei als Minister eine Fehlbesetzung. Er könnte in Zukunft in politischen Debatten keine "moralischen Argumente" mehr verbreiten; er würde im Parlament sofort "aus gebuht".
Der Lack ist angekratzt.
Hafel
Der Baron scheint sich wirklich als unangreifbare, adlige Lichtgestalt zu sehen, von der Sonne verwöhnt.
Ansonsten hätte er den v. Clausewitz besser gelesen und sich als Verteidigungsminister umfassender gewappnet - und zwar gegen die Feinde aus den Reihen des Militärs.
Es ist nicht der politische Gegner, der schießt, der kann doch gar nicht.
Marija
Ansonsten hätte er den v. Clausewitz besser gelesen und sich als Verteidigungsminister umfassender gewappnet - und zwar gegen die Feinde aus den Reihen des Militärs.
Es ist nicht der politische Gegner, der schießt, der kann doch gar nicht.
Marija
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
Ja Marija:
das sehe ich ähnlich. Er ist wohl von sich selber so überzeugt, dass er die eigene Naivität nicht erkennt. Eigentlich recht bedauernswert. Er ist doch lange genug in der CSU und sollte die politischen Intrigen ausreichend kennen. Da sind doch seine Parteibrüder keine Chorknaben.
Hafel
das sehe ich ähnlich. Er ist wohl von sich selber so überzeugt, dass er die eigene Naivität nicht erkennt. Eigentlich recht bedauernswert. Er ist doch lange genug in der CSU und sollte die politischen Intrigen ausreichend kennen. Da sind doch seine Parteibrüder keine Chorknaben.
Hafel
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das ist so. das "abregnen" lassen ist heute ein wichtiges merkmal aller politiker, besonders ausgeprägt bei den schwarz-gelben politikern. - wie angenehm dagegen agierte frau käßmann... kein rumgeeiere, kein wegreden oder gar abschieben der verantwortung, dafür schneller rücktritt.
begeisterte guttenberger sorgen für die passende politik
für die merkel-administration wäre diese mutige frau völlig ungeeignet. dort werden geschätzt die verantwortungslosen, die neusprecher, die kriegerischen, die gestylten, kurz: die guttenbergs.
--
Wolfgang
begeisterte guttenberger sorgen für die passende politik
für die merkel-administration wäre diese mutige frau völlig ungeeignet. dort werden geschätzt die verantwortungslosen, die neusprecher, die kriegerischen, die gestylten, kurz: die guttenbergs.
--
Wolfgang
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Ein echter Macher:
Gutenberg gab uns die beweglichen Lettern. Guttenberg bewegt gleich ganze Absätze." [Zoonpolitikon bei Twitter]
Ich habe heute morgen im Internet eine Definition von Anatol Stefanowitsch für Zitate und Quellenangaben gefunden, so wie sie in der Praxis üblich sind und anerkannt werden:
v.&z.G. ist momentan dabei, sein angekratztes Image wieder aufzupolieren und befindet sich seit den frühen Morgenstunden überraschend bei einem Außenposten in der Nähe von Kundus. So kann man es auch machen. Fotos von Kriegsministern im Schützengraben haben sich seit 100 Jahren schon immer gut gemacht. Ob sie ihm diesmal auch noch helfen?
Guttenberg hat vor einigen Wochen die Einladung zum Aachener Karneval abgelehnt. Dort war man bereit ihm den "Orden Wider dem tierischen Ernst" zu verleihen. Der Termin lies sich angeblich nicht in seinen Zeitplan einordnen und er will dafür seinen Bruder als Vertreter schicken. Dem Ärmsten ist damit völlig entgangen, das er sich mit dieser Ablehnung bei einem Großteil seiner Wähler ins Aus katapultiert hat. Das hat meines Wissens vor ihm noch kein Politiker fertig gebracht. Sollte es anders sein dann schreibt es.
Nochwas in dieser Richtung: F.W.Steinmeier kommt am Schmotzigen Dunschtig zum Stockacher Narrengericht. Er nutzt seine Chance, auch wenn er dafür ein paar Eimer Wein zahlen muss. Die Veranstaltung in der Stockacher Jahnhalle (1200 Plätze) ist bis auf den letzten Platz ausverkauft.
--
Der Fall v.&z.G. zeigt wiederum eindrucksvoll, dass das Internet für die Parlamentarische Demokratie eine akute Gefahr darstellt. Aus diesem Grund ist es notwendig rechtliche sowie auch technische Instrumentarien zu finden, um das Internet wirkungsvoll reglementieren können.
der hinterwäldler
Gutenberg gab uns die beweglichen Lettern. Guttenberg bewegt gleich ganze Absätze." [Zoonpolitikon bei Twitter]
Ich habe heute morgen im Internet eine Definition von Anatol Stefanowitsch für Zitate und Quellenangaben gefunden, so wie sie in der Praxis üblich sind und anerkannt werden:
Ich fange mal mit Guttenbergs eigener Erklärung an: „Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus", so zitiert ihn Zeit Online, aber er werde prüfen „ob bei über 1200 Fußnoten und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht oder nicht korrekt gesetzt sein sollten“ [Link].
Damit benutzt er fast wortwörtlich die zweithäufigste Ausrede, die ich von ertappten Plagiator/innen zu hören bekomme (die häufigste Ausrede ist, dass niemand ihnen gesagt habe, dass man so etwas nicht dürfe). Aber wie plausibel ist diese Ausrede? Machen wir uns zunächst klar, wie ein Zitat gekennzeichnet wird. Dies geschieht nämlich meistens auf drei Arten: Erstens kommt es in Anführungszeichen oder wird, wenn es eine längere Passage ist, eingerückt; zweitens wird es mit einer Quellenangabe versehen, entweder (traditionell) in einer Fußnote, oder (modern) in Klammern direkt hinter dem Zitat; drittens nimmt man im eigenen Text meist Bezug auf die zitierte Passage, z.B., indem man sie mit einem Satz einleitet wie „Mustermann schreibt hierzu....“ oder indem man sie bewertet, kommentiert oder sich auf irgendeine andere Weise dazu positioniert.
Nebenbei gesagt, sollte das im ST auch die Regel sein. Alle drei Formen sind möglich.Damit benutzt er fast wortwörtlich die zweithäufigste Ausrede, die ich von ertappten Plagiator/innen zu hören bekomme (die häufigste Ausrede ist, dass niemand ihnen gesagt habe, dass man so etwas nicht dürfe). Aber wie plausibel ist diese Ausrede? Machen wir uns zunächst klar, wie ein Zitat gekennzeichnet wird. Dies geschieht nämlich meistens auf drei Arten: Erstens kommt es in Anführungszeichen oder wird, wenn es eine längere Passage ist, eingerückt; zweitens wird es mit einer Quellenangabe versehen, entweder (traditionell) in einer Fußnote, oder (modern) in Klammern direkt hinter dem Zitat; drittens nimmt man im eigenen Text meist Bezug auf die zitierte Passage, z.B., indem man sie mit einem Satz einleitet wie „Mustermann schreibt hierzu....“ oder indem man sie bewertet, kommentiert oder sich auf irgendeine andere Weise dazu positioniert.
v.&z.G. ist momentan dabei, sein angekratztes Image wieder aufzupolieren und befindet sich seit den frühen Morgenstunden überraschend bei einem Außenposten in der Nähe von Kundus. So kann man es auch machen. Fotos von Kriegsministern im Schützengraben haben sich seit 100 Jahren schon immer gut gemacht. Ob sie ihm diesmal auch noch helfen?
Guttenberg hat vor einigen Wochen die Einladung zum Aachener Karneval abgelehnt. Dort war man bereit ihm den "Orden Wider dem tierischen Ernst" zu verleihen. Der Termin lies sich angeblich nicht in seinen Zeitplan einordnen und er will dafür seinen Bruder als Vertreter schicken. Dem Ärmsten ist damit völlig entgangen, das er sich mit dieser Ablehnung bei einem Großteil seiner Wähler ins Aus katapultiert hat. Das hat meines Wissens vor ihm noch kein Politiker fertig gebracht. Sollte es anders sein dann schreibt es.
Nochwas in dieser Richtung: F.W.Steinmeier kommt am Schmotzigen Dunschtig zum Stockacher Narrengericht. Er nutzt seine Chance, auch wenn er dafür ein paar Eimer Wein zahlen muss. Die Veranstaltung in der Stockacher Jahnhalle (1200 Plätze) ist bis auf den letzten Platz ausverkauft.
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Der Fall v.&z.G. zeigt wiederum eindrucksvoll, dass das Internet für die Parlamentarische Demokratie eine akute Gefahr darstellt. Aus diesem Grund ist es notwendig rechtliche sowie auch technische Instrumentarien zu finden, um das Internet wirkungsvoll reglementieren können.
der hinterwäldler
Re: adlige Doktorarbeit gepfuscht ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das andere Auge:
Hier gibt es einen Minister, dessen Beliebtheit sich vor allem dadurch erklären lässt, dass ihm die Menschen glauben.
[...]
so denke ich, hat sein wissenschaftliches Fehlverhalten recht wenig mit seiner Tätigkeit als VM zu tun Auch denke ich, dass z. G. Macht bewusst genug und dickhäutig ist, diese Attacke an sich abregnen zu lassen.
Falsch. Es benötigt keine PR-Agenturen um v.&z.G. zu Fall zu bringen. Der Wutbürger im Internet kann es besser.
Apropos Zitate im Internet (Sonderregelung): http://learn.to/quote/
--
Der Fall v.&z.G. zeigt wiederum eindrucksvoll, dass das Internet für die Parlamentarische Demokratie eine akute Gefahr darstellt. Aus diesem Grund ist es notwendig rechtliche sowie auch technische Instrumentarien zu finden, die das Internet wirkungsvoll reglementieren können.
der hinterwäldler