Innenpolitik Ach nee, schon wieder spricht jemand von Zensur.

Heute wollte Allensbach meine Frau befragen, ich habe gleich wieder aufgelegt.

Einmal abgesehen davon, dass sich seine Frau das bieten lässt, dass er bei Allensbach sofort aufgelegt hat, dafür habe ich vollstes Verständnis!

Wir werden in vielen Bereichen ja nicht mehr von Politik geleitet, sondern von Lobbyisten, die in Initiativen, Institutionen, Stiftungen, Konventen usw. und usw. zu Netzwerken organisiert sind.

Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Mitglied des Aufsichtsrats der Allianz SE und Infineon Technologies, Mitglied des Kuratoriums der Robert-Bosch-Stiftung, publiziert in der FAZ, ist im Kuratorium des FDP nahen "LIBERALEN Netzwerkes" und ferner in der Unions nahen "Roman Herzog Stiftung".
Ist doch toll, wenn man der Lobbyarbeit gleich einmal die entsprechende Meinungsumfrage liefern kann. Da bleibt nichts dem Zufall überlassen.

Gestern konnten wir wieder einmal bewundern, wie diese Lobbyisten arbeiten, in der Sendung "hart aber fair", der ARD, der gute Herr Plasberg hat wieder einmal voll mitgespielt.
Da wurde uns wieder einmal der Cheflobbyist der deutschen Wirtschaft präsentiert.
MICHAEL HÜTHER wird immer als Wissenschaftler und Chef des DIW vorgestellt, doch so nebenbei ist er in 11 weiteren (wirtschaftnahen) Institutionen tätig, unter anderem auch in der "INSM" und die oben erwähnte "Roman Herzog Stiftung".
In der "RHS" ist auch Herr Randolf Rodenstock eingegliedert, der wiederum ist bei der:
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw)
Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (vbm)
Ferner ist der Herr Rodenstock im Stiftungskuratorium des ZAAR (Zentrum für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht) welches in der Uni - München angesiedelt ist.
Herr Rodenstock als Vertreter der bayerischen Wirtschaft, finanziert in der Uni München Professor Dr. Volker Rieble (Vorsitzender) Geschäftsführender Direktor der an der Spitze der ZAAR.
Die Aufgabe des ZAAR, dass Konzepte ausgearbeitet werden, welche die prekäre Beschäftigungen wie Leiharbeit, Werkverträge weiterentwickelt sollen. Normale versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse und Tarifverträge sollen verdrängt werden.
Hier gibt es Veranstaltungen für Unternehmer, wie man teuere Arbeitnehmer loswerden kann.
So ganz nebenbei fordert dann Herr Hüther die Rente mit 70 ohne Härtefallregelung.
Nachdem diese Lobbyisten mit ihren Parteien im September wieder für 4 Jahre erfolgreich sein werden, wird sich die Arbeitswelt für Arbeitnehmer und Rentner weiter verschlimmern.

Picaro

Einmal abgesehen davon, dass sich seine Frau das bieten lässt, dass er bei Allensbach sofort aufgelegt hat, dafür habe ich vollstes Verständnis!

Wenn du den Thread genau gelesen hättest würdest du wissen, das meine Frau gar nicht anwesend war.

Ich kann der ruhigen und sachlichen Argumentation eines Herrn Hüther besser und lieber folgen als jener der stets an der Grenze zur Hysterie agierenden Frau Breymeier, die vorwiegend noch in ihren 70er-Jahre GEwerkschaftsdenken verhaftet ist. Wo sind und waren denn die Gewerkschaften, um Abhilfe zu schaffen? Warum laufen denen die Mitglieder davon? In einem Ausmass, dass Herr Bsirske schon laut davon träumt, dass künftig nur noch Gewerkschaftsmitglieder an erfolgreichen Verhandlungsergebnissen partizipieren dürfen? Olga

Sehr geehrte Frau Olga,
ich stelle fest, sie haben wohl wieder einmal ihren Senf zu etwas eingebracht, aber zur Sache leider nichts beigetragen.

Übrigens herzlichen Glückwunsch zu ihrem Geburtstag.

Picaro

Vielleicht hängt dies damit zusammen, dass ich selbst ununerbrochen bis zu meinem 65. Geburtstag berufstätig war und vollstes Verständnis dafür habe, wenn junge Menschen, die mit ca 30 Jahren erstmals berufstätig werden, dann auch erst mit ca 69 Jahren in Rente gehen sollten - sie kämen dann auf die Zeit, die ich ebenfalls aufgewendet habe.
Ich denke auch, wir leben nicht in einem Land mit Dachdeckern usw, denen jederzeit eine Berufsänderung ermöglicht werden sollte, damit sie länger durchhalten. Alles andere wäre eine grosse Ungerechtigkeit den jungen Menschen gegenüber, die dies alles bezahlen müssen.
Übrigens - im Durchschnitt gehen Deutsche nach wie vor mit 62 Jahren in Rente. Olga

Nein, es gibt keine Zensur in der schönen deutschen Lande:
raulzelik.net: Warum ich nicht mehr für die TAZ schreibe

Damit im engen Zusammenhang diese bestellte und nicht veröffentlichte Reportage:
raulzelik.net: Für uns war Spaniens Demokratisierung eine Farce

............Ich denke auch, wir leben nicht in einem Land mit Dachdeckern usw, denen jederzeit eine Berufsänderung ermöglicht werden sollte, damit sie länger durchhalten. .......Olga

Und wer deckt dann die Dächer???

Einen etwas sehr merkwürdigen Blog habe ich bei erinyenzentrum.wordpress.com: Es ist mal wieder Zeit | Zensur bei meta.tagesschau.de Da hat einer sogar Buch geführt. Nein (aufstampf), es gibt keine Zensur.

............Ich denke auch, wir leben nicht in einem Land mit Dachdeckern usw, denen jederzeit eine Berufsänderung ermöglicht werden sollte, damit sie länger durchhalten. .......Olga

Und wer deckt dann die Dächer???

Gute Frage! Aber mit solchen Kleinigkeiten gibt sich Olga nicht ab.

Nur weil wir lange nicht über das Thema gesprochen haben, ist es noch lange nicht erledigt. Zensur heute sieht so aus:

Es geht im Besonderen um einen Ausschnitt aus dieser Sendung ab Minute 35. Wie kann man auch hochrangige Medien-Redakteure verdächtigen mit den Lobbyisten und Politikern auf höchster Ebene zusammen zu arbeiten.

aber eben nicht nur. War der Journalismus nicht mal eine der tragenden Säulen unserer Demokratie? Ich werde am Montag auch wieder eine Kerze ins Fenster stellen. Irgendeiner muss ja Anfangen. Ich will nicht der Letzte sein.

Auch hier sind einige Ausschnitte nicht Regierungskonform:

Liebes ZDF, Man kann zwar in der eigenen Mediathek Sendungen löschen und verhunzen, aber das Internet vergisst nichts.

Nachsatz: Ich stelle gerade fest, das nicht nur nordstern sondern auch picaro nun Schreiber von Gastbeiträgen in unserer Community sind.