Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ach - uns gehts doch gut

Innenpolitik Ach - uns gehts doch gut

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Elmos vom 03.03.2018, 09:25:35
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Also ich hab immer in dem, wie du sagst, nicht "goldenen Westen" gelebt. Der meines Empfinden nach sehr wohl golden gewesen ist... früher.
In dem meine Eltern immer ein Auskommen hatten, niemals in der Gefahr schwebten Arbeitslos zu werden - aber erst nach den Zeiten des Kargens und Hungerns, das grade in Aachen nach dem Krieg sehr schlimm gewesen ist. Die Zeit danach jedoch, das war eine goldene Zeit, die eigentlich so lange angehalten hat, bis der Nachwuchs aus dieser Goldenen Zeit (die sog. "geburtenstarken Jahrgänge") den Fehler machten sich in die Welt zu wagen.

Liebe Grüße
Andrea
War es wirklich eine "goldene Zeit"?
Oder war es dies nur in Deinen persönlichen Erinnerungen?
 
Ich bin in FfM geboren und aufgewachsen, lebte dort bis 1968 und bin dann nach Westberlin gezogen.
Wenn ich mich zurück erinnere, sah ich in dieser Zeit wesentlich mehr Obdachlose und Bettler auf den Straßen in der Stadt als heute.
In den Suppenküchen der Wohlfahrtsorganisationen war auch damals der Andrang sehr groß.
So meine persönlichen Erinnerungen.
 
Kann es sein, daß heute die Ansprüche höher geworden sind?
 
Monja.
Mitglied_c032757
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Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 03.03.2018, 10:12:48

na, dann spaziere doch mal zu Studienzwecken durch HANNOVER.
alle 10 Meter sitzt ein Bettler. Nicht nur ruhig, sondern die betteln ziemlich agressiv.

ICH kann mich erinnern, daß das früher bei Weitem nicht so war.

 

uki
uki
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von uki

Aus der heutigen WAZ:

Migraten-Partei stellt Strafanzeige gegen Essener Tafel

ist das eine gute Reaktion auf die vorläufige Entscheidung der Essener Tafel, vorerst nur Bewerber mit deutschem Pass als Neukunden aufzunehmen, oder gäbe es bessere?

Gut ist es meiner Meinung, dass die Politik auf die vorhandene Notlage wirklich aufmerksam wird, also damit wachgerüttelt wurde.
Statt Hilfe, obige Maßnahme, siehe Link, 

--ich weiß nicht---

uki



 


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Mitglied_c032757
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Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 03.03.2018, 09:13:32

Wolfgang Bosbach ist der einzige Politiker, der glaubhaft und klar spricht.
Seine Aussagen kann man ohne Wenn und Aber unterstreichen.

Schade, daß man ihn nicht als Kanzler wählen kann. Und das meine ich total ernst.

Leider ist er krank und zieht sich mehr und mehr zurück. Leider....................

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 03.03.2018, 10:34:42
Aus der heutigen WAZ:

Migraten-Partei stellt Strafanzeige gegen Essener Tafel

ist das eine gute Reaktion auf die vorläufige Entscheidung der Essener Tafel, vorerst nur Bewerber mit deutschem Pass als Neukunden aufzunehmen, oder gäbe es bessere?

Gut ist es meiner Meinung, dass die Politik auf die vorhandene Notlage wirklich aufmerksam wird, also damit wachgerüttelt wurde.
Statt Hilfe, obige Maßnahme, siehe Link, 

--ich weiß nicht---

uki



 
geschrieben von uki
Was in Essen geschehen ist, war wohl eine Not-Wendigkeit, um mit der Situation fertig werden zu können. Das ist ein ganz normaler Vorgang.

Was jetzt hinterher passiert, ist ein Drama. Mir scheint, Hirne werden ausgeschaltet und die Emotionen hochgespielt, soweit es nur geht.

Ich hab Angst. Was ist blos los in unserer eh schon aufregenden Zeit.

Clematis

 
heide †
heide †
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von heide †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2018, 10:43:23

Clematis,
erstaunlich, aber von Tag zu Tag gefallen mir Deine Aussagen immer besser.
Ich grüße und freue mich, dass ich mich  infolgedessen weiterhin bequem zurücklehnen kann.

Heide


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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Elmos vom 03.03.2018, 09:25:35
Hallo Carlos,
irgendwie verstehe ich den Inhalt deines Beitrages nicht ganz, also die Worte schon aber nicht so recht den Zusammenhang zu der restlichen Diskussion hier.
Aber egal. Eins möchte ich noch klar stellen.

Also ich hab immer in dem, wie du sagst, nicht "goldenen Westen" gelebt. Der meines Empfinden nach sehr wohl golden gewesen ist... früher.
In dem meine Eltern immer ein Auskommen hatten, niemals in der Gefahr schwebten Arbeitslos zu werden - aber erst nach den Zeiten des Kargens und Hungerns, das grade in Aachen nach dem Krieg sehr schlimm gewesen ist. Die Zeit danach jedoch, das war eine goldene Zeit, die eigentlich so lange angehalten hat, bis der Nachwuchs aus dieser Goldenen Zeit (die sog. "geburtenstarken Jahrgänge") den Fehler machten sich in die Welt zu wagen.

Liebe Grüße
Andrea
Andrea, danke für deinen Kommentar, denn du hast reale Erkenntnisse. Was du hier schreibst, war der Inhalt meines Kommentars. Es gab diese "goldenen Zeiten" im Westen, niemand brauchte Angst haben arbeitslos zu werden, oft hatte man nur einen Arbeitsplatz bis zur Rente. Es gab genug Arbeit. Und die Löhne waren sehr hoch. Und wenn jemand arbeitslos wurde, dann konnte er immer noch gut mit dem Arbeitslosengeld u. das 3 Jahre lang, leben, bis er einen neuen Job gefunden hat. Es gab hohe Abfindungen, wenn Menschen entlassen werden mussten. Wenn sie dann schnell einen neuen Job gefunden hatten, dann war die Abfindung ein Gewinn zusätzlich.  Also man war in vielen Richtungen abgesichert. Niemand musste Angst haben ganz schnell in die Sozialhilfe zu fallen.

Durch die hohen Löhne u sicheren Arbeitsplätze konnten die Menschen planen, sich Eigentum anschaffen u. in den Urlaub fahren. Sie konnten sparen und damit was für ihre Kinder tun, damit sie mal was erben können. Diese Generationen haben das erlebt, was ihre Eltern immer gesagt haben, unseren Kindern soll es mal besser gehen wie uns.

Das alles haben wir über unsere vielen Verwandten in der BRD erfahren. Oft ging nur der Mann arbeiten, trotzdem konnten sie gut leben, weil der Mann genug verdient hat. Das haben wir auch in unseren Ungarn- Urlauben von westdeutschen Urlaubern erfahren. Da waren auch einige Arbeitslose dabei, sie konnten sich trotzdem einen Urlaub leisten u lebten viel besser wie wir als DDR-Bürger..

Bis vor 10 Jahren konnte man zeitig in Rente gehen, es gab dann das Modell des "Vorruhestands", man konnte dann schon mit 60 Jahren ohne Abschläge in die Rente gehen. Ich kenne Leute, denen vom Arbeitgeber angeboten wurde, wenn sie vor der Rente die Firma verlassen, ihnen eine hohe Abfindung gezahlt wird. Sie konnten dann schon mit 59 Jahren ihre Freizeit genießen. Das alles haben wir dann noch selber real erlebt. Aber das  gibt es nicht mehr. Heute sollen die Menschen bis 70 Jahre arbeiten. Wie soll das funktionieren?

Das wichtigste, neben der Gesundheit ist, dass der Mensch eine Arbeit hat, ohne geht nichts. Das gehört auch zur Würde eines Menschen. Das war sehr viele Jahre gegeben, viele haben profitiert davon, aber das ist jetzt vorbei.
Tina

 
uki
uki
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.03.2018, 10:43:23

Keine Bange, Clematis,
"wir schaffen das"
:-)

uki

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf heide † vom 03.03.2018, 10:59:18
Clematis,
erstaunlich, aber von Tag zu Tag gefallen mir Deine Aussagen immer besser.
Ich grüße und freue mich, dass ich mich  infolgedessen weiterhin bequem zurücklehnen kann.

Heide
Weshalb zurücklehnen? Sag Deine Meinung.
Ach ja, es tut dennoch gut.
Ein Sympi ist auch schon eingegangen, klammheimlich hat er sich eingeschlichen.

Doch Uki, ich hab Angst. Wenn das so weitergeht, dann Leb Wohl eine eigene Meinung zu haben.

Entsetzlich, das Dummköpfe alles anrichten.
Übrigens: Wolfgang Bosbach ist der einzige Politiker, dem ich jeden Satz abnehme und glaube, dass er es so meint.

Clematis

 
Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Monja_moin vom 03.03.2018, 10:12:48
 
War es wirklich eine "goldene Zeit"?
Oder war es dies nur in Deinen persönlichen Erinnerungen?
 
 

Nöh, ich würde sagen, das war nicht nur subjektiv so, sondern auch tatsächlich. Schau mal hier,das ist, würde ich behaupten, des Pudels Kern:

Entwicklung der Arbeitslosigkeit seit1950

Zu dem Zeitpunkt als ICH geboren wurde, da gab es in Deutschland quasi ne Vollbeschäftigung, und die gab es beinahe meine ganze Kindheit hindurch, wobei ich mich noch entsinne, wie gruselig es war, als dann irgendwann die 1 Millionen-Marke geknackt wurde. Hinzu kommt, dass das Geld, das die Leute verdienten ausreichte um zu leben.
Ich komme aus keiner reichen Familie, bin in einem Hochhaus aufgewachsen (was damals bei uns in der Kleinstadt durchaus ein Makel war) aber alle Familien in unserem Haus hatten ihr Auskommen, auch wenn "nur" die Männer gearbeitet haben - meine Mutter als arbeitende Mutter war damals ein absolutes Unikum in dem grossen Haus, dafür konnten sich meine Eltern auch einen Riesenurlaub leisten jedes Jahr und Klavierunterricht für mich, beispielsweise.
Und ich kannte als Kind Bettler wirklich nur aus dem Urlaub, so was gabs in der Stadt, in der ich aufgewachsen bin,gar nicht. Ein paar Obdachlose, OK, die biertrinkend auf der Bank am Kinderspielplatz hockten, aber das wars schon.

Und jetzt... ich stolpere morgens auf dem Weg zur Arbeit quasi als erstes über mehrere Obdachlose die im Bahnhof schlafen, ich werde regelmässig von Bettlern angesprochen, höre ständig Musik von Leuten die versuchen damit in der Fussgängerzone noch ein paar Cent zu verdienen, und überall stehen oder sitzen Bettler herum in den Städten. Und dabei ist es ganz egal ob ich in Bochum unterwegs bin (wo ich wohne) oder in Düsseldorf (wo ich arbeite).
Keiner meiner Kollegen ist "Alleinverdiener" und das obwohl viele Kinder haben und echt unter der Doppelbelastung leiden und gerne etwas mehr Zeit für diese hätten. Ich war da jahrelang die Einzige (mein Freund hat sich als "Hausmann" betätigt) - bezahlt haben wir das mit einem Leben, das definitiv eher "ärmlich" iwar im Gegensatz zu dem anderer Akademiker mit Job. Also teure Urlaubsreisen (oder überhaupt Urlaub) war in den Jahren in denen die Kinder klein waren echt nicht drin obwohl ich mit Sicherheit mehr Geld verdiene als viele Arbeitnehmer.

Also ich finde schon, dass sich da etwas "getan" hat, und sicher nicht zum Guten. Obs dazu auch "belastbare" Zahlen gibt - keine Ahung,ich hab nichts gefunden.

liebe Grüße
Andrea
 

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