Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ach - uns gehts doch gut

Innenpolitik Ach - uns gehts doch gut

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 19:02:30

Was ich sagen will... es waren andere Zeiten und ein anderes System. Falsch ist aber alles was damals war als böse zu betrachten und was heut ist alles schön zu reden. Grad in deinem Ort sind viele "abgehängt" worden, die es nicht verdient haben. Und sowas finde ich schade,
geschrieben von Ion
"Alles als böse zu betrachten" - das habe ich nicht gemacht. Ich finde auch nicht alles schön, was hier und jetzt geschieht.
Wenn du aber genau liest, was hier so alles geschrieben wurde - nicht unbedingt von dir- wurde immer zu gern mit der DDR als soziales Musterland argumentiert.
Das stimmt mit der Realität nicht überein.

 
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 25.02.2018, 18:43:12

Da geb ich dir in vielen Dingen recht monja...und die erste Zeit nach der Mauer oder zur Zeit davor kann ich natürlich auch wenig sagen. Ich war da einfach zu jung. Aber ich weiss, daß man damals schon für das erzählen von Ulbrichtwitzen ins Gefängnis kommen konnte. Und natürlich gab es auch Menschen die die Verhältnisse hinter der Mauer gut kannten. Aber das waren eigentlich wenige, denk ich.
Und so wie es heute noch oft Unverständnis gibt zwischen Menschen aus den alten und den neuen Bundesländern, so war es auch damals. 
Mich haben z.B. ziemlich regelmässig junge Leute aus Bayern besucht. Da traten komische Effekte auf. Sie wollten mich überreden, daß ich unbedingt ein Auto brauchte...brauchte ich aber nicht. Oder sie fanden den Wein (bei dem ich mir echt Mühe gab ihn zu bekommen) scheuslich..ja sie tranken trockene Weine, wir halt ziemlich süsse. Wärend ich über die Wurst damals klagte (weil sie schnell verdarb) haben sie diese gelobt, weil da praktisch keine Konservierungsmittel drin waren. So wie es also damals Dinge gab die wir verschieden beurteilten..so ist es auch heute noch. Das finde ich aber nicht schlimm. 
Was du allerdings über die ältere Generation schreibst und das es eine Generation weiter anders wird kann ich so nicht bestätigen. Ich war im Sommer in Potsdam bei einer Demo von jungen Leuten....ich glaube die haben aktuell auch ein Problem mit diesem Staat.Aber ich kann mich auch irren.

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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 25.02.2018, 19:06:08

Das siehst du völlig richtig. Auch ich hab wirklich gern gearbeitet. Und wenn du dir noch vorstellst, das man dann eine Arbeit hat die einem Spass macht ohne das man es nur wegen dem Geld machen muss...dann ist das eigentlich etwas was Menschen glücklich machen kann..denke ich . Und das mit der Auszeit finde ich auch wirklich gut. 


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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 19:10:13
Stimmt !

o.w.T.
Monja_moin
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 19:20:38
Das siehst du völlig richtig. Auch ich hab wirklich gern gearbeitet. Und wenn du dir noch vorstellst, das man dann eine Arbeit hat die einem Spass macht ohne das man es nur wegen dem Geld machen muss...dann ist das eigentlich etwas was Menschen glücklich machen kann..denke ich . Und das mit der Auszeit finde ich auch wirklich gut. 
geschrieben von Ion
Mit der Auszeit wäre für mich gut.
Allerdings nicht für den Arbeitgeber. 
Personalmangel war die Regel. Selbst wenn der Arbeitgeber Personal einstellen wollte, es gab und gibt nicht iele die sich bewarben.
Unbezahlte Mehrarbeitsstunden waren die Regel und sind es überwiegend immer noch.
Es hieß zwar, wenn es betrieblich möglich, werden diese Stunden in Freizeit ausgeglichen. nur gab es selten diese Möglichkeit.
Nach einer Zeit verfielen diese Mehrarbeitsstunden. Man fand Wege die das möglich machten.

Monja.
RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.02.2018, 11:58:00

... Möchte gerne einmal etwas hier in den Raum stellen.....
Ab wann darf man sagen es würde einem "nicht gut" gehen?-
 
Ich persönlich meine, dass es einem Menschen, ob alt oder jung, West oder Ost, nicht gut geht, wenn er seinen Lebensunterhalt (nicht Luxus) nicht allein bestreiten kann. Und das gibt es in allen Varianten und viel mehr als man ahnt.-
 
Ich empfinde es als sehr traurig, wie sich die Gesellschaft verändert hat und versuche die Ursachen zu sehen. Miethaie, ein kaputtes Management und eine Regierung ....(mit Tendenz zur Selbstüberschätzung und Anzeichen die ein Helfersyndrom vermuten lassen)?-
 
Man sieht in Ost und West Senioren die ihr ganzes Leben gearbeitet haben (teilweise sogar günstigen Wohnraum für Generationen geschaffen haben) die nun ihre Miete nicht mal mehr alleine tragen können. Oder... noch nicht einmal von ihrer Rente satt werden können. Junge Menschen die, wenn sie denn Arbeit haben, unter einem Arbeit - und Erwartungsdruck leiden, so dass sie krank werden (man brennt sie ausgebrannt) und zum Teil noch nicht einmal mehr von ihrem(n) Job(s) ohne Zuschüsse leben (nicht Luxus) können. Kinder....können sie sich so und so bald nur noch, unter diesen Bedingungen, ein 1/2 pro Familie leisten.
 
Und was bringt es .... nichts Gutes!- Jedes Loch was man durch dies Veränderung stopft, reiß irgendwo ein großes rein.
 
Zum Schluss noch etwas Persönliches. Ich selber bin noch nicht in Rente (hab es aber nicht mehr weit) und sehe auch wie es den Jungen Menschen geht. Deshalb empfinge ich diese gesellschaftlichen Wandel allmählich als vollkommen irre (wenn ich es einmal so ausdrücken darf).- Der kann nichts Gutes bringen...oder....?-



 

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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 25.02.2018, 19:34:16

Ja monja, ich kenn solche Dinge . Man musste im Sommer Überstunden machen, die nicht als solche bezahlt wurden, sondern auf ein Arbeitszeitkonto kamen. Und die musste man im November der Februar nehmen, wenn wenig Arbeit war. Das ist eine Art Kapitalismus die ich nicht mag. Denn jede Arbeit ist ewas wert und es ist nicht das Problem des Arbeitnehmers (welch blödes Wort, denn ich gebe meine Arbeitskraft ja) sondern das Problem des Chefs der aber aus Profitgründen das gern auf die Untergebenen abwälzt.

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 20:15:41
Das ist eine Art Kapitalismus die ich nicht mag. 
Ich nenne es anders, da ich im Kapitalismus aufgewachsen bin. Ich nenne es "weltweite moderne Skaverei". Für mein empfinden geht es nicht mehr um Geld....viel mehr um Macht.-
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 20:23:47

Hast du schön und richtig gesagt...wenn ich sowas schreiben würde, würde man mich sofort in die Nähe des alten SED Regimes rücken und mich fragen ob ich lieber im Sozialismus arbeiten wollte. Warum es Leiharbeit geben muss,soll mir nur der erklären, der selbst unter den Bedingungen der Leiharbeit gearbeitet hat.

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 20:27:49

.... nur zu deiner / eurer Info.
Ich bin weder SED noch kommunistisch angehaucht! Bitte nicht missverstehen.

Ich habe nur das Gefühl das es auch nicht mehr im geringstem mit Demokratie oder Kapitalismus zu tun hat, was sich hier entwickelt!!!-


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