Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ach - uns gehts doch gut

Innenpolitik Ach - uns gehts doch gut

lupus
lupus
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 28.02.2018, 10:31:13

Ich habe mit Baujahr 39 noch etwas schwierigere Zeiten erlebt und dem Hunger begegneten wir durch Selbsterzeugung. Ich hatte eine Kindheit im kleinen Dorf wie ein frei fliegender Vogel.

Für die ausführliche und klare Ansicht der Entwicklung im Beitrag von Carlos bin ich ihm dankbar.
( Besonders auch für seinen klaren Blick auf die Entwicklung im Osten.)
Es wäre zu begrüßen wenn einige User sich seine mahnenden Bemerkungen verinnerlichen!

Herzlichen Dank an Carlos!

lupus

Mitglied_dc2d221
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 28.02.2018, 15:15:12

Tut mir leid, daß ich dir da nicht zustimmen kann. Der Vorsteher der Essener Tafel kennt sich sehr wohl aus und würde nie die einen gegen die anderen ausspielen. Aber er wird allein gelassen.
Warum ist es möglich, daß bei jedem billigen Fussballspiel Polizei vor Ort ist, aber in "Problemvierteln" ist sie einfach nicht zu sehen(siehe Cottbus). Wenn es in dieser ziemlich großen Tafel Probleme gibt dann muss man es logistisch anders regeln, egal ob mit Wachschutz, Polizei oder mehr Personal. Das funktioniert doch anderswo ziemlich gut. 
Nur wenn sich keiner verantwortlich fühlt passieren solche schlimmen Dinge. Nachdem dieses Pegidagesocks in Cottbus aufmarschierte, gibt es auf einmal genügend Polizei und Sozialarbeiter. 

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2018, 16:25:23
Einen grossen Teil der Probleme in der Essener Tafel würde sich in Luft auflösen,
wenn die Polizei zum Öffnungstermin vor Ort kurze Zeit präsent wäre.
Ähnliche Probleme gab es leider auch bei einer anderen Tafel von denen ich es gehört hatte.
Nicht so massiv wie geschildert, aber sie waren da.
Da ich einige Empfänger kenne höre ich ab und zu was dort abgeht.
Es sollte schon das Gleichheitsgebot gelten.
Für alle Besucher das gleiche Recht egal welcher Nationalität sie angehören.

 

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uki
uki
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von uki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2018, 16:25:23
Der Vorsteher der Essener Tafel kennt sich sehr wohl aus und würde nie die einen gegen die anderen ausspielen.
geschrieben v. Ion



Ganz meine Meinung, obwohl ich ihn nicht persönlich kenne.
Ob ich die Entscheidung von ihm besonders gut finde oder nicht, spielt keine Rolle. Allein die Tatsache, nach den Berichten die man liest, dass 75% der "Kunden" Nichtdeutsche sind, d.h., keinen deutschen Pass vorlegen können, sagt mir, dass er keine Bevorzugung von Deutschen will.

 Es soll wohl eine vorübergehende Maßnahme sein und über die Lösung wird beraten. 
Übrigens, Polizeischutz an Tafeln stelle ich mir auch nicht gerade als das gelbe vom Ei vor. 

Gedankensprung: Was machen eigentlich diejenigen Bedürftigen, die nicht fußläufig an einer Tafel wohnen? Jedesmal die Bahnfahrten dorthin zu bezahlen ist auch nicht so ohne 
bei den Preisen, die ohnehin jedes Jahr pünktlich teurer werden. 
Von wegen freie Fahrt, schön wär´s.  :-) 

Es gibt viel zu mäkeln, doch was, wann, wo? 
Es gibt auch sehr viel zu loben, besonders diejenigen, die sich freiwillig und unentgeldlich für andere  schon jahrelang einsetzen damit es ihnen etwas besser geht.

~uki~
 
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Tina1
als Antwort auf carlos1 vom 27.02.2018, 23:42:08
"Ich bin weder SED noch kommunistisch angehaucht! Bitte nicht missverstehen.

Ich habe nur das Gefühl das es auch nicht mehr im geringstem mit Demokratie oder Kapitalismus zu tun hat, was sich hier entwickelt!!!" Flensine

Mehr als ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts werden für Soziales ausgegeben, ohne dass das Gefühl entsteht, dass alles Notwendige getan wird. Es wird zu viel nach dem Staat gerufen.
 
Es fehlt in dieser Diskussion das Wissen und die Besinnung auf das Wesentliche. Wenn es um das „Gute“ geht, muss ich auswählen, also überlegen, was Priorität hat. Welche Werte stehen an der Spitze einer Wertepyramide? Für mich ist es die Freiheit und die Würde eines jeden Menschen, weil sie die Möglichkeit geben im Dialog mit anderen Lösungen zu finden. Ob es 200 Käse- oder Wurstsorten bzw. Brotchen gibt ist mir egal. Ich brauche die Fülle von Fressalien nicht, nur das, was lebensnotwendig ist.

Carlos,ich denke der Vergleich von Armut von damals mit dem heutigen "reichen Deutschland", bringt keinen Sinn, denn das alles ist überwunden. Und das ist gut so, man will doch nicht zurückschauen. Warum sollen sich junge Leute, 30 bis Ende 40g Jahre sich heute mit der jetzigen Situation zufriedengeben, nur weil es Zeiten gab, die ganz schlimm waren? Sie vergleichen die Sitution die mal in West-Deutschland war u was sie dann noch paar Jahre selber erlebt haben, mit der jetzigen Situation. Ich denke sie haben genau das Recht auf ein Leben, wie du u andere es erlebt haben. Es gab eine Zeit, die nannte man der "goldene Westen. Es war die Zeit wo sich viele Wohlstand schaffen konnten, gerade viele der Rentner die hier schreiben. Aber die Zeit ist schon länger vorbei. Meine Kinder und Enkel werden das nicht mehr erleben, auch wenn sie gut ausgebildet sind, Jobs haben, die mal bedeutet haben, dass sie sicher sind, sie die Zukunft bedeuten. Aber es ist nicht so, auch ihre Jobs werden mit 4.0 vernichtet werden. Und dann?

Nach 15 Jahren unserer Flucht, änderte sich vieles schleichend  zum negativen in Deutschland.. Es fing an, dass man nur noch unbefristet eingestellt wurde, Löhne stiegen nicht mehr, der öffentliche Dienst hat niemand mehr eingestellt, die Rentner wurden nicht mehr ersetzt. Real erlebt. Die prekären Jobs nahmen enorm zu, bis heute, wo man nicht mehr vom Lohn leben kann, daher müssen viele mit 2 Jobs leben. Die Menschen wurden gezwungen diese unterbezahlten Jobs anzunehmen, sonst währen sie in Hartz4 gefallen, das Resultat, von der "Agenda 2010". Die Laufbahn für Beamte( ein sicherer Job) Urlaubs.-u Weihnachtsgeld oder 13. Gehalt wurde abgeschafft. Der soz. Wohnungsbau wurde beendet. Die Mieten steigen seit Jahren ins unendliche. Die Zukunft ist nicht nur nicht mehr sicher, sie können nicht mehr planen, sondern für viele ist sie bedrohlich. Ohne Job geht garnichts!

Das alles hat die Tatsache hervorgebracht, dass die jungen Leute, wie zb. meine Kinder niemals mehr die geforderten 45 Jahre Arbeit erreichen werden. 4.0 wird diese Tatsache noch verschlimmern. Die jungen Leute können sich dadurch ausrechnen, was sie mal für eine Rente haben werden. Die langt nicht vorne u hinten. Mein Enkel wird kaum noch Rente bekommen. Dazu kommt noch, dass gerade die Menschen in der Mittelschicht auch nichts mehr sparen können. Was bei den Gehältern vieler, jetzigen Rentner, die in der BRD gelebt haben möglich war. Als uns damals neue Bekannte aus den alten Bundesländern erzählt haben, was sie verdienen o.verdient haben, da waren wir perplex, konnten es garnicht glauben.

Die Freiheit nützt nichts, wenn man sie nicht nutzen kann. Viele können sich schon jahrelang keinen Urlaub mehr leisten, weil das Geld fehlt. Die Würde des Menschen bedeutet, ein Recht auf Arbeit u ein Dach übern Kopf. Und das jeder Mensch Würde erfährt, auch die, die von der Gesellschaft nicht mehr wahrgenommen werden. Die Würde des Menschen kann nicht bedeuten, dass es Tafeln geben muss.
Wenn Menschen nicht mehr ihre Miete bezahlen können, obwohl sie arbeiten, zur Tafel gehen müssen, dann läuft was schief. Wenn immer mehr Menschen auf der Straße leben müssen, weil sie aus ihren Wohnungen fliegen und keine preiswerte Wohnung mehr finden, dann läuft auch was schief. Wenn Menschen sich um Nahrung bei den Tafeln streiten müssen, weil es nicht mehr für alle langt, denn die Bedürftigen werden immer mehr, darunter auch immer mehr Flüchtlinge, dann läuft gewaltig was schief. Was sind das für Zustände? Hier müsste der soz Saat eingreifen u helfen.

Aber die Hilfe kommt nur von Ehrenamtlichen, darunter Ärzte und Hilfsorganisationen. Dort hält sich der Staat raus. Jetzt schlafen viele bei - 15 Grad draußen, weil die wenigen Unterkünfte schon sehr, sehr lange nicht mehr langen. In vielen dürfen sie nur am Tag zum Waschen rein. Ich habe neben einer solcher Unterkunft gewohnt u habe das hautnah erlebt, wenn die Männer vor Kälte zitternd, früh zeitig vor den Türen der Obdachlosenunterkunft auf Einlass gewartet haben. Da könnte man sagen, das sind Zustände für viele Menschen, was man von damals kennt, was längst überwunden war.

Den Menschen hilft es nicht, wenn man über Statistiken erläutert, dass der Staat viel für soz ausgibt. Zahlen sind relativ, die Realität ist aber, dass das Geld nicht dort ankommt, wo es gebraucht wird. Ich brauche nicht den Überfluss an Nahrungsmitteln in den Supermärkten, keine frischen Brötchen rund um die Uhr. Ich finde es schändlich, wie man mit Nahrungsmitteln umgeht. Und ich denke auch an die Verkäuferinnen, die bis in die Nacht arbeiten müssen. Das muss alles nicht sein.

Ich denke es kommt immer darauf an, von welcher Perspektive man die Situationen betrachtet. Wenns einen gut geht und man weit weg ist von den Problemen, sie nicht wirklich real sieht, nicht sieht, was in Großstädten sich abspielt, dann wird man sich nur mit den Statistiken befassen.Und die sind dann sehr beruhigend. Es gibt den soz. Staat noch u das ist gut so, hoffentlich noch lange, aber es profitieren nicht mehr alle davon. Leider.
Und noch eine Frage, an wem sollen sich die Menschen wenden, die Jahrzehnte gerabeitet haben haben und die Rente nicht langt? Menschen die Jahrzehnte gearbeitet u.eingezahlt haben, dann keinen Job mehr finden, dürfen sich nicht an den Staat wenden? An wem denn sonst?  

Ich respektiere deine Meinung, aber sie ist nicht meine. Ich hoffe, dass man das auch respektiert. Deine Meinung ist mir leider viel zu unsozial.
Tina ...


 
Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Elmos
als Antwort auf uki vom 28.02.2018, 14:10:01

Hallo,
 



Was ich keinesfalls annehme, dass in Essen gewollt Hartz4 Empfänger gegen Flüchtlinge aufgehetzt werden sollen. 
75% der genehmigten Tafel-Empfänger sind keine
 
geschrieben von uki
Gut, dann erkläre mir doch, was dieser Unsinn der Essener Tafel sonst soll? Es gibt sehr viele Möglichkeiten die Situation zu entspannen (siehe das Beispiel Rastatt mit einem generellen "Neuaufnahmestopp", oder den hier gebrachten Vorschlag nur noch ältere Menschen aufzunehmen, oder - wie es viele Tafeln handhaben - generell alle "Pöbler" aus dem Bezug auszuschliessen). Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verantwortlichen dort tatsächlich nicht in der Lage waren abzuschätzen was daraus entstehen kann, wenn sie solche Entscheidungen treffen (mit Signalwirkung).
Dann wäre es vollkommen unnötig gewesen da nach Nationalität zu entscheiden.

Dass so viele Menschen mit Migrationshintergrund bei den Tafeln landen, das finde ich sehr verständlich. Einmal sind die Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz noch niedriger als die "normalen" HarzIV-Zuteilungen aber zusätzlich behaupte ich mal, dass jeder, der mittellos in ein fremdes Land kommt, diesen "Stolz" keine Almosen anzunehmen schon hinter sich gelassen hat, sonst würde er ja schnurstracks verhungern.

Liebe Grüße
Andrea

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Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Tina1
als Antwort auf sammy vom 28.02.2018, 12:19:25
karl: "Der Sozialetat der Bundesrepublik Deutschland ist der höchste Einzelposten im Haushalt (2017)."

....
Zur ganzen Wahrheit gehört aber wohl die Detail-Aufschlüsselung um sich ein Bild machen zu können

Aufschlüsselung Sozialetat

sammy
 
Danke
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Tina1

Das sich jetzt plötzlich so viele mit der Tafel beschäftigen, finde ich schon merkwürdig, denn sie haben sich sonst nie dafür interesiert. Ich hab schon oft darüber geschrieben, vorallem das immer mehr Menschen die Tafeln brauchen u die ehrenamtlichen Helfer schon lange sagen, dass es kaum noch langt was sie verteilen können. Auch hier geht es nicht wirklich um die Tafeln, denn dann würde man  darüber schreiben, dass die Menschen die das in Kauf nehmen müssen leid tun, denn es stehen alte,kranke u Kinder vor den Türen u. das bei aller Kälte und man würde darüber sprechen, was man tun kann das die Tafeln mehr Ware u. Geld von der öffentlichen Hand bekommen.
Tina

Karl
Karl
Administrator

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Karl
als Antwort auf Tina1 vom 28.02.2018, 17:30:54
karl: "Der Sozialetat der Bundesrepublik Deutschland ist der höchste Einzelposten im Haushalt (2017)."

....
Zur ganzen Wahrheit gehört aber wohl die Detail-Aufschlüsselung um sich ein Bild machen zu können

Aufschlüsselung Sozialetat

sammy
 
Danke
Hast Du Dir die Aufschlüsselung auch angeschaut, Tina1?

Screenshot 2018-02-28 12.20.36.png
Der Löwenanteil des Sozialetats wird für die Rentenversicherung und die Grundsicherung ausgegeben.
Tina1
Aber es ist kein Geld da für die armen, die abgehängeten, die Rentner u die vielen Kinder die in solchen Verhältnissen leben müssen. 
Du solltest Dich also für Deine obige Aussage einfach entschuldigen und diese Falschaussage zurücknehmen.

Karl
Mitglied_dc2d221
Mitglied_dc2d221
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf uki vom 28.02.2018, 16:52:25

Find ich fein, wie du das siehst...
Es ist auch komisch, daß wir angeblich immer reicher werden, aber die Tafeln es kaum schaffen Lebensmittel und Kleidung ran zu schaffen und das schon lange, bevor es Flüchtlinge gab. Wer verascht hier wen ? Und warum braucht es überhaupt Tafeln ? Und natürlich kann eine alte Frau die in nem kleinen Dorf wohnt und keine Verwandte hat kaum zu einer Tafel kommen. Wer kümmert sich um sie?


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