Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Ach - uns gehts doch gut

Innenpolitik Ach - uns gehts doch gut

Mitglied_dc2d221
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 15:17:33

Erst einmal finde ich es wirklich gut, wenn sich Menschen für andere einsetzen. So kann ich auch deinen Einsatz bei der Volkssolidarität nur loben. Und es ist wirklich so, daß solche Tätigkeiten den Staat nicht nur entlasten, sondern auch dazu führen, daß die Menschen zusammenrücken.
Was du dann über die DDR und "Problembürger" schreibst ist deine persönliche Wahrnehmung.
Den § den du von 1968 zitierst, der war noch aus Kaisers Zeiten und deshalb kam das WOrt betteln darin vor. Wo du in der DDR Bettler gesehen haben willst...keine Ahnung. Dieser Paragraf wurde relevant in den 70ger Jahren und wurde deshalb ersetzt :

§ 249. Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit durch asoziales Verhalten.

(1) Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt, indem er sich aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit entzieht, obwohl er arbeitsfähig ist, wird mit Verurteilung auf Bewährung, Haftstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer der Prostitution nachgeht oder in sonstiger Weise die öffentliche Ordnung und Sicherheit durch eine asoziale Lebensweise beeinträchtigt.
(3) In leichten Fällen kann von Maßnahmen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit abgesehen und auf staatliche Kontroll- und Erziehungsaufsicht erkannt werden.
(4) Ist der Täter nach Absatz 1 oder 2 oder wegen eines Verbrechens bereits bestraft, kann auf Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren erkannt werden.
(5) Zusätzlich kann auf Aufenthaltsbeschränkung und auf staatliche Kontroll- und Erziehungsaufsicht erkannt werden.

Und er diente in meinen Augen eigentlich vorwiegend einem guten Zweck. Das darf jeder anders sehen. Ja, damit wurden z.B. Jugendliche in den "Jugendwerkhof" gebracht, weil sie keine Lust zum arbeiten hatten, oder es gab ein Verbot bestimmte Städte ( Berlinverbot) aufzusuchen um nicht wieder in die alten Verhältnisse zu geraten durch die sie ihre Strafe erhielten. Das ist aus heutiger Sicht sicher eine Einschränkung der persönlichen Freiheit, damals war es eine ziemlich wirksame Erziehungsmaßnahme des Staates.
Und irgendwie höre ich heut oft Menschen sagen " damals wären diese Rowdys im Jugendwerkhof durch Arbeit erzogen worden"...heut haben sie die Freiheit  und  dürfen vor Schulen Drogen vertickern oder Omas die Handtasche rauben um ihr Leben zu bestreiten. 
 
Mitglied_dc2d221
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 25.02.2018, 16:01:18

Ja monja, man geht auch dann noch arbeiten und sogar gern. Das haben Pilotprojekte gezeigt.

Bedingungslose Grudeinkommen funktioniert

Und wenn du einer Arbeit nachgehst, bedeutet das doch nicht das du kommen und gehen kannst, wie du willst. Und ohne dich zu kennen, sag bist du nur noch faul...weil du ja sicher deine Rente hast? Ich glaubs nicht.

Elmos
Elmos
Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Elmos

Für die die es interessiert, hier ein,wie ich finde, sehr guter Artikel über die "Tafeln":

Sagt hübsch Danke

Liebe Grüße
Andrea


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Elmos
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Mitglied

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 16:24:21

Ja, das kann man sehr unterschiedlich sehen. Ich finde, es ist (auch) ein Recht nicht arbeiten zu wollen, grade für Jugendliche. Wenn diese dafür zu "zwangsarbeit" verurteilt wurden, so ist das etwas, das ich, egal wie man es betrachtet, nicht gutheissen möchte.
Erinnert mich an diese komischen pseudomilitaristischen Camps in USA in denen den Jugendlichen "Zucht und Ordnung" beigebracht werden soll.
Gruselig.
Übrigens dürfen auch hier und heute Jugendliche keine Drogen verkaufen und/oder Handtaschen stehlen. Ich weiss nicht, wie du auf die Idee kommst.

liebe Grüße
Andrea

Karl
Karl
Administrator

RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 25.02.2018, 11:55:29
@ elmos

wie wäre es denn, wenn man mit der Beseitigung dieses ganzen Unsinnes mal ganz vorn beginnt.
Warum nicht einfach mal nach Bedarf produzieren, statt immer nur nach Gewinn?
Ich behaupte, dass eine bedarfsgerechte Produktion meist in die Hose geht. Bei Lebensmittel, wo auch das Wetter mitspielt, ist dies schon theoretisch nur sehr schwer machbar.

Der bedarfsgerechte Einkauf der produzierten Lebensmittel würde sodann von den Großhändlern und Supermärkten garantiert durchgeführt, wenn es denn so einfach wäre, immer den Bedarf genau zu kennen. Denn würden sie diesen Bedarf exakt kennen, würden sie natürlich beim Einkauf keinen müden Euro zuviel ausgeben.

Wenn die Verbraucher wollen, dass die Regale in den Supermärkten immer voll und nicht leer sind, dann ist vorprogrammiert, dass von den Supermärkten eher zuviel als zu wenig eingekauft wird.

Es ist dehalb m. E. nicht angebracht, auf die bösen Supermärkte zu schimpfen. Wie ich bereits schrieb, ist es sehr sinnvoll, dass mit Hilfe der Tafeln der Überschuss in angemessener Weise an Bedürftige verteilt wird. Das ist eine sehr gute Idee,

Karl

P.S.: "Viral" ist zwar ein Begriff, der aus der Biologie stammt und die Vermehrung von Viren beschreibt, er wird inzwischen jedoch auch anderweitig überall dort verwendet, wo sich ein Ereignis oder eine Sache durch "Ansteckung" selbst vermehrt, auch bei guten Ideen.
hobbyradler
hobbyradler
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 16:24:21
ion an Klaus
Was du dann über die DDR und "Problembürger" schreibst ist deine persönliche Wahrnehmung.
 
geschrieben von Ion

Der Spitzenwert an Verurteilungen von „Asozialen“ lag im Jahr 1973 bei 14.000 Fällen.

Wikipedia


Zur Erinnerung für alle die der BRD soziale Kälte vorwerfen.
 
Das Problem: In der alten Bundesrepublik erhielten geschiedene Frauen einen Versorgungsausgleich. Anders war das in der DDR. Dort gab es nach einer Scheidung gegenüber den Ehegatten keinerlei Verpflichtungen mehr. Zu zahlen war lediglich Unterhalt für die Kinder. Für die Berechnung der Rente waren die letzten 20 Arbeitsjahre entscheidend. Einen fairen Ausgleich sogenannter Rentenpunkte zwischen den Partnern für die Dauer der gemeinsamen Ehejahre bei einer Scheidung wie im Westen kannte man nicht. Die Frauen, die bis zum 31. Dezember 1991 zwischen Suhl und Rostock geschieden wurden, erhielten also keine Rentenpunkte von ihren Ehemännern. Sie gingen leer aus.

forum ddr grenze

Ciao
Hobbyradler

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Mitglied_dc2d221
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 25.02.2018, 17:04:46

Das siehst du einfach aus deiner Sicht. In der ex DDR gingen praktisch alle Frauen arbeiten...deshalb haben sie auch eine höhere Durchschnittsrente als die Frauen in den alten Bundesländern, was diese oft bemäkeln. Es musste also ein Mann nicht für die Rente seiner geschiedenen Frau "sorgen". 
In den alten Bundesländern durfte der Mann lange Jahre bestimmen ob seine Frau arbeiten darf und wie lange, ja selbst ob sie ne Fahrerlaubnis machen darf....welch grenzenlose Idiotie, aber es war halt so. 

Was du dir über den "Spitzenwert" abgeschrieben hast stimmt....und zeig mal was du damals in der Prozentrechnung gelernt hast..die ex DDR hatte ca. 16 Millionen Einwohner. Es war eine "Erziehungsmaßnahme" des Staates...über die jeder seine eigene Meinung haben darf.

hobbyradler
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 17:12:07

Nur weil vielleicht die Minderheit der Frauen davon betroffen war ist das für dich in Ordnung?

Korrekt wäre es bei der Wiedervereinigung gewesen die entsprechenden Punkte vom Mann auf die Frau zu übertragen.

Ciao
Hobbyradler


 
hobbyradler
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.02.2018, 17:12:07

Was du dir über den "Spitzenwert" abgeschrieben hast stimmt....und zeig mal was du damals in der Prozentrechnung gelernt hast..die ex DDR hatte ca. 16 Millionen Einwohner. Es war eine "Erziehungsmaßnahme" des Staates...über die jeder seine eigene Meinung haben darf.
geschrieben von Ion

Es ist mir fast peinlich dir zu widersprechen, doch du musst diesen Wert mit der Anzahl der Lebensjahre deines Staates multiplizieren. Es war die Zahl der Verurteilungen pro Jahr. Wieviel waren es ohne Verurteilung?

OK – wer Bananen als Vorteil eines Staates betrachtet hat einfach eine andere Anschauungsweise als ich.

Ciao
Hobbyradler
 
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RE: Ach - uns gehts doch gut
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 25.02.2018, 17:19:32

Komm, erzähl du mir nix davon was korrekt gewesen wäre. Noch heute ist ein Rentenpunkt für Leute aus den neuen Bundesländern weniger wert als aus den alten...und dann überleg wie lang die Wende her ist.


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